Dive Oceanus, Sun Island Resort, Süd Ari Atoll, ex Little Mermaid

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Jörg197987CMAS*69 TGs

Ich war in der Zeit vom 09-23.03.06 auf Sun Islan ...

Ich war in der Zeit vom 09-23.03.06 auf Sun Island und habe mit Little Mermaid insgesamt 12 TG gemacht.
Die Basis ist ziemlich groß, laut Tauchguides eine der größten auf den Malediven.
Dadurch entsteht in der Basis manchmal ziemliche Hektik wenn 20 oder mehr Taucher gleichzeitig in der Basis rumwuseln, leider wird es dadurch auch etwas unpersönlicher.

Das ging schon beim Einchecken los, ich hab erst mal 20 Minuten gesucht bis überhaupt mal ein Angestellter Zeit hatte.
Die Anmeldung lief komplett auf Englisch, der einzige deutsche Guide war gerade nicht da.
Was mich dann doch sehr gewundert hat war dass ich kein Brevet vorlegen musste, auch Fragen nach einer Tauchsportärztlichen Bescheinigung oder nach dem Logbuch gab es nicht.
Es wurde nur sehr großen Wert darauf gelegt dass ich die Haftungsausschlusserklärung für die Basis unterschreibe.
Na ja, wenn sich die Basis so absichert braucht sie sich natürlich auch kein Brevet o.ä. vorlegen lassen.
Nach der Anmeldung kam der deutsche Guide und erklärte uns dann den Ablauf auf der Basis, dies tat er sehr ausführlich und gewissenhaft.
Nachmittags hatte ich dann mit Ihm und einigen weiteren neu angemeldeten Tauchern den Checkdive am Hausriff gemacht, das war auch OK.

In der Basis gibt es zwei Kammern, in denen man seine Tauchsachen verstauen kann, allerdings sind diese Kammern nicht belüftet, wenn man etwas nass reinhängt holt man es später genauso nass auch wieder raus.
Ich habe dann meinen Neoprenanzug lieber im Freien aufgehängt, da war er am nächsten Tag wenigstens trocken.
Die Kammern werden auch abgeschlossen, ich kann mir aber nicht vorstellen dass da was geklaut wird, es kann sowieso nicht von der Insel runter.

Weiterhin hat die Basis drei Süßwasserbecken zum auswaschen der Ausrüstung, wobei diese Becken getrennt sind nach Neopren, Jacket und Atemregler.
Es wird auch darauf geachtet dass dies eingehalten wird, die Becken werden täglich neu befüllt und in das Becken für die Atemregler wird noch ein Desinfektionsmittel dazugetan.

Die Leihausrüstung der Basis sah relativ gut aus, da ich meine eigenen Sachen dabeihatte kann ich hierüber keine weiteren Aussagen treffen.

In der Basis hängen im Voraus Listen aus an welchem Tag welche Tauchgebiete angefahren werden.
An einer Wand ist eine Karte mit den Tauchgebieten aufgemalt, in einem Ordner werden alle Tauchgebiete ausführlich beschrieben (mehrsprachig).
Es werden Einzeltauchgänge, Zweiertauchgänge, Tauchsafaris sowie Nachttauchgänge und ´Early Morning´ Tauchgänge angeboten.
Ich habe mich immer für die Zweiertauchgänge entschieden, Abfahrt ist dann morgens um 8 Uhr und man ist ca. gegen 13 bis 13.30 Uhr wieder zurück.
Was mich ein bisschen geärgert hat ist dass man das Tauchboot pro Tag mit 13,20US $ extra bezahlen muss da es zum Hotel und nicht zur Tauchbasis gehört.
Dadurch sind die Preise hier für das Tauchen doch schon ziemlich teuer, von anderen Tauchern habe ich erfahren dass sei aber auf den Malediven überall so (warum eigentlich?).
Die Tauchgänge laufen so ab dass man sich morgens an der Basis meldet, man wird auf der Liste abgehakt und bekommt sein Boot zugewiesen.
Dann bringt man seine Ausrüstung auf das Boot und bereitet alles für den ersten Tauchgang vor. Standardmäßig wird mit 10 Liter-Flaschen getaucht, wer eine größere braucht (12+15 Liter)muss dies vorher anmelden und muss dafür auch extra bezahlen (Geldschinderei!!!).
Kurz darauf kommen dann die Guides an Bord und begrüßen nochmal die Taucher und bitten darum nochmal zu überprüfen ob man auch wirklich alles dabei hat.
Dann geht es los, während der Fahrt zum Tauchplatz werden die Gruppen und die Buddies eingeteilt wobei spezielle Wünsche der Taucher auch berücksichtigt werden.
Dann erfolgt eine Einweisung des Guides auf Englisch mit einer Karte des Tauchplatzes. Es wird auf die Besonderheiten hingewiesen.
Je nach Guide ist diese Einweisung mal mehr bzw. weniger verständlich, denn irgendwie sprechen die Malediver ein sehr seltsames Englisch.
Aber das wichtigste bekommt doch jeder mit.
Am Tauchplatz angekommen springt ein Guide ins Wasser um die Strömung zu checken.
Das ist meines Erachten völlig überflüssig denn wenn ein Guide mal im Wasser ist müssen die Taucher auch hinterher, egal was da für eine Strömung ist.
Ich hatte einmal den Fall dass die Bootsbesatzung dem Guide gesagt hat, er soll noch nicht reinspringen, da das Boot noch 50 Meter vom Tauchplatz weg war, aber egal, er sprang rein und wir mussten alle hinterher.
Dann mussten wir uns unter Wasser erstmal gegen die Strömung zum Tauchplatz schwimmen (teilweise am Boden langziehen)um überhaupt zum Riff zu kommen. Nach dieser Aktion hatten die meisten von uns schon locker 50 Bar Luft verbraucht und der Tauchgang war natürlich dann dementsprechend sehr kurz.
Auch habe die Guides öfters Probleme sich untereinander abzustimmen.
Es werden dann auf dem Boot verschiedene Gruppen gebildet (meisten drei Gruppen a 6-7 Taucher)diese springen aber alle gleichzeitig ins Wasser und suchen dann natürlich erstmal ihren Guide.
Das geht unter Wasser natürlich genau so weiter, ständig kommen sich die Gruppen in die Quere und mann muss mehr aufpassen keine Flosse von einem anderen Taucher abzubekommen als dass man sich die Unterwasserwelt anschauen kann.
Die Krönung des ganzen Tumults erlebt ich am ´Manta-Point´, unsere Basis war mit 2 Booten zeitgleich (40 Taucher) da angekommen und dann trafen wir noch auf eine Boot einer Nachbarinsel (20 Taucher). Da kam ich mir so vor wie Freitag Nachmittag um 16 Uhr auf dem Frankfurter Kreuz!!!
Überall im Wasser wimmelte es nur so von Tauchern, vor, hinter, über und unter einem, es war echt eine Katastrophe und ein Wunder dass ich überhaupt noch ein paar Mantas zu sehen bekam.
Da frage ich mich warum die Basis über 50 Tauchplätze anbietet und dann alle zu einem Tauchplatz fahren.
Überhaupt erscheinen mir die Gruppen bis zu 7 Taucher pro Guide doch schon sehr groß, zumal die Guides nicht immer im Bilde sind.
Bei einem Tauchgang ist unser Guide mit der Strömung vorausgeschwommen, unsere Gruppe hat sich aber mit der Strömung gemütlich treiben lassen und sich das Riff angesehen, der Guide hat das nicht gemerkt, nach ca. 20 Minuten hat er dann wohl festgestellt dass er seine Gruppe verloren hatte und kam dann ganz hektisch winkend wieder zu herangeschwommen.
Das war einer meiner besten Tauchgänge, da hatte ich wenigstens mal Ruhe und konnte die Unterwasserwelt mal richtig genießen.

Alles in Allem was es aber doch ein guter Aufenthalt wobei man klar sagen muss dass durch die Größe der Basis doch vieles ziemlich unpersönlich wirkt und man für alles immer noch mal extra zur Kasse gebeten wird. Dies hinterlässt doch eine faden Beigeschmack.