Dive In, Laguna Hotel, Dahab (Inaktiv)

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ZentaucherCMAS**140 TGs

Vier verschiedene Aspekte spielen für einen gelun ...

Vier verschiedene Aspekte spielen für einen gelungenen Tauchurlaub alle miteinander eine Rolle, deshalb hier eine Kurzebschreibung aller:
1. Die Tauchbasis
2. Tauchplatz
3. Das Hotel
4. Die nähere Umgebung

1. Die Basis: Alle Mitarbeiter sind freundlich, aufgeschlossen, hilfsbereit, kompetent. Zum Tauchplatz Lagune (ca. 1 km) und zum Hausriff (ca. 500 m) wird die Ausrüstung immer mit dem Pickup gebracht, auf Wunsch auch die Taucher.
Salem, der hilfsbereite Fahrer, denkt (ganz unägyptisch!) beim Aufladen und Anrödeln immer mit und ist sehr zuverlässig. Über Ausrüstungsverleih kein Urteil, denn wir brauchten nur Flaschen und Blei.
Die Besonderheit: Individuell gestaltete meeresbiologische Kurse. Wir haben zu zweit bei Heike, DM und diplomierte Meeresbiologin, einen Dreitageskurs mit Vorträgen und 6 TG absolviert und dabei nicht nur das bisher Gelesene und oberflächlich Erfahrene vertiefen können, sondern auch Lebewesen kennen gelernt, von deren Existenz wir zuvor überhaupt keine Ahnung hatten. Heike hatte sich für unser Spezial- und Wunschthema Octopusse auch noch ganz besonders vorbereitet und konnte uns deshalb mit erstaunlichen neuen Informationen und verblüffenden Minifilmen versorgen, so war der Kurs ein großes Vergnügen, nur müssten die Octopusse besser dressiert werden. Bei unserem Dive an der sonst octopusreichen Seegraswiese am ca. 4 km entfernten Lighthouse haben sich alle vor uns versteckt (oder womöglich als Autoreifen getarnt).

2. Tauchplatz
Wir waren eine Woche da und hatten über rogertours Non-Limit-Hausriff-Diving gebucht, worin auch die Lagune mit einem kleinen Korallenblock und Seegraswiese inbegriffen ist. Trotz des meeresbiologischen Kurses und 7 Dives am Hausriff würden wir sagen, wir kennen jetzt ´The Islands´ höchstens zu einem Drittel (und deshalb müssen wir unbedingt nochmal hin). Es besteht aus zwei kleinen Inseln, die durch einen reich bewachsenen Korallen-´Irrgarten´ miteinander verbunden sind, und es ist fürs eigenständige Tauchen schon hilfreich, dass man außer dem Check Dive in der Lagune auch einen geführten Hausriff-Dive kostenlos erhält. In den inneren Sand-Pools wird es bis ca. 10 m tief, außen bis ca. 20 m. Also auch zum Schnorcheln sehr reizvoll.

Reichhaltiges Vorhandensein von Riff-Fischen, darunter einige prächtige Rotmeer-Juwelenbarsche und Blaustreifendrücker, verschiedene Doktorfische und mindestens eine ausgewachsene Gelbsattel-Meerbarbe, zwei Barracudaschwärme, Feuerfische, nachts soll es an der Wand von Pool 1 auch spanische Tänzerinnen geben, dazu eine enorme Vielfalt verschiedener Korallenarten.
Leider führt der Weg ins Hausriff übers Riffdach. Bei Hochwasser kann man ein ganzes Stück schnorchelnd zurücklegen, aber bei Niedrigwasser und starkem Wellengang ist wegen zahlreicher Löcher und Seeigel vorsichtiges Laufen angesagt.

In der Lagune findet man bei genauem Hinsehen außergewöhnlich viele prächtige Drachenköpfe und Steinfische, dazu Flügelrossfische (europegasus draconis), die es noch nicht mal bei Wikipedia gibt.

3. Das Hotel
Max. 40 Betten, das ägyptische Personal spricht ausreichend englisch, der Besitzer spricht ausgezeichnet deutsch. Alle Wünsche werden nach Möglichkeit zeitnah erfüllt, nur das Frühstück ist ein wenig eintönig. Die Speisekarte für die Hauptmahlzeiten bekundet wenig Ehrgeiz, aber es gibt ja in Dahab genügend Möglichkeiten, sich schnell oder (manchmal auch und) gut mit Essen zu versorgen.
Die Zimmer haben keinerlei Heizmöglichkeit, was in Winternächten unangenehm werden kann, denn es pfeift in Dahab gern ein saukalter Nordwind. Zusätzliche Decken beschweren zwar ordentlich, sind aber u.U. bitter nötig. Die Räume werden ordentlich sauber gehalten. Wenn Ahmed Zimmerdienst hat, findet man beim Heimkommen Krokodile, Schwäne und Schlangen auf dem liebevoll zurechtgemachten Bett vor, die mit herumliegenden Gegenständen wie Armbanduhren, Sonnenbrillen, Tankbangern, Schreibtafeln u.Ä. phantasievoll ausgestattet wurden. Zum Glück ist diese Bettfauna nur aus Handtüchern geformt.
Die Bungalows hängen aneinander; da totale Low Season war, hatten wir keine Zimmernachbarn und können nicht beurteilen, ob man sie hört.

4. Die nähere Umgebung
Dahab ist schon ganz schön touristisch, was aber noch erträglich ist und auch der Infrastruktur zugute kommt. Das freundliche Neinsagen beim Spießrutenlaufen an arabischen Geschäften und Restaurants vorbei sollte man unbedingt beherrschen, aber man entdeckt dabei auch, dass viele Ägypter ungemein humorvoll und witzig sind.
Es gibt einige anspruchsvollere Restaurants am Strand (Empfehlungen der Basis Crew sind hilfreich!) und auch den sehr preiswerten King Chicken auf der Hauptstraße mit leckeren Hähnchen, großen Reisportionen und unglaublich schneller Bewirtung. Wir haben nie länger als 5 Minuten auf unser Essen gewartet.
Die Preise in den Supermärkten sind okay. 1,5 l Wasser kosteten 38 Cent, 1 l Cola 1 EUR.

Es werden auch, sowohl von der Tauchbasis als auch von anderen Anbietern in Dahab, zahlreiche Ausflüge ins Sinaigebirge, auf Kamel- und Pferderücken, im Jeep, im Kleinbus etc. angeboten. Man kann Tagesausflüge sogar bis ins jordanische Petra und nach Alexandria buchen.
Selbstverständlich gibt es auch Tagesausflüge zu berühmten Tauchspots, per Auto oder mit dem Boot (empfehlenswert).
Wir haben in dieser Hinsicht nichts unternommen, da uns die Zeit, wie gesagt, nicht mal fürs Hausriff gereicht hat.

Es war ein angenehmer, trotz des eiskalten Windes erholsamer und bereichernder Kurzurlaub und wir haben unseren nächsten Aufenthalt im Sarahvillage schon gebucht.