Liebe Taucherinnen und Taucher oder solche, die e ...
Liebe Taucherinnen und Taucher oder solche, die es vielleicht noch werden wollen!
Ich möchte mit diesem Bericht ein wenig Tribut zollen für eine der besten und aufregendsten Zeiten, die ich bisher in meinem Leben hatte. Um euch ein wenig Einblick in mein Leben zu gewähren, sei gesagt, dass ich bevor ich nach Dahab und ins Dive In kam, mit dem Thema Tauchen noch nie zuvor etwas zu tun hatte. Aber vielleicht fange ich erst mal damit an, wie ich auf die Idee gebracht wurde, mich für das Tauchen zu interessieren. Anfang des Jahres 2006 fragte mich meine Mutter, ob ich mir nicht vorstellen könne, noch einmal eine Ausbildung zu machen. Etwas gelangweilt fragte ich, was sie mir denn da nun wieder aufschwatzen wollte. Sie eröffnete mir, dass sie über einen befreundeten Kollegen erfahren hätte, dass wiederum ein Freund jenes Kollegen in Ägypten die Möglichkeit einer Ausbildung zum Dive Master oder Assistenztauchlehrer anbot. „Tauchen!?“, dachte ich so bei mir, „bist du jetzt völlig durchgeknallt?“ „ Das ist doch bestimmt gefährlich“, sagte ich zunächst zu ihr, um daraufhin die Antwort zu erhalten: „Gefährlicher, als alles was du bisher gemacht hast, kann es ja nicht sein.“ Nun gut, das nahm ich erst mal so hin. Es sei erwähnt, dass ich zu jenem Zeitpunkt mein Geld – sagen wir, unkonventionell – verdiente. Nach abgeschlossener Ausbildung und dem Start in die Selbstständigkeit lief es bei mir wenig „lukrativ“. Ja, und wenn es bei der ostdeutschen Jugend nicht „so läuft“, wird sie halt erfinderisch. Doch das soll auch genug sein aus meinem Leben vor dem Tauchen. Ich ließ mir den Vorschlag meiner Mutter einige Zeit durch den Kopf gehen, um ihr ein paar Wochen später zu sagen, dass ich es machen wollte. Ich wollte für ein halbes Jahr in Ägypten arbeiten und dabei mein kulturelles Weltbild außerhalb Europas erweitern. Wir fingen also an, mich auf dieses Abenteuer vorzubereiten. Es musste ein Visa beantragt und eine Tauchausrüstung angeschafft werden. Das war`s eigentlich schon, ach so, ich vergaß, einen Flug brauchte ich auch noch. Alles in allem waren aber alle Vorbereitungen recht schnell und unkompliziert erledigt. Und am 18. 10. 2006 war es dann so weit. Ich flog los. Ich hatte zwar ein mehr als mulmiges Gefühl im Bauch, doch durch den vorangehenden telefonischen und E-Mail Kontakt mit dem Team des Dive In beruhigte ich mich und sagte mir, „ Es ist jetzt das Richtige, das zu tun.“ Nach Landung zu später Stunde in Sharm el Sheik wurde ich, nachdem ich aus dem Flughafengebäude kam, gleich freundlich von einem Fahrer der Basis empfangen. Sein Name war Salem und er war sehr freundlich, typisch Beduine halt. Ich lernte ihn in meiner Zeit in Dahab noch besser kennen und kann sagen: sehr zuverlässiger, kompetenter Mensch, was im Übrigen für alle Beduinen, die fürs Dive In arbeiten, zutrifft. Salem jedenfalls half mir erst mal mit meinem Gepäck in seinen Minibus und machte sich mit mir auf den Weg nach Dahab, das wir nach ca. einer Stunde erreichten. Von ihm erfuhr ich, dass die Tauchstation mich zunächst in einem der vielen Camps der Stadt unterbrachte. Angekommen in einem Camp namens New Life, brachte ich meine Sachen schnell in mein Zimmer und haute mich auf`s Ohr. Das New Life, soviel sei am Rande gesagt, ist sehr einfach eingerichtet, reicht aber völlig aus, da man ja zum Tauchen nach Dahab kommt und nicht zum Abgammeln im Hotelzimmer. Am nächsten Morgen erwacht, fuhr ich mit einem der vielen Taxis, die man hier für ca. fünf Pfund nehmen kann, ins Dive In. Dort angekommen, wurde ich sehr freundlich von Hans, einem der beiden Basischefs, begrüßt. Auch der Rest des Teams hieß mich herzlich willkommen. Man zeigte mir alles und gab mir einen Spind, um mein Gepäck zu verstauen. Und schon begann das große Abenteuer. In den folgenden zwei Monaten lernte ich erst einmal alles grundlegende über das Tauchen, wobei ich, wenn ich Fragen hatte, immer kompetente Hilfe durch den Staff (damals Hatem und Sabine) oder einen der beiden Hauptverantwortlichen (Andy und Hans) erhielt. Ich habe über die Zeit noch mehrere – ich nenn sie jetzt mal „Leidensgenossen“ – bekommen, die wie ich im Dive In eine Ausbildung absolvierten. Der erste, der zu mir stieß war René, ein oberfränkischer Freizeitpunk, menschlich große Klasse, aber bei der Arbeit ..., na ja. Der zweite an meiner Seite hieß Costa, auch eine Klasse für sich. Der dritte im Bunde wurde Chris, der scheinbar frisch von der Uni ein wenig das Abenteuer suchte. Er war ein sehr freundlicher Klugscheißer, doch je länger wir zusammen arbeiteten, desto mehr schloss ich ihn ins Herz. Mit all diesen Leuten lernte ich also das „Effeff“ des Tauchens, baute außerdem ein Staffhaus aus und renovierte die Basis. Wir hatten jede Menge zu tun, aber auch jede Menge Spaß. Nach zwei Monaten kam eines Abends Hans zu Costa und mir und fragte uns, ob wir nicht Lust hätten, in einer zweiten Basis des Dive In ein wenig Aufbauarbeit zu leisten. Nach einer Minute Nachdenken sagten wir zu und machten uns tags darauf auch schon auf den Weg nach Marsa Alam, wo wir nach gut fünf Stunden Fähr- und Busfahrt bereits sehnsüchtig von Andy erwartet wurden. Um die Zeit in Marsa kurz zu beschreiben, kann man wohl sagen, hier ist Tauchen noch in sehr unberührter Natur möglich und jeder, der diese (noch) Abgeschiedenheit mag, sollte dort einmal vorbeischauen. Es ist ein schönes Fleckchen Erde, wird jedoch über die nächsten Jahre ebenso dem ägyptischen Tourismus-Ausverkauf zum Opfer fallen. Ich wage die Behauptung, in nicht mal zehn Jahren wird Marsa eine ebensolche Entwicklung vollzogen haben, wie derzeit Hurghada. Ein Fischerdorf mutiert innerhalb kürzester Zeit zu einer Großstadt, mit all seinen An-, aber auch Unannehmlichkeiten. Die Grundlagen dafür sind gelegt, zu meiner Zeit wohnten in Marsa vielleicht 500 Menschen, doch es existiert bereits eine Flughafenanbindung und es stehen jede Menge Baustellen und Gerüste im Wüstensand. Zurückblickend kann ich sagen, dass mir die Zeit in Marsa sehr viel Erfahrung brachte. Viele Explorer-Tauchgänge oder Ausfahrten zu Topspots wie dem Elphinstone Riff und dem Shaab Samadai Dolphin Reef gaben mir eine gute Grundlage für mein taucherisches Können. Leider zählt die Basis in Marsa Alam heute nicht mehr zum Dive In, wofür jedoch niemand in der Geschäftsleitung etwas kann. Ägypten ist halt ein merkwürdiges Land ... Ich habe die Angelegenheit in allen Einzelheiten mit erleben dürfen und kann nur sagen, dass auch im Tauchgeschäft die Grossen immer davon kommen und die Kleinen eben gehängt werden. Ich habe Marsa Alam nach ebenso viel Enthusiasmus, Herzblut und Aufbauarbeit wie zuvor in Dahab im Februar 2007 als eines der letzten Basismitglieder mit einem LKW voll Equipment verlassen und hatte dabei ein sehr wehmütiges Gefühl. Die Fahrt (über Land) zurück nach Dahab dauerte ewig lang, jedoch bekam ich so ziemlich viele Facetten Ägyptens zu sehen. Angefangen von Wüste, Wüste, Wüste über das grüne Nildelta bis hin zu den schroffen Bergen des Sinai. In Dahab angekommen, war ich dann doch auch irgendwie froh, sozusagen zurück daheim. Zusammen mit Chris habe ich in den darauf folgenden Wochen bis April meine Assistant Instructor Ausbildung beendet und nahm mir vor, auch noch den Schritt zum Tauchlehrer zu wagen. Ich weiß, dass viele erfahrene Taucher jetzt sagen, dass dies wohl etwas verfrüht gewesen sein müsste, doch wer im Dive In eine Ausbildung macht, hat die Chance, mit der absoluten Créme de la Créme zusammen zu arbeiten und von dieser zu lernen. Diese Basis ist nämlich nicht nur eine Institution auf dem Gebiet des Tauchens (fachlicher und wissenschaftlicher Austausch z.B. mit den Sektionen der Sporthochschule Köln oder der TU Dresden), sondern durch das unermüdliche Engagement von Basischef Andy auch auf dem Gebiet der Meeresbiologie. Dafür sprechen die Zusammenarbeit mit den Instituten für Meeresbiologie der Unis in Wien und Stuttgart, das Kartografieren und systematische Beobachten der Riffs und Meeresböden und ihrer Pflanzen- und Tierwelt bezüglich des Einflusses des stetig wachsenden Tauchtourismus. Hier wird jede Menge Aufklärungs- und Präventionsarbeit geleistet. Ich bereitete mich also nach dem Assistant Instructor bis September auf meinen Tauchlehrerkurs vor. Während dieser Zeit verließen viele meiner anfänglichen „Leidensgenossen“ das Dive In Richtung Heimat, und so kam es, dass ich von den neuen Auszubildenden schon zum alten Eisen gezählt wurde und ich die Chance bekam, Erlerntes weiter zu geben. Ich muss zugeben, dass es ein sehr schönes Gefühl war, Menschen etwas vermitteln zu können und es erfüllte mich mit Stolz. Die Monate zogen nur so an mir vorbei und der September und der Tauchlehrerkurs standen schon bald vor der Tür. Ich hatte mich zuvor jedoch gut vorbereiten können und ging auch diese Aufgabe frohen Mutes an und - siehe da – ich bestand! Ich war froh und wiederum stolz, denn ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Tauchlehrer werden würde. Ich glaube, ohne die Hilfe von Hans und Andy und die gute Ausbildung im Vorfeld hätte ich das auch nicht geschafft. Leider musste ich nach gut einem Jahr und insgesamt über 450 Tauchgängen Mitte Oktober 2007 meine Zelte in Dahab abbrechen und die Heimreise nach Deutschland antreten. Und auch hierbei wurde ich vom Dive In tatkräftig unterstützt. Man half mir Flüge zu buchen, Transporte zu organisieren und und und ... Ich hatte zu jeder Zeit und bei allem was ich tat eine gute Rückendeckung! Um nun aber auch zum Schluss zu finden, möchte ich sagen: Wer eine Ausbildung auf dem Gebiet des Tauchens machen möchte, der ist im Dive In Dahab genau richtig. Man hat hier die Möglichkeit, für`s Leben zu lernen, und man wird die vielen Events wie Wadi-Parties, Bootstouren, Barbecues, Land- und Nachttauchgänge, die die Basis seinen Gästen und Auszubildenden zu bieten hat, nie vergessen. Ich hatte hier, entgegen meinen anfänglichen Bedenken eine grandiose Zeit, habe neue Freunde gefunden, vieles gesehen und gelernt und bin dankbar dafür, es gewagt zu haben. Abschließend seien alle nachfolgenden Leute auf das Herzlichste gegrüßt und versichert, für mich zu den ganz Großen zu gehören:
Meine Mutter, Achim, meine Großeltern, Tim, meine Geschwister (family at ist best!),
Andy + Feli, Hans, Hatem, Ibi, Chris, Costa, Martin (Hochseefrosch), René, CLAUDIA, Magid, Hamid, Salem, Achmed, Rokya, Sabine, Franzi, Mischa (wird noch groß ), Hossam, die Apache TAFF und so viele mehr, ihr habt mir die beste, aufregendste, schönste und großartigste Zeit meines Lebens beschert. Ein dickes Danke dafür und – ich komme wieder! Versprochen!
Euer Tom
PS: Die sechs Flossen sind gar nicht genug für Euch!
Ich möchte mit diesem Bericht ein wenig Tribut zollen für eine der besten und aufregendsten Zeiten, die ich bisher in meinem Leben hatte. Um euch ein wenig Einblick in mein Leben zu gewähren, sei gesagt, dass ich bevor ich nach Dahab und ins Dive In kam, mit dem Thema Tauchen noch nie zuvor etwas zu tun hatte. Aber vielleicht fange ich erst mal damit an, wie ich auf die Idee gebracht wurde, mich für das Tauchen zu interessieren. Anfang des Jahres 2006 fragte mich meine Mutter, ob ich mir nicht vorstellen könne, noch einmal eine Ausbildung zu machen. Etwas gelangweilt fragte ich, was sie mir denn da nun wieder aufschwatzen wollte. Sie eröffnete mir, dass sie über einen befreundeten Kollegen erfahren hätte, dass wiederum ein Freund jenes Kollegen in Ägypten die Möglichkeit einer Ausbildung zum Dive Master oder Assistenztauchlehrer anbot. „Tauchen!?“, dachte ich so bei mir, „bist du jetzt völlig durchgeknallt?“ „ Das ist doch bestimmt gefährlich“, sagte ich zunächst zu ihr, um daraufhin die Antwort zu erhalten: „Gefährlicher, als alles was du bisher gemacht hast, kann es ja nicht sein.“ Nun gut, das nahm ich erst mal so hin. Es sei erwähnt, dass ich zu jenem Zeitpunkt mein Geld – sagen wir, unkonventionell – verdiente. Nach abgeschlossener Ausbildung und dem Start in die Selbstständigkeit lief es bei mir wenig „lukrativ“. Ja, und wenn es bei der ostdeutschen Jugend nicht „so läuft“, wird sie halt erfinderisch. Doch das soll auch genug sein aus meinem Leben vor dem Tauchen. Ich ließ mir den Vorschlag meiner Mutter einige Zeit durch den Kopf gehen, um ihr ein paar Wochen später zu sagen, dass ich es machen wollte. Ich wollte für ein halbes Jahr in Ägypten arbeiten und dabei mein kulturelles Weltbild außerhalb Europas erweitern. Wir fingen also an, mich auf dieses Abenteuer vorzubereiten. Es musste ein Visa beantragt und eine Tauchausrüstung angeschafft werden. Das war`s eigentlich schon, ach so, ich vergaß, einen Flug brauchte ich auch noch. Alles in allem waren aber alle Vorbereitungen recht schnell und unkompliziert erledigt. Und am 18. 10. 2006 war es dann so weit. Ich flog los. Ich hatte zwar ein mehr als mulmiges Gefühl im Bauch, doch durch den vorangehenden telefonischen und E-Mail Kontakt mit dem Team des Dive In beruhigte ich mich und sagte mir, „ Es ist jetzt das Richtige, das zu tun.“ Nach Landung zu später Stunde in Sharm el Sheik wurde ich, nachdem ich aus dem Flughafengebäude kam, gleich freundlich von einem Fahrer der Basis empfangen. Sein Name war Salem und er war sehr freundlich, typisch Beduine halt. Ich lernte ihn in meiner Zeit in Dahab noch besser kennen und kann sagen: sehr zuverlässiger, kompetenter Mensch, was im Übrigen für alle Beduinen, die fürs Dive In arbeiten, zutrifft. Salem jedenfalls half mir erst mal mit meinem Gepäck in seinen Minibus und machte sich mit mir auf den Weg nach Dahab, das wir nach ca. einer Stunde erreichten. Von ihm erfuhr ich, dass die Tauchstation mich zunächst in einem der vielen Camps der Stadt unterbrachte. Angekommen in einem Camp namens New Life, brachte ich meine Sachen schnell in mein Zimmer und haute mich auf`s Ohr. Das New Life, soviel sei am Rande gesagt, ist sehr einfach eingerichtet, reicht aber völlig aus, da man ja zum Tauchen nach Dahab kommt und nicht zum Abgammeln im Hotelzimmer. Am nächsten Morgen erwacht, fuhr ich mit einem der vielen Taxis, die man hier für ca. fünf Pfund nehmen kann, ins Dive In. Dort angekommen, wurde ich sehr freundlich von Hans, einem der beiden Basischefs, begrüßt. Auch der Rest des Teams hieß mich herzlich willkommen. Man zeigte mir alles und gab mir einen Spind, um mein Gepäck zu verstauen. Und schon begann das große Abenteuer. In den folgenden zwei Monaten lernte ich erst einmal alles grundlegende über das Tauchen, wobei ich, wenn ich Fragen hatte, immer kompetente Hilfe durch den Staff (damals Hatem und Sabine) oder einen der beiden Hauptverantwortlichen (Andy und Hans) erhielt. Ich habe über die Zeit noch mehrere – ich nenn sie jetzt mal „Leidensgenossen“ – bekommen, die wie ich im Dive In eine Ausbildung absolvierten. Der erste, der zu mir stieß war René, ein oberfränkischer Freizeitpunk, menschlich große Klasse, aber bei der Arbeit ..., na ja. Der zweite an meiner Seite hieß Costa, auch eine Klasse für sich. Der dritte im Bunde wurde Chris, der scheinbar frisch von der Uni ein wenig das Abenteuer suchte. Er war ein sehr freundlicher Klugscheißer, doch je länger wir zusammen arbeiteten, desto mehr schloss ich ihn ins Herz. Mit all diesen Leuten lernte ich also das „Effeff“ des Tauchens, baute außerdem ein Staffhaus aus und renovierte die Basis. Wir hatten jede Menge zu tun, aber auch jede Menge Spaß. Nach zwei Monaten kam eines Abends Hans zu Costa und mir und fragte uns, ob wir nicht Lust hätten, in einer zweiten Basis des Dive In ein wenig Aufbauarbeit zu leisten. Nach einer Minute Nachdenken sagten wir zu und machten uns tags darauf auch schon auf den Weg nach Marsa Alam, wo wir nach gut fünf Stunden Fähr- und Busfahrt bereits sehnsüchtig von Andy erwartet wurden. Um die Zeit in Marsa kurz zu beschreiben, kann man wohl sagen, hier ist Tauchen noch in sehr unberührter Natur möglich und jeder, der diese (noch) Abgeschiedenheit mag, sollte dort einmal vorbeischauen. Es ist ein schönes Fleckchen Erde, wird jedoch über die nächsten Jahre ebenso dem ägyptischen Tourismus-Ausverkauf zum Opfer fallen. Ich wage die Behauptung, in nicht mal zehn Jahren wird Marsa eine ebensolche Entwicklung vollzogen haben, wie derzeit Hurghada. Ein Fischerdorf mutiert innerhalb kürzester Zeit zu einer Großstadt, mit all seinen An-, aber auch Unannehmlichkeiten. Die Grundlagen dafür sind gelegt, zu meiner Zeit wohnten in Marsa vielleicht 500 Menschen, doch es existiert bereits eine Flughafenanbindung und es stehen jede Menge Baustellen und Gerüste im Wüstensand. Zurückblickend kann ich sagen, dass mir die Zeit in Marsa sehr viel Erfahrung brachte. Viele Explorer-Tauchgänge oder Ausfahrten zu Topspots wie dem Elphinstone Riff und dem Shaab Samadai Dolphin Reef gaben mir eine gute Grundlage für mein taucherisches Können. Leider zählt die Basis in Marsa Alam heute nicht mehr zum Dive In, wofür jedoch niemand in der Geschäftsleitung etwas kann. Ägypten ist halt ein merkwürdiges Land ... Ich habe die Angelegenheit in allen Einzelheiten mit erleben dürfen und kann nur sagen, dass auch im Tauchgeschäft die Grossen immer davon kommen und die Kleinen eben gehängt werden. Ich habe Marsa Alam nach ebenso viel Enthusiasmus, Herzblut und Aufbauarbeit wie zuvor in Dahab im Februar 2007 als eines der letzten Basismitglieder mit einem LKW voll Equipment verlassen und hatte dabei ein sehr wehmütiges Gefühl. Die Fahrt (über Land) zurück nach Dahab dauerte ewig lang, jedoch bekam ich so ziemlich viele Facetten Ägyptens zu sehen. Angefangen von Wüste, Wüste, Wüste über das grüne Nildelta bis hin zu den schroffen Bergen des Sinai. In Dahab angekommen, war ich dann doch auch irgendwie froh, sozusagen zurück daheim. Zusammen mit Chris habe ich in den darauf folgenden Wochen bis April meine Assistant Instructor Ausbildung beendet und nahm mir vor, auch noch den Schritt zum Tauchlehrer zu wagen. Ich weiß, dass viele erfahrene Taucher jetzt sagen, dass dies wohl etwas verfrüht gewesen sein müsste, doch wer im Dive In eine Ausbildung macht, hat die Chance, mit der absoluten Créme de la Créme zusammen zu arbeiten und von dieser zu lernen. Diese Basis ist nämlich nicht nur eine Institution auf dem Gebiet des Tauchens (fachlicher und wissenschaftlicher Austausch z.B. mit den Sektionen der Sporthochschule Köln oder der TU Dresden), sondern durch das unermüdliche Engagement von Basischef Andy auch auf dem Gebiet der Meeresbiologie. Dafür sprechen die Zusammenarbeit mit den Instituten für Meeresbiologie der Unis in Wien und Stuttgart, das Kartografieren und systematische Beobachten der Riffs und Meeresböden und ihrer Pflanzen- und Tierwelt bezüglich des Einflusses des stetig wachsenden Tauchtourismus. Hier wird jede Menge Aufklärungs- und Präventionsarbeit geleistet. Ich bereitete mich also nach dem Assistant Instructor bis September auf meinen Tauchlehrerkurs vor. Während dieser Zeit verließen viele meiner anfänglichen „Leidensgenossen“ das Dive In Richtung Heimat, und so kam es, dass ich von den neuen Auszubildenden schon zum alten Eisen gezählt wurde und ich die Chance bekam, Erlerntes weiter zu geben. Ich muss zugeben, dass es ein sehr schönes Gefühl war, Menschen etwas vermitteln zu können und es erfüllte mich mit Stolz. Die Monate zogen nur so an mir vorbei und der September und der Tauchlehrerkurs standen schon bald vor der Tür. Ich hatte mich zuvor jedoch gut vorbereiten können und ging auch diese Aufgabe frohen Mutes an und - siehe da – ich bestand! Ich war froh und wiederum stolz, denn ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Tauchlehrer werden würde. Ich glaube, ohne die Hilfe von Hans und Andy und die gute Ausbildung im Vorfeld hätte ich das auch nicht geschafft. Leider musste ich nach gut einem Jahr und insgesamt über 450 Tauchgängen Mitte Oktober 2007 meine Zelte in Dahab abbrechen und die Heimreise nach Deutschland antreten. Und auch hierbei wurde ich vom Dive In tatkräftig unterstützt. Man half mir Flüge zu buchen, Transporte zu organisieren und und und ... Ich hatte zu jeder Zeit und bei allem was ich tat eine gute Rückendeckung! Um nun aber auch zum Schluss zu finden, möchte ich sagen: Wer eine Ausbildung auf dem Gebiet des Tauchens machen möchte, der ist im Dive In Dahab genau richtig. Man hat hier die Möglichkeit, für`s Leben zu lernen, und man wird die vielen Events wie Wadi-Parties, Bootstouren, Barbecues, Land- und Nachttauchgänge, die die Basis seinen Gästen und Auszubildenden zu bieten hat, nie vergessen. Ich hatte hier, entgegen meinen anfänglichen Bedenken eine grandiose Zeit, habe neue Freunde gefunden, vieles gesehen und gelernt und bin dankbar dafür, es gewagt zu haben. Abschließend seien alle nachfolgenden Leute auf das Herzlichste gegrüßt und versichert, für mich zu den ganz Großen zu gehören:
Meine Mutter, Achim, meine Großeltern, Tim, meine Geschwister (family at ist best!),
Andy + Feli, Hans, Hatem, Ibi, Chris, Costa, Martin (Hochseefrosch), René, CLAUDIA, Magid, Hamid, Salem, Achmed, Rokya, Sabine, Franzi, Mischa (wird noch groß ), Hossam, die Apache TAFF und so viele mehr, ihr habt mir die beste, aufregendste, schönste und großartigste Zeit meines Lebens beschert. Ein dickes Danke dafür und – ich komme wieder! Versprochen!
Euer Tom
PS: Die sechs Flossen sind gar nicht genug für Euch!