Bodenseefahrt 23. bis 25. März 2012Schwaben gelte ...
Bodenseefahrt 23. bis 25. März 2012
Schwaben gelten gemeinhin als recht heimatverbunden. Wo geht ein trotzdem – aber NB: gerne! - in Frankfurt am Main lebender geborener „Sauschwob“ also tauchen? (Meischdns) in Baden-Württemberg! Nun gut, genauer (man muß in diesem empfindlichen Punkt korrekt sein): in Baden. Seinen OWD macht er im Streitköpflesee in Linkenheim, Fische guckt er im Brechtsee in Phillipsburg oder im Althäuser See in Kronau (wo er bereits eine herzliche Kostprobe badischer Gastfreundschaft erfährt). Und wenn er dann nach 49 TGn an’s Meer will, fährt er natürlich an’s schwäbische, den Bodensee nämlich. Oder wie man im „Ländle“ sagt: „Den See“, nähere Definition überflüssig, es gibt ja nur den einen, der die Bezeichnung wirklich verdient.
Am Freitag (23. Mai) Anreise nach Ludwigshafen/Bodensee. Erinnerungen an meine Tramper Monats Ticket-Zeit, die mich des öfteren nach Singen, auf die Gäu-, Schwarzwald-, Höllental- und Bodensee-Gürtelbahn geführt hatte. Die Gastfreundschaft ist eine Stärke des Badnerlandes, so auch im dortigen Hotel Krone. Nicht zu wenig, nicht zu viel, „grad reacht halt“, um sich behaglich zu fühlen.
Am Samstag (24. Mai) früh zum ersten Tauchplatz, nicht ohne sich vorher noch mit einem Mittagsimbiß in Form zweier Wurschtsemmel eingedeckt zu haben (allein, daß man die mit „sch“ bestellen konnte!). Parkhaus Post in Überlingen. Einmal kaltwassertauglich im Wasser, wurde es trotz aller Heimatverbundenheit doch etwas unheimlich. Die Halde runter geht’s noch, aber was dann kommt, hatte man so noch nie gehabt: Auf –20 m bricht die Halde gerade nach unten ab, man sieht buchstäblich schwarz, die Lampe, gerade nach unten gerichtet, hilft auch nicht mehr wirklich weiter. Aber die kundige Führung von Thomas und Angi hilft, gibt Sicherheit. Und sie nahmen Rücksicht auf uns vier Bodensee-Neulinge: Der erste TG nur oben an der Abbruchkante entlang, eingewöhnen an die andere Tarierung im Trocki, an die Kälte, an den Blick in den Abgrund. Flaschenwechsel. (Irgendwie schräg auch: die Taucher in voller Ausrüstung im Parkhaus, „standesgemäß“ auf Ebene -2. Scheint aber dort keinen zu befremden. Baden-Württembergischer Pragmatismus eben). Der 2. TG 10 m die Wand runter, schwebend über dem schwarzen Nichts, Muschelkolonien an der Wand, Sedimentschichten auf den Vorsprüngen.
Flaschenfüllen und Mittagspause, dazu für jeden einen gebackenen Osterhasen von Angi.
Für den Nachmittag hatte Thomas noch einen TG am Seezeichen 24 geplant. Jedoch: die Kälte des Wassers forderte ihren Tribut, von sechs Tauchern gingen vier lieber Kaffeetrinken. Erkenne Deine Grenzen...
Gemütlicher Samstagabend in der „Krone“ mit Menu, übrigens das einzige Mal, daß Schreiber dieses an diesem Wochenende Fisch sah. Lob von und Ernennung zu „richtigen“ Tauchern durch Thomas: „Erst Bodenseetaucher sind richtige Taucher!“. Früh zu Bett, einerseits machte die Kälte im Wasser doch müde, andererseits war es wegen der Zeitumstellung ohnehin die kürzeste Nacht des Jahres und wir wollten am Sonntag (25. März) wieder früh los.
Zum Seezeichen 24 nämlich. Nachdem die Mehrheit am Samstag ja „gekniffen“ hatte, lohnte es sich durchaus, diesen Tauchplatz nochmals aufzusuchen, war’s für drei doch das erste Mal. Nachdem am Samstag noch in Dreiergruppen getaucht wurde (je 2 Bodenseeneulinge mit 1 Instructor in der Mitte – nun gut, eigentlich: 1 Instructor paßt in der Mitte auf 2 Bodenseeneulinge auf), erfolgte jetzt die Umstellung auf’s Buddy-System in drei Zweiergruppen. Unser erster (zumindest teilweise) eigenverantwortlicher TG im Bodensee! Besichtigung der in die Steilwand gestellten Objekte, z.B. Neptuns Neopren-Schneiderei. Wesentlich beeindruckender aber: Stell Dich mal senkrecht in’s Wasser und schau diese Wand hinauf! Näheres bleibt hier ungeschildert – man muß es selbst gesehen haben!
Nachdem die Eintracht spielte, hatten es unsere Instructors nach dem zweiten TG dann plötzlich recht eilig, wieder nach Frankfurt zu kommen. Wir (Unterwasser-)Bodenseeneulinge jedoch hängten noch ein Stündchen über Wasser an, Überlingen ist schließlich auch als Stadt nicht nur einen kurzen Rundgang wert. Und es war so ein schöner Vorfrühlingstag!
Ausklang wie zu glücklichen Kinderzeiten: Vier (schon etwas arg groß gewordene) Buben sitzen auf der Überlinger Ufermauer, gucken über den See und schmieden Pläne... Ostern in Kronau... Herbst wieder am Bodensee...
Liebe Angi, lieber Thomas,
danke für ein schönes Wochenende, für die Heimatgefühle (Ihr werdat’s g’merkt ham – auch an meiner deutlich schwäbischeren Diktion am See), für Eure auf uns Bodenseeneulinge eingestellte Tauchgangsplanung
und vor allem:
Für Eure Freundschaft und liebe Unterstützung in der letzten Zeit!
Christian
PS: Die übliche Flossenbewertung paßt weder zu diesem Wochenende noch zu meiner heutigen Stimmung. Mir hat aber lange nichts mehr so viel Befriedigung und Geborgenheit gegeben wie dieses Wochenende in diesem Kreis!
Schwaben gelten gemeinhin als recht heimatverbunden. Wo geht ein trotzdem – aber NB: gerne! - in Frankfurt am Main lebender geborener „Sauschwob“ also tauchen? (Meischdns) in Baden-Württemberg! Nun gut, genauer (man muß in diesem empfindlichen Punkt korrekt sein): in Baden. Seinen OWD macht er im Streitköpflesee in Linkenheim, Fische guckt er im Brechtsee in Phillipsburg oder im Althäuser See in Kronau (wo er bereits eine herzliche Kostprobe badischer Gastfreundschaft erfährt). Und wenn er dann nach 49 TGn an’s Meer will, fährt er natürlich an’s schwäbische, den Bodensee nämlich. Oder wie man im „Ländle“ sagt: „Den See“, nähere Definition überflüssig, es gibt ja nur den einen, der die Bezeichnung wirklich verdient.
Am Freitag (23. Mai) Anreise nach Ludwigshafen/Bodensee. Erinnerungen an meine Tramper Monats Ticket-Zeit, die mich des öfteren nach Singen, auf die Gäu-, Schwarzwald-, Höllental- und Bodensee-Gürtelbahn geführt hatte. Die Gastfreundschaft ist eine Stärke des Badnerlandes, so auch im dortigen Hotel Krone. Nicht zu wenig, nicht zu viel, „grad reacht halt“, um sich behaglich zu fühlen.
Am Samstag (24. Mai) früh zum ersten Tauchplatz, nicht ohne sich vorher noch mit einem Mittagsimbiß in Form zweier Wurschtsemmel eingedeckt zu haben (allein, daß man die mit „sch“ bestellen konnte!). Parkhaus Post in Überlingen. Einmal kaltwassertauglich im Wasser, wurde es trotz aller Heimatverbundenheit doch etwas unheimlich. Die Halde runter geht’s noch, aber was dann kommt, hatte man so noch nie gehabt: Auf –20 m bricht die Halde gerade nach unten ab, man sieht buchstäblich schwarz, die Lampe, gerade nach unten gerichtet, hilft auch nicht mehr wirklich weiter. Aber die kundige Führung von Thomas und Angi hilft, gibt Sicherheit. Und sie nahmen Rücksicht auf uns vier Bodensee-Neulinge: Der erste TG nur oben an der Abbruchkante entlang, eingewöhnen an die andere Tarierung im Trocki, an die Kälte, an den Blick in den Abgrund. Flaschenwechsel. (Irgendwie schräg auch: die Taucher in voller Ausrüstung im Parkhaus, „standesgemäß“ auf Ebene -2. Scheint aber dort keinen zu befremden. Baden-Württembergischer Pragmatismus eben). Der 2. TG 10 m die Wand runter, schwebend über dem schwarzen Nichts, Muschelkolonien an der Wand, Sedimentschichten auf den Vorsprüngen.
Flaschenfüllen und Mittagspause, dazu für jeden einen gebackenen Osterhasen von Angi.
Für den Nachmittag hatte Thomas noch einen TG am Seezeichen 24 geplant. Jedoch: die Kälte des Wassers forderte ihren Tribut, von sechs Tauchern gingen vier lieber Kaffeetrinken. Erkenne Deine Grenzen...
Gemütlicher Samstagabend in der „Krone“ mit Menu, übrigens das einzige Mal, daß Schreiber dieses an diesem Wochenende Fisch sah. Lob von und Ernennung zu „richtigen“ Tauchern durch Thomas: „Erst Bodenseetaucher sind richtige Taucher!“. Früh zu Bett, einerseits machte die Kälte im Wasser doch müde, andererseits war es wegen der Zeitumstellung ohnehin die kürzeste Nacht des Jahres und wir wollten am Sonntag (25. März) wieder früh los.
Zum Seezeichen 24 nämlich. Nachdem die Mehrheit am Samstag ja „gekniffen“ hatte, lohnte es sich durchaus, diesen Tauchplatz nochmals aufzusuchen, war’s für drei doch das erste Mal. Nachdem am Samstag noch in Dreiergruppen getaucht wurde (je 2 Bodenseeneulinge mit 1 Instructor in der Mitte – nun gut, eigentlich: 1 Instructor paßt in der Mitte auf 2 Bodenseeneulinge auf), erfolgte jetzt die Umstellung auf’s Buddy-System in drei Zweiergruppen. Unser erster (zumindest teilweise) eigenverantwortlicher TG im Bodensee! Besichtigung der in die Steilwand gestellten Objekte, z.B. Neptuns Neopren-Schneiderei. Wesentlich beeindruckender aber: Stell Dich mal senkrecht in’s Wasser und schau diese Wand hinauf! Näheres bleibt hier ungeschildert – man muß es selbst gesehen haben!
Nachdem die Eintracht spielte, hatten es unsere Instructors nach dem zweiten TG dann plötzlich recht eilig, wieder nach Frankfurt zu kommen. Wir (Unterwasser-)Bodenseeneulinge jedoch hängten noch ein Stündchen über Wasser an, Überlingen ist schließlich auch als Stadt nicht nur einen kurzen Rundgang wert. Und es war so ein schöner Vorfrühlingstag!
Ausklang wie zu glücklichen Kinderzeiten: Vier (schon etwas arg groß gewordene) Buben sitzen auf der Überlinger Ufermauer, gucken über den See und schmieden Pläne... Ostern in Kronau... Herbst wieder am Bodensee...
Liebe Angi, lieber Thomas,
danke für ein schönes Wochenende, für die Heimatgefühle (Ihr werdat’s g’merkt ham – auch an meiner deutlich schwäbischeren Diktion am See), für Eure auf uns Bodenseeneulinge eingestellte Tauchgangsplanung
und vor allem:
Für Eure Freundschaft und liebe Unterstützung in der letzten Zeit!
Christian
PS: Die übliche Flossenbewertung paßt weder zu diesem Wochenende noch zu meiner heutigen Stimmung. Mir hat aber lange nichts mehr so viel Befriedigung und Geborgenheit gegeben wie dieses Wochenende in diesem Kreis!