CieSub, Vigo / Islas Cíes (Galizien)

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Johannes Beck193020CMAS**130 TGs

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CieSub, Vigo / Islas Cíes, Galizien, Spanien
Rua do Pazo, 8, 36208 Bouzas – Vigo
Telefon 986115431, Mobil 687059274
www.ciesub.com, email: paulino@ciesub.com

Wer an Tauchen in Spanien denkt, hat meist die Mittelmeer-Küste, die Balearen oder die Kanarischen Inseln vor Augen. An den Atlantik vor Galizien denken dagegen nur wenige Taucher. Zugegeben, das Wasser ist dort mit etwa 10 Grad nicht gerade warm, aber die Meeresflora und –fauna sowie die bizarren Unterwasser-Felslandschaften sind durchaus interessant.

Die Gewässer vor Galizien gehören außerdem – gerade auch wegen der kalten Strömungen – zu den fischreichsten Europas. Dazu bietet die Inselgruppe der Islas Cíes mit ihrem Vogelparadies vor Vigo ein herrliches Panorama. Auch die Schäden durch den Öltankerunfall der Prestige sind inzwischen weitgehend behoben. Warum also nicht also doch mal in Galizien einen Tauchgang wagen?

Wer nach Tauchbasen in der Region sucht, tut sich allerdings schwer. In der Region um die Hafenstadt Vigo und die Islas Cíes ist Ciesub der einzige Anbieter am Markt. Unterhalten wird die kleine Basis vom Galizier Paulino Cameselle Fernández. Er bietet Tauchgänge rund um Vigo, Ausbildung nach PADI-Standard und Fahrten an die Tauchplätze vor den Islas Cies an. Da diese Inseln Naturschutzgebiet sind und alle Tauchgänge bei den Parkwächtern auf den Cies registriert werden müssen, muss man sich für solche Tauchfahrten mindestens einen Tag im Voraus bei Paulino anmelden und dazu folgende Daten angeben: Nummer des Brevets und Art, Nummer der Tauchversicherung und Nummer von Personalausweis bzw. Pass.

Die Basis selbst findet man im kleinen Stadtteil Bouzas im Süden Vigos (bequem zu erreichen per Bus vom Stadtzentrum aus). Ciesub liegt direkt am kleinen Fischerhafen in einem alten Gebäude. Innen macht die Basis einen sehr aufgeräumten, gut gewarteten Eindruck. Den Tauchern stehen mehrere Süßwasserbecken zum Reinigen der Ausrüstung zu Verfügung. Dazu gibt es Fächer für die eigenen Klamotten und einen komfortabel ausgerüsteten Umkleideraum. Im Obergeschoss lagern die Stammkunden ihre Ausrüstung in Eisenkäfigen.

Mit einem kleinen Boot (VHF-Radio und Sauerstoffkoffer vorhanden) geht es dann in kompletter Montur zu den Tauchplätzen. Dabei kann die Fahrt zu den Cies über 30 Minuten dauern. Am Tauchplatz gibt es dann noch ein kurzes Briefing.

Die Tauchgänge sind geführt, doch zeichnet sich Paulino nicht gerade durch besondere Umsichtigkeit aus. Die meiste Zeit schwimmt er einfach vorneweg, man kann dann schauen, wie man hinter bzw. neben ihm her kommt. Auch könnte er unter Wasser etwas mehr Zeichen geben, dies würde die Orientierung ebenfalls erleichtern.

Zu sehen waren unter anderen Zackenbarsche, Nacktschnecken, weiße Gorgonien und zahlreiche Seesterne sowie Seeigel. Die Sicht lag dabei bei 5 Metern. An den folgenden Tagen konnten es beim Schnorcheln aber auch schon mal 10 m sein – die täglich wechselnden Sichtweiten sind typisch für den Atlantik.

Ein dicker Minuspunkt für die Basis ist allerdings ihre Leihausrüstung: Obwohl es außer mir nur noch einen weiteren Gast mit Leihausrüstung gab, hatte Paulino nur einen dünnen (5 mm) Naßanzug vorrätig. Als Schuhersatz wollte Paulino mir erst einmal Neopren-Socken geben, was ich dankend abgelehnt habe, und im Tausch dann Schuhe bekam, die eine Nummer zu klein waren. Auch die Handschuhe waren zu eng. Ein Wechsel auf andere Anzüge etc. war leider mangels vorhandener Alternativen nicht möglich. Ergebnis: Ich habe selten so gefroren wie bei diesem Tauchgang und dann auch prompt auf weitere Tauchgänge verzichtet!

Fazit: Gut organisierte Basis, die aber viel zu wenig Leihausrüstung hat, da sie in erster Linie von lokalen Tauchern frequentiert wird. Wer seine eigene Ausrüstung dabei hat und eine gewisse Taucherfahrung mitbringt, dem kann die Basis aber sicher einige schöne Tauchgänge vor dem Vogelparadies der Islas Cíes bieten.