Ich war Ende August 2008 zwei Wochen im ´Caribbea ...
Ich war Ende August 2008 zwei Wochen im ´Caribbean Club Bonaire´ zu Gast. Dieser wird im Auftrag seiner Besitzer vom Management des ´Buddy Dive Resort´ betrieben, allerdings mit einem weitgehend eigenen Mitarbeiterstab. Da die Leistungen ´Unterkunft´ und ´Tauchen´ unabhängig voneinander gebucht werden können, schreibe ich zwei separate Berichtsteile, ob diese zusammen oder getrennt für Unterkunft und Basis veröffentlicht werden sollen, möge sich die Redaktion aussuchen
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Dies ist mein Erfahrungsbericht zur Unterkunft, er ist etwas ausführlicher, da hier bisher noch kein anderer Bericht veröffentlicht wurde:
Kontaktaufnahme:
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Wir haben uns recht kurzfristig für den Caribbean Club Bonaire (um-)entschieden, ursprünglich wollten wir zu ´Captain Don´s Habitat´, wurden aber ca. 1 Woche vor Abreise vom Reiseveranstalter (ABC-Reisen) informiert, dass dort mitten im Resort ein Gebäude abgerissen und ein neues gebaut werden soll, was mit entsprechendem Lärm verbunden sein könnte. Nicht zuletzt da ´Captain Don´s Habitat´ keine Aussage dazu machen wollte, ob wir ein Zimmer in unmittelbarer Nähe dieser Baustelle erhalten würden, entschieden wir uns, die von ABC-Reisen angebotene Umbuchung zum ´Carribean Club´ wahrzunehmen.
Ein Anruf beim Carribean Club, mit dem ich einige Informationen zur Ausstattung erfragte, wurde umgehend und zutreffend beantwortet. Eine email, in der ich später noch eine minder wichtige Frage nachreichte, wurde allerdings nie gelesen oder beantwortet - daher mein Tip: Lieber zwischen 9:00 und 17:00 (Bonaire-Zeit) anrufen.
Der Transfer vom/zum Flughafen erfolgte pünktlich durch ein vom Resort bezahltes Taxi.
Lage:
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Der Caribbean Club Bonaire liegt auf der Westseite der Insel, ca. 15 Auto-Minuten nördlich von Kralendijk an der Küstenstraße zwischen den Tauchplätzen ´Oil Slick Leap´ und ´Kalli´s Reef´ (Nr. 20 und 19 auf der Insel-Karte unter http://www.bonaireislandinfo.com/island_map_enlarged.html ), neben dem ´Bonaire Marine Park Headquarter´. Der Caribbean Club Bonaire ist damit die zur Zeit zweit-nördlichste Touristenunterkunft auf der Westseite der Insel.
Die Küstenstraße ist auf dieser Höhe wenig befahren, und stellt daher keine störende Lärmquelle dar.
Der (sehr schöne) Tauchplatz ´Oil Slick Leap´ ist ca. 3 Geh-Minuten vom Eingang des Caribbean Club entfernt vom Strand aus betauchbar, es gibt dort sogar eine Einstiegs-Leiter, die vom Caribbean Club gesponsort wurde.
Unterkunft:
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Ich hatte zusammen mit meinem Reisepartner ein ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ gebucht, dies sind Bungalows, die über zwei separate Schlafzimmer verfügen mit je einem Doppelbett, sowie jeweils eigener Dusche/WC/Waschbecken. Die Schlafzimmer sind jedoch nicht gleich: Eines ist signifikant größer, und verfügt als einziges über einen Zimmer-Safe. Zwischen den Schlafzimmern befindet sich eine gemeinsame Wohnküche und eine überdachte Veranda, auf dieser befinden sich 2 gepolsterte Holzliegen und ein größerer Tisch mit 6 gepolsterten Korbstühlen.
Die ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ sind erst seit wenigen Monaten fertiggestellt, und liegen unmittelbar oberhalb der Küstenstraße, so dass man von der Veranda einen sehr schönen Blick über das Meer hat (auch Klein-Bonaire ist von dort zu sehen).
Innerhalb des Caribbean Club befand sich während unseres Aufenthalts ebenfalls eine Baustelle, an der dem Resort ein weiteres Gebäude hinzugefügt wird. Dies geschieht aber in recht geringer ´Intensität´, und da unsere Unterkunft auch deutlich von dieser Baustelle entfernt war, fiel sie mir akustisch nicht auf.
Die ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ befinden sich - aufgrund ihres geringen Alters nicht überraschend - in sehr gutem Zustand, es waren keine nennenswerten Abnutzungserscheinungen erkennbar. Allerdings gab es kleinere Baumängel: Die Regenrinne war defekt und bei starkem Regen sickerte etwas Wasser am Deckenventilator in eines der Schlafzimmer. Die Auslegung der Unterkunft auf Tauchtouristen ist offensichtlich und hat mich sehr positiv überrascht: Noch nie hatte ich eine Unterkunft, die über einen separaten, abschliessbaren Trockenraum für die Ausrüstung sowie ein eigenes Süßwasserspülbecken verfügte - klasse!
Die Schlafzimmer verfügen über zwei große, verschliessbare Fenster mit fest installiertem Fliegengitter, eine ausreichend leistungsstarke, individuell steuerbare und moderat rauschende Klimaanlage, Deckenventilator, angemessene Beleuchtung sowie viel Platz in Schrank und Kommode. Über Dusche und WC befindet sich jeweils ein nicht verschliessbares kleines Fenster mit fest installiertem Fliegengitter. Die Armaturen sind von ungewöhnlich hoher Qualität, das die Dusche z.B. mit einem temperaturstabilisierenden Thermostaten von Grohe ausgestattet war, hat mich positiv überrascht. Einen Haartrockner muss man sich bei Bedarf allerdings selbst mitbringen.
Die elektrischen Anschlüsse in den Schlafzimmern folgen der US-amerikanischen Steckernorm, liefern jedoch 117 Volt bei 50Hz - womit moderne Schaltnetzteile aber gut zurecht kommen. In der Küche finden sich sowohl US- als auch Schuko-Steckdosen, sowie zwei Spannungswandler, die überraschenderweise u.a. an gewöhnliche Stehlampen angeschlossen sind.
Die Wohnküche verfügt über eine gut ausgestattete Küchenzeile mit großem Kühl-/Gefrierschrank, modernem 4-flammigem Gasherd und elektrischem Backofen, Spülmaschine, Spülbecken, ausreichend Arbeitsfläche, Schränken mit Töpfen, Geschirr und Besteck sowie Mülleimer. Eine Dunstabzugshaube war vorhanden aber elektrisch nicht angeschlossen. Schade fand ich, dass zwei nicht-verschliessbare Aussenfenster der Wohnküche nicht über Fliegengitter verfügten - damit lässt sich nicht vermeiden, dass sich dort spätestens in der Dämmerung einige Mücken einfinden.
In der Wohnküche befindet sich auch ein Tisch mit mehreren Sitzgelegenheiten, ein Deckenventilator, Lampen und überraschend umfangreiche Unterhaltungselektronik: Ein geradezu überdimensionierter Receiver mit zwei angeschlossenen (kleinen) Lautsprecherboxen, ein DVD-(und DIVX-)Player (löblich: per S/PDIF und HDMI verkabelt!), ein LCD-Fernseher sowie ein DSL-Modem, dass allerdings nur der Versorgung des IP-TV empfängers dient, über den >100 Fernsehprogramme empfangbar sind. Einen InterNet-Anschluss gibt es zwar ebenfalls gratis, aber nicht auf dem Zimmer (wie ein offenbar fehlinformierter Mitarbeiter meinte), sondern nur (meistens, fiel gelegentlich aus) an einem Gäste-PC oder per WLAN innerhalb des zentralen Restauraunt-Innenraums (die ESSID lautet ´CaribbeanClub´, der WEP-Key dazu kann beim Personal erfragt werden).
Service:
--------
An der Rezeption (die sich Räumlichkeiten mit dem Dive-Center teilt) betreuten uns Remmert und Barbara sehr freundlich und stets hilfsbereit. Remmert war eigener Aussage nach bei unserer Ankuft erst seit 4 Wochen im Resort tätig, und ich muss sagen, ich beneide ihn und Barbara nicht darum, dem restlichen Personal ein Mindestmaß an Servicebereitschaft und -qualität erst noch beibringen zu müssen. Es war geradezu traurig mitanzusehen, wie dieser hochmotivierte Mensch die Fehlleistungen anderer Mitarbeiter ausbügeln musste - und im Zweifelsfall selbst den Schraubenzieher schwingen, wenn z.B. nach Tagen die Trivialität ´abfallende Türklinke festschrauben´ immer noch nicht vom eigentlich zuständigen geleistet worden war.
Wir hatten ´american breakfast´ zusammen mit der Unterkunft gebucht - das hätten wir uns besser gespart, denn das Frühstücksbuffet war leider nur erbärmlich zu nennen. Ok, ich mag von vorangegangenen Urlauben in noblen Hotels etwas verwöhnt sein, aber die Summe der Unzulänglichkeiten des Frühstücks lassen für mich keine andere Bewertung zu: Theoretisch sollte es von 7:00h bis 10:00h Früstück geben. Kam man ´schon´ um 7:30h war aber keineswegs sicher, dass auch nur schon Milch oder Brot verfügbar waren. Apropos Brot, es gab meist ausschliesslich weisses Toastbrot, gelegentlich auch etwas dunkleres, an einem Tag war es gut sichtbar verschimmelt. Butter gab es keine, dafür allerdings ein obskures Imitat aus gehärtetem Sojaöl und allerlei Chemie in winzigen Döschen. Wer Süßes aufs Brot mag, hatte entweder nur ´Traubengelee´ oder manchmal dazu alternativ ´Mehrfruchtgelee´ zur Auswahl - beides bestand aber aus Zuckersirup und Maisstärke und hatte ´Früchte´ wohl nur vorbeilaufen sehen. Die ein oder zwei angebotenen Fruchtnektare bestanden manchmal zu 50% aus Eiswürfeln, anderen Tags waren sie lauwarm. Das Rührei war gelegentlich kalt und manchmal von seltsamem Geschmack, man konnte immerhin auch Omelett bestellen, bekam darin aber auch schon mal eine halbe Eierschale mitgeliefert und der Garzustand schwankte zwischen ´angebrannt´ und ´flüssig´. Früchte gab es manchmal nur etwas Wassermelone, manchmal auch Papaya oder Äpfel, wenn man aber ´erst´ um 9:30h kam, dann war auch schonmal alles derartige weg - und nachfüllen war (auch auf Anfrage) nicht. Wer jetzt vermutet, auf Bonaire sei besseres halt schwer zu bekommen, liegt falsch: In nicht weit entfernten Supermärkten sind allerbeste Butter, Marmelade, frisches Obst, Müsli oder selbst ´Nutella´ zu durchaus moderaten Preisen erwerblich - daher sei empfohlen, auf das ´american breakfast´ zu verzichten und sich einfach selbst zu versorgen.
Die Auswahl an möglichen Mittagsspeisen war zwar auch nicht berauschend, aber zumindest geschmacklich ganz ok. Auch hier war die Alternative ´selbst kochen´ überlegenswert - in den schon erwähnten Supermärkten bekommt man schliesslich selbst eine ´Dr. Oetker Tiefkühlpizza´ oder Zutaten für raffinierteres, und schneller ging´s bei Bestellung im Restaurant auch kaum.
Abends konnte man sich ebenfalls bekochen lassen, ähnlich wie mittags war da die Qualität im Rahmen des erwartbaren. Restaurants im nicht weit entfernten Krandelijk boten aber besseres zu geringerem Preis.
Immerhin muss ich dem Küchenpersonal zugute halten, dass es auf Nachfrage bereitwillig mit Salz und Zucker für eigene Zubereitungspläne aushalf.
Mit dem Zimmerservice muss ich leider noch einen Tiefpunkt der Rubrik ´Service´ erwähnen: Dass dieser unberechenbar irgendwann auftauchte und aufgrund unverfügbarer ´Bitte nicht stören´-Schilder auch schonmal unvermittelt den noch-schlafenden im Bett überraschte sei mal organisatorischen Kinderkrankheiten geschuldet, aber was der Service, wenn er dann kam, leistete, kann ich nur durch generelle null-Bock-Mentalität der Mitarbeiter erklären. Beispiele: Da wird ein rechteckiges Betttuch um 90 Grad gedreht aufgezogen, so dass die letzten 30cm der Matraze frei liegen. Nichts, was man nicht sofort sehen und binnen 1 Minute korrigieren könnte - wurde es aber nicht. Da wurden bereits überquellende Mülleimer nicht geleert. Einmal waren neu aufgehängte Handtücher offenbar beim Trocknen angebrannt und stanken dadurch so stark, dass der ganze Raum danach roch. Laken und Handtücher waren manchmal heftig verfleckt und stark löchrig. Einmal wurde beim (unnötigen) Verrücken eines Nachttisches ein Mehrfachstecker (mit angeschlossenen Ladegeräten) aus der Wandsteckdose gehebelt, auch das natürlich ohne anschliessende Korrektur des Problems.
Aber Hauptsache, der Zimmerservice hatte seinen Spaß - als ich einmal zurück kam, als er gerade (un-)tätig war, hatte man zumindest die Musikanlage dröhnend laut auf einen lokalen Musiksender eingestellt. Ein anderes mal konnte ich beobachten, wie es sich der Zimmerservice auf den Liegen einer benachbarten Bungalow-Veranda gemütlich gemacht hatte - und erst durch das Auftauchen (und fluchen) einer später eintreffenden Vorgesetzten ´geweckt´ wurde.
Da steht dem neuen Management ein hartes Stück Mitarbeiterschulung bevor...
Die bei Abflug am Abend sinnvolle Verlängerung des check-out (sonst: 10:00h) konnte für USD 20,- hinzugebucht werden.
Fazit zur Unterkunft:
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Ich fände es schwer möglich, meine Erfahrungen in einer Note zusammenzufassen.
Die Voraussetzungen für einen wunderschönen Tauchurlaub sind im ´Caribbean Club Bonaire´ durchaus gegeben, und je nachdem, was man erwartet, wird man auch nicht enttäuscht. Dem Frühstück lässt sich ausweichen, und das Motivationsproblem des Zimmerservice ist hoffentlich zu lösen, am Problembewusstsein und Willen des Managements dazu scheint es jedenfalls nicht zu mangeln.
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Dies ist mein Erfahrungsbericht zur Tauchbasis:
Die Tauchbasis im ´Carribean Club Bonaire´ ist ein Ableger der schon häufiger beschriebenen ´Buddy Dive´ Basis, die sich ca. 10 Autominuten südlich an der Küstenstraße im ´Buddy Dive Resort´ befindet. Die Tauchbasis teilt sich Räumlichkeiten mit der Rezeption des ´Carribean Club Bonaire´, und bietet neben Luft, Blei, Leihausrüstung und allerlei Kursen auch einiges an Ersatzteilen und Zubehör in einem kleinen Shop an.
Wir haben ein ´unlimited shore diving´-Paket und einem Mietwagen bei ´Buddy Dive´ gebucht, Nitrox (32%) anstelle Druckluft war gratis.
Der Mietwagen, ein Mitsubishi-Pickup, befand sich in sehr gutem Zustand - anders als die Mietwagen einiger anderer Anbieter, die ich beobachten konnte. Er verfügte über Klimaanlage - bei dem heissen Klima sehr empfehlenswert - und eine Holzkonstruktion zur guten Lagerung der Pressluftflaschen auf der Ladefläche. Was uns leider entgangen war: Anders als im (später modifizierten) Ursprungsangebot war die Versicherung nicht im Preis enthalten, und diese schlug, wenn sie einigermassen umfassend realistische Risiken abdecken soll, mit immerhin 18,- USD pro Tag zu Buche. Abholung und Abgabe des Mietwagen erfolgten direkt am ´Carribean Club Bonaire´.
Bei Buchung des ´unlimited shore diving´-Pakets erhält man einen Schlüssel, mit dem man sich jederzeit volle Luft- oder Nitrox-32-Flaschen (in den Größen 11l oder 8l) in einem Verschlag an der Vorderseite des ´Carribean Club´ holen (und leere abstellen) kann. Bei Tauchgängen am Buddy-Dive Hausriff oder bei Buchung von Bootsausfahrten kann man auch direkt dort Flaschen holen. Ein fest montierter Nitrox-Analyzer steht im Verschlag zur Messung bereit. Dieser fest montierte Analyzer (siehe Bild) ist an sich sehr praktisch - wenn der Druckminderer davor richtig eingestellt ist, kann man gleichzeitig auch den Flaschendruck kontrollieren - er hat aber den Nachteil, dass er zu Fehlbedienungen verführt: Natürlich verbleibt auch nach dem Abkoppeln der Flasche noch Luft mit erhöhtem Sauerstoffanteil in den Schläuchen, wenn dann der nächste kommt, z.B. ´25%´ angezeigt sieht und nachkalibriert, bis ´21%´ angezeigt wird, dann misst er danach systematisch zu geringe O2 Anteile. Andererseits: Wer weiss schon, ob der Vorbediener das Messgerät richtig kalibriert hat? Wer es genau wissen will, muss also den Schlauch vom Messgerät abmachen, dem Gerät etwas Umgebungsluft zufächeln und dann auf 21% kalibrieren - ein Aufwand, den kaum jemand immer treiben wollen wird. Ist der Druckminderer nicht richtig eingestellt (was vorkam), dann kann man auch leicht systematisch zu hohe O2 Anteile messen - wenn man das Atemgas unter mehr als Umgebungsdruck vermisst. Ich habe aber stets ziemlich genau 32% O2 in den Nitrox Flaschen vorgefunden - die Füllanlage schien also gut zu arbeiten. Der Flaschendruck lag stets zwischen etwa 180 und 200 bar - wem die Flasche nicht voll genug war, konnte problemlos eine andere ausmessen.
Bei der Anmeldung im Dive-Center muss man die Jahres-Gebühr für den Marinepark (25,- USD) entrichten, und bekommt eine Quittung und eine Plakette für das Jacket. Dazu gab es eine kurze Erläuterung der Regeln - nichts anfassen, nichts mitnehmen, keine Handschuhe - und den Rat, doch besser mal als erstes am Buddy-Dive Hausriff einen TG zu machen, was aber niemand kontrollierte (es gab also keinen verbindlichen check-dive). Bei der Frage nach Brevets / Tauglichkeitsattest wurde meiner Auskunft ´hab´ ich´ ohne weitere Überprüfung geglaubt. Ich möchte hier ausdrücklich anmerken, dass ich persönlich dieses Vorgehen für angemessen halte und nicht - wie manche andere - nach strenger Kontrolle verlange. Wer 2 Wochen eigenständige Strandtauchgänge ohne Guide plant, der wird wissen, was er tut, und erwachsene Menschen sollten ihr Risiko dabei selbst beurteilen dürfen. Selbstverständlich will auch diese Tauchbasis eine Unterschrift unter eines der berüchtigten ´Ich entbinde die Tauchbasis von jedem Haftungsanspruch...´-Formulare.
Ärgerlich fand ich, dass die Marinepark-Gebühr (anders als die Leistungen der Tauchbasis) nicht per Kreditkarte bezahlt werden konnte. Die wirren Begründungsversuche dafür waren unplausibel. Doppelt ärgerlich für mich, weil sich dann auf der Bank noch herausstellte, dass die Bank bare Euros nur bei Reisepass-Vorlage in lokale Währung tauschen will (Führerschein reichte nicht) - also nochmal zur Unterkunft zurück, Reisepass holen, wieder zur Bank, wieder zum Dive-Center... grrr.
Ich habe vor Ort einen Atemregler und eine Tarierweste entliehen. Leider waren Westen in ´M´ gerade nicht in dem kleinen Buddy-Dive-Ableger im Carribean Club vorrätig, daher musste ich die Ausrüstung beim Buddy-Dive Resort entleihen. Die Tarierweste von Cressi war recht modern und in ordentlichem Zustand. Die 2. Stufe des Atemreglers war (gut sichtbar) stark verschmutzt, was dem Ausgebenden an der Theke sichtlich peinlich war, ich bekam sofort einen anderen. Leider kam aus dem nach ca. 30min Tauchzeit ausser Luft auch Spritzwasser, daraufhin holte ich mir nach dem TG Atemregler Nr. 3, der den Rest des Aufenthalts über gut funktionierte. Das Dive-Center verlangt als Kaution für Leihgeräte eine Art ´Blanko-Kreditkartenrechnung´ (mit Unterschrift, aber ohne Betrag), was zwar auch anderswo so verlangt werden mag, ich aber dennoch unangemessen finde. Angemessen wäre aus meiner Sicht das Hinterlassen einer Bar- oder Kreditkarten-Kaution in Höhe des Wertes der Ausrüstung.
Für Strandtauchgänge (an wirklich vielen schönen verfügbaren Tauchplätzen) braucht man keine weitere Anmeldungen o.ä., man holt sich einfach die Flaschen, taucht, und bringt die leeren Flaschen abends wieder zurück - sehr schön. Ausnahmen sind die Tauchplätze ´Salt Pier´ und ´Town Pier´, für die eine Anmeldung bzw. die (bezahlte) Begleitung durch einen lokalen Guide erforderlich ist. Ein meist im Carribean Club anzutreffender Buddy-Dive Mitarbeiter erwies sich bei diesen Anlässen leider als ziemlich unzuverlässig. Er war zwar stets freundlich, gab aber keine besonders kompetenten Auskünfte, und seine Buchhaltung war reichlich chaotisch.
Andere Mitarbeiter, insbesondere die direkt im Buddy-Dive Resort bzw. auf den Booten angetroffenen, hinterliessen bei mir einen erheblich besseren Eindruck.
Ich habe an zwei Bootsausfahrten teilgenommen, die vom Steg des Buddy-Dive Resort ablegen. Da es zu diesen Ausfahrten schon viele andere Berichte gibt, hier nur kurz: Ich mag lieber mit eigener Zeiteinteilung zu zweit vom Strand aus tauchen als nach Basen-Zeitplan im Rudel vom Boot. Und die vom Strand aus erreichbaren Tauchplätze sind genauso gut.
Die Werbung für den Nachttauchgang am ´Town Pier´ weckte meiner Ansicht nach etwas übertrieben hohe Erwartungen. Der TG war nicht schlecht, aber ich habe einige interessantere Nacht-TG erlebt.
Das oben geschriebene liest sich vielleicht negativer, als mein Gesamteindruck von der Basis ist. Die wesentlichen Voraussetzungen für einen schönen Tauchurlaub wurden erfüllt, und der Mietwagen-Verleih durch die Basis war ausgesprochen erfreulich. Ich würde jedenfalls nicht zögern, bei einem weiteren Bonaire-Aufenthalt wieder Kunde bei Buddy-Dive zu werden.
Unser ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ von aussen
... verfügt doch tatsächlich über ein eigenes Spülbecken...
... und einen eigenen, abschliessbaren Trockenraum!
Gut ausgestattete Küche
Erstaunlich viel Unterhaltungselektronik
Netter Ausblick von der Veranda
Zubehörverkauf in der Tauchbasis
Fest installierter O2-Analyzer am Flaschen-Lager
Dann aber ab ins Wasser, denn erstaunliche Kreaturen...
... warten dort auf Besucher!
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Dies ist mein Erfahrungsbericht zur Unterkunft, er ist etwas ausführlicher, da hier bisher noch kein anderer Bericht veröffentlicht wurde:
Kontaktaufnahme:
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Wir haben uns recht kurzfristig für den Caribbean Club Bonaire (um-)entschieden, ursprünglich wollten wir zu ´Captain Don´s Habitat´, wurden aber ca. 1 Woche vor Abreise vom Reiseveranstalter (ABC-Reisen) informiert, dass dort mitten im Resort ein Gebäude abgerissen und ein neues gebaut werden soll, was mit entsprechendem Lärm verbunden sein könnte. Nicht zuletzt da ´Captain Don´s Habitat´ keine Aussage dazu machen wollte, ob wir ein Zimmer in unmittelbarer Nähe dieser Baustelle erhalten würden, entschieden wir uns, die von ABC-Reisen angebotene Umbuchung zum ´Carribean Club´ wahrzunehmen.
Ein Anruf beim Carribean Club, mit dem ich einige Informationen zur Ausstattung erfragte, wurde umgehend und zutreffend beantwortet. Eine email, in der ich später noch eine minder wichtige Frage nachreichte, wurde allerdings nie gelesen oder beantwortet - daher mein Tip: Lieber zwischen 9:00 und 17:00 (Bonaire-Zeit) anrufen.
Der Transfer vom/zum Flughafen erfolgte pünktlich durch ein vom Resort bezahltes Taxi.
Lage:
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Der Caribbean Club Bonaire liegt auf der Westseite der Insel, ca. 15 Auto-Minuten nördlich von Kralendijk an der Küstenstraße zwischen den Tauchplätzen ´Oil Slick Leap´ und ´Kalli´s Reef´ (Nr. 20 und 19 auf der Insel-Karte unter http://www.bonaireislandinfo.com/island_map_enlarged.html ), neben dem ´Bonaire Marine Park Headquarter´. Der Caribbean Club Bonaire ist damit die zur Zeit zweit-nördlichste Touristenunterkunft auf der Westseite der Insel.
Die Küstenstraße ist auf dieser Höhe wenig befahren, und stellt daher keine störende Lärmquelle dar.
Der (sehr schöne) Tauchplatz ´Oil Slick Leap´ ist ca. 3 Geh-Minuten vom Eingang des Caribbean Club entfernt vom Strand aus betauchbar, es gibt dort sogar eine Einstiegs-Leiter, die vom Caribbean Club gesponsort wurde.
Unterkunft:
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Ich hatte zusammen mit meinem Reisepartner ein ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ gebucht, dies sind Bungalows, die über zwei separate Schlafzimmer verfügen mit je einem Doppelbett, sowie jeweils eigener Dusche/WC/Waschbecken. Die Schlafzimmer sind jedoch nicht gleich: Eines ist signifikant größer, und verfügt als einziges über einen Zimmer-Safe. Zwischen den Schlafzimmern befindet sich eine gemeinsame Wohnküche und eine überdachte Veranda, auf dieser befinden sich 2 gepolsterte Holzliegen und ein größerer Tisch mit 6 gepolsterten Korbstühlen.
Die ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ sind erst seit wenigen Monaten fertiggestellt, und liegen unmittelbar oberhalb der Küstenstraße, so dass man von der Veranda einen sehr schönen Blick über das Meer hat (auch Klein-Bonaire ist von dort zu sehen).
Innerhalb des Caribbean Club befand sich während unseres Aufenthalts ebenfalls eine Baustelle, an der dem Resort ein weiteres Gebäude hinzugefügt wird. Dies geschieht aber in recht geringer ´Intensität´, und da unsere Unterkunft auch deutlich von dieser Baustelle entfernt war, fiel sie mir akustisch nicht auf.
Die ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ befinden sich - aufgrund ihres geringen Alters nicht überraschend - in sehr gutem Zustand, es waren keine nennenswerten Abnutzungserscheinungen erkennbar. Allerdings gab es kleinere Baumängel: Die Regenrinne war defekt und bei starkem Regen sickerte etwas Wasser am Deckenventilator in eines der Schlafzimmer. Die Auslegung der Unterkunft auf Tauchtouristen ist offensichtlich und hat mich sehr positiv überrascht: Noch nie hatte ich eine Unterkunft, die über einen separaten, abschliessbaren Trockenraum für die Ausrüstung sowie ein eigenes Süßwasserspülbecken verfügte - klasse!
Die Schlafzimmer verfügen über zwei große, verschliessbare Fenster mit fest installiertem Fliegengitter, eine ausreichend leistungsstarke, individuell steuerbare und moderat rauschende Klimaanlage, Deckenventilator, angemessene Beleuchtung sowie viel Platz in Schrank und Kommode. Über Dusche und WC befindet sich jeweils ein nicht verschliessbares kleines Fenster mit fest installiertem Fliegengitter. Die Armaturen sind von ungewöhnlich hoher Qualität, das die Dusche z.B. mit einem temperaturstabilisierenden Thermostaten von Grohe ausgestattet war, hat mich positiv überrascht. Einen Haartrockner muss man sich bei Bedarf allerdings selbst mitbringen.
Die elektrischen Anschlüsse in den Schlafzimmern folgen der US-amerikanischen Steckernorm, liefern jedoch 117 Volt bei 50Hz - womit moderne Schaltnetzteile aber gut zurecht kommen. In der Küche finden sich sowohl US- als auch Schuko-Steckdosen, sowie zwei Spannungswandler, die überraschenderweise u.a. an gewöhnliche Stehlampen angeschlossen sind.
Die Wohnküche verfügt über eine gut ausgestattete Küchenzeile mit großem Kühl-/Gefrierschrank, modernem 4-flammigem Gasherd und elektrischem Backofen, Spülmaschine, Spülbecken, ausreichend Arbeitsfläche, Schränken mit Töpfen, Geschirr und Besteck sowie Mülleimer. Eine Dunstabzugshaube war vorhanden aber elektrisch nicht angeschlossen. Schade fand ich, dass zwei nicht-verschliessbare Aussenfenster der Wohnküche nicht über Fliegengitter verfügten - damit lässt sich nicht vermeiden, dass sich dort spätestens in der Dämmerung einige Mücken einfinden.
In der Wohnküche befindet sich auch ein Tisch mit mehreren Sitzgelegenheiten, ein Deckenventilator, Lampen und überraschend umfangreiche Unterhaltungselektronik: Ein geradezu überdimensionierter Receiver mit zwei angeschlossenen (kleinen) Lautsprecherboxen, ein DVD-(und DIVX-)Player (löblich: per S/PDIF und HDMI verkabelt!), ein LCD-Fernseher sowie ein DSL-Modem, dass allerdings nur der Versorgung des IP-TV empfängers dient, über den >100 Fernsehprogramme empfangbar sind. Einen InterNet-Anschluss gibt es zwar ebenfalls gratis, aber nicht auf dem Zimmer (wie ein offenbar fehlinformierter Mitarbeiter meinte), sondern nur (meistens, fiel gelegentlich aus) an einem Gäste-PC oder per WLAN innerhalb des zentralen Restauraunt-Innenraums (die ESSID lautet ´CaribbeanClub´, der WEP-Key dazu kann beim Personal erfragt werden).
Service:
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An der Rezeption (die sich Räumlichkeiten mit dem Dive-Center teilt) betreuten uns Remmert und Barbara sehr freundlich und stets hilfsbereit. Remmert war eigener Aussage nach bei unserer Ankuft erst seit 4 Wochen im Resort tätig, und ich muss sagen, ich beneide ihn und Barbara nicht darum, dem restlichen Personal ein Mindestmaß an Servicebereitschaft und -qualität erst noch beibringen zu müssen. Es war geradezu traurig mitanzusehen, wie dieser hochmotivierte Mensch die Fehlleistungen anderer Mitarbeiter ausbügeln musste - und im Zweifelsfall selbst den Schraubenzieher schwingen, wenn z.B. nach Tagen die Trivialität ´abfallende Türklinke festschrauben´ immer noch nicht vom eigentlich zuständigen geleistet worden war.
Wir hatten ´american breakfast´ zusammen mit der Unterkunft gebucht - das hätten wir uns besser gespart, denn das Frühstücksbuffet war leider nur erbärmlich zu nennen. Ok, ich mag von vorangegangenen Urlauben in noblen Hotels etwas verwöhnt sein, aber die Summe der Unzulänglichkeiten des Frühstücks lassen für mich keine andere Bewertung zu: Theoretisch sollte es von 7:00h bis 10:00h Früstück geben. Kam man ´schon´ um 7:30h war aber keineswegs sicher, dass auch nur schon Milch oder Brot verfügbar waren. Apropos Brot, es gab meist ausschliesslich weisses Toastbrot, gelegentlich auch etwas dunkleres, an einem Tag war es gut sichtbar verschimmelt. Butter gab es keine, dafür allerdings ein obskures Imitat aus gehärtetem Sojaöl und allerlei Chemie in winzigen Döschen. Wer Süßes aufs Brot mag, hatte entweder nur ´Traubengelee´ oder manchmal dazu alternativ ´Mehrfruchtgelee´ zur Auswahl - beides bestand aber aus Zuckersirup und Maisstärke und hatte ´Früchte´ wohl nur vorbeilaufen sehen. Die ein oder zwei angebotenen Fruchtnektare bestanden manchmal zu 50% aus Eiswürfeln, anderen Tags waren sie lauwarm. Das Rührei war gelegentlich kalt und manchmal von seltsamem Geschmack, man konnte immerhin auch Omelett bestellen, bekam darin aber auch schon mal eine halbe Eierschale mitgeliefert und der Garzustand schwankte zwischen ´angebrannt´ und ´flüssig´. Früchte gab es manchmal nur etwas Wassermelone, manchmal auch Papaya oder Äpfel, wenn man aber ´erst´ um 9:30h kam, dann war auch schonmal alles derartige weg - und nachfüllen war (auch auf Anfrage) nicht. Wer jetzt vermutet, auf Bonaire sei besseres halt schwer zu bekommen, liegt falsch: In nicht weit entfernten Supermärkten sind allerbeste Butter, Marmelade, frisches Obst, Müsli oder selbst ´Nutella´ zu durchaus moderaten Preisen erwerblich - daher sei empfohlen, auf das ´american breakfast´ zu verzichten und sich einfach selbst zu versorgen.
Die Auswahl an möglichen Mittagsspeisen war zwar auch nicht berauschend, aber zumindest geschmacklich ganz ok. Auch hier war die Alternative ´selbst kochen´ überlegenswert - in den schon erwähnten Supermärkten bekommt man schliesslich selbst eine ´Dr. Oetker Tiefkühlpizza´ oder Zutaten für raffinierteres, und schneller ging´s bei Bestellung im Restaurant auch kaum.
Abends konnte man sich ebenfalls bekochen lassen, ähnlich wie mittags war da die Qualität im Rahmen des erwartbaren. Restaurants im nicht weit entfernten Krandelijk boten aber besseres zu geringerem Preis.
Immerhin muss ich dem Küchenpersonal zugute halten, dass es auf Nachfrage bereitwillig mit Salz und Zucker für eigene Zubereitungspläne aushalf.
Mit dem Zimmerservice muss ich leider noch einen Tiefpunkt der Rubrik ´Service´ erwähnen: Dass dieser unberechenbar irgendwann auftauchte und aufgrund unverfügbarer ´Bitte nicht stören´-Schilder auch schonmal unvermittelt den noch-schlafenden im Bett überraschte sei mal organisatorischen Kinderkrankheiten geschuldet, aber was der Service, wenn er dann kam, leistete, kann ich nur durch generelle null-Bock-Mentalität der Mitarbeiter erklären. Beispiele: Da wird ein rechteckiges Betttuch um 90 Grad gedreht aufgezogen, so dass die letzten 30cm der Matraze frei liegen. Nichts, was man nicht sofort sehen und binnen 1 Minute korrigieren könnte - wurde es aber nicht. Da wurden bereits überquellende Mülleimer nicht geleert. Einmal waren neu aufgehängte Handtücher offenbar beim Trocknen angebrannt und stanken dadurch so stark, dass der ganze Raum danach roch. Laken und Handtücher waren manchmal heftig verfleckt und stark löchrig. Einmal wurde beim (unnötigen) Verrücken eines Nachttisches ein Mehrfachstecker (mit angeschlossenen Ladegeräten) aus der Wandsteckdose gehebelt, auch das natürlich ohne anschliessende Korrektur des Problems.
Aber Hauptsache, der Zimmerservice hatte seinen Spaß - als ich einmal zurück kam, als er gerade (un-)tätig war, hatte man zumindest die Musikanlage dröhnend laut auf einen lokalen Musiksender eingestellt. Ein anderes mal konnte ich beobachten, wie es sich der Zimmerservice auf den Liegen einer benachbarten Bungalow-Veranda gemütlich gemacht hatte - und erst durch das Auftauchen (und fluchen) einer später eintreffenden Vorgesetzten ´geweckt´ wurde.
Da steht dem neuen Management ein hartes Stück Mitarbeiterschulung bevor...
Die bei Abflug am Abend sinnvolle Verlängerung des check-out (sonst: 10:00h) konnte für USD 20,- hinzugebucht werden.
Fazit zur Unterkunft:
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Ich fände es schwer möglich, meine Erfahrungen in einer Note zusammenzufassen.
Die Voraussetzungen für einen wunderschönen Tauchurlaub sind im ´Caribbean Club Bonaire´ durchaus gegeben, und je nachdem, was man erwartet, wird man auch nicht enttäuscht. Dem Frühstück lässt sich ausweichen, und das Motivationsproblem des Zimmerservice ist hoffentlich zu lösen, am Problembewusstsein und Willen des Managements dazu scheint es jedenfalls nicht zu mangeln.
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Dies ist mein Erfahrungsbericht zur Tauchbasis:
Die Tauchbasis im ´Carribean Club Bonaire´ ist ein Ableger der schon häufiger beschriebenen ´Buddy Dive´ Basis, die sich ca. 10 Autominuten südlich an der Küstenstraße im ´Buddy Dive Resort´ befindet. Die Tauchbasis teilt sich Räumlichkeiten mit der Rezeption des ´Carribean Club Bonaire´, und bietet neben Luft, Blei, Leihausrüstung und allerlei Kursen auch einiges an Ersatzteilen und Zubehör in einem kleinen Shop an.
Wir haben ein ´unlimited shore diving´-Paket und einem Mietwagen bei ´Buddy Dive´ gebucht, Nitrox (32%) anstelle Druckluft war gratis.
Der Mietwagen, ein Mitsubishi-Pickup, befand sich in sehr gutem Zustand - anders als die Mietwagen einiger anderer Anbieter, die ich beobachten konnte. Er verfügte über Klimaanlage - bei dem heissen Klima sehr empfehlenswert - und eine Holzkonstruktion zur guten Lagerung der Pressluftflaschen auf der Ladefläche. Was uns leider entgangen war: Anders als im (später modifizierten) Ursprungsangebot war die Versicherung nicht im Preis enthalten, und diese schlug, wenn sie einigermassen umfassend realistische Risiken abdecken soll, mit immerhin 18,- USD pro Tag zu Buche. Abholung und Abgabe des Mietwagen erfolgten direkt am ´Carribean Club Bonaire´.
Bei Buchung des ´unlimited shore diving´-Pakets erhält man einen Schlüssel, mit dem man sich jederzeit volle Luft- oder Nitrox-32-Flaschen (in den Größen 11l oder 8l) in einem Verschlag an der Vorderseite des ´Carribean Club´ holen (und leere abstellen) kann. Bei Tauchgängen am Buddy-Dive Hausriff oder bei Buchung von Bootsausfahrten kann man auch direkt dort Flaschen holen. Ein fest montierter Nitrox-Analyzer steht im Verschlag zur Messung bereit. Dieser fest montierte Analyzer (siehe Bild) ist an sich sehr praktisch - wenn der Druckminderer davor richtig eingestellt ist, kann man gleichzeitig auch den Flaschendruck kontrollieren - er hat aber den Nachteil, dass er zu Fehlbedienungen verführt: Natürlich verbleibt auch nach dem Abkoppeln der Flasche noch Luft mit erhöhtem Sauerstoffanteil in den Schläuchen, wenn dann der nächste kommt, z.B. ´25%´ angezeigt sieht und nachkalibriert, bis ´21%´ angezeigt wird, dann misst er danach systematisch zu geringe O2 Anteile. Andererseits: Wer weiss schon, ob der Vorbediener das Messgerät richtig kalibriert hat? Wer es genau wissen will, muss also den Schlauch vom Messgerät abmachen, dem Gerät etwas Umgebungsluft zufächeln und dann auf 21% kalibrieren - ein Aufwand, den kaum jemand immer treiben wollen wird. Ist der Druckminderer nicht richtig eingestellt (was vorkam), dann kann man auch leicht systematisch zu hohe O2 Anteile messen - wenn man das Atemgas unter mehr als Umgebungsdruck vermisst. Ich habe aber stets ziemlich genau 32% O2 in den Nitrox Flaschen vorgefunden - die Füllanlage schien also gut zu arbeiten. Der Flaschendruck lag stets zwischen etwa 180 und 200 bar - wem die Flasche nicht voll genug war, konnte problemlos eine andere ausmessen.
Bei der Anmeldung im Dive-Center muss man die Jahres-Gebühr für den Marinepark (25,- USD) entrichten, und bekommt eine Quittung und eine Plakette für das Jacket. Dazu gab es eine kurze Erläuterung der Regeln - nichts anfassen, nichts mitnehmen, keine Handschuhe - und den Rat, doch besser mal als erstes am Buddy-Dive Hausriff einen TG zu machen, was aber niemand kontrollierte (es gab also keinen verbindlichen check-dive). Bei der Frage nach Brevets / Tauglichkeitsattest wurde meiner Auskunft ´hab´ ich´ ohne weitere Überprüfung geglaubt. Ich möchte hier ausdrücklich anmerken, dass ich persönlich dieses Vorgehen für angemessen halte und nicht - wie manche andere - nach strenger Kontrolle verlange. Wer 2 Wochen eigenständige Strandtauchgänge ohne Guide plant, der wird wissen, was er tut, und erwachsene Menschen sollten ihr Risiko dabei selbst beurteilen dürfen. Selbstverständlich will auch diese Tauchbasis eine Unterschrift unter eines der berüchtigten ´Ich entbinde die Tauchbasis von jedem Haftungsanspruch...´-Formulare.
Ärgerlich fand ich, dass die Marinepark-Gebühr (anders als die Leistungen der Tauchbasis) nicht per Kreditkarte bezahlt werden konnte. Die wirren Begründungsversuche dafür waren unplausibel. Doppelt ärgerlich für mich, weil sich dann auf der Bank noch herausstellte, dass die Bank bare Euros nur bei Reisepass-Vorlage in lokale Währung tauschen will (Führerschein reichte nicht) - also nochmal zur Unterkunft zurück, Reisepass holen, wieder zur Bank, wieder zum Dive-Center... grrr.
Ich habe vor Ort einen Atemregler und eine Tarierweste entliehen. Leider waren Westen in ´M´ gerade nicht in dem kleinen Buddy-Dive-Ableger im Carribean Club vorrätig, daher musste ich die Ausrüstung beim Buddy-Dive Resort entleihen. Die Tarierweste von Cressi war recht modern und in ordentlichem Zustand. Die 2. Stufe des Atemreglers war (gut sichtbar) stark verschmutzt, was dem Ausgebenden an der Theke sichtlich peinlich war, ich bekam sofort einen anderen. Leider kam aus dem nach ca. 30min Tauchzeit ausser Luft auch Spritzwasser, daraufhin holte ich mir nach dem TG Atemregler Nr. 3, der den Rest des Aufenthalts über gut funktionierte. Das Dive-Center verlangt als Kaution für Leihgeräte eine Art ´Blanko-Kreditkartenrechnung´ (mit Unterschrift, aber ohne Betrag), was zwar auch anderswo so verlangt werden mag, ich aber dennoch unangemessen finde. Angemessen wäre aus meiner Sicht das Hinterlassen einer Bar- oder Kreditkarten-Kaution in Höhe des Wertes der Ausrüstung.
Für Strandtauchgänge (an wirklich vielen schönen verfügbaren Tauchplätzen) braucht man keine weitere Anmeldungen o.ä., man holt sich einfach die Flaschen, taucht, und bringt die leeren Flaschen abends wieder zurück - sehr schön. Ausnahmen sind die Tauchplätze ´Salt Pier´ und ´Town Pier´, für die eine Anmeldung bzw. die (bezahlte) Begleitung durch einen lokalen Guide erforderlich ist. Ein meist im Carribean Club anzutreffender Buddy-Dive Mitarbeiter erwies sich bei diesen Anlässen leider als ziemlich unzuverlässig. Er war zwar stets freundlich, gab aber keine besonders kompetenten Auskünfte, und seine Buchhaltung war reichlich chaotisch.
Andere Mitarbeiter, insbesondere die direkt im Buddy-Dive Resort bzw. auf den Booten angetroffenen, hinterliessen bei mir einen erheblich besseren Eindruck.
Ich habe an zwei Bootsausfahrten teilgenommen, die vom Steg des Buddy-Dive Resort ablegen. Da es zu diesen Ausfahrten schon viele andere Berichte gibt, hier nur kurz: Ich mag lieber mit eigener Zeiteinteilung zu zweit vom Strand aus tauchen als nach Basen-Zeitplan im Rudel vom Boot. Und die vom Strand aus erreichbaren Tauchplätze sind genauso gut.
Die Werbung für den Nachttauchgang am ´Town Pier´ weckte meiner Ansicht nach etwas übertrieben hohe Erwartungen. Der TG war nicht schlecht, aber ich habe einige interessantere Nacht-TG erlebt.
Das oben geschriebene liest sich vielleicht negativer, als mein Gesamteindruck von der Basis ist. Die wesentlichen Voraussetzungen für einen schönen Tauchurlaub wurden erfüllt, und der Mietwagen-Verleih durch die Basis war ausgesprochen erfreulich. Ich würde jedenfalls nicht zögern, bei einem weiteren Bonaire-Aufenthalt wieder Kunde bei Buddy-Dive zu werden.
Unser ´2-Bedroom cottage DeLuxe´ von aussen
... verfügt doch tatsächlich über ein eigenes Spülbecken...
... und einen eigenen, abschliessbaren Trockenraum!
Gut ausgestattete Küche
Erstaunlich viel Unterhaltungselektronik
Netter Ausblick von der Veranda
Zubehörverkauf in der Tauchbasis
Fest installierter O2-Analyzer am Flaschen-Lager
Dann aber ab ins Wasser, denn erstaunliche Kreaturen...
... warten dort auf Besucher!