Calypso Diving Centre, Marsalforn, Gozo

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koelle76Divemaster170 TGs

Wir waren im Mai als Gruppe von 6 Tauchern auf Go ...

Wir waren im Mai als Gruppe von 6 Tauchern auf Gozo. Nach eingehender Internetrecherche und einem Besuch auf der Boot haben wir uns für das Calypso Diving Center entschieden. Auf der Boot haben wir den Besitzer George getroffen und konnten bei ihm die offenen Fragen klären. Der nachfolgende Mailverkehr mit ihm verlief immer sehr prompt und freundlich. Für unseren kurzfristigen Wunsch, die Teilnehmeranzahl von 7 auf 6 zu reduzieren, konnte George schnell eine Lösung präsentieren. Auch bei unserem Entschluss, vor Ort das Non-Limit-Paket um 2 Tage zu verlängern, war George fix mit einer Lösung zur Stelle.

Wir hatten uns dafür entschieden, ungeguided von Land aus zu Tauchen. Dazu gibt es ein Paketangebot für 6 Tage. Man bekommt eine Unterkunft, Jeeps, Blei, Flasche und kostenlose Füllungen. Für den Rest ist man selbst verantwortlich.
Wir hatten also ein Appartment mit 3 Schlafzimmern, 2 Bädern, Küche und Gemeinschaftsraum im, in unmittelbarer Nähe zur Basis gelegenen, Appartmenthaus des Hotel Calypso. Das war groß, alt und sauber. Nicht toll, aber für den Preis völlig OK.

Nachdem wir am nächsten Morgen eingecheckt hatten und die Formalitäten erledigt waren, bekamen wir unsere Kisten im Trockenraum, Flaschen und Blei. Es konnte also losgehen.
Die Basis besteht aus 3 separaten Räumlichkeiten. Der Basis (Shop, Anmeldung etc), dem Nassraum (mit Wasserbecken, Regalen und Trockenstangen) und dem Kompressorraum (mit Flaschen und Blei; ein Stückchen den Berg hoch gelegen). Es gibt eine große Anzahl von 10, 12 und 15 Liter Stahlflaschen für Pressluft und 10 und 12 Liter Nitroxflaschen. Wir entschieden uns für 15er Flaschen. Positiv anzumerken ist, dass wir auf Wunsch auch, so sie nicht von anderen Tauchern benötigt wurden (was in der Vorsaison aber nie der Fall war), 2 Flaschen pro Person bekamen. Allerdings nur gegen das Versprechen, den zweiten Satz Flaschen nie unbeaufsichtigt im nicht abschließbaren Jeep zu lassen (bei Diebstahl hätten wir zahlen müssen). Das ließ sich durch „Schichttauchen“ ja auch gut realisieren. Ansonsten ist der Weg zum Flaschentauschen auf so einer kleinen Insel aber auch nie sehr weit.

Die Basis ist von 8-17 Uhr geöffnet. Meist ist aber auch bis 17.30 noch jemand in der Nähe und kann einem noch den Trockenraum aufschließen. Wir empfanden 17 Uhr als ziemlich ungünstig. Man musste schon ziemlich früh starten, um bis 17 Uhr wieder in der Basis sein zu können.
An einigen Stellen zeigte sich leider, dass die Non-Limit-Taucher anscheinend beim Staff keinen sehr geschätzten Geschäftszweig des Unternehmens darstellen, also ´unaccompanied diver´ sinngemäß mit ´geduldeter Störenfried´ übersetzt wird. So wurde uns mitgeteilt, dass wir die Bügel im Trockenraum gerne benutzen könnten, es sei denn, dass die begleiteteten Taucher diese bräuchten. Ebenso signalisierten uns einige Guides, dass es ihnen gerade nicht besonders gut in den Kram passt, uns Trocken- oder Kompressorraum aufzuschließen. Klar... sie haben es immer gemacht, aber sie haben auch oft gezeigt, wie lästig ihnen das ist. Einerseits verstehe ich ja, dass die Basis an 1-2 begleiteten Tauchgängen mehr Geld verdient, als an einer Woche Non-Limit-Tauchen. Aber wenn man so eine Leistung anbietet, sollte man diese auch vernünftig verteten. Wenn man meint, dass sich das nicht lohnt, soll man es nicht anbieten. Aber in keinem Fall darf man das den Kunden spüren lasse. Wir kamen uns die ganze Zeit vor, wie Leute, die da vor Ort einen Deal ausgehandelt hätten und halt ausnahmsweise mal die Infrastruktur der Basis mitbenutzen dürfen. Wir fühlten uns bei Teilen des Staff jedenfalls nicht willkommen. Solche Sachen sind schade (denn man will sich im Urlaub ja wohl fühlen). Dieses Gefühl wirkte sich auch auf den kaum vorhandenen Kauf von Basis-Devotionalien, dem sich ja normalerweise kaum ein Taucher entziehen kann, aus. ;)

Ein Erlebnis fanden wir völlig inakzeptabel. Wir tauchten bei Reqqa Point. Dort waren wir uberhalb der Billinghurst Cave ins Wasser gesprungen. Beim Einstieg war die See sehr ruhig. Auch die geguideten Taucher von Calypso waren vor Ort und machten da ihren Nachmittagstauchgang. Der Ausstieg dort ist ziemlich kniffelig. Einen kleinen Eindruck macht folgendes Video:
http://www.youtube.com/watch?v=lhSFtj3cPl0
Die dort gezeigte Treppe liegt (wie 3 andere auch) mittlerweile im Meer. Es gibt aber eine Stelle in der Klippe, wo man ganz gut heraus kommt. Die Guides hatten dort ein dickes Seil befestigt, das einem den Ausstieg enorm erleichtert. Meine Frau wollte an dem Tauchgang nicht teilnehmen und wartete an Land. Während des TGs nahm die Brandung spürbar zu. Deshalb fragte sie die deutsche Calypso-Tauchlehrerin, ob sie uns nicht das Seil vermieten könnte (um nach unseren „Störenfriederfahrungen“ gleich mal nicht so als Bittstellerin einer kostenlosen Leistung da zu stehen). Wir würden ja auch zur Basis gehören und nach dem TG zur Basis zurückkehren, um unsere Sachen zu trocknen. Da hätte sie das Seil ja in einer Stunde wieder zurück. Die Antwort (mit einem Lächeln vorgetragen) war, dass das leider nicht ginge und dass wir da bestimmt schon alleine wieder raus kämen. Das sind wir dann auch. Und klar kann man sagen, dass wir für unsere Tauchgänge selbst verantwortlich sind. Aber ein Seil (ca. 2cm dick und 15 Meter lang) hat man halt nicht immer in seinem Tauchequipment im Uraub dabei. Und klar sind wir da selbst wieder heraus gekommen. Der Wellengang war auch nicht so krass. Wir wären auch bei nicht idealen Bedingungen nicht dort ins Wasser gegangen. Aber das Seil hätte den auch bei idealen Bedingungen kniffeligen Ausstieg halt wesentlich angenehmer und sicherer gemacht. Dieses Verhalten empfinde ich als bodenlose Frechheit. Von Service, Sicherheitsdenken o.ä. keine Spur. Wieder in der Basis, konnte besagte Tauchlehrerin sich dann nicht einmal eine grinsende Feststellung á la „seid ja doch auch alleine wieder raus gekommen“ verkneifen.

Als Resümee lässt sich sagen, dass wir einen tollen, erlebnisreichen Tauchurlaub für kleines Geld verbracht haben. Atemberaubende Tauchgänge, großartige Unterwasserlandschaften... alles was das Herz begehrt. Wir haben eine gute Basis mit sehr guter Infrastruktur vorgefunden. Nur willkommen haben wir uns leider nicht richtig gefühlt. Mit einigen kleinen zwischenmenschlichen Änderungen wäre die Basis sogar sehr gut. Ein Lichtblick waren jedoch George und der englische Tauchlehrer. Meist gut gelaunt, mit einem flotten Spruch auf den Lippen waren sie stets bemüht, einem zu helfen. Sowohl beim morgendlichen Abgleich unseres geplanten Tauchplatzes mit deren Wettererfahrung, als auch bei der Bitte, einen Raum zu öffnen, waren sie stets bemüht. Deshalb 4 Flossen.

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