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Anm. Redaktion: Im Anschluss an diesen Bericht fi ...

Anm. Redaktion: Im Anschluss an diesen Bericht findet Ihr die
Stellungnahme der Basis.


Bericht von Stefan:

Null Flaschen und eine volle: Warnung! Bei Calypso Diving Koh Samui wird man belogen, betrogen und bestohlen! Ein Reinfall im klassischen Sinne. Aber erst einmal von vorn:

Während unseren Urlaubs auf Koh Samui wollten wir (m33/w32) das Tauchen lernen. Vorab hatte ich mich im Internet über geeignete Tauchschulen erkundigt. Nach relativ guten Bewertungen in Taucher.net wollten wir es mit Calypso Diving in Chaweng versuchen.

Wir betraten also das Büro in Chaweng und bekamen erst einmal einen Schock! So heruntergekommen, so gubbelig hatten wir uns das nicht vorgestellt. Aber wir wollten nicht voreilig urteilen. (Ein Fehler im Nachhinein. Hätten wir wissen müssen. Der erste Eindruck ist immer noch der beste...).
Nachdem wir es uns auf den dreckigen Stuhlen ´bequem´ gemacht hatten, holte Min(?) einen deutschsprechenden Tauchlehrer aus seinem Kabuff. Mit nacktem Oberkörper, aber langer, beiger Hose stand plötzlich der dürre Peter vor uns, grüßte uns kaum und interessierte sich auch sonst mehr für anderes als uns. Wie dem auch sei, angeregt durch die positiven Berichte wollten wir es mit Calypso Diving wagen: das Tauchen.

Ausdrücklich wiesen wir darauf hin, daß wir keinerlei Erfahrung mit dem Tauchen haben und daher etwas unsicher oder ängstlich seien. Wir wollten ganz langsam und ruhig (im Rahmen des Open Water Kurses) dem Tauchen nahe kommen. Dafür hatten wir Zeit mitgebracht (3 Tage!). Ziel dieser drei Tage war es, Tauchen zu lernen. Nicht den Kurs auf Teufel-komm-raus abzuspulen!
Wir entschieden uns, auf dem Schiff vor Koh Tao zu übernachten. Falls uns das Tauchen keinen Spaß mache, so versicherte uns Peter, könnten wir den Kurs jederzeit abbrechen.
(Anmerkung am Rande: Calypso Diving wirbt auf seinen Werbeflyern mit den Berichten aus Taucher.net. Natürlich nur mit den positiven.)

Dann ging es los: Nach ca. 1,5 Std. mit dem Speedboat erreichten wir gegen 10h morgens die Calypso vor Koh Tao. Neben uns waren noch ein hollandischer Tauchschüler an Bord, zwei Schweizer, die einen Schnupperkurs machten und der hölländische Tauchlehrer Frank, der sehr ruhig wirkte. Fast schon zu ruhig. Daß Calypso Diving nicht nur, was das Tauchen betrifft, auf dem Weg nach unten scheint. Peter und Frank sich jedenfalls nichts zu sagen. Zum Zustand des Bootes später mehr.

´Stell dir vor, in meiner Faust ist eine Kirsche... du mußt nur daran glauben.´ Peter streckte meiner Freundin seine geschlossene Faust entgegen und meinte weiter, er besäße die Gabe alle Mensche sofort zu durchschauen - im Allgemeinen, und uns im besonderen, weil seine Augen alles sähen. (Egoprobleme?, dachte ich) Er kenne meine Freundin besser, als ich und so weiter(bla, bla, laber-rhabarber...). Dies waren Peters einführende Worte zum Thema Tauchkurs. Es war bereits Nachmittag. (Anmerkung in eigener Sache: Wir sind seit 7 Jahren zusammen. Wir sind erwachsene Menschen und brauchen so einen Psychoscheiß nicht.)
Nach dem Psychoscheiß überflog er die Punkte, die Übungen, die wir zu erledigen haben, ging nicht auf Fragen ein (unerwünscht) und schaute stehts in eine andere Richtung, wenn wir etwas anmerken wollten und ansprachen. (Egoprobleme! Also doch.)

So unvorbereitet ging es schließlich ins Wasser. Zum Schwimmtest! Während die Schnuppler schon in voller Montur die Fische ärgerten. Und wir uns langsam fragten, ob das alles so ist, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Zeit verging.

Ein Wort zum Zustand der Ausrüstung. Die Ausrüstung macht einen mehr als abgenutzten Eindruck. Wie schon in anderen Berichten beschrieben.
Peter sagte, er habe die Ausrüstung vorbereitet. Als es dann endlich(!)losgehen sollte und ich mir das Inflatorjacket überstreifen wollte, stellte er fest, daß das Ventil defekt sei. Er benötigte eine Viertelstunde, um diesen Defekt zu beheben. Diese verlorene Viertelstunde sollte später noch von Bedeutung sein. Aus dem Inflatorjacket meiner Freindin entwich Luft. Peter meinte, sie solle sich nicht darum kümmern. Super! Du bist im Wasser, alles ist ungewohnt, dein Jacket verliert lautstark Luft - da fühlt man sich ja richtig gut aufgehoben...

Dann begann er die Übungen mit uns im Wasser abzuhaken, obwohl wir nicht wußten, was er eigentlich von uns wollte. Ziel muß es sein, diese Übungen zu beherrschen, nicht sie abzuhaken. Was Peterle gemacht hat, sie abzuhaken,nicht mehr!
Kann ich diese (ersten wichtigen) Schritte wiederholen? Nein. Sie sollten doch in Fleisch und Blut übergehen. Dies hat nichts mit Lernen zu tun, das ist Geldschneiderei!

Währenddessen legte das Speedboat an unserem Boot an. (So spät war es schon geworden, obwohl wir gerade eine Dreiviertelstunde im Wasser waren. Die meiste Zeit schnorchelnd an der Oberfläche.)Die Wellen drückten uns unters Heck, ich machte Bekanntschaft mit dem Propeller des Beibootes, das GottseiDank in diesem Moment nicht angelassen wurde! Barsch versuchte Peter meiner Freundin die Übungen einzubleuen. Das mißlang, da sie einfach nicht wußte, - wie ich schon zuvor - was sie machen sollte. Das Speedboat, die Wellen, die ungewohnte Ausrüstung etc. Mensch! Weiß dieser blöde Kerl nicht, daß man sich erst einmal langsam an diese Sachen gewöhnen muß! Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine Taucherausrüstung an, keinen Boden unter meinen Füßen, stattdessen ca.15m Tiefe, habe Probleme mich mit vollaufgeblasenem Jacket stabil zu halten und auf meinen Hinweis, daß ich Schwierigkeiten habe, die Flossen nach unten zu bringen um gerade im Wasser zu ´stehen´ fällt diesem Cretien nichts besseres ein, als zu sagen: ´Weißt Du (blabla), ich hatte mal einen Freund, der hatte einen Hund, der immer mit der Schnauze in seiner Hundescheiße hing...(BLA! BLA! BLA!)´ Kurz: ´Da kann ich dir nicht helfen.´ (Wofür zahlen wir dann?) Kurze, einfache Hilfestellungen, ruhige, verständliche Anweisungen. Und wir wären schon glücklich und zufrieden gewesen! Bah!

Weder fachlich, noch sachlich war Peter in der Lage, uns das Tauchen beizubringen. Hilflos rief er nach einem zweiten Instuktor, als wir mit ihm schon längst im Wasser waren. Ein holländischer Schüler, der mit Frank tauchte, sagte mir gegenüber: ´He should not teach - Er sollte nicht lehren.´ Bezeichnend für die ganze Situation. Obwohl er als ausgebildeter Tauchlehrer eigentlich in der Lage sein müsse, vier bis fünf Schüler gleichzeitig zu unterrichten. Und: ´He is strange.´ (Das waren noch die nettesten Dinge.) Am meisten habe er sich gefreut, daß ich Peter seine Egoprobleme vorhielt. Und diese ihn daran hinderten, Tauchen zu lehren.
Dazu paßt seine eigene Aussage, er habe 100 Tauchschüler in 18 Jahren unterrichtet. Das klingt zunächst nach viel. Zunächst. Übers Jahr gesehen sind das allerdings nicht gerade viele! Die Unzufriedenen mitgezählt.

Stattdessen schaffte es Peterle , meine Freundin heulend aus dem Wasser zu treiben. (O-Ton:´ Das muß sie mit sich selber ausmachen!´) Sehr einfühlsam.
Das Tauchen hatte mit Peter keinen Sinn mehr. Wir brachen den Kurs ab.
Leider wartete das Speedboat nicht auf uns. (Die verlorene Viertelstund vom Anfang machte sich bemerkbar.)Mit Absicht? Um vielleicht einen schnellen Baht zu machen? Der Verdacht drängt sich auf. Und so waren wir bis zum nächsten Tag Gefangene.
Peter wies noch einmal darauf hin, daß er schon einmal eine Schülerin hatte, die ihm heulend aus dem Wasser gesprungen sei, aber die hätte sich dann zusammengrissen und später ihren Open Water geschafft. Super! Offensichtlich hat Peter zu seinen anderen Problemen noch ein Problem mit Frauen. Danach sagte er den ganzen Tag nichts mehr und blickte seelenlos aufs Meer. (Ein jämmerlicher Anblick, der mich an eine unter Drogen stehende Meerjungfrau im Lendenschurz erinnerte. Was für ein jämmerliches Leben! Diese Spitze sei mir erlaubt nach all dem Stress, den wir durch ihn hatten.)
Das letzte, was er an diesem Tag sagte war, daß wir nur den einen Tauchtag bezahlen müßten. Wir waren zwar nicht tauchen, aber egal, gut.

Und Peterle gab sich alle Mühe... sich nicht zu bemühen. Was ihm sehr gut gelang. Weder kümmerte er sich um uns als Menschen, noch (und das wiegt dann vielleicht umso schwerer, weil wir nicht auf der Suche nach neuen Freunden waren, sondern das Tauchen lernen wollten) um uns, als zahlende Kunden. Lag es an uns? Ich glaube nicht. Denn schließlich hatten wir den Willen und vor allem anderen Z e i t mitgebracht. Damit keine Hektik aufkommt und man uns alles ganz langsam und ruhig erklären kann, damit wir es begreifen.

Neidisch blickte ich auf ein Boot der Konkurrenz. Und sah von weitem und mit bloßem Auge, was ich in zwei Tagen auf der Calypso (oder wie der Seelenverkäufer wirklich heißt) nie sah: eine signalrote Rettungsweste! Auch sahen meine Augen eine Bar mit echten Stühlen, Sitz und Liegemöglichkeiten und ein professionell wirkendes Utility-Deck. Stattdessen blieben meine Augen immer an dem zerbrochenen ´Rettungsring´ hängen, der neben der thailändischen Fahne tapfer dem Wind trotzte und dessen Styropor-Innenleben traurig von gammelnden Tape (nicht) zusammengehalten wurde. Sicherlich sieht man über solche Dinge milde hinweg, sofern man einen angenehmen Aufenthalt auf diesem Boot hat. Aber sollte man seine Sicherheit (und darum geht es ja im Fall der Fälle) abhängig machen von seinem Wohlempfinden? Sicher nicht, wenn man zu ertrinken droht und der einzige Rettungsring an Bord schon zerbrochen ist.

Die Nacht verbrachten wir auf offenem Deck. Auf Matratzen, die an Turnmatten aus der Schule erinnerten. Andere Übernachtungsmöglichkeiten gibt es an Bord nicht. Auch wenn Peter auf seinen Werbeflyern etwas anderes behauptet. Es sei denn, man wolle die koje mit der Köchin oder dem Schiffsjungen teilen. (Wichtig: Es gibt nur ein Klo. Wobei man das Toilettenpapier in eine Mülltonne schmeißt, die daneben steht. Der holländische Tauchschüler, der mehrere Tage an Bord blieb, hatte so seine Probleme damit. Hätten wir auch gehabt. Daran sollte man denken, bevor man sich überlegt, auf diesem Schiff mehr als nur einen Tag zu verbringen!

O-Ton Peter: Er sei General Manager und der Chef an Bord!
Am nächsten Morgen wollte er zumindest General Manager nicht mehr sein. NUR Angestellter sei er und Min(?) für das Geschäftliche verantwortlich.
Ich solle ihn so früh am Morgen nicht anreden (tz,tz,tz...) Er wurde rüde und sogar aggressiv. Woraufhin ich ihm nahelegte, D i s t a n z zu wahren.

Mit dem Morgenspeedboat kam ein Neuer zum Tauchen. Er war erfahrener Taucher, der was von Spaß erzählte, den er bei früheren Tauchausflügen erlebt hatte. Ernüchtert stellte er fest, daß der Spaß bei Calypso Diving etwas kurz kommt. Peter und Frank straften den Armen mit der gleichen Nichtbeachtung, derer wir schon zu Teil wurden. Jedenfalls machte er einen zufriedenen Anblick, als er das Schiff verließ und mit uns das Nachmittagsspeedboat nach Koh Samui betrat.

Bevor wir endgültig die Calypso verließen, wachte Peter allerdings auf. Plötzlich hieß es, er berechne uns einen Tag fürs Tauchen und noch einen Tag fürs Schnorcheln! Was für eine Frechheit!! Ich war ja noch nicht einmal Tauchen, sagte ich ihm.
Abends sagte er, wir müssen nur einen Tauchtag zahlen, anderntags sagt er das. Was für ein Lügner!

Fazit:
Peter hat uns belogen!(Und uns mehr berechnet!) Er hat uns betrogen (weil er behauptete, er könne uns das Tauchen lehren. Kann er nicht.)
Aber vor allem hat er uns bestohlen! Was er uns gestohlen hat? Er hat uns die Zeit gestohlen! Die wir auf dem gammeligen Boot verbracht haben, anstatt relaxed am Strand unseres Hotels zu liegen, und anderweitig Zeit damit vertrödelt haben, die Theorie zu lernen.
Calypso Diving Koh Samui: Nein, danke!



Stellungnahme durch Calypso Diving durch Peter D. Lekse, General Manager:

Die ganze Geschichte fing am 14.6.04 an und endete schreiend, mit wilden Beschimpfungen und Drohungen Ihrerseits am 19.6.04 vor ca. 25 unbeteiligten Leuten. Die letztendliche Frage ist: "Was wollen Sie damit erreichen?".

Am 14.6.04 hatte ich gerade eine Dusche genommen, als Min (Direktorin von Calypso Diving) mich bat, zwei deutschen Interessenten (Min spricht kein deutsch) Informationen über Calypso Diving zu geben.

Die Vorstellung endete mit den Namen meinerseits (Peter) und einen Grinsen Ihrerseits, was ich auf meine fehlende Oberbekleidung zurück führte. Aufgrund dessen zog ich mein Hemd an. Wie sich bei der Einbuchung später herausstellte, waren meine Gesprächspartner Stefan und dessen Begleiterin Tatjana.

Auf ich Frage, was ich für sie tun könnte, erzählten sie mir zunächst, in welchen Hotel sie seien (Central Samui Village - sehr teuer). Beide hätten im Tauchernet über uns gelesen. Gut - wie sich später herausstellte, waren dies zwei Personen, die sich für das Tauchen interessierten. Da sie mir von ihrer Angst vor dem Tauchen ausführlich erzählten, empfahl ich ihnen eine Schnorcheltour inkl. eines "Versuchstauchgangs" für 2500,- Baht (51,-Euro) pro Person. Beide wollten dennoch liebet einen Open Water Diver Kurs machen. Dann empfahl ich ihnen, den Kurs teilweise in Koh Samui inkl. Schwimmbadtraining zu machen. Dies war ihnen jedoch zu teuer (12.800,- Baht pro Person / 261,38 Euro). Sie wollten lieber drei Tage auf die MV Calypso für 10800,- Bhat pro Person (220,54 Euro) vor allem, weil dort das Essen jeden Tag inklusiv sei.

Am 17.6.04 wurde das Video geschaut. Wir benötigten siebeneinhalb Stunden, um das Video zu sehen, 47 Antworten zu vergleichen und 30 Testfragen zu besprechen. Tatjana und Stefan waren gut vorbereitet, hatten das Manual bis Modul Drei gelesen und die Wiederholungsfragen ausgefüllt. Stefan musste für sich jede Frage nochmals erklärt wissen und wollte viele Antwort nicht akzeptieren. Am Ende des Quizs Eins hatten wir eine Diskussion über den PADI Antwortschlüssel und seine einzigen falsche Frage (Nummer Sieben). Nach Klärung dieser Frage erklärte ich Stefan zum ersten Mal, dass es nicht um seine oder meine Meinung ging und ich nicht die PADI Antworten nicht zu korrigieren gedachte. Daraufhin platzte ihm fast der Kragen seines T-Shirts. Im Quiz Zwei und Drei gab es dann ein zufriedenes Gesicht von Stefan , da er zwei Mal die Fragen 100% richtig beantwortet hatte.

Am 18.6.04 wurden Stefan und Tatjana auf der MV Calypso begrüßt. Sie bekamen ein Bootsbriefing und tranken einen Tee.

Den Schwimmtest wollten sie zunächst nicht machen. Ich musste darauf hinweisen, dass es sich um einen Leistungskurs handelte, in dem alle angegebenen Leistungen erfüllt werde müssten, bevor man sich Open Water Diver nennen könne. Beim Schwimmtest musste ich feststellen, dass es sich bei Tatjana und Stefan um überdurchschnittlich gute Schwimmer handelte. Nach dem Schwimmtest gab ich beiden erst einmal die Möglichkeit, zu Schnorcheln, damit sie sich einen Eindruck von Tauchgebiet machen konnten. Danach gab es Mittagessen.

Gegen 12:45 waren wir gemeinsam auf dem Tauchdeck, wo ich den Studenten zeigte, wie man die Ausrüstung montiert. Dabei stellte ich fest, dass am Inflator von Tatjanas Tarierjacke, ein wenig Luft ausströmte. Daraufhin hatte ich ihren Inflator vom Tarierjacke (BCD) abgeschraubt, aufgeschraubt und fand in der Dichtung ein kleines Stück Holz. Danach war das BCD 100% einsatzbereit. Im Wasser waren wir, nachdem Tatjana und Stefan die Leiter mit ihrer Tauchausrüstung runterstiegen, um 13:07 Uhr. In den folgenden 90 Minuten haben wir während der ersten 30 Minuten den Lungenautomat auf zwei verschiedene Arten gefunden und das BCD auf zwei verschiedene Arten aufgeblasen. Bei der Übung "Automat an der Oberfläche wiedererlangen", brauchte Stefan unzählige Anläufe bis er es verstanden hatte, dass der Ablauf wie folgt ist: rechten Arm gerade aus strecken, mit geraden Arm zum rechten Bein, am Po vorbei in Richtung Tank bewegen und dann mit dem Arm von hinten nach vorne kommen. Wie gesagt vier Übungen - 30 Minuten. Ich entschloss mich, Tatjana als erstes am Seil hinunter zu nehmen - da Stefan während der Oberflächenübungen bereits aggressiv wurde und mir keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Die Luft war noch nicht aus dem BCD, da ließ Tatjana wieder Luft in die Tarierjacke. Auf meine Frage hin, warum sie anstatt Luft raus, Luft rein lässt, antwortete sie mir, dass sie Angst vor den Blasen habe. Worauf mir Stefan erklärte, dass sie das beide ja zum ersten mal machen würden. Also sollten sie erst einmal den Automaten in Mund nehmen und dann eine große Runde an der Oberfläche, aus dem Gerät atmend, in der Mango Bay schwimmen. Zunächst schwammen wir gemeinsam 15 Minuten herum. Anschließend tauchte ich in einem Meter Tiefe vor ihnen her, damit sie sehen konnten, wie einfach tauchen ist.

Nachdem Tatjana nun keine Angst mehr vor den Luftblasen hatte und Stefan auch wieder guter Dinge war, forderte ich Stefan auf, seinen Automaten zu suchen und in den Mund zu stecken. Als ob es die Übungen 30 Minuten zuvor niemals gegeben hätte, streckte Stefan den rechten Arm nach vorne, dann nach oben und dann im Bogen nach hinten. Meinhard (auch ein Instruktor) stand auf der Plattform und machte seine Bewegung nach. Was ich nicht wollte war, dass Tatjana oder Stefan die Verrenkungen von Meinhard sahen und so sagte ich zu Meinhard: "Meine Studenten haben offensichtlich ein Problem, mich zu verstehen!" und bat ihn den Kurs zu übernehmen, ohne es direkt zu sagen. Meinhard sagte darauf, ich sollte klarer sprechen zeigte mir den Vogel und verschwand. Meinhards Rat befolgend, erklärte ich nochmals die erste Übung in klarer deutscher Sprache und tauchte mit Stefan um 14:02 Uhr das erste mal ab.

Der Tauchgang ging innerhalb von 20 Sekunden auf 1,80 Meter und danach innerhalb einer Sekunde wieder zur Oberfläche. An der Oberfläche erklärt Stefan mir, wie schwer das Tauchen sei und ich erklärte ihm, dass er einfach relaxen sollte. Wobei ich mich dreizehn Minuten beständig wiederholte, Stefan im übrigen auch.

14:15 Uhr bis 14:16 Uhr - eine Minute atmen und relaxen. Dann machte ich die erste Übung vor und Stefan schwamm wieder zur Oberfläche, wo ich ihn wieder sagte, er solle relaxen. Danach ging es wieder runter und siehe da, alle Übungen können innerhalb der nächsten fünf Minuten abgeschlossen werden.

Von 14:21 bis 14:35 Uhr erklärte jetzt Stefan Tatjana was zu machen sei und das Wichtigste: sie solle relaxen !!!

Die nächsten zwei Minuten verliefen wie folgt: Erst einen 15 Sekunden Abstieg auf anderthalb Meter, 45 Sekunden relaxen. Danach machte ich die erste Übung vor und Tatjana gab Gas, um zur Oberfläche zu gelangen. Dort erkläre ich ihr dann, das nichts passieren könne und tauchten wieder ab. In dem Moment, in dem ich wieder die erste Übung vormachte, schwamm sie wieder zur Oberfläche. Ich sagte zu ihr: "Entspann dich", sie sagte: "OK" und wir tauchten wieder runter. Wie zuvor schwamm sie beim Vormachen der Übung zur Oberfläche. Hier stand jetzt Stefan zum Empfang bereit. Dies hatte ich zuvor zwei Mal verhindert. Da ich nur in anderthalb Meter Tiefe war und nun von Stefans zappelnden Füssen und Beinen attackiert wurde, tauchte ich erst ab, und nach 15 Sekunden wieder auf.





 

 



Tauchgangsprofile aus dem Computer von Peter.
(Click zum Vergrössern)



Was ich dort sah, war ein Bild des Leidens. Tatjana hatte den Kopf auf Stefans Schulter und heulte, Stefan starrte mich an, als hätte ich ihr eine Ohrfeige gegeben. Hatte ich aber nicht und so etwas liegt mir fern! Also sage ich zu Tatjana: "Heul dich ruhig aus, ich muss mal auf die Toilette. Zu beiden sagte ich: "Bitte haltet euch am Seil fest oder kommt erst einmal raus und ruht euch aus." Ich verließ um 14:37 Uhr das Wasser und im Wasser ließ ich zwei Open Water Studenten mit kleinen Unzulänglichkeiten. Unserem Kapitän der Calypso One, hatte ich die Aufsicht übertragen und er hatte beiden, in der Zeit als ich auf der Toilette war, aus dem Wasser geholfen. Das zweite traurige Bild: Tatjana saß in ihrer Ausrüstung und heulte, Stefan kniete vor ihr und hielt ihre Hände, welche sie sich vors Gesicht hielt.

Rührend -- dachte ich mir und ging einmal auf Sonnendeck, um einen Tee zu trinken.

Stefan kam als erster und erzählte mir von seiner Angst, was mich verwunderte, da er die Übungen gemacht hatte. Dann sprach er über Tatjanas Angst und ich sagte, er solle sie am besten im Ruhe lassen, da sie dies mit sich selbst ausmachen müsse. Woraufhin er meinte, dass ich den Instruktor im Wasser lassen sollte, dort wo er hingehört.
Mit Tatjana konnte ich mich in Ruhe unterhalten und fragte, wovor sie Angst hätte. Letztendlich stellte sich heraus, dass sie glaubte, alles sei schwierig und dass sie den Kurs nicht schaffen könnte.

Daraufhin habe ich ihr folgendes gesagt: "Du hast Angst, weil Du glaubst das tauchen zu schwer ist. Was Dich hindert zu tauchen, ist letztendlich dein Glauben. Glauben kann man durch Wissen ersetzen, das Schöne daran ist, dass man dann ohne Angst lebt." Stefan bemerkte, dass Glauben und Wissen nicht miteinander zu tun hätten.
Worauf hin ich ihm ein buddhistisches Beispiel entgegen hielt und das in Form von meiner geschlossenen Faust. "Wenn wir jedem Menschen, dem wir begegnen, diese Faust hinhalten und ihm erzählen, dass sich in dieser Hand eine Kirsche befindet und die Presse uns behilflich ist, die Leute zu beeinflussen, so werden irgendwann die Leute anfangen zu glauben, dass sich in dieser Hand eine Kirsche befindet," sagte ich und fuhr fort: "Wenn ich dagegen die offene Hand sehe und sage, sie ist leer, dann ist dieses Wissen. Wissen ersetzt Glauben und Glauben erzeugt in diesen Falle Angst. Auf einen Nenner gebracht, schau zu was ich dir für eine Übung vormache und mache sie nach. Glaube nicht, dass sie schwer ist, sondern mach sie einfach nach und schaffe Wissen."

Stefan erzählte mir daraufhin von 230 Stundenkilometer auf seinen Motorrad und Glauben, Angst und Statistiken. Die Plauderei wurde von meinen Vorschlag, tauchen zu gehen, unterbrochen. Stefan wollte den Tauchgang nicht ohne Tatjana machen. Stefan lehnte es ab zu tauchen, da Tatjana nicht wusste, ob sie weiter machen wollte oder nicht.

Dann fragte Stefan, wann sie nach Koh Samui könnten. Da das Schnellboot um kurz vor drei abgefahren war, erklärte ich ihnen alle Möglichkeiten, um nach Koh Samui zu kommen. Ich hatte es nicht versäumt, ihnen auch zu erklären, dass sie zu jeden Zeitpunkt einfach weiter machen könnten. Der Vorschlag "erst einmal zu Schnorcheln" wurde angenommen und ich fragte ob ich mitkommen sollte, worauf Stefan erwiderte, dass der beim Schnorcheln kein Angst hätte. Tatjana lenkte ein und sagte ich könnte mit, wenn ich wollte.

Am Nachmittag in der Hin Wong Bay, fragte ich zum letzten Mal, ob Tatjana vielleicht weiter machen wollte, sie verneinte. Beiden erklärte ich, dass es am kommenden Tag mit ihren Ängsten schon ganz anders aussehen könnte und dass ich sie man kommenden Morgen, wenn sie wollten, trainieren würde.

Tatjana und Stefan steckten ihre Köpfe zusammen und Frank, dessen Open Water Student Stijn aus Holland und ich saßen zusammen.

Vor Sonnenuntergang erklärte Stijn, dass er in der vergangenen Nacht nicht gut geschlafen hätte und fragte, ob es möglich sei im View Rock Resort ein Bungalow zu bekommen. (Eine Aufnahme dieses Resorts haben Martin und Sara gemacht und ihren Bericht im Tauchernet beigefügt.) Stefan setzte sich zu uns und sagte zu Stijn, dass es ausgesprochen langweilig sei, von dort aus auf die Boote zu schauen. Hier auf dem Boot sei es auf jeden Fall besser und das Panorama sei von dieser Seite aus auch viel schöner.

Stijn blieb auf der MV Calypso und schlief in der folgenden Nacht gut. Stefan und Tatjana auf jeden Fall weich -- auf 6 Zoll Schaumstoff (ca. 15 cm), da Frank auf Wunsch, die Betten für beide um 19:30 machte und dazu, auf Wunsch, zwei Matratzen nahm.

Der kommende Morgen begann für mich um 6:45 Uhr, obwohl ich als letzter um 7:15 Uhr aufstehe. Stefan war vor mir wach und ging auf dem Sonnendeck hin und her. Hingegen zog ich die Decke über den Kopf und dachte über den vergangenen Tag nach .

Direkt nach dem Aufstehen machte ich mir einen Tee zurecht, setze mich auf die Bank und fing an meinen Tee zu rühren, als Stefan mit Stijn folgenden Dialog anfing: "Das ist ja stinklangweilig auf dem Boot........" Stijn: "what?" (Stijn spricht deutsch, antwortete aber verdutzt in englisch.). Stefan: "This is fucking boring on the boat" Stijn ein wenig verdutzter: "What?" Stefan: "Ich sage, dass es verflucht langweilig auf diesen fucking Boot ist!"

Dann dreht Stefan den Kopf und schnauzt mich an, dass ich nicht so blöd Glotzen solle, er könne hier jeder Zeit seine Meinung sagen!"

Es mag sein, dass ich um 7:16 auf der Bank saß, meinen Tee rührte und blöd in die Welt glotzte. Aber das ist noch kein Grund, mich am Morgen um 7:16 Uhr anzuschreien. Ich sagte:" Halte deinen Mund, ich habe mich nur gefragt, wo so viel Schwachsinn her kommt."

Damit hatte ich jetzt ein Schwall von Beschimpfungen auf mich gezogen. Nach zwei Minuten Geschrei - Kraftausdrücke und Analrhetorik gebrauchend und mit Hinweisen auf das Tachernet versehen - habe ich Stefan letztmalig aufgefordert, seinen Mund zu halten oder das Boot zu verlassen.

Dies schaffte er dann bis 14:30 Uhr!

Mit Tatjana konnte ich mich weiterhin vernünftig unterhalten, auch wenn das Gespräch jetzt sehr spärlich ausfiel.

14:30 Uhr kam Stefan zu mir und sagte, dass er im Office zahlen wolle. Ich sagte "ja" und sagte: "einen Tauchtag und einen Schnorcheltag". Stefan: "Über den Tauchtag müssen wir noch einmal reden!" Worauf ich ihm sagte: "Nee Du - ich habe Dir nichts mehr zu sagen, runter und alles im Office abklären! "

Im Schnellboot fing dann das Geschrei von vorne an. Stefan hatte sich noch weitere Beleidigungen für mich ausgedacht und nach etwa drei Minuten bin ich dann runter zum Boot gegangen. Dieses mal brauchte ich ihn nur einmal aufzufordern seinen Mund zu halten, was er dann auch tat. Er setzte sich unter das Deck.

Im Office ging dann das Geschrei über 90 Minuten vor acht Leuten und Min weiter. Mit Drohungen und Beschimpfungen Min gegenüber.

Was aber nicht in seinem Sinn war, war, dass er trotz etwaigem Geschrei zu zahlen hatte: 4.900,- Baht, an diesen Tag etwas weniger als 100,- Euro!

Jetzt frage ich nochmals: "Was wollen Sie eigentlich erreichen?"

Peter

PS: Schauen Sie nochmals unter dem Bericht von Martin und Sara (6.7.2004 von „bacchus“) hier im Tauchernet. Das letzte Bild zeigt die Thailändische Fahne und den Rettungsring, welchen Sie beschrieben haben. Den habe ich dort für Leute befestigt, die in Gefahr sind. Die Rettungsweste, in welcher Tatjana geschnorchelt ist, ist für Leute die Angst haben.
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