Bon Bini Divers, Kralendijk, Bonaire (Inaktiv)

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Angeregt durch diverse vielversprechende Berichte ...

Angeregt durch diverse vielversprechende Berichte (Bekannte, Internet etc.) beschloss ich, meinen diesjährigen Winter-Tauchurlaub auf der ca. 80 km vor der venezolanischen Küste gelegenen Karibikinsel Bonaire zu verbringen. Nach einer etwas mühsamen Anreise über Amsterdam bezog ich im Lions Dive Resort Quartier, welches ungefähr 1,5 - 2 km außerhalb der Hauptstadt Kralendijk liegt. Die Hotelanlage verfügt über insgesamt 31 Appartements und wird in erster Linie von Amerikanern und Holländern bewohnt. Verpflegung und Service ließen während des gesamten Aufenthaltes keine Wünsche offen, wenngleich das Preisniveau auf Bonaire generell relativ hoch ist. Der Ausflug in den im Nordwesten der Insel befindlichen Washington Slagbaai Nationalpark lohnt sich ebenso wie die Inselrundfahrt, in deren Rahmen man unter anderem das überwiegend von Einheimischen bevölkerte Städtchen Rincon besucht. Eine Schnorcheltour durch die Mangroven der im Südosten gelegenen Lac Bay sollte man gleichfalls nicht versäumen, da in diesem Bereich vollkommen andere Lebensformen als im offenen Ozean beheimatet sind. Die Hauptstadt präsentiert sich ruhig und beschaulich, wobei der niederländische Einfluss aus Kolonialzeiten nicht zu übersehen ist.
Die Tauchbasis "Bon Bini Divers" ist dem Lions Dive Resort angeschlossen und befindet sich an der Westseite gegenüber der Insel Klein-Bonaire. Bonaire verfügt über 60 Tauchplätze, welche sowohl von Land aus als auch per Boot erreichbar sind. Die im Gebiet von Klein-Bonaire situierten weiteren 26 Tauchspots können jedoch nur auf dem Seeweg angefahren werden. Alle Plätze bestechen durch ihre Korallenvielfalt und ihren Fischreichtum, wobei Großfische jedoch eher rar sind. Besonders erwähnenswert sind die Spots "Karpata" und "Forest" sowie das südlich von Kralendijk auf der Steuerbordseite gelegene Wrack der "Hilma Hooker", welches in ca. 30 m Tiefe liegt. Ein absolutes Muss ist ein Nachttauchgang an der Town Pier von Kralendijk, bei dem man neben Tarpunen, Muränen und Krabben auch Seepferdchen bewundern kann. Ganz allgemein wird individuelles und entspanntes Tauchen im "Divers Paradise", wie die Insel auch bezeichnet wird, groß geschrieben. Dies beweist unter anderem die Tatsache, dass aufgrund einer Absprache zwischen den Tauchbasen an jedem Tauchplatz zur gleichen Zeit nur ein Boot ankern darf, wodurch Rudeltauchen, wie beispielsweise an einigen Riffen im Roten Meer, vermieden wird. Die Tauchbasis hat täglich von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, Bootstauchgänge werden jeweils um 8.30 Uhr und 13.30 Uhr durchgeführt. Die Anmeldung hierfür sollte aus organisatorischen Gründen für die erste Ausfahrt bis längstens 16.30 Uhr des Vortages und für den Nachmittagstermin bis spätestens 11.30 Uhr desselben Tages erfolgen. Landtauchgänge sind zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich, wofür die benötigten Flaschen nach entsprechender Eintragung in einer diesbezüglichen Liste bereitgestellt werden. Die Leihausrüstungen befinden sich allgemein in gutem Zustand, wenngleich das Mundstück meines Lungenautomaten aufgrund des häufigen Gebrauches schon etwas abgenutzt war. Die Guides Ralf, Daniello, Ian und Frances zeichnen sich durch Hilfsbereitschaft und Flexibilität aus. So wurde es mir zum Beispiel ermöglicht, den Bootstauchgang zu den "Thousand Steps" auch allein mit dem Tauchguide zu absolvieren, obwohl für eine Ausfahrt normalerweise zumindest 2 Taucher erforderlich sind. Die Abrechnung erfolgt in der Weise, dass am Ende jeweils die günstigste Variante berechnet wird.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Tauchgründe von Bonaire für mich persönlich aufgrund ihrer farbenprächtigen Korallen und Schwämme sowie der enormen Vielfalt an Meerestieren sicher zu den besten Plätzen auf dieser Welt zählen. Wer hingegen unbedingt Großfischbegegnungen sucht, ist besser beraten, sein Glück auf den Malediven oder im asiatischen Raum (z.B. Thailand, Philippinen) zu probieren. Die Tauchbasis "Bon Bini Divers" kann ich im Falle eines Aufenthaltes auf Bonaire jedoch uneingeschränkt empfehlen.