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Das BWDR ist eine durch und durch professionell organisierte Tauchbasis und ein gut funktionierendes, kommerziell ausgerichtetes Dienstleistungsunternehmen. In der Zeit vom 15.2. bis 27.2.2004 haben wir an 15 verschiedenen Tauchplätzen insgesamt je 25 Tauchgänge gemacht. Wer mit dieser Basis Tauchen geht, macht mit Sicherheit keinen Fehler.
Positiv:
* professionelle und disziplinierte Organisation
* reibungsloser Abholservice beim Hotel
* sehr hilfsbereite Bootsbesatzungen
* Funk und gut gewartete Notfallausrüstung auf jedem Tauchboot, zusätzlich Handy
* ausführliche Briefings zu möglichen Sichtungen an den Tauchplätzen
* Verfügbarkeit der Guides nach den Tauchgängen
* sachkundige, hilfsbereite und sehr nette Guides und TL, die sich auch für den einzelnen gerne Zeit nehmen
* umfangreiches, abseits Natur gegebener Gebrauchsspuren, sehr gut gewartetes Leihequipment
* breit gefächertes Dienstleistungs-Portfolio (Kurse, Specials)
* Hausriff-Lehrpfad sowie Öko-Special mit individuell auswählbaren Inhalten (Dauer 1-5 Tage)
* In Kürze wird NITROX zur Verfügung stehen.
* Berücksichtigung der Erfahrung der Taucher bei der Belegung der Boote und gemeinsame Absprache der Tauchplätze mit den Gästen
* Berücksichtigung von Wünschen zur Buddy-Paar Bildung
* Basis eigene Hausapotheke gegen Seekrankheit, Ohrenschmerzen, Montezumas Rache, etc.
* scheinbar sehr progressive Basis auch im Bezug auf Personal-Führung
ABER: wirklich überzeugt hat uns die Basis nicht, was jedoch keinesfalls an der Organisation geschweige denn den Guides liegt. Viel mehr ist dies eine Frage unserer (hohen) persönlichen Erwartungen und (weitestgehend sehr guten) bisherigen Erfahrungen. Negativ aus unserer Sicht waren:
* Für Gäste stehen nur Alu-Flaschen zur Verfügung, wodurch man sich einige Kilo mehr Blei umschnallen muss. Auch auf Nachfrage konnten wir leider nicht mit Stahlflaschen tauchen, welche nur für die Guides zu Verfügung standen. Dies wird für uns in Zukunft ein KO Kriterium für die Auswahl einer Basis sein.
Tipp: Falls Ihr kein Blei-integriertes Jacket habt, befestigt (2-4 kg) Blei an der Alu-Flasche. Dadurch verhindert Ihr, dass Euch die Flasche (bzw. das Jacket) nach oben zieht, während Euch der Bleigurt den Rücken durchbiegt.
* Am Hausriff und auf jedem Boot steht eine Kiste mit Bleigewichten. Diese werden an jedem Tauchtag neu aufgefädelt. Viele dieser Bleistücke sind derart verbogen, dass sie sich nur sehr schwer auf den Bleigurt auffädeln lassen. Das ist eine teilweise sehr ärgerliche Fummelei. Die Schlitze müssten alle mal aufgefeilt (oder die Bleistücke neu gegossen) werden.
Tipp: fädelt als erstes Eure Bleigurte auf. Dann könnt Ihr noch das ein oder andere auffädelbare Stück ergattern.
* Equipment-Pflege: man wird mehr oder weniger dazu angehalten, das Equipment dauerhaft in einer Tasche an Board zu lassen, was natürlich keine ideale Pflege darstellt. Um ehrlich zu sein: so schlampig wie hier sind wir noch nie mit unserem Equipment umgegangen.
Tipp: Lasst das Jacket auf alle Fälle feucht und lasst es so lange wie möglich in der Tasche, damit kein Salz kristallisiert. Hängt die Anzüge morgens unmittelbar nach dem Auffädeln des Bleigurtes zu Trocknen auf. Wenn Ihr einen Tauch-freien Tag macht, nehmt Euer Equipment am Vorabend mit zur Basis und spült es dann am nächsten Morgen. Dann habt Ihr auch frisches, Sand-, Salz- und Pipi- freies Wasser im Spülbecken, da dieses nur einmal morgens geleert wird.
* Die Dauer der Ausfahrten ist sehr starr und bietet wenig Flexibilität für den Kunden. Treffen: 8:30 an der Basis, 9:00 Ausfahrt, Anfahrt der Tauchplätze meist zwischen 40 Minuten und einer Stunde. Von 11:00 bis 15:00 ist die Basis geschlossen. Die Rückkehr der Boote erfolgt zwischen 16:00 und 17:00. Dadurch verbringt man für zwei Tauchgänge quasi zwangsweise den gesamten Tag auf dem Boot. Wer das nicht möchte, kann nur auf Halbtages-Ausfahrten (Treffen 10:30, Rückkehr 15:00) oder das Hausriff ausweichen.
* Im Vorfeld hatten wir nach den Preisen für Tauchpakete und Specials gefragt und uns für einen CMAS *** Kurs interessiert. Die Preisstruktur (z.B. für Specials) ist uns bis Heute nicht klar geworden. Eine Vervollständigung der Preislisten wäre eine schöne Sache. Ob ein Kurs angeboten werden kann oder nicht, war im Voraus nicht zu erfahren. Um allerdings einen Vorausbucher-Rabatt zu erhalten, mussten entsprechende gewünschte Leistungen vorher konkret festgelegt werden. Das fanden wir ziemlich unflexibel.
* Bei der Basis-Einweisung sowie bei den Briefings wurden, auch auf mehrmalige Nachfrage, sicherheitsrelevante Fragen (insb. Notsignale, Rettungskette) nicht mit einbezogen. Dieser Komplex wird im Alltag komplett vernachlässigt. Während dies kein Indiz für ein mögliches Nicht-Funktionieren ist, halten wir es für eine Selbstverständlichkeit, dass Gäste (nicht nur) wenn sie es wünschen eine explizite Einweisung bekommen und in die Lage versetzt werden, im Notfall adäquat zu reagieren (was ist, wenn der Guide verunfallt?)
ABER: Nachdem wir weiter konkret hiernach gefragt haben, haben wir von Kalle eine exzellente Einweisung in das Wenoll-System erhalten, und all unsere Fragen zur Rettungskette wurden kompetent beantwortet. An dieser Stelle noch mal Danke dafür
Tipp: Falls Euch das auch wichtig ist, dann fragt solange, bis Ihr eine Antwort erhaltet.
* An diesen Punkt schließt sich ein weiterer (aus unserer Sicht) wichtiger Punkt an. Jede Basis muss die Herausforderung meistern, sich in einem Spektrum zwischen reinem Kommerz und Verantwortlichkeit für die Sicherheit seiner Gäste zu positionieren. Wir hatten den Eindruck, dass das BWDR eine sehr starke Tendenz zum Kommerz hat.
Beispiel Wracktauchen an der Thistlegorm (Tiefe, Strömung, etc.): Verlangt wird "selbständiges Tauchen" als Voraussetzung für die Mitnahme zum Wrack. Dabei hatten wir nicht den Eindruck, dass dies wirklich ernsthaft kontrolliert wird.
Beispiel Buddy-Check: Dies findet weder eine Erwähnung im Briefing, noch werden die Gäste hierzu in irgendeiner Form explizit angehalten (was wir für eine Selbstverständlichkeit halten).
Die Verantwortung für die Minimierung möglicher Risiken (Deko, Fitness, Überforderung, Ausfall von Equipment, etc.) wird hierdurch de facto vollständig auf den Kunden abgewälzt. "Was der Kunde will, bekommt er, ansonsten gängeln wir ihn nicht mit unnötigen Vorschriften". Hier ist aus unserer Sicht von Seiten der Geschäftsführung eine kleine Korrektur im Bezug auf die Fürsorge und Verantwortung für die Gäste erforderlich.
Fazit:
Das BWDR ist ein sehr gutes Service-Unternehmen mit einer guten Kunden-Betreuung und guten Tauch-Dienstleistungen. Unerfahrene oder unsichere Taucher sollten jedoch jeweils konkret das Gespräch mit der Basis oder auch anderen Gästen suchen, um sicher zu stellen, dass die von ihnen gewünschte Dienstleistung auch ihren persönlichen Fähigkeiten entspricht.
Unsere Wertung: (4-)5 Flossen
Allzeit Gut Luft,
Christof + Gudrun
Unterwasserlandschaft
Grindwale
Schildkröte
Rotfeuerfisch
Krokodilfisch
Drachenkopf
Pyjama-Nacktschnecke
Oktopus
Spanische Tänzerin
Clownfisch
Einsiedlerkrebs
Weißspitzen-Hai
Ammenhai
Warzenschnecke
Napoleon
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