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IvoryCMAS 2 Stern

Schon besser erlebt

Das Blue Water Dive Resort ist eine grundsätzlich gut organisierte, eher kleine Tauchbasis unter deutscher Leitung in Hurghada. Sie ist Partnerbasis von James and Mac. Als wir im Januar 2020 mit der Familie im Arabia Azur zu Gast waren, wollte ich ein paar Tauchgänge am Hausriff der Basis machen, nach Möglichkeit so, dass der kleine Gerade Mittagsschlaf hält, um möglichst wenig Zeit mit der Familie zu verlieren. Idealer Weise hätte ich so 5-6 Tauchgänge machen können, so dass Kalkül. Wenns richtig gut laufen würde, würde ich vielleicht eine Halbtagestour nach Abu Nuhas ode sogar eine Ganztagestour zur Thistlegorm buchen, je nachdem was meine Frau dazu sagen würde. Darauf mich vorab per Webshop anzumelden und Tauchpakete vergünstigt zu erwerben habe ich bewusst verzichtet, weil ich aufgrund der Einschränkungen eines Familienurlaubs nicht vorab festlegen konnte und wollte, wie viele Tauchgänge ich nun mache oder eben nicht.

So kam ich also am Morgen nach der Anreise unbedarft zur Basis wollte mich anmelden und nach einem Checkdive fragen. Da schon die erste Überraschung. Checkdives gibt es nicht am Hausriff, sondern nur während einer Halbtagesausfahrt. Diese geht von ca. 11 Uhr bis ca. 16 Uhr und war an jedem Tag nicht mehr zu machen. Da wir am Folgetag bereits einen Ausflug gebucht hatten, konnte ich dann den Checkdive also erst am 3. Tag machen. Anmelden geht vorher auch nicht, wird alles vom Guide vor dem Ausflug gemacht, lediglich eine wasserdichte Equipmenttasche habe ich bekommen, sie dient dem Transport des Equipments zum und vom Boot, ist selbst zu befüllen, zu tragen und am ende zu reinigen. Nun bin ich kein Schnösel und das ist für mich kein Problem, überraschte mich aber doch ein wenig. Von anderen Basen bin ich eher gewohnt, dass sie einem noch den Hintern abwichen wollen, wenn man von der Basistoilette kommt, hier ist der Kunde noch selbst aktiv. Ausfahrten zur den guten Wracks kann ich mir abschminken, sind nicht genug Taucher auf der Basis und außerdem ist das eh zu kalt. (22 Grad Wasser zu kalt? Die Guides tauchen Trockis!)

Also gut, meinen Frust über den ausbleibenden Tauchgang habe ich noch runtergeschluckt, schließlich hätte ich ja mal eher bescheid geben können, kann ja keiner mit rechnen, dass in so einer Tauchbasis unvermittelt Leute stehen, die einfach tauchen wollen. Ich Esel. Also schrieb ich mich in die Liste für die Halbtagesausfahrt 2 Tage später. Ziel? Gucke ma dann. Ich fragte dann noch freundlich, ob denn sonst jemand ins Hausriff geht und ob man mir wohl einen Buddie vermitteln könnte. Die Antwort war recht knapp: Musst du auf dem Schiff bei der Ausfahrt selbst rum hören.

Also 2 Tage später zur verabredeten Zeit vor Ort gewesen und erstmal das schriftliche Erledigt. Guides kennen gelernt, andere Teilnehmer kennen gelernt. Und siehe da, einer hat ein ähnliches Problem und möchte evtl. mit mir tauchen, kurz Termine durchgegangen, aufgrund der Zeit bleibt nur noch ein möglicher Tag. Wir halten das lose fest, am Ende kann es sogar noch zu diesem Tauchgang am Hausriff. Sehr schön! Aber weiter mit der Ausfahrt. Wir würden nach Dorfa el Fanous Ost fahren, ein nicht sehr tiefer Platz ganz in der Nähe ca. 25 Minuten. Leichte Strömung, nix besonderes. Bis auf einen hatten alle Ihren ersten TG also CHECK-DIVEs angesagt. Vorab wurden uns ein paar Blue Water Basics mit auf den Weg geben, wie dass wir uns bitte selbst Wasser mitnehmen sollen, weil auf dem Boot gibt es keins (?!!!). Gut als Hotelgast der 3 angrenzenden Azur Hotels bekommt man in der Basis selbst im Rahmen des ALL IN noch eine Flasche zum mitnehmen, aber das ist schon ein merkwürdiger Ansatz. Bisher hatten alle noch so kleinen Tauchboote auf denen ich war immer kostenloses Wasser für alle. Dann sollten wir noch bescheid geben, wer denn auf dem Schiff essen würde, das kostet dann nochmal 200 LE oder 6 EUR und ist vor Ort an die Bootscrew zu zahlen, am liebsten in LE weil EURO und Dollar mögen sie wohl nicht.

Wir sind dann mit Pickup Trucks so 200 Meter zur Marina gefahren worden und dort auf das Schiff gegangen. Schiff war klein aber alles dran was man braucht. Nach ca. 25 Minuten fahrt waren wir am Liegeplatz und ab hier begann das Zeitspiel. Die erste Stunde schien schon vergangen zu sein, bis es mal ein Briefing gab. Als wir uns danach anzogen, fragten die Guides ob wir es eilig hätten. Es folgte ein einfacher schöner Tauchgang mit viel zeit zum gucken. Ich und ein weiterer Buddie blieben noch etwas im Wasser nachdem der Guide mit dem rest der Gruppe aufs boot ging. Eine Tauchzeitbegrenzung gibt es nicht, dafür ein Daumen hoch. Sehr Kundenorientiert. Was nach dem TG aber kam, machte mich innerlich wütend. Vor allem vor dem Hintergrund, dass meine Frau und mein Sohn nur wenige Kilometer entfernt praktisch in Sichtweite auf mich warteten, empfand ich es als sehr ärgerlich, dass wir fast drei Stunden am Tauchplatz ankerten, nachdem der TG beendet war. Dies scheint alles dazu zu dienen, dass die Bootscrew noch ihr Mittagessen verkaufen kann. Oder es hat mit der extrem üppigen Mittagspause von 11:00 bis 15:00 Uhr in der Tauchbasis zu tun. In dieser Zeit trifft man dort fast niemanden. Equipmenträume sind abgeschlossen und wenn man zufällig mal einen Guide sieht, kann der leider auch nix machen. Fazit dieser Tour waren 6 Stunden Ausfahrt für einen TG den man mit einem Zodiak inkl. Briefing in unter 2 Stunden hätte abhandeln können.

Vor der Ausfahrt sagte uns der Guide noch, dass wir uns für den Folgetag jetzt anmelden müssten, weil das sonst mit den neuen Genehmigungen schwer wird. Sie würden aber auf dem Boot nochmal abfragen. Ich hatte die Hoffnung, noch jemanden für den Folgetag als Buddie zu finden und meldete mich nicht an. Auf dem Boot als die Guides abfragten haben aber alle angegeben sich für irgend eine Ausfahrt angemeldet zu haben, also bat ich darum, mich ebenfalls wieder für eine Halbtagesausfahrt anzumelden. Alles klar der Guide wollte es weitergeben. Als ich am Folgetag zur Verabredeten Zeit (sogar etwas früher wegen Equipment packen) an der Basis war wurde ich mit staunen empfangen. Die Info wurde nicht weitergegeben und der einzig andere Teilnehmer wurde schon zu James and Mac gefahren. Ich könnte aber die Gruppe vor der Tür fragen, die wollten wohl 2 Hausrifftauchgänge machen. Ich ging also raus und fragte freundlich nach, die 3 sehr netten Herren waren sodann bereit mich Mittags beim zweiten TG mitzunehmen, für den ersten war es zu spät, sie hatten bereits die Flaschen auf dem Rücken. Dieser TG war wunderbar. Das Hausriff ist wirklich eine Erwähnung wert! Hätte nicht gedacht, dass es so intakte Riffe vor Hurghada noch gibt. Beim Schnorcheln hatte ich sogar das Glück, einem Alderrochen zu begegnen. Man sieht zwar hier und da die Zeichen von Bleiche und abfaulendem Schwammgewebe aber bei weitem nicht so extrem wie anderswo und in einem Maß wie es ein gesundes Riff auch verkraften kann.

Den letzten TG hatte ich dann mit dem Buddie vom Boot am Tag darauf. Ebenfalls ein toller Tauchgang am Hausriff. Leider kamen wir as dem Wasser als die Basis schon in Mittag war (11:00-15:00 Uhr!!!) sodass wir unsere Sachen nicht mehr wegschließen konnten und vor der Basis zum trocknen hängen ließen. Geklaut wurde nichts aber das ist schon eine satte Pause!

Alles in allem waren die Guides schon sehr nett und es gibt auch ein klar erkennbares System. Aber dieses ist weder besonders komfortabel noch kundenorientiert. Ständig hatte ich das Gefühl, man will mir etwas verkaufen. Kaufe die Ausfahrt, weil Hausriff machen wir nicht, Kaufe Mittagessen auf dem Boot weil wir ankern sonst bis du verhungerst, kaufe einen Nitroxkurs, ach hast du schon, ok kaufe Nitrox. Hier ist der Preisepass darin kannst du alles mögliche Abstempeln was du siehst und wo du warst. Wenn du reichlich Ausfahrten kaufst, bekommst 5 1/2 Tauchtage geschenkt. Als MEGA Endsiegpreis so zu sagen, wenn der Pass voll ist.

Vielleicht lag es an der Nebensaison, vielleicht hatten sie auch ne schlechte Woche. Und sicherlich sind meine Probleme als Familienvater andere als die von reinen Tauchtouristen die nur dafür kommen und mit den ganzen Ausfahrten vielleicht sehr zufrieden sind. Aber insgesamt habe ich mich nicht so gut umsorgt und aufgehoben gefühlt wie ich es auf anderen ägyptischen Basen gewohnt bin. Zuletzt vor 2 Jahren bei Orca Moreen Beach, das waren Welten und preislich war das kein großer Unterschied wenn ich die ganzen Ausfahrtgebühren mit einbeziehe. Ich hatte irgendwie nie das Gefühl dass ich ein gern gesehen Gast bin, sondern eher den Eindruck die Leute auf der Basis zu belästigen. So wie bei der KFZ Zulassungsstelle. Ich würde nur wiederkommen wenn ich einen eigenen Buddie dabei habe und mit Ihm mein Ding machen.

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