Blue Bay Divers, Sahaung Island, Nord Sulawesi

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Gillidiver209302CMAS **390 TGs

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt…E ...

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt…
Es hätte eigentlich ein schöner Urlaub werden können. Die Insel war wunderschön, das Personal einschl. der Tauch-Guides waren ausnahmslos allesamt nett und freundlich, die Tauchspots waren gut wenn auch aus unserer Sicht gesehen nicht spektakulär… und was fehlt noch? Richtig die Chefin des Hauses! Und genau da war im übertragenen Sinne betrachtet für uns der Hund begraben.
Aber jetzt erstmal der Reihe nach:
Es sollte unser dritter Nord-Sulawesi Aufenthalt werden. Nach 2008 sowie 2013 Bunaken und Lembeh stand dieses Jahr Bangka mit 11 sowie Lembeh mit 9 Tagen auf unserer Liste. Letztendlich wurden jedoch jeweils 9 Tage in den einzelnen Regionen verbracht. Unser Aufenthalt bei den Blue Bay Divers war vom 18. bis 27. Oktober 2014.
In manchen Berichten war mehrfach betont worden, dass es mit Anke (der Chefin) so eine Sache ist. Es war die Rede von „Entweder kommt man mit ihr klar, oder eben nicht“. Und leider war bei mir bzw. uns letzteres der Fall. Anke hatte vom ersten Tag an die Gabe immer „ihre“ Insel in einem ganz besonderen Licht darstellen zu wollen. Zugegebener Weise, die Insel liegt wirklich toll in einer geschützten Lagune, die einzelnen Bungalows sind zweckmäßig mit Liebe zum Detail ausgestattet und das Personal war stets bemüht einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Auch die Tauchspots dort sind wirklich schön und abwechslungsreich. Man kann schöne Korallenwände im Umkreis bei Bangka als auch einen Hauch von der Lembeh Strait auf dem Festland erkunden. Aber wenn man wie wir mit 15 Jahren Fernreiseerfahrung durch die Weltmeere reist, hat man halt schon spektakulärere Tauchreviere gesehen. Dementsprechend war ich z.B. nach den Tauchgängen dort nicht immer überwältigt. Und genau das war anscheinend für die Chefin ein Problem. Vom ersten Tag an wollte sie mir Ihre Insel samt Ihrem Tauchgebiet extrem schmackhaft machen. Da ich jedoch jemand bin der auch mal ohne dem Blatt vor dem Mund seine Meinung kundtut, bin ich da natürlich bei Anke auf recht wenig Gegenliebe gestoßen. Ganz im Gegenteil. Am Beispiel von zwei Vorwürfen die ich mir am Ende unseres Aufenthaltes von der Chefin anhören musste, möchte ich einmal kurz darlegen wie Anke sich Ihre Sicht der Dinge gerne zurechtlegt.
Beispiel 1: Man hat mir vorgeworfen keine Bootsfahrten bzw. keine Wellen zu mögen. Hintergrund war der, dass wir in den ersten Tagen relativ unruhiges Wasser bei den Boots-Ausfahrten vorfanden. Daraufhin hatte ich den Vorschlag unterbreitet das Briefing vor dem Tauchgang doch vielleicht schon zuvor auf der Insel durchzuführen um den Gästen ein Schiffschaukel-Briefing zu ersparen.
Beispiel 2: Ein weiterer Vorwurf betraf die Strömungsverhältnisse unter Wasser. Aufgrund einer Bemerkung von mir das ich keine Strömung unter Wasser mag wenn ich Makro-Tiere ablichten möchte, wurde diese direkt als Anlass genommen das ich generell keine Strömung mag.
Wegen dieser eigentlichen Kleinigkeiten wurde mir dann am Ende unseres Aufenthaltes vorgeworfen, dass ich von Anfang an mit allem unzufrieden war. Was aber definitiv nicht der Fall gewesen ist. Es geht aber auch noch weiter. Als ich Anke am letzten Tag beim gemeinsamen Mittagessen in Bezug auf ein anderes Tauchgebiet (Sipadan) ruhig und sachlich berichtigt habe, bzw. einfach nur meine subjektive Meinung dargelegte, hat mir die Chefin am gleichen Abend noch vorgeworfen, die Stimmung absichtlich ins Negative kippen zu wollen. Des Weiteren verbat sie mir daraufhin auch noch das Wort. Ich sollte mich doch lieber zu nichts mehr äußern. Begründung: Es wäre „ihre“ Insel auf der sie schließlich die Chefin wäre und sie sich aufgrund dessen nichts gefallen lassen müsste. Anschließend gab es dann eine kurze Aussprache zwischen uns in der sie mir mitteilte, dass sie mich eh vom ersten Tag an nicht leiden konnte. Anke hat uns dann auch sehr schnell angeboten die Insel bereits zwei Tage vor unserer geplanten Abreise verlassen zu können. Das Interessante daran ist wiederrum, dass sie bereits vor unserer Zustimmung alles nötige zum evtl. geplanten Wechsel mit unserem Reiseveranstalter veranlasst hat. Im Prinzip war es zwar auch in unserem Sinne, aber trotz alle dem empfand ich es schon als äußerst dreist. Unserer Meinung nach kommt so etwas einem Rauswurf recht nahe. Somit ging dann auch alles recht schnell. Bereits am nächsten Mittag konnten wir zur nächsten Station an die Lembeh Strait wechseln.
Es gibt aber auch noch mehr zu berichten. Die Chefin hatte leider mehrfach lautstarke Diskussionen mit ihren Tauch-Guides geführt während die Gäste genau dieses mitbekommen haben. Worum es dabei ging kann ich leider nicht wiedergeben da diese Gespräche in der Landessprache stattgefunden haben. Zu schade, dass solche Diskussionen auch einmal Minuten vor einem unseren Tauchgängen mit unserem Guide vollzogen wurden. Anschließend hatte genau dieser dann auch natürlich eine besonders gute Laune, was sich leider auch in unserem Tauchgang wiederspiegelte. So etwas sollte eigentlich nicht passieren. Wobei ich unserem Guide in dieser Hinsicht keinerlei Schuldzuweisungen aussprechen möchte. Aus unseren bisherigen Aufenthalten in solchen Ländern weiß ich nur zu gut dass man seinen Angestellten auch mal den richtigen Weg aufzeigen muss. Aber ob genau dieser Weg der Richtige ist, wage ich zu bezweifeln. Auch durften wir bzw. andere Gäste die zum ersten Mal auf Ankes Insel verweilten keine Fragen stellen die evtl. durch ein Studieren einer blauen Mappe (Inselguide) beantwortet werden könnten. Diese blaue Mappe lag in jedem Bungalow und sollte möglich frühzeitig verinnerlicht werden. Begründung von der Chefin: Sie möchte nicht ständig die gleichen Fragen gestellt bekommen. Das würde auf Dauer nur nerven.
Wenn mir nach dieser Ansammlung an Negativeindrücken überhaupt etwas einfällt um Anke in welcher Weise auch immer in Schutz zu nehmen, fällt mir im Nachhinein folgendes ein:
Ich habe am ersten Abend den Fehler begangen von mir zu geben, dass es unser dritter Nord-Sulawesi-Aufenthalt ist und wir vor allem wegen der Lembeh Strait noch einmal in diese Ecke der Erde gereist sind. Außerdem ist die Lage mit den Chinesen vor Ort derzeit so angespannt, dass vielleicht das eine oder andere Nervenkostüm in Bezug auf Zukunftsängste oder ähnliches leicht angespannt sein könnte. Aber wenn dem so ist, sollte man sich meiner Meinung nach einfach mal ein wenig herausnehmen, um solch eine Eskalation, die es in meinen Augen war, zu vermeiden. Es ist wirklich sehr schade. Denn alles andere dort ist wirklich ausgesprochen schön. Auch wenn die Chefin der Überzeugung ist, dass es uns bei ihr nicht gefallen hat.
In 15 Jahren Fernreisen durfte ich bzw. wir leider diesmal eine nicht so schöne Erfahrung machen die man eigentlich keinem gönnen möchte. Und ich dachte immer unsere Negativerfahrung vor einigen Jahren auf Bali wäre nicht mehr zu toppen. Aber diese war dagegen wirklich völlig harmlos. Übrigens hatten wir zu Anfang unseres Aufenthaltes Anke auch von unseren Erfahrungen auf Bali im Jahre 2010 erzählt. Da sie die Chefin dieser Anlage wohl kennt, durfte ich mir zum Abschluss auch noch anhören, dass ich generell Resort Leiter gerne in ein schlechtes Licht rücken würde. Dem stehen aber einige sehr positive Berichte über andere Anlagen gegenüber. Wenn ich etwas Negatives von mir gebe dann muss schon eine Menge nicht so laufen wie ich es mir vorstelle. Und das war diesmal leider der Fall.
Ich habe versucht diesen Bericht so Emotionslos wie möglich zu gestalten um hier keinen Shitstorm auszulösen. Allerdings möchte ich auch interessierten Reisenden aufzeigen was einem auf dieser idyllischen Insel widerfahren kann, wenn man mit der Chefin vor Ort nicht gleicher Meinung ist. Auch könnte ich noch einige weitere Highlights aufzeichnen die uns in Bezug auf Anke leider wiederfahren sind. Aber aus oben genanntem Grund möchte ich hier bewusst darauf verzichten. Des Weiteren wurde auf die Aussagen von den dort angestellten Guides und dem Insel-Personal in meinem Bericht verzichtet. Selbst bei dem anschließenden Lembeh-Aufenthalt hatten wir natürlich noch so manche Information aufsaugen können da die Chefin auch weit über die Grenzen Bangkas bekannt ist. Das tut aber meiner Ansicht nach nichts zu Sache. Vielmehr wollte ich meine persönlichen Erfahrungen dort vor Ort in diesem Bericht wiederspiegeln. Zuhause haben wir übrigens sofort eine Gutschrift von jeweils 2 Tagen von unserem Reiseveranstalter erhalten. Genau diesen möchte hier auch noch einmal ausdrücklich in den höchsten Tönen loben. Die Gesamte Reisevor- als auch Nachbereitung hat bei Scuba Native wirklich hervorragend geklappt.
Im Nachhinein betrachtet hatten wir trotz diesem Vorfall mit der vorzeitigen Abreise einen schönen Aufenthalt auf der Insel verbracht. In meiner abschließenden Bewertung fließen natürlich meine leider nicht allzu positiven Erfahrungen mit Anke ein. Ansonsten hätte die Insel mit allem was dazu gehört die volle Punkt- bzw. Flossenzahl erreicht.