Blue Bay Divers, Sahaung Island, Nord Sulawesi

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RalleIIIAOWD200 TGs

Paradies mit Ecken und Kanten

Eines möchte ich vorweg klarstellen. Sowohl Sahaung als auch die Sunshine sind sehr schöne Orte bzw. ein sehr schönes Schiff, mit außergewöhnlich gutem Service. Alleine das für sich betrachtet, hat sicher eine bessere Bewertung verdient. Unsere Kabine bzw. der Bungalow waren traumhaft. Wir haben jedoch Erfahrungen gemacht, die einfach auch in eine Bewertung einfließen müssen und mit je einem Stern Abzug geahndet werden.

1. Wir haben nicht die gebuchte Leistung (Safari) erhalten
Gebucht hatten wir folgende 6-tägige Safari: Togian Islands und Una Una. Nach dem Einchecken auf der Sunshine wurde uns von Mitreisenden (nicht etwa von der Crew) mitgeteilt, dass diese Safari nicht möglich ist, da die Riffe aufgrund von Korallensterben und Dynamitfischen nicht zu empfehlen sind. Als Alternative wurde eine „Safari“ vor Zentral Indonesien durchgeführt. Faktisch bedeutete das keine Insellandschaften, keine Tauchgänge an Steilwänden oder zum Wrack der B54, keine Hoffnung auf Walhaie vor Gorontalo. Stattdessen fanden die Tauchgänge ALLE vor der Festlandküste von Sulawesi und fast ausschließlich in der Bucht vor Pulau Dua statt. Nachts hat die Sunshine 4 Nächte von der 6-tägigen Safari in der gleichen Bucht bei Batu Madi geankert. Es tut mir leid, aber wenn das unser Ziel gewesen wäre, hätten wir für die Hälfte der Kosten bei der ortsansässigen recht guten Tompotika Dive Lodge für die Hälfte der Kosten gebucht, die alle von uns betauchten Plätze von der Küste in 10 Minuten anfährt. Ziel einer Safari ist das Tauchen an sonst kaum zugänglichen Tauchplätzen und nicht eine beinahe stationäre Veranstaltung vor der Festlandküste. Die Tatsache, dass wenigstens zwei der Tauchplätze doppelt angefahren und zwei Tauchgänge am Strand vor dem Dorf gemacht wurden spricht auch nicht gerade für die Safari. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Tauchplätze selber fast unberührte Riffs sind. Eine Safari ist für diese Tauchplätze schlicht nicht nötig. Interessant, dass die Tour 2018 fast genauso angeboten wird. Unsere Empfehlung für diese Tauchplätze kann da nur die ortsansässige Tompotika Dive Lodge sein, auf keinen Fall die Sunshine.

2. Ablauf und Organisation der Tauchgänge
Uns war sicher bewusst, dass wir in ein Makro-Gebiet fahren und auch wir haben uns über Pygmäen Seepferdchen, Schnecken, Krebse und den ein oder anderen Anglerfisch gefreut. Dass die Guides aber bei sofort an den durchaus sehenswerten Riffs bis zum Sandboden abtauchen und sich vom Riff entfernen um dort im Sand nach Kleinstlebewesen aller Art zu suchen, fanden wir doch sehr befremdlich. Die erfolgreiche Suche wurde durch lautstarkes Geklapper signalisiert. Offensichtlich erwarte man jetzt von uns, dass wir uns zu Besichtigung anstellen und geduldig warten bis der Vordermann sein Foto in gewünschter Qualität gemacht hatte.
Noch ein paar weniger optimale Punkte:
• Unsere Brevets hat sich während der gesamten Zeit Niemand zeigen lassen.
• Auf der Sunshine erfolgte keinerlei Einweisung in die Sicherheitsbestimmungen o. ä.
• Bei der Zusammenstellung der Tauchgruppen wurde wenig sinnvoll gehandelt, so wurden „Profi“-Fotografen mit reinen „Genuss“-Tauchern in einen Gruppe gesteckt, was wenig schöne und lange Wartezeiten für die Zweitgenannten zur Folge hatte.
• Sowohl auf der Safari als auch auf der Insel wurden die Tauchplätze von der Crew/Basisleitung ohne Rücksprache mit den Tauchern festgelegt.
• Auf unseren Wunsch weniger auf den Sandböden und mehr an den Riffen zu tauchen wurde nicht eingegangen.
• Obwohl ausreichend Alternativen vorhanden, wurden bei je 6 Tauchtagen sowohl auf der Safari als auch auf der Insel Tauchplätze doppelt angefahren.
• Die Guides waren so sehr mit der Suche nach dem nächsten „Highlight“ aus der Makrowelt beschäftigt und dabei so schnell unterwegs, dass sie das eine oder andere Mal ihre Taucher aus den Augen verloren haben auch wenn diese selber als Gruppe zusammen blieben.
• Das Briefing war sehr oberflächlich. Zu erwartende Sichtungen waren entweder immer gleich oder es wurde ganz auf diese Information verzichtet. Obwohl das Ziel der Tauchgänge immer der Sandboden war, man also nicht weiter durchsacken konnte, waren die Tauchgänge gerne mal 5 Meter und mehr tiefer als angekündigt. Es kam auch schon mal vor, dass ein vorhandenes Wrack beim Briefing schlicht nicht erwähnt wurde (ist eben kein Marko )

3. Preisgestaltung
Wir waren vom 9.8 bis 23.8. bei den Blue Bay Divers. Wer denkt, dass es sich dabei im 14 Nächte/Tage handelt macht den gleichen Fehler wie wir. Es handelt sich um 6 Tage und 9 Nächte, also ums insgesamt 15 kostenpflichtige Positionen. Ein Tag auf der Sunshine kostet bei einer Oberdeck-Kabine zwar immer 180€, beinhaltet aber nicht immer die Übernachtung. Ob es der erste oder der letzte Tag ist, der keine Übernachtung enthält, konnte uns keiner so genau sagen. Letztlich führt das dazu, dass auf der Rechnung sowohl der Anreisetag als auch der Abreisetag mit den Kosten einer Übernachtung aufgeführt sind. Interessant auch, dass sich dieser kleine, ich nenne es mal Fehler, nicht schon bei der Buchung, sondern erst bei der Abschlusszahlung auf der Insel einschlich.
Im Normalfall geben wir ganz gerne Trinkgeld, über dessen Höhe entscheiden wir am liebsten aber selber. Die Blue Bay Divers übernehmen das zumindest teilweise für ihre Gäste. Auch wenn alle Getränke-Preise in IDR aufgeführt sind, so erscheinen auf der Rechnung nur Preise in Euro. Dabei wird nicht etwa eine Gesamtsumme in IDR gebildet, die dann in Euro umgerechnet wird. Nein, jedes einzelne Getränk wird in Euro aufgeführt, wobei der Preis schon gleichmal auf den nächsten Euro, mindestens aber auf glatte 50 Cent aufgerundet wird. 50.000 IDR (3,15 Euro) für ein Bier werden zu 3,50 Euro oder 100.000 IDR (6,25 Euro) für ein Cocktail werden schnell zu 7 Euro auf der Rechnung. Wir wurden zu keiner Zeit gefragt, ob wir in IDR oder Euro zahlen möchten. Und nein, das ist nicht kleinlich, das ist ein unverschämter Aufschlag von ca. 10% auf die Getränke-Preise.