Ende September verbrachten wir dieses Jahr unsere ...
Ende September verbrachten wir dieses Jahr unseren Urlaub in Playa Blanca auf der kanarischen Insel Lanzarote. Da es wieder ein ´Last Minute´ Urlaub war bestand nicht viel Zeit, sich vorher über die vorhandenen Tauchbasen zu informieren. In der Begrüßungsmappe unseres Reiseveranstalters ITS befand sich ein Werbezettel des P & P Diving Center - Big Blue Sea. Da der Preis in Ordnung war, 230 Euro (Stand 07) für 12 Tauchgänge jeweils als Halbtagesfahrt mit zwei Tauchgängen, buchte ich über unseren Reiseveranstalter, da man dort noch etwa 10 Euro Rabatt gegenüber der Preisliste auf der Internetseite erhielt. Das Big Blue Sea Tauchcenter verfügt über drei Niederlassungen auf Lanzarote. Die Hauptniederlassung befindet sich in Playa Blanca, eine weitere ist im Hotel Las Arenas in Costa Teguise und die dritte im Hotel Sol Lanzarote in Puerto del Carmen. Ich war in der Hauptbasis in Playa Blanca. In der Nebensaison war Peter Chef und Olaf als Tauchlehrer dabei sowie eine Praktikantin vor Ort. In meiner zweiten Urlaubswoche begannen die Schulferien in Nordrhein-Westfalen und ein weiterer Tauchlehrer kam als Verstärkung. Der Umgang war locker und sehr angenehm. Es wurde alles getan, um auf den Taucher als Kunden einzugehen und ihm seine Wünsche zu erfüllen. Bestes Beispiel war z.B. ein Taucher-Paar mit einem Kleinkind, das in der zweiten Woche zu Gast war. Sie kümmerten sich bei den meisten Tauchgängen abwechselnd um ihr Kind, während der jeweils andere Partner tauchen war. Damit nun derjenige, der als zweiter an der Reihe war, auch die Möglichkeit bekam, den Tauchspot des ersten Tauchgangs zu sehen, wurde ihm dies durch eine extra Begleitung zu diesem Platz ermöglicht. Bei einer anderen Gelegenheit, es stand kein Tauchlehrer zur Verfügung, passte stattdessen die Praktikantin auf das Kind auf.
Die Basis ist relativ klein und besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen: Dem Ausrüstungsraum, hier hängt das Equipment der Basis und das der Gäste. Hier ist ein Wasserbecken zum Spülen der Anzüge und Jackets und eines zum Spülen der Regler, Computer und Fotoapparate vorhanden. Im, ich nenn´ ihn mal Empfangsbereich gibt es eine Sitzecke und den Verkaufstresen. Im dritten Raum steht der Kompressor und es befindet sich dort die Werkstatt. Die Raumgeometrie bedingt auch die einzige, aber verkraftbare Kritik an der Basis. Dadurch, dass der Equipmentraum so klein ist, haben die Tauchsachen kaum eine Chance, bis zum nächsten Tag zu trocken. Dieser Umstand macht das Anziehen am nächsten Tag etwas unangenehm. Das ist aber auch das Einzige, was zu bemängeln war.
Die Ausrüstung der Basis war, soweit ich das bei den Mittauchern sehen konnte (ich hatte die eigene dabei), in Ordnung und in sehr gutem Zustand. Für die Tauchgänge kann man eine Kunststoffbox bekommen, so dass die eigene Tauchtasche nicht ständig durchnässt wird. Zum Tauchen gibt es 200 bar Pressluftflaschen in fast jeder erdenklichen Größe. Vorrangig kurze 12 Liter aber auch 15er für den großen ´Durst´ und 10er für den kleinen. Als Besonderheit gibt es bei den 12ern auch ausreichend Flaschen mit Doppelabgang, so dass einheimische Taucher mit zwei getrennten ersten Stufen nicht für den Urlaub umbauen müssen. Die Luft stammt aus einem soliden Lenardt & Wagner mit 420 Liter Luftleistung pro Minute, also keine Probleme, in kurzer Zeit die Flaschen voll zu bekommen. Besonders lobenswert ist jedoch das top geführte Kompressorbuch. Eines der wenigen, die ich gesehen habe, die diese Bezeichnung auch verdienen. Hier ist wirklich mal mehr verzeichnet, als ein Datum und die da abgelesenen Betriebsstunden. Es gibt einen Kleinbus und einen Kleinvan, mit dem in den meisten Fällen die Tauchplätze angefahren werden. Im Bus sind eine komplette Sauerstoffnotausrüstung und ein Notfallkoffer für andere ´Blessuren´ vorhanden.
Eine typische Halbtagestauchfahrt sieht folgendermaßen aus. Man wird zwischen 8.40 und 9.00 Uhr abgeholt, je nachdem, wie weit das eigene Hotel von der Basis entfernt ist. Die Abholung erfolgte im meinem Urlaub ständig pünktlich und ohne Warterei. Danach werden in der Basis die Klamotten gepackt und in den Bus verladen, wobei die Pressluftflaschen i.d.R. schon verstaut sind. Gegen 9.15 Uhr wird dann ein bestimmter Tauchplatz angefahren. Die Fahrt dorthin dauert je nach Lage des Tauchplatzes eine halbe bis eine Stunde. Normalerweise werden dann an diesem Tauchplatz zwei Tauchgänge durchgeführt. Nach dem ersten gibt es eine Oberflächenpause von rund einer Stunde. In dieser Zeit gibt es heißen Tee und ein paar Kekse. An manchen Tagen wird nach dem ersten Tauchgang der Tauchplatz noch einmal gewechselt, in einem Fall bei mir auf ein Boot, und es wird ein weiterer Tauchplatz angefahren. Nach den zwei Tauchgängen geht es wieder zurück zur Basis. Inklusive Sachen spülen und Rückfahrt zum Hotel ist man dann gegen 15.00 Uhr wieder zurück.
Die Wahl des Tauchplatzes erfolgte in jedem Fall in Abhängigkeit vom taucherischen Können der teilnehmenden Taucher. War die Zusammensetzung zu unterschiedlich, wurde eine entsprechende Gruppeneinteilung vorgenommen. Der Haupttauchplatz verfügte dann über flachere und tiefere Bereiche, so dass alle Ausbildungsstufen sicher bedient werden konnten. Für eine vulkanische Insel typisch, war der Zugang zum Wasser nicht immer ganz einfach zu erreichen, da bei allen diesen Inseln im Normalfall Geröll den Uferstreifen säumt. Bei diesen Tauchplätzen war dann im Regelfall eine mehr oder weniger breite Treppe vorhanden. Lediglich bei Ebbe konnte es passieren, dass es direkt am Wasser etwas schwieriger wurde. Weiterhin musste i.d.R. bis zum eigentlichen Ort des Abtauchens ein Stück geschwommen werden, bis dahin, wo die eigentliche ´Riff´-Kante beginnt. Bei vulkanischen Inseln variiert diese Entfernung je nach Entstehungsalter, bei jüngeren ist der Abstand i.d.R. kürzer, bei älteren ist der Flachwasseruferstreifen durch die Erosion größer. In Lanzarote waren es an den Stellen, wo ich tauchte, maximal 150 m. Das Ganze verlangt aber keine athletischen Fähigkeiten, da auch auf jeden gewartet wird und auch keiner genervt schaut, wenn es etwas länger dauert.
Entsprechende Qualifikation vorausgesetzt, liegen die interessanten Tauchplätze relativ tief. Das ist vor allem für den zweiten Tauchgang von Bedeutung, da durch die Stunde Oberflächenpause der Zeitzuschlag auf die Grundzeit doch relativ hoch ist. Dadurch kann es durchaus vorkommen, dass man in Richtung Nullzeitgrenze kommt oder eben in die Deko geht. Da ich CMAS-Ausbildung genossen habe, war dieser Umstand kein Problem, da mir bewusst war, dass ein Deko-Tauchgang nicht zwangsläufig zum Tode führt (Tschuldigung, diesen Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen). Grundsätzlich wurde vom begleitenden Tauchlehrer der Tauchgang so geführt, dass diese Umstände berücksichtigt wurden. So wurde Multilevel getaucht und etwa die gleiche Zeit, wie die Grundzeit betrug, in den Tiefenbereichen oberhalb 12 m verbracht. Dabei lag die Aufstiegsgeschwindigkeit bei rund einem Meter pro Minute. Bei Erreichen der 12 m ´Zone´ wurden bei Tauchgängen, wo es auftreten könnte, zusätzlich alle Taucher nach etwaigen Dekozeiten auf ihrem Computer abgefragt.
Was gab es zu sehen? Nun, Lanzarote liegt im Atlantik und ist unter Golfstromeinfluss. Dementsprechend ist der Artenreichtum. Also kann man es hinsichtlich dessen, was man bei einem üblichen Tauchgang zu sehen bekommt, folgendermaßen einordnen. Es ist deutlich mehr als im Mittelmeer, aber natürlich nicht so ein großer Farbenreichtum wie im Roten Meer. Es gab auch einige größere Sachen zu sehen, wie z.B. Zackenbarsche, Rochen, Moränen, Barrakudas, Trompetenfische. Etliche Mittaucher hatten das Glück, Engelshaie zu sehen, die hier öfter zum Fressen auftauchen. Außerdem gibt es noch einige Wracks zu sehen. An einem Wracktauchplatz sind gleich drei zu finden, die in unterschiedlichen Tiefen liegen. Das, was mich jedoch wirklich beeindruckt hat, war deutlich kleiner. In dieser Region lohnen sich Tauchgänge, bei denen man den Blick für die kleinen Sachen schärft. Insbesondere möchte ich hier Seesterne und Seepferdchen, Sepien und Tintenfische, Krabben, Einsiedlerkrebse und Garnelen, Baumkorallen, Keulenanemone und Krustenanemone, dazu unterschiedlichste Schnecken in unterschiedlichster Farbe und Form, erwähnen.
Die vulkanische Landschaft und die dazu gehörige Unterwasserwelt machen für mich Lanzarote zu einer der interessantesten Inseln, die ich kenne und zu eine der interessantesten in Europa. Für alle, die neugierig geworden sind, kann ich für die taucherischen Unternehmungen das P & P Diving Center nur wärmstens empfehlen, denn hier seid Ihr bestens aufgehoben.
Hintereingang mit Tauchfahrzeugen
Keulenanemone
Wracktauchplatz
Natürliche Brücke
Die Basis ist relativ klein und besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen: Dem Ausrüstungsraum, hier hängt das Equipment der Basis und das der Gäste. Hier ist ein Wasserbecken zum Spülen der Anzüge und Jackets und eines zum Spülen der Regler, Computer und Fotoapparate vorhanden. Im, ich nenn´ ihn mal Empfangsbereich gibt es eine Sitzecke und den Verkaufstresen. Im dritten Raum steht der Kompressor und es befindet sich dort die Werkstatt. Die Raumgeometrie bedingt auch die einzige, aber verkraftbare Kritik an der Basis. Dadurch, dass der Equipmentraum so klein ist, haben die Tauchsachen kaum eine Chance, bis zum nächsten Tag zu trocken. Dieser Umstand macht das Anziehen am nächsten Tag etwas unangenehm. Das ist aber auch das Einzige, was zu bemängeln war.
Die Ausrüstung der Basis war, soweit ich das bei den Mittauchern sehen konnte (ich hatte die eigene dabei), in Ordnung und in sehr gutem Zustand. Für die Tauchgänge kann man eine Kunststoffbox bekommen, so dass die eigene Tauchtasche nicht ständig durchnässt wird. Zum Tauchen gibt es 200 bar Pressluftflaschen in fast jeder erdenklichen Größe. Vorrangig kurze 12 Liter aber auch 15er für den großen ´Durst´ und 10er für den kleinen. Als Besonderheit gibt es bei den 12ern auch ausreichend Flaschen mit Doppelabgang, so dass einheimische Taucher mit zwei getrennten ersten Stufen nicht für den Urlaub umbauen müssen. Die Luft stammt aus einem soliden Lenardt & Wagner mit 420 Liter Luftleistung pro Minute, also keine Probleme, in kurzer Zeit die Flaschen voll zu bekommen. Besonders lobenswert ist jedoch das top geführte Kompressorbuch. Eines der wenigen, die ich gesehen habe, die diese Bezeichnung auch verdienen. Hier ist wirklich mal mehr verzeichnet, als ein Datum und die da abgelesenen Betriebsstunden. Es gibt einen Kleinbus und einen Kleinvan, mit dem in den meisten Fällen die Tauchplätze angefahren werden. Im Bus sind eine komplette Sauerstoffnotausrüstung und ein Notfallkoffer für andere ´Blessuren´ vorhanden.
Eine typische Halbtagestauchfahrt sieht folgendermaßen aus. Man wird zwischen 8.40 und 9.00 Uhr abgeholt, je nachdem, wie weit das eigene Hotel von der Basis entfernt ist. Die Abholung erfolgte im meinem Urlaub ständig pünktlich und ohne Warterei. Danach werden in der Basis die Klamotten gepackt und in den Bus verladen, wobei die Pressluftflaschen i.d.R. schon verstaut sind. Gegen 9.15 Uhr wird dann ein bestimmter Tauchplatz angefahren. Die Fahrt dorthin dauert je nach Lage des Tauchplatzes eine halbe bis eine Stunde. Normalerweise werden dann an diesem Tauchplatz zwei Tauchgänge durchgeführt. Nach dem ersten gibt es eine Oberflächenpause von rund einer Stunde. In dieser Zeit gibt es heißen Tee und ein paar Kekse. An manchen Tagen wird nach dem ersten Tauchgang der Tauchplatz noch einmal gewechselt, in einem Fall bei mir auf ein Boot, und es wird ein weiterer Tauchplatz angefahren. Nach den zwei Tauchgängen geht es wieder zurück zur Basis. Inklusive Sachen spülen und Rückfahrt zum Hotel ist man dann gegen 15.00 Uhr wieder zurück.
Die Wahl des Tauchplatzes erfolgte in jedem Fall in Abhängigkeit vom taucherischen Können der teilnehmenden Taucher. War die Zusammensetzung zu unterschiedlich, wurde eine entsprechende Gruppeneinteilung vorgenommen. Der Haupttauchplatz verfügte dann über flachere und tiefere Bereiche, so dass alle Ausbildungsstufen sicher bedient werden konnten. Für eine vulkanische Insel typisch, war der Zugang zum Wasser nicht immer ganz einfach zu erreichen, da bei allen diesen Inseln im Normalfall Geröll den Uferstreifen säumt. Bei diesen Tauchplätzen war dann im Regelfall eine mehr oder weniger breite Treppe vorhanden. Lediglich bei Ebbe konnte es passieren, dass es direkt am Wasser etwas schwieriger wurde. Weiterhin musste i.d.R. bis zum eigentlichen Ort des Abtauchens ein Stück geschwommen werden, bis dahin, wo die eigentliche ´Riff´-Kante beginnt. Bei vulkanischen Inseln variiert diese Entfernung je nach Entstehungsalter, bei jüngeren ist der Abstand i.d.R. kürzer, bei älteren ist der Flachwasseruferstreifen durch die Erosion größer. In Lanzarote waren es an den Stellen, wo ich tauchte, maximal 150 m. Das Ganze verlangt aber keine athletischen Fähigkeiten, da auch auf jeden gewartet wird und auch keiner genervt schaut, wenn es etwas länger dauert.
Entsprechende Qualifikation vorausgesetzt, liegen die interessanten Tauchplätze relativ tief. Das ist vor allem für den zweiten Tauchgang von Bedeutung, da durch die Stunde Oberflächenpause der Zeitzuschlag auf die Grundzeit doch relativ hoch ist. Dadurch kann es durchaus vorkommen, dass man in Richtung Nullzeitgrenze kommt oder eben in die Deko geht. Da ich CMAS-Ausbildung genossen habe, war dieser Umstand kein Problem, da mir bewusst war, dass ein Deko-Tauchgang nicht zwangsläufig zum Tode führt (Tschuldigung, diesen Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen). Grundsätzlich wurde vom begleitenden Tauchlehrer der Tauchgang so geführt, dass diese Umstände berücksichtigt wurden. So wurde Multilevel getaucht und etwa die gleiche Zeit, wie die Grundzeit betrug, in den Tiefenbereichen oberhalb 12 m verbracht. Dabei lag die Aufstiegsgeschwindigkeit bei rund einem Meter pro Minute. Bei Erreichen der 12 m ´Zone´ wurden bei Tauchgängen, wo es auftreten könnte, zusätzlich alle Taucher nach etwaigen Dekozeiten auf ihrem Computer abgefragt.
Was gab es zu sehen? Nun, Lanzarote liegt im Atlantik und ist unter Golfstromeinfluss. Dementsprechend ist der Artenreichtum. Also kann man es hinsichtlich dessen, was man bei einem üblichen Tauchgang zu sehen bekommt, folgendermaßen einordnen. Es ist deutlich mehr als im Mittelmeer, aber natürlich nicht so ein großer Farbenreichtum wie im Roten Meer. Es gab auch einige größere Sachen zu sehen, wie z.B. Zackenbarsche, Rochen, Moränen, Barrakudas, Trompetenfische. Etliche Mittaucher hatten das Glück, Engelshaie zu sehen, die hier öfter zum Fressen auftauchen. Außerdem gibt es noch einige Wracks zu sehen. An einem Wracktauchplatz sind gleich drei zu finden, die in unterschiedlichen Tiefen liegen. Das, was mich jedoch wirklich beeindruckt hat, war deutlich kleiner. In dieser Region lohnen sich Tauchgänge, bei denen man den Blick für die kleinen Sachen schärft. Insbesondere möchte ich hier Seesterne und Seepferdchen, Sepien und Tintenfische, Krabben, Einsiedlerkrebse und Garnelen, Baumkorallen, Keulenanemone und Krustenanemone, dazu unterschiedlichste Schnecken in unterschiedlichster Farbe und Form, erwähnen.
Die vulkanische Landschaft und die dazu gehörige Unterwasserwelt machen für mich Lanzarote zu einer der interessantesten Inseln, die ich kenne und zu eine der interessantesten in Europa. Für alle, die neugierig geworden sind, kann ich für die taucherischen Unternehmungen das P & P Diving Center nur wärmstens empfehlen, denn hier seid Ihr bestens aufgehoben.
Hintereingang mit Tauchfahrzeugen
Keulenanemone
Wracktauchplatz
Natürliche Brücke