Wir haben hier 2015, 2016 und 2017 getaucht. Die Tauchbasis ist dem Baros Resort angeschlossen, allerdings unter eigenem Eigentümerpaar. Beste Ausstattung, aufmerksames und freundliches Team. Die Tauchgänge werden den Teilnehmern angepasst, wobei der Tenor eher auf easy-diving steht. Nachdem wir unsere Tauchkarriere in einem Billigresort einer allzu bekannten Kette starteten und da Fließbandversorgung erlebten (bzw. darauf verzichteten), war das Baros ein Erlebnis. Alles geht, alles kein Problem - allerdings für einen entsprechenden Preis. Meine Frau wurde geduldig und schonend zur Brevetierung gebracht. Das Tauchcenter gab einem jederzeit das Gefühl zuhause und unter Freunden zu sein. Da wir während mehrerer Jahre da waren, konnten wir auch kleinere Schattenseiten sehen: 4x Manta Point und 5x Alibabas Caves, na ja. Das Resort liegt mitten im Atoll, wodurch Anreisen zum Außenriff schon ein ganzes Stück dauern und eher relaxte Tauchplätze zentral angesteuert werden. Das Hotel hat übrigens auch ein schönes Hausriff! Von mir aus: alle Daumen hoch, insbesondere für Neulinge. Ein besonderes Original ist Achmed ("slowly, slowly" mit seinen geschätzten 10.000 Tauchgängen. Manchmal ein wenig brummig, aber immer aufmerksam, hilfsbereit und mit Humor. Aber auch die anderen - es war irgendwie immer Familie.
Zunächst zur Insel selbst: Sie ist das absolute Top-Level punkto Service, Qualität, Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Schönheit. Die Küche ist in allen Restaurants ausgezeichnet und teilweise gar preisgekrönt. Dies gilt auch für das "Lime", in dem die Halbpensions-Gäste verköstigt werden: Ohne Aufpreis werden einem die leckersten À-la-Carte-Menüs serviert und das Frühstücksbuffet spottet jeder Beschreibung! Dies widerspiegelt sich allerdings in den Preisen: Ein Mass Bier (0.5 Liter) beispielsweise schlägt hier mit $18.00 exklusive Taxen (!) zu Buche. Mildernd darf man noch erwähnen, dass auf der ganzen Insel Wasser in PET-Flaschen gratis ist, ebenso der Nespresso und die exklusiven Tee-Sorten auf dem Zimmer. So ist die Insel denn auch Anlaufstelle für gutbetuchte Spa-Begeiserte, Ruhesuchende und Luxusgewohnte Gäste. Wassersportler - insbesondere Taucher - sind eine eher seltene Erscheinung. Das Tauchcenter spielt logischerweise in der selben Liga: Ob zehn oder nur ein Taucher auf dem Boot: Niemand muss sein Gerödel selbst vor- oder nachbereiten, jeder Taucher bekommt - sofern er nicht eigenes Equipement mitbringt - sein eigenes Mundstück, welches ihm bei Abreise in ein hübsches Samtsäcklein eingepackt als Abschiedsgeschenk ausgehändigt wird. Die Tauchgänge werden von den (übrigens sehr kompetenten) Dive-Guiedes aufgezeichnet und jedem Taucher per E-Mail zugeschickt; die komplizierten Riff-Namen kann man dann ebenso leicht ins Logbuch übertragen wie Tiefe und Tauchzeit. Die Boots-Crew besteht in etwa aus Captain, Matrose und Steward. Letzterer serviert nach jedem Tauchgang heissen Tee, Wasser, ein Badetuch, Erfrischungstücher (aus Frottée notabene!) und Frucht-Spiesse. Morgens fährt man jeweils für einen Two-Tank-Dive raus, am Nachmittag wird ein weiterer Tauchgang in der Nähe der Insel durchgeführt. Zudem stehen regelmässig Nachttauchgänge auf dem Programm. Angefahren werden zahlreiche, sehr intakte Riffe und neben den üblichen Verdächtigen wie Mantas, verschiedenen Haien, Schildkröten und Delphinen faszinieren auch tausende Lebensformen im Makro-Bereich. Die mir bekannten Guides Ahmed und Ali sind trotz ihrer Jugend alte Hasen, denen nichts sehenswertes entgeht und die einem Dinge zeigen, die man selbst als erfahrener Taucher glatt übersehen hätte. Sämtliche Aktivitäten werden allenfalls auch mit einem einzigen Teilnehmer durchgeführt. Dieser schiere Luxus ist freilich nicht ganz umsonst: Ein einziger Tauchgang kostet rund $100.00 exklusive Boot. Das Center ist übrigens ein PADI*****Center und bietet sämtliche gängigen Kurse an. Fazit: Ich war von so viel Service, Luxus und Freundlichkeit fast erschlagen und etwas peinlich berührt. Allerdings gewöhnt man sich sehr schnell daran - ich meinerseits würde jederzeit wieder nach Baros reisen, so es denn das Budget erlaubt. Ach ja, aus genannten Gründen habe ich noch nie so wenig Alkohol genossen wie auf Baros...
Ich war Ende Mai bis Anfang Juni 2013 für zwei Wochen auf Baros und habe mit Baros Divers rund 21 Tauchgänge absolviert.
Die Basis wird von Sepp geleitet, einem Urgestein der Malediven. Der Kontakt vor Ort ist freundlich, der Check in sehr unproblematisch. Ob die TG geloggt waren oder nicht wurde nicht überprüft. Auch das Anmelde-Procedere beschränkte sich auf ein Minimum.
Nach einem Check Dive am Hausriff, das übrigens absolut fantastisch ist (Schwarzspitzen- und Ammenhaie, Fledermausfische, Blattfische, Muränen, drei kleine Wracks guter Korallenbewuchs und sehr abwechslungsreich, gings am nächsten Tag aufs Boot. Das Resort verfügt über zwei Tauch Dhonis, es wurde aber nur eines benutzt. Einige Tauchgänge waren wir nur zwei Taucher, maximal waren es acht Taucher auf dem Boot. Es wird ein Morgen-Tauchgang um neun und einer um 14 Uhr angeboten. Two Tank Dives bieten sie nicht an, da wohl kein Bedarf vorhanden ist - sehr schade. Nachttauchen wird auf Anfrage angeboten und ist am Hausriff extrem empfehlenswert!
Die Qualität der Instruktoren war gut, wenn auch Ahmed, der seit 13 Jahren (und über 10´000 TG) auf der Insel ist, mein Favorit war. Selten habe ich einen so kurzen Strömungscheck gesehen, der auch immer zutreffend war. Die anderen beiden Instruktoren waren meines Erachtens etwas gewöhnungsbedürftig aber durchaus auch sehr nett.
Die Tauchgründe vor Ort im Nord Male Atoll waren zwar nicht schlecht, konnten aber mit bspw. dem Ari Atoll nicht mithalten. Die Tauchgänge waren relaxt und keiner über 30m Tiefe, was mir durchaus gefallen hat. Die Divespots wurden je nach Wetterverhältnissen ausgesucht oder am Abend vorher ausgeschrieben. Auch wenn wir nur zu zweit waren, hat sich die Crew nicht gescheut, 45min Fahrt auf sich zu nehmen - lobenswert!
Das Equipment wird von der Crew absolut tadellos gereinigt und man braucht keinen Finger zu krümmen. Am Morgen ist alles schon auf dem Boot, nicht mal ne Kiste braucht man zu tragen. Die Dhoni Crew ist freundlich, wenn auch zurück haltend. Nach jedem Tauchgang gibts Fruchtsaft und frische Früchte.
Alles in allem hat mir das Tauchen bei Baros Divers sehr viel Spass gemacht. Leider hatte ich nicht so viel Glück mit Mantas und Co. aber dafür kann die Basis ja nix. Meine Wertung liegt bei fast sechs Flossen. Da es aber den einen oder anderen verbesserungsfähigen Punkt gibt, reichts dennoch nur für fünf Flossen plus.