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mcw358 TGs

Alle bis zu meinem 2005-Aufenthalt abgegebenen Be ...

Alle bis zu meinem 2005-Aufenthalt abgegebenen Berichte klingen größtenteils positiv. Sie waren für mich mit ein Beweggrund, diese Basis zu wählen. Die Gegendarstellung von Thomas Christoph vom 04.10.2006 zum Bericht von winnie nimmt auch explizit auf die bisherigen größtenteils positiven Berichte Bezug.

Winnie hat offensichtlich andere, negativere Erfahrungen gesammelt, diese im TN kundgetan, und muss sich dafür von Thomas Christoph in die Choleriker-Ecke stellen lassen. Dass seine Beschreibungen nicht gänzlich aus der Luft gegriffen sind, scheinen neuere Berichte zu belegen.

Vom 29.09. - 08.10.2005 habe ich 10 Tauchgänge mit Atlantik Diving unternommen. Ferner habe ich angesichts eines Anfang November 2006 stattgefunden habenden Teneriffa-Aufenthaltes im Oktober 2006 erneut Kontakt mit der Basis aufgenommen. Die während beider Phasen gesammelten, persönlichen Eindrücke & Erfahrungen möchte ich gerne zur Verfügung stellen, um die bisherigen Basenberichte abzurunden bzw. zu vervollständigen.


September 2005:
1.) Kontakt zur Basis per Mail/ Fon technisch schnell und unproblematisch.

2.) Ablauf des Tauchens:
Die Vorbereitungen zum jeweiligen Tauchgang beginnen um 09 bzw. 14 Uhr mit dem Zusammenpacken der Ausrüstung und Beladen des Busses/ des Hängers, sowie dem Abhalten eines Briefings (Overhead-Folien und Infos auf der Tonspur) in der Basis. Während meines Aufenthaltes war es so, dass der langsamste Teilnehmer (Basis bzw. Gäste) das Tempo bestimmte. Die angegebenen Zeiten waren daher mehr Anhaltspunkte, als verlässliche Angaben. Man kann nun einwenden, man sei ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Verzögerungen Dritter gehen aber von meiner Urlaubszeit ab. Nicht nett. Hier hätte ich mir ein geradlinigeres Vorgehen der Basis gewünscht.

In der Folge wird entweder zu Landtauchgangsplätzen im Süden der Insel gefahren, oder aber zum ´Hafen´ von Puerto de la Cruz, der angesichts von nur unzureichend umlaufenden Wellenbrechern nur bedingt Schutz vor Brandung bietet. Hat man Pech (Wellenlage machte ein Landholen des Bootes erforderlich), muss nun erst das Boot vom Hänger per Kran zu Wasser gelassen werden. Das Aufrödeln erfolgt auf der Mole, im Briefing hat jeder Taucher seine Nummer erhalten, das Equipment wird entsprechend vorbereitet und aufgereiht abgelegt. Wie dies zu geschehen hat, wird einmalig vor dem 1. TG eines jeden Tauchers in einem Basis-Video vorgestellt. Kommen neuen Taucher hinzu hat man das zweifelhafte Vergnügen, sich dieses Video erneut anzusehen, ggf. auch mehrfach. In der Folge wird das Boot entsprechend dieser Reihenfolge/ Vorgabe beladen. Hierzu wird das Equipment von der Mole ins Boot gehievt und in der Mitte des Bodenfreiraums längs aufgereiht. Je nach Stand von Ebbe/ Flut muss hierbei ein großer Höhenunterschied bewältigt werden. Geht in die Knochen, die Gäste helfen hierbei mit. Eine Anzahl Taucher auf einer Basis scheint einen guten Spiegel der Gesellschaft abzugeben: Es gab ne Menge Taucher, die sich an diesen Arbeiten nicht beteiligt haben. Die in die Knochen gehende Last verteilt sich dabei auf noch weniger Arme.

Zuletzt steigen die Gäste in der festen Reihenfolge ein und ab geht die Post mit dem stark motorisierten Alu-Boot. Nach ca. 10 Minuten ist man an einem der Tauchplätze angekommen. Der Aus- sowie der spätere Einstieg erfolgt nacheinander entsprechend der festgelegten Reihenfolge durch eine aufklappbare Öffnung der Seitenwand des Bootes. Rechnet man mal eine Minute pro Taucher für Anlegen von Flossen, Maske und vorbereitetem Jacket, so gehen bei 15 Leuten ne Viertelstunde ins Land, bis der letzte Taucher im Wasser ist. Das Boot ankert ohne Besatzung, die letzte Gruppe löst den Anker. Der Einstieg erfolgt entsprechend der Reihenfolge. Mangels ausklappbarer Leiter muss der Einstieg, nachdem Blei und Jacket hochgereicht wurden, per Arm- und Flossenkraft erfolgen.

Zurück am Hafen alles wieder rauf auf die Mole, Ankleiden, Hänger/ Bus beladen, zurück zur Basis, auf Wunsch auswaschen und Aufhängen des Equipments.

Bei meinem Bootstauchgängen waren wir in der Regel zwischen 12:30 und 13:00 wieder in der Basis. Da es bei 2 TG/ Tag bereits um 14:00 wieder weitergeht, bestehen gerade angesichts der etwas abseitigen Lage der Basis wenig

Bewertung:
- Auf Sicherheit ist man bei Atlantik Diving bedacht. Finde ich gut, leider hat dies auch Schattenseiten, indem der Taucher Restriktionen unterworfen wird, denen ich bei empfundener gleicher Sicherheit anderenorts nicht ausgesetzt war.
- Der Aufwand/ TG ist aus meiner Sicht unangemessen hoch. Dies insbesondere angesichts der Kürze der TG.
- Wenn Dirk Christoph in einer stillen Minute mal in sich hineinhorcht, wird er nicht umhin können einzuräumen, dass er gelegentlich einen Kasernenhofton an den Tag legt. Die Sprüche Gästen gegenüber, die nicht 100% so funktionierten, wie Dirk Christoph dies erwartete, lagen hierbei für mein Empfinden häufig jenseits der Grenze. Als Gast kann ich nichts für die einschränkenden Rahmenbedingungen des Hafens, des Bootes, oder des damals lecken Busses. Ich habe als Gast auch kein Problem damit, meine Flaschen von A nach B zu tragen. Bei Atlantik Diving werden dem Gast aber meines Erachtens Anforderungen auferlegt, die ich nur bei stark reduzierten Kosten ein erneutes Mal zu tragen bereit wäre.
- Für mich ist es optimal, wenn der Weg bereits Teil des Zieles ist. Fahre ich z.B. in Ägypten morgens um 08:00 Uhr mit Tagesbooten raus, und bin nach 2 TG von 60 - 100 Minuten, ausgiebiger Oberflächenpause, Mittagessen und Sonnenbaden/ Chillout um 16:00 Uhr wieder an der Basis, so kann ich für mich sagen, meinen Tag optimal genutzt zu haben. Bei Atlantik Diving muss ich für 2 TG von (bei mir) durchschnittlich 55 Minuten ebenfalls einen ähnlich langen Zeitraum einplanen, der im Vergleich jedoch deutlich stressiger ausgeprägt ist.


3.) Die Tauchgänge selbst:
- UW-Landschaft grandios, zumindest im Norden im Rahmen der Boots-TG.
- Fauna und Flora sehr ansprechend, wenn man sich vor Augen hält, dass man im Atlantik, und nicht im roten Meer, Malediven & Co. taucht.
- Die Anforderungen des Tauchens an den Taucher siedele ich im Vergleich aller von mir bereisten Regionen (Mittelmeer, Malediven, rotes Meer, Philippinen) im oberen Drittel an. Gilt für das Gros der Boots-TG, während die von mir betauchten Land-TG im Süden deutlich im unteren Drittel liegen.
- Getaucht wird in geguideten Gruppen. Das war mir im Vorfeld leider nicht klar, und wäre für mich ein No-Go-Kriterium gewesen.
- Es werden Fische durch Dirk Christoph angefüttert. Muss ich wirklich nicht haben.
- Die TG sind extrem kurz. Das ist zum größten Teil sicher den Rahmenbedingungen geschuldet. Beim Gros der Boots-TG liegen die Spots nunmal tiefer, sprich ein gemütliches Austauchen im 5-Meter-Bereich mit dem Buddy bis die Flasche zur Neige geht ist daher in der Regel nicht drin. Auch müssen ja die Zwänge in Sachen Tauchgruppen und Reihenfolge berücksichtigt werden. Dass es Dirk Christoph leider auch schafft, einen Land-TG in Punta Prieta auf max. 35,4 Meter/ Durchschnitt 17,7 Meter nach 44 Minuten enden zu lassen, spricht für ein ´professionelles´ Verständnis vom Tauchablauf ... aus Sicht eines Betreibers. Lust und Luft (116 bar der gut gefüllten 12er verbraucht) waren zumindest beim Gast noch vorhanden gewesen.
- Bei den Land-TG wurde für meinen Geschmack zu schnell nach dem Tauchen aufgebrochen. Da die Rückfahrt nach Puerto de la Cruz per Autobahn sehr fix auf ca. 600 m führt, und auch die Land-TG tief getaucht werden können, ist mir das in Sachen Sättigung nicht ganz geheuer.



4) Stimmung/ Ambiente:
- Deutlich zu oft Kasernenhofton auch den Gästen gegenüber. Wer drauf steht, fühlt sich sicher wohl.
- 2 zu meiner Zeit anwesende Dive-Guides (Jutta und Axel) wurden vor den Gästen teilweise herb angegangen. Beides ist für mich NoNo.
- Funktionieren als mithelfender Gast bzw. gelegentliche kleinere Unterwerfungsgesten an die ´Basenbetreiber´ mildern das Grobe ggf. ab. Ich hatte nicht den Eindruck, dass selbstständig denkende und tauchende Gäste goutiert werden.


Oktober 2006:
Als Ergebnis der in 2005 gesammelten Erfahrung stand überhaupt nicht zur Debatte, bei Atlantik Diving erneut zum Tauchen aufzuschlagen. Für November 2006 war ein weiterer Teneriffa-Urlaub angedacht, der nur zu einem geringen Anteil aus Tauchen bestehen sollte. Daher wurde beschlossen, Flaschen/ Blei zu leihen, um per Mietwagen Landtauchplätze anzusteuern. Eine Mail-Anfrage bei der Basis, ob sie denn Flasche/ Blei verleihe wurde grundsätzlich verneint mit dem nicht begründeten Zusatz-Hinweis, wir würden auch keine Tauchschule finden, die Flaschen verleiht. Auch müsse man ja dann immer den gleichen Land-TG machen (weiß jemand, ob neben Radazul (örgs) und dem netteren Punta Prieta weitere Land-Tauchplätze durch die Basis angefahren werden?). Meine erneute Nachfrage nach Hintergründen der vermeintlichen generelle Unmöglichkeit auf Teneriffa mündete dann in einen Mail-Wechsel, der an Skurilität kaum zu überbieten war. Diese Basis teilt gerne aus, reagiert aber stark mimosenhaft-verschnupft, wenn der potentielle Gast keine Unterwerfungsgesten praktiziert und nicht mit ´sonnigen Grüßen´ arbeitet. Mail-Wechsel könnte ich zur Verfügung stellen. Luschdig. Luft hätten wir kriegen können, zu 6 - 10 Euro je Flaschengröße.

Die Moral von der Geschichte: Bereits die nächste angeschriebene Basis war gerne bereit Flaschen zu verleihen bei moderaten Kosten: 5 Euro Flasche/ Tag und 2,5 Euro für den Refill, Blei umsonst. Also 10 Euro/ Nase für 2 Flaschen, also 2 TG ohne Stress. Bei Atlantik wären das bei eigenen Flaschen 12 - 20 Euro nur für Luft gewesen. Daher wohl politische Preise. Auch wurde von der 2. angeschriebenen Basis von sich aus angeboten, uns schöne Tauchplätze zu nennen zu beschreiben. So beschlossen, so getan. 5 Land-Tauchgänge konnten wir auf diese Art auf Teneriffa ohne Probleme absolvieren.


Abschließend:
Atlantik Diving ist meines Erachtens nur was für Leute, die auf ne bestimmte Art und Weise strukturiert sind. Wer anders tickt, wird es schwer haben, sich dort wohl zu fühlen. Für mich kommt der Laden keinesfalls für einen weiteren Aufenthalt in Frage. Da die Boots-TG-Spots wirklich schön sind und Sicherheit praktiziert wird ... 3 Flossen. Für mehr reicht es aus meiner Sicht nicht.