Atalaia Diving Center Madeira, Canico de Baixo

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Nach ein paar Tauchgängen beim „Atalaia Diving Ce ...

Nach ein paar Tauchgängen beim „Atalaia Diving Center“ möchte ich es nicht versäumen eine Basiskritik abzugeben, zumal es aus diesem Jahr noch keinen Eintrag gibt.

Vorab:

Die Kontaktaufnahme über E-Mail und die Buchung der Unterkunft liefen unproblematisch. Vorbuchen von Tauchpaketen ist nicht nötig, der Preis wird vor Ort je nach Anzahl der gemachten TG abgerechnet, wer viel Taucht bekommt Rabatt (Bezahlung nur mit Bargeld, keine EC- oder Kreditkarte).
Der Transfer zur Unterkunft klappte in beide Richtungen reibungslos. Das Tauchgepäck wurde vom Fahrer gleich zur Basis gebracht und von dort auch wieder abgeholt.

Ankunft:

Beim Einchecken wurde mir zuerst gezeigt wo sich Sauerstoff, Telefon und Notrufnummern befinden, später, bei der ersten Bootsfahrt, wurde das bootsspezifisch wiederholt (Zodiac mit Leiter, Telefon in wasserdichter Tüte mit eingespeicherten Notnummern neben dem Steuer).
Tauchtauglichkeit, Brevet und Logbuch musste ich vorzeigen, das Logbuch wurde ausgiebig gelesen.
Bei der Anmeldung wurde der Tagesablauf der Basis erklärt sowie alles rund um die Tauchgänge vom Zusammenbau bis hin zum Spülen der Ausrüstung. Geführte Tauchgänge sowie die Bootsausfahrten finden um 9:30 und 13:30 Uhr statt, dazwischen darf man gerne noch auf eigene Faust los.
Für Boots- und Nachttauchgänge hängen Listen aus, auf denen man sich eintragen kann.
Zu beginn des ersten TG findet ein kurzer Check statt (Maske ausblasen, „keine Luft“-Zeichen und Atmung aus fremden Oktopus, wiedererlangen des eigenen Reglers)
Außerdem kann man auf der Basis neben „normalen“ Getränken 5l-Flaschen Trinkwasser für 3 € kaufen, find ich klasse.

Ausrüstung und Hygiene:

Die Leihausrüstung macht einen neuen, gut gepflegten Eindruck, die Räume sind sauber und ordentlich.
Die Flaschen (10, 12 und 15 l für Erwachsene) sehen topp aus und mein Sinterfilter ist nach dem Urlaub genau so sauber wie vorher. Ein leistungsfähiger, leiser L&W-Kompressor bläst die Flaschen auf mind. 200 Bar Luft im abgekühlten Zustand auf. Nitrox wird nicht angeboten.
Füßlinge werden nicht verliehen, wer welche braucht kann sie vor Ort kaufen oder eben mit Schwimmbadflossen tauchen. Wenn man bedenkt, wie die Dinger nach ein paar Tauchgängen im Meer riechen oder wie viele verschiedene Fußpilze darin wohnen ist das eine nachvollziehbare Entscheidung.
Vor der Basis steht ein Süßwasserbecken für alles, außer Neopren. Wenn man vom Tauchen kommt stellt man sich einfach komplett unter eine der vielen Duschen (drei oben und drei oder vier unten) und zieht sich da aus bzw. spült seinen Anzug. Dementsprechend riecht das Wasser im Becken abends immer noch nicht …
Über der Basis befinden sich zwei saubere Toiletten, direkt nach dem Tauchen kann es dort auch mal eng werden.
Es gibt im Außenbereich wahlweise im Schatten oder in der Sonne genug um seine Klamotten aufzuhängen, auch Bügel sind reichlich vorhanden. Über Nacht hängt man alles rein, wenn man es vergisst erledigt das die Crew.
Blei gibt es genug für ein ganzes Heer von Tauchern in 1kg und 2kg Stückelung.
Jeder hat eine Kiste für seinen Krempel, die Tauchtaschen können in der Basis bleiben.

Rund um die Tauchgänge:

Während meines Urlaubes fanden pro Woche an zwei Tagen Bootstauchgänge im Nationalpark statt, in der übrigen Zeit gibt es verschiedene Tauchplätze von den Basiseinstiegen und welche von Land mit dem Auto anfahrbar. Da ich insgesamt nicht sehr viel getaucht bin habe ich nicht einmal alle Tauchplätze der Hausbucht gesehen.
Bei 20-23° Wassertemperatur reicht unerschrockenen Naturen ein 3 mm Anzug gut aus, die Basis verleiht nur 7mm Anzüge und rät auch dringen zu solchen. Ich habe im dünnen jedenfalls nicht gefroren.

Das Briefing ist gut, der jeweilige Tauchplatz und die Besonderheiten dort werden ausführlich aber nicht zu langatmig beschrieben.

I.d.R. zieht man sich an der Basis komplett an und geht so zum Wasser oder ins Boot.
Man kann im Buddyteam alleine losziehen (Listen zum Eintragen liegen aus) oder sich führen lassen. Selbst wenn viele mit Guide los wollen sind immer genug Mitarbeiter da, damit die Gruppen klein bleiben.
Vom reibungslosen Ablauf auch bei großem Taucheraufkommen war ich beeindruckt, Gedränge gibt es nämlich auch dann kaum. Meine durchschnittliche Zeit von Zusammenbau der Ausrüstung bis zum Wasserkontakt betrug 15 min.
Wird der Tauchgang an einer der Leitern beendet zieht man bereits Unterwasser seine Flossen aus und streift die Fersenbänder übers Handgelenk, so kommt man die Leiter trotz Dünung gut hoch. Bei Schwimmbadflossen habe ich es ein paar Mal gesehen, dass diese der Guide hochgebracht hat.

Unter Wasser:

Der Meeresgrund ist, wie bei Vulkaninseln üblich, ein Mix aus Lavagestein und schwarzem Sand. Fauna und Flora können in Größe und Farbe natürlich nicht mit Ägypten mithalten, was Artenreichtum angeht bekommt man reichlich geboten. Besonders erwähnenswert finde ich die riesigen Barsche im Nationalpark, die keine Scheu zeigen und den größten Schwarm Drückerfische, den ich jemals gesehen habe.

Es gäbe noch viel vom „Außenrum“ zu erzählen (Biotauchgänge, Liegennutzung etc.). Das haben meine Vorgänger bereits reichlich getan und mir rauchen schon die Finger.

Mein Fazit ist, dass ich diese Basis trotz des oft rauen Atlantik sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen sehr empfehlen kann und ich freue mich auf ein nächstes Mal.



Blick in die Basis


zu den Toiletten


Weg zu einem der Einstiege


Weg in Richtung zum zweiten Einstieg

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