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Silvester 2003/2004Die Tauchbasis Aquarius, am St ...

Silvester 2003/2004
Die Tauchbasis Aquarius, am Strand vom Sheraton Hotel, ist hell und freundlich, aufgeräumt und sauber, vermittelt also insgesamt einen professionellen und somit, für einen Anfänger wie mich, einen vertrauenserweckenden Eindruck.
Ich liess mir einiges erklären und buchte einen 3Tagesbundle mit Checkdive und Bootstauchgängen.
Als ich mit meiner Ausrüstung, die an luxemburger Stauseeverhältnisse (+-9°C)tiptop angepasst ist, angetanzt kam, wurde ich vom meinem ägyptischen Tauchlehrer Achmed milde belächelt. Ich solle doch besser die eine Hälfte meines 2x7mm Neopren wieder in den Mottenschrank hängen, "...you are here in Africa my friend..." Er behielt Recht und ich kam in den Genuss "halbnackt" in ein Reich einzutauchen das so atemberaubend ist ,dass mein Checkdive schon nach 35 Minuten beendet war.
Fazit: 1. Auch im Dezember nicht zuviel Neopren mit ans Rote Meer schleppen! 2. Beim Checkdive auf die grösseren 15l Flaschen bestehen!
Zu den Bootstauchgängen...Wer kann sich als Anfänger was darunter vorstellen? Im luxemburger Stausee kann man wohl auch von einem Ruderboot aus ins Wasser springen, aber ob sich das vergleichen lässt?
Um 7 Uhr 30 wurden wir per Minibus zum Hafen gebracht. Amr, der Mann der sich die nächsten 3 Tage mit mir herumplagen musste, versicherte mir, dass meine Ausrüstung bereits an Bord des Schiffes sei. Da ich ein sehr ängstlicher und auf Sicherheit bedachter Mensch bin, zählt für mich der erstze Eindruck den ich von einem Tauchguide habe. Amr strahlt Ruhe und Gelassenheit aus, er ist wie ich selbst Familienvater und sowohl Alkohol als auch Nikotinunsüchtig! (In der Basis war mir ein nichtägyptischer Mitarbeiter mit starker Alkoholfahne aufgefallen; Alarmstufe ROT)
Im Hafen von Sharm angekommen musste ich feststellen, dass hier eine wahre Tauchindustrie floriert; das ganze Gelände ist mit gefüllten Tauchflaschen so vollgepumpt, dass man damit die Mondatmosphäre, wenigstens für Kakerlaken, lebenstauglich machen könnte.
Das Schiff gefiel mir besonders weil: 1.Mein ganzes Zeug schon angekommen war,2.Heisser Tee und Nescafé bereitstanden,3.Die Crew kein Wort Englisch sprach und wir trotzdem eine fliessend-nonverbale Kommunikation aufbauten,4.Ich im Gegensatz zu 2 anderen Gästen, nicht! seekrank wurde,5.Man im Klo sein Papier in einen Eimer und nicht ins Wasser/Meer schmeissen muss,6.Viele Liegen an Bord waren, auf denen man gemütlich schlafen konnte,7.Das Essen, das in der 150x70 cm grossen Kombüse auf einer Gasflamme gekocht wurde, besser war als das Büffet im Sheraton!
Die beiden Tauchguides, Amr und Machmud, machten einen tollen Job; ihr Motto ...we are here to make you happy! Als ich mich einmal mit dem, über 100 Kilo schweren, Machmud über meinen unverschämten Luftverbrauch unterhielt, zeigte er mir seine colgateweissen Zähne und meinte:"...next dive you come with me. Instead of 35 minutes you will stay 50 minutes!" Na mir solls recht sein. Als ich dann im Jackfish Alley bei 20 Meter Tiefe nach 35 Minuten auf meine verhassten 50bar runter war, gab mir Machmud sein Oktopus und zeigte mir, ich solle mich an seinem Jacket festhalten. Ich kam mir vor wie im Schlepptau eines Potwals und nach genau 50 Minuten war der gemütlichste Tauchgang meines kurzen Taucherdaseins beendet."...what did i tell you? We are here to make you happy..."
2.Fazit: Unbedingt Antikotztabletten mitnehmen (die Typen die das Rote Meer unfreiwillig ansäuerten, versicherten mir, sie seien noch nie zuvor seekrank gewesen! Unbedingt als Anfänger 15Literflaschen nehmen (5€ die es wert sind!).
Zuletzt ein Kritikpunkt an die Basis:Marcius ein junger deutscher Taucher hatte ein 5 Tagesbundle gebucht und als ich ihn kennenlernte war es sein letzter Bootstauchgang. Er war sehr gut informiert über alle Riffe die betaucht werden können und er war ziemlich sauer (pH wie frisch Erbrochenes)darüber, dass er in den 5 Tagen oft an den gleichen Stellen tauchen musste. Er suchte in mir einen Verbündeten um die Tauchguides zu überzeugen,unbedingt das Jolandariff, das auf unserer Strecke lag und das er noch nicht gesehen hatte zu betauchen. Leider ist mir erst jetzt klar, dass es besonders für erfahrene Taucher frustierend sein muss, bei der reichhaltigen Palette an Riffen siehe http://www.wernerlau.com/egypt/tp.de/info/tp.htm zweimal das gleiche zu sehen und einen tollen Spot auslassen zu müssen.
Das sage ich allerdings nicht uneigennützig denn am 28.Mai 2004 stehe ich wieder mit meiner (fast kompletten) Ausrüstung vor der Tür der Aquarius Tauchbasis, habe davor über Internet einen 5 Tagestauchbundle gebucht und lasse mich von Amr und Co zu den tollsten Plätzen des Roten Meeres fahren. ...just make me happy...again!


Machmud with his magic octopus!


scheue Bewohner des luxemburger Stausees


Selbst vor einem Campingplatz ( im Hintergrund: scheue Waldbewohner)

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