Aquanautic Dive Center Tenerife (ex Barakuda ), Adeje, Teneriffa (Inaktiv)

297 Bewertungen

Bewertungen(297)

TobiDoCMAS*

Hallo zusammen!Ich war kürzlich auf Teneriffa (Ad ...

Hallo zusammen!

Ich war kürzlich auf Teneriffa (Adeje), leider nur ein paar Tage und mit Anhang, so dass ich mich leider auf nur einen Tauchgang beschränken musste. Ohne Tauchen wollte ich nicht nach hause fahren, also informierte ich mich vorab über die lokalen Tauchbasen und mailte mehrere an. Von dem Rückmeldungen her und von den guten Bewertungen beeinflusst, entschied ich mich letztlich für das Barakuda Dive Center. Dafür nahm ich auch in Kauf, dass ich ein paar Kilometer mit dem Mietwagen zu fahren hatte.

Ich unterlasse es an dieser Stelle, die Basis in Einzelheiten zu beschreiben, dieses wurde ja bereits in den anderen Berichten häufiger getan.

Kurz nach meiner Ankunft, fuhr ich also zu Basis und dort wurde ich auch sehr nett empfangen, schilderte dem Personal mein Anliegen, machte den Papierkram, legte einen Termin für meinen Tauchgang fest und wurde auch direkt mit Ausrüstung versorgt. Die Ausrüstung war jetzt nicht die neueste, aber funktionstüchtig. Man schilderte mir, dass die See in den letzten Tage sehr unruhig gewesen sei, von daher müsse man gucken, wo es denn zum Tauchen hingehen würde. Grds. würde man wohl mit den Bussen irgendwo hingefahren, wo dann auch zwei Tauchgänge gemacht werden würden. Da ich nicht einen ganzen Tag verlieren wollte, bot ich auch an, mit dem Mietwagen hinterher zu fahren um dann nach dem ersten Tauchgang wieder zurück zu können. Es wurde dann aber auch in Aussicht gestellt, je nach Seegang, direkt vor der Basis in Wasser zu gehen. Da ringsum Hotels standen und ich mir nicht vorstellen konnte, dass es sich um einen guten Tauchplatz handeln würde, äußerte ich hier bereits meine Bedenken. Schließlich wollte ich ja einen schönen Tauchgang haben, wenn ich nur einen machen konnte. Ich war auch schon mal vor Teneriffa tauchen, auch vor Lanzarote, und dort habe ich sehr schöne Tauchgründe gesehen.
Letztlich sollte es aber an meinem Termin entschieden werden, wo es hingehen sollte.

Als ich dann ein paar Tage später zum Tauchen kam, waren die anwesenden Taucher bereits eingteteilt worden. Eine größere Gruppe britischer Froschmänner sollte mit den Bussen zum Tauchen fahren. Ich wurde zu einer Gruppe von, wie man mir sagte, erfahreneren Tauchern zugeteilt, welche vor der Basis tauchen sollte. Ich äußerte dann noch einmal, dass ich nicht glauben könne, dass es lohnenswert wäre an dem nahen Tauchplatz tauchen zu gehen. Ich bot auch nochmal an, mit dem Mietwagen hinterher zu fahren. Das Personal beschwichtigte mich dann mit dem Einwand, dass heute ja ruhige See wäre und am Vortag bereits Sichtweiten von 30 m festgestellt worden waren. Weiterhin machte man mir aber auch deutlich klar, dass die Gruppen jetzt feststehen würden und man nicht bereit sei, da was zu tauschen. Sehr unflexibel. Da meine Mittaucher ja erfahren sein sollten, dachte ich mir aber dann auch, dass diese wohl aufgrund ihrer Erfahrung einen Anspruch haben würden und deswegen gab ich mich dann auch damit zufrieden. Ich fragte die anderen Teilnehmer, teilweise Taucher über 60, ob sie schon mal hier tauchen gewesen seien und ob es gut war. Dies bejahte man. Also schraubte ich meine Ausrüstung zusammen.

Als ich bereits Jacket und Automat an der kurzen 12er hatte, diese auf dem Boden stand und ich mich kurz 2 m (wirklich nur 2 m!) entfernte, machte man über diesen Umstand ein kleines Theater und behandelte mich wie einen Anfänger. Grds. geht Sicherheit vor und ich finde es gut, wenn darauf geachtet wird. Letztlich stand ich aber fast daneben und aufs Ventil hätte die Flasche auch gar nicht fallen können. Fand ich also etwas übertieben. Des Weiteren durfte ich meine Maske (Aqualung Sphera) nicht benutzen, da diese kein Sicherheitsglas hätte. Ich tauche mit diesem Modell seit über drei Jahren, in Ägypten, in Österreich und in Deutschland, und hatte nie ein Problem. Letztlich nahm ich mir dann eine Leihmaske. Sicherheit geht ja vor.

Dann wurde ein ausführliches Briefing gemacht. Der Plan war,mit Ausrüstung 150 m rauszuschnorcheln, um dann abzutauchen.

Dummerweise hatte man den Wellengang falsch eingeschätzt oder einfach nicht richtig nachgeguckt. Am ´Strand´, der aus etwas Sand und sonst nur Geröll bestand, wurde man von den Wellen fast umgeworfen. Man hättte sich leicht verletzen können, wie es anscheind auch schon Leuten passiert ist. Aufgrund des Seegangs konnten die geplanten 150 m nicht geschwommen werden, also tauchten wir frühzeitig ab.

Der Tauchgang selbst war, um es kurz zu sagen, grottig!
Die Sicht war aufgrund des Wellengangs sehr schlecht, stellenweise unter Talsperrenniveau. Der Guide konnte deshalb zum Teil gar nicht alle Taucher sehen. Den Seegang merkte man auch noch auf 20 m. Es war schwer vorwärts zu kommen, weil man immer wieder zurück gespült wurde. Zurück war es noch schlimmer. Das wirkte sich natürlich auf den Luftverbrauch aus. Ich bin sehr sportlich, gerade mal Mitte 20, und musste mich sehr anstrengen um vorwärts zu kommen, geriet dabei oft außer Atem. Meine Mittaucher waren ja alle älteren Baujahres, für die war es eine Zumutung. Ich weiß wirklich nicht, wie man so viel Wert auf Sicherheit legen kann, zumindest was die Ausrüstung anbetrifft, und dann auf der anderen Seite Omas und Opas in so eine Suppe schubst und einer solchen Anstrengung aussetzt. Ist ja auch nicht gerade ungefährlich, sich Unterwasser so zu verausgaben.
Irgendwas angucken konnte man so in Ruhe auch nicht, was aber nicht schlimm war - es gab eh nicht viel zu sehen, außer Müll, davon aber reichlich.

Nach dem Tauchgang meinte der Guide dann scherzhaft, dass der Seegang wohl falsch eingeschätzt worden sei, es ja ein ganz schön tougher Tauchgang gewesen wäre, dass aber auch mal sein müsse. Ganz ehrlich: Nein muss es nicht!!!

Ich hab dann auch geäußert, dass ich sehr enttäuscht sei, vor allem über die Sicht. Darauf wurde dann scherzhaft gesagt: ´Och, für den Seegang war das noch gute Sicht!´. Na toll...

Ich hab dann die Ausrüstung sauber gemacht, bezahlt und bin enttäuscht gegangen. Aus Liebe zum Meer und zur Unterwasserwelt, zum Tauchsport sowieso, wollte ich zumindest einen Tauchgang im Atlantik machen, wenn ich schon mal da war, aber das wurde mir gründlichst vermiest.

Wie es der Zufall will, hat beim Training am Wochenende jemand aus dem anderen lokalen Tauchverein meine Erfahrungen mitbekommen, als ich meinen Vereinskameraden von dem Tauchabenteuer berichtete. Der Mann erzählte mir dann, dass er eine Woche zuvor auch bei der gleichen Basis gewesen sei und auch nur einen Tauchgang machen konnte, aus den gleichen Gründen. Er hatte ebenfalls die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich, genau am selben Tauchplatz. Anscheinend werden Taucher, die nur einmal gehen können, so einfach, kostensparend und gewinnbringend abgespeist.

Fazit: Mir ist schleierhaft, wie die Basis bisher so gut weggekommen ist und dass sie zu den besten des Antlantiks gehören soll. Bis auf das Personal, welches zumindest meistens hilfsbereit und zuvorkommend war, kann ich aufgrund der o.a. Schilderungen an der Basis kein gutes Haar lassen. Daher nur eine Flosse für das Personal. Danke fürs Lesen.