Hallo zusammen!Wir waren von Mitte September bis ...
Hallo zusammen!
Wir waren von Mitte September bis Anfang Oktober diesen Jahres bei Aquanautic-Elba in Morcone. Durch die vielen sehr positiven Berichte hier im Taucher.net waren wir überzeugt, eine gute Urlaubswahl getroffen zu haben. Allerdings muss ich im Folgenden einiges der meiner Meinung nach doch sehr wohlwollenden Berichterstattung relativieren. Auf die italienischen Unterkunftsverhältnisse, die sicher nicht die Besten sind, werde ich hier nicht eingehen, da sie nicht unmittelbar mit der Basis zu tun haben.
Positives: Die Basis ist sauber, die Kompressoren machen einen guten Eindruck. Die Ausrüstung muss nicht in Spülbecken mit Wasser von fragwürdiger Qualität gespült werden, sondern es stehen zwei Schläuche mit Frischwasser zur Verfügung. Auch für die Aufbewahrung der Ausrüstung war zumindest in der Nachsaison genug Platz vorhanden (auch wenn das Ganze während der Hauptsaison wohl viel zu klein dimensioniert ist). Die Leihausrüstung (haben selber keine gebraucht) schien bis auf die Lampen auch in einwandfreiem Zustand zu sein. Die Boote waren nicht übervoll belegt, Sicherheitsausrüstung war immer komplett und es gab passable Briefings.
Nun zu den nicht so positiven Punkten:
Die Basis scheint nur auf reine Urlaubs-Warmwassertaucher und nicht auf etwas erfahrenere Taucher eingestellt zu sein. Maximale Tauchzeitlänge war 60min. Als Argument dafür wurde die entstehende Wartezeit für die meisten Taucher bei längerer Tauchzeit einzelner sowie der Sicherheitsaspekt angeführt. Wir wollten auch einen Nachttauchgang vom Boot machen. Dieser wurde prompt organisiert, mit einem Aufpreis von etwa 10€. Als wir dann hintenrum erfahren haben, dass die Tauchzeit beim Nachttauchgang auf 45min beschränkt ist, haben wir nachgefragt warum. Begründung: Die Leuchtdauer der Basisleihlampen ist nicht länger(soviel zur Qualität der Ausrüstung und dem angeblich so hohen Sicherheitsstandard). Es ist dann wegen dem Warteargument von oben nicht möglich, dass Taucher mit guter eigener Ausrüstung länger tauchen können. Folge: Wir haben dann halt keinen Nachttauchgang gemacht. Auf eine 40m Tiefengrenze (gar kein Problem, gab nur einen Spot wo es etwas tiefer ging) und das keine Dekotauchgänge (wie soll man dann seine Flasche in 60min auch nur annähernd leer bekommen für die man teuer bezahlt hat…?) erwünscht sind wurde bei jedem Briefing hingewiesen.
Noch dazu kam, dass das Beladen der Boote für die sehr kurzen Tauchgänge total aufwendig war. An der Basis gibt es keine Rödeltische (wie sie in Deutschland an fast jedem kleineren See, für den man Tauchgebühr bezahlen muss vorhanden sind). D.h. die Ausrüstung muss unbequem am Boden zusammengebaut werden. Dann wird sich komplett mit Anzug angezogen, die Ausrüstung angelegt, etwa 150m zum Strand gegangen, nur um sie dann im Wasser wieder abzulegen… Und das Ganze, weil die Guides von der Basisleitung (die sich so gut wie nie beim Beladen der Boote blicken ließ) dazu angehalten sind (aus Angst, dass die Bootsrümpfe vom Sandstrand beschädigt werden…), selbst bei minimalstem Wellengang, die Boote in über schultertiefem Wasser festzumachen. Dies führte dazu, dass man schwimmenderweise im Trocki ohne Bodenkontakt sein Jacket zum Boot schieben durfte und dann auch noch dabei helfen sollte, dieses ins Boot zu geben. Durch die dazu nötigen Verrenkungen waren dann jedes Mal die Ärmel vom Unterzieher nass, bevor man überhaupt am Tauchspot angekommen ist. Alles in Allem dauerte die Beladung der Boote zwischen 10 und 20min, und das Ganze komplett angerödelt bei strahlendem Sonnenschein. Das benachbarte Tauchcenter (dafür will ich keine Werbung machen, da sahen weder Ausrüstung noch Kompressor noch Ausrüstungslagerraum vertrauenserweckend aus) brauchte zum Beladen der Boote etwa 2min (habe das am tauchfreien Tag gestoppt, nachdem ich die Erzählungen meiner Freundin erst nicht glauben konnte)! Die Boote, egal ob das große Stahlrumpfboot oder kleine GFK-Schlauchboote, wurden ganz an den Strand gefahren, die Leute konnten bequem mit angelegter Ausrüstung über die Leiter einsteigen und schon ging’s los!
An den ersten Tagen sollte wegen Sturmwarnung nach dem Nachmittagstauchgang ein Boot an Land gezogen werden. An und für sich kein Problem, allerdings ist es meiner Meinung nach absolut nicht OK wenn die Basisleitung das per Telefon (von der Basis aus, also nur etwa 150m entfernt) anordnet, aber sich nicht dazu bequemt, selbst mitzuhelfen. Also mussten das einige Gäste und zwei Guides allein erledigen. Soviel zum Thema Sicherheit, wenn man nach dem Tauchgang arbeiten soll.
Auf den Punkt gebracht waren es einfach keine Umstände, um seine doch recht ordentlich bezahlten TG richtig genießen zu können.
Bezeichnend ist auch, dass wir bei der Bezahlung am letzten Abend überhaupt nicht gefragt wurden, ob es uns gefallen hat und ob wir Verbesserungsvorschläge hätten…
Positiv hervorzuheben ist, dass die angestellte TL Nadja sowie die Guides Ellen und Rainer im Rahmen Ihrer auferlegten Grenzen einen echt guten Job gemacht haben.
Dafür, sowie für die schnelle Reparatur meines Einlassventils und die doch netten Tauchplätze, gibt’s dann doch noch 3 Flossen.
Fazit: Gute Tauchbasis für diejenigen, denen 60 min Tauchzeit reichen, die auch im Urlaub nicht jeden Tag Tauchen gehen und denen damit die nervige Rödelei nicht so viel ausmacht. Für ambitionierte und erfahrene Sporttaucher, die Wert auf ruhige, lange und etwas tiefere Tauchgänge ohne Nanny-Faktor legen, eher nicht empfehlenswert.
Jörn
Wir waren von Mitte September bis Anfang Oktober diesen Jahres bei Aquanautic-Elba in Morcone. Durch die vielen sehr positiven Berichte hier im Taucher.net waren wir überzeugt, eine gute Urlaubswahl getroffen zu haben. Allerdings muss ich im Folgenden einiges der meiner Meinung nach doch sehr wohlwollenden Berichterstattung relativieren. Auf die italienischen Unterkunftsverhältnisse, die sicher nicht die Besten sind, werde ich hier nicht eingehen, da sie nicht unmittelbar mit der Basis zu tun haben.
Positives: Die Basis ist sauber, die Kompressoren machen einen guten Eindruck. Die Ausrüstung muss nicht in Spülbecken mit Wasser von fragwürdiger Qualität gespült werden, sondern es stehen zwei Schläuche mit Frischwasser zur Verfügung. Auch für die Aufbewahrung der Ausrüstung war zumindest in der Nachsaison genug Platz vorhanden (auch wenn das Ganze während der Hauptsaison wohl viel zu klein dimensioniert ist). Die Leihausrüstung (haben selber keine gebraucht) schien bis auf die Lampen auch in einwandfreiem Zustand zu sein. Die Boote waren nicht übervoll belegt, Sicherheitsausrüstung war immer komplett und es gab passable Briefings.
Nun zu den nicht so positiven Punkten:
Die Basis scheint nur auf reine Urlaubs-Warmwassertaucher und nicht auf etwas erfahrenere Taucher eingestellt zu sein. Maximale Tauchzeitlänge war 60min. Als Argument dafür wurde die entstehende Wartezeit für die meisten Taucher bei längerer Tauchzeit einzelner sowie der Sicherheitsaspekt angeführt. Wir wollten auch einen Nachttauchgang vom Boot machen. Dieser wurde prompt organisiert, mit einem Aufpreis von etwa 10€. Als wir dann hintenrum erfahren haben, dass die Tauchzeit beim Nachttauchgang auf 45min beschränkt ist, haben wir nachgefragt warum. Begründung: Die Leuchtdauer der Basisleihlampen ist nicht länger(soviel zur Qualität der Ausrüstung und dem angeblich so hohen Sicherheitsstandard). Es ist dann wegen dem Warteargument von oben nicht möglich, dass Taucher mit guter eigener Ausrüstung länger tauchen können. Folge: Wir haben dann halt keinen Nachttauchgang gemacht. Auf eine 40m Tiefengrenze (gar kein Problem, gab nur einen Spot wo es etwas tiefer ging) und das keine Dekotauchgänge (wie soll man dann seine Flasche in 60min auch nur annähernd leer bekommen für die man teuer bezahlt hat…?) erwünscht sind wurde bei jedem Briefing hingewiesen.
Noch dazu kam, dass das Beladen der Boote für die sehr kurzen Tauchgänge total aufwendig war. An der Basis gibt es keine Rödeltische (wie sie in Deutschland an fast jedem kleineren See, für den man Tauchgebühr bezahlen muss vorhanden sind). D.h. die Ausrüstung muss unbequem am Boden zusammengebaut werden. Dann wird sich komplett mit Anzug angezogen, die Ausrüstung angelegt, etwa 150m zum Strand gegangen, nur um sie dann im Wasser wieder abzulegen… Und das Ganze, weil die Guides von der Basisleitung (die sich so gut wie nie beim Beladen der Boote blicken ließ) dazu angehalten sind (aus Angst, dass die Bootsrümpfe vom Sandstrand beschädigt werden…), selbst bei minimalstem Wellengang, die Boote in über schultertiefem Wasser festzumachen. Dies führte dazu, dass man schwimmenderweise im Trocki ohne Bodenkontakt sein Jacket zum Boot schieben durfte und dann auch noch dabei helfen sollte, dieses ins Boot zu geben. Durch die dazu nötigen Verrenkungen waren dann jedes Mal die Ärmel vom Unterzieher nass, bevor man überhaupt am Tauchspot angekommen ist. Alles in Allem dauerte die Beladung der Boote zwischen 10 und 20min, und das Ganze komplett angerödelt bei strahlendem Sonnenschein. Das benachbarte Tauchcenter (dafür will ich keine Werbung machen, da sahen weder Ausrüstung noch Kompressor noch Ausrüstungslagerraum vertrauenserweckend aus) brauchte zum Beladen der Boote etwa 2min (habe das am tauchfreien Tag gestoppt, nachdem ich die Erzählungen meiner Freundin erst nicht glauben konnte)! Die Boote, egal ob das große Stahlrumpfboot oder kleine GFK-Schlauchboote, wurden ganz an den Strand gefahren, die Leute konnten bequem mit angelegter Ausrüstung über die Leiter einsteigen und schon ging’s los!
An den ersten Tagen sollte wegen Sturmwarnung nach dem Nachmittagstauchgang ein Boot an Land gezogen werden. An und für sich kein Problem, allerdings ist es meiner Meinung nach absolut nicht OK wenn die Basisleitung das per Telefon (von der Basis aus, also nur etwa 150m entfernt) anordnet, aber sich nicht dazu bequemt, selbst mitzuhelfen. Also mussten das einige Gäste und zwei Guides allein erledigen. Soviel zum Thema Sicherheit, wenn man nach dem Tauchgang arbeiten soll.
Auf den Punkt gebracht waren es einfach keine Umstände, um seine doch recht ordentlich bezahlten TG richtig genießen zu können.
Bezeichnend ist auch, dass wir bei der Bezahlung am letzten Abend überhaupt nicht gefragt wurden, ob es uns gefallen hat und ob wir Verbesserungsvorschläge hätten…
Positiv hervorzuheben ist, dass die angestellte TL Nadja sowie die Guides Ellen und Rainer im Rahmen Ihrer auferlegten Grenzen einen echt guten Job gemacht haben.
Dafür, sowie für die schnelle Reparatur meines Einlassventils und die doch netten Tauchplätze, gibt’s dann doch noch 3 Flossen.
Fazit: Gute Tauchbasis für diejenigen, denen 60 min Tauchzeit reichen, die auch im Urlaub nicht jeden Tag Tauchen gehen und denen damit die nervige Rödelei nicht so viel ausmacht. Für ambitionierte und erfahrene Sporttaucher, die Wert auf ruhige, lange und etwas tiefere Tauchgänge ohne Nanny-Faktor legen, eher nicht empfehlenswert.
Jörn
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