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ShidoshiPADI OWSI

Ich kann mich dem Bericht eines meiner Vorredner ...

Ich kann mich dem Bericht eines meiner Vorredner ´Verantwortungsloses Tauchen auf Mallorca´ nur VOLL anschließen.
Wir (ich OWSI und meine Freundin AOWD mit ca. 100 TG´s) waren in der 2. Oktoberwoche auch Mallorca.
Insgesamt verbrachten wir 2 Tage in der Tauchschule.
Am ersten Tag betauchten wir eine Bucht. Den ersten Tauchgang mit dem Guide Gert und zwei Schnuppertauchern. Einen Tauchgang machten wir mit ihm und den zweiten dann alleine. Das war völlig ok.

Dann kamm der zweite Tag. Wir sollten das Wrack vor Porto Pi sowie eine dortige Höhle betauchen. Es hieß, dass ein Fussweg von 300 m in Ausrüstung sowie 200m Schwimmstrecke zurückzulegen seien.
Das war die Info.
Die Gruppe bestand aus uns, einem weiteren AOWD mit nicht ganz 100 TG, sowie einem CMAS einstern Taucher mit nicht mal 20 TG auf der Uhr.

Die Sache gestaltete sich zum Kamikaze Akt
In aller Kürze hier die Einzelheiten.

- Briefing keine 30 Sekunden
- Über die Hafenmauer laufen, über die Absperrung klettern, herabsteigen auf die glitschigen Quadersteine klettern (ein Sturz könnte tödlich sein)
eine Welle abpassen und reinspringen. Das war der Plan.
- Meine Frage nach Notfallsauerstoff und Rettungskette wurde erst ignoriert und dan unwirsch abgetan. So was brauche man nicht, wir würden ja keinen Dekotauchgang machen (O-Ton). Ich wandte ein, dass es immerhin ein TAuchgang auf knapp 30 Meter sei und diese Dinge deswegen Vorschrift seien.
Keine Antwort.
Ich fragte nach dem Ausstiegspunkt. Antwort: Das zeige ich dann...
Ich sagte an dieser Stelle, dass der Tauchgang für mich gelaufen sei.
Der Guide sprang dennoch rein. Die anderen waren unschlüssig. Ich meinte zur Gruppe, dass das nicht zu verantworten sei. Die anderen überlegten und kamen zu dem Schluss, dass der Guide doch wissen müsse was er tue. Sie nahmen den Tauchgang dann an. Mir war klar, dass dieser ´Superguide´ im Falle eines Notfalls wohl niemals Hilfe leisten könnte. Wie auch. es war nicht möglich einen taucher an Land zu bringen! Also sprang ich zähneknirschend hinterher.
Ankommen bei dem Wrack - Anweisung abzufallen auf 30 Meter in Maximalgeschwindigkeit - vom Guide plötzlich nichts mehr zu sehen.
Ich hinderte den noch unerfahrenen CMAS Taucher dann daran in das Wrack einzutauchen. Den Guide interessierte das offensichtlich wenig. Während des Tauchganges plötzlich höllischer Lärm über uns. EIN RIESIGES SCHIFF BEFUHR PLÖTZLICH DEN TAUCHSPOT!
Ich zog meine Begleiter im Wrack in Deckung.
Der eigentlich sehr gute aber halt noch unerfahrene CMAS Taucher signalisierte dem plötzlich doch anwesenden Guide 50 bar. Daraufhin gab dieser ihm das Zeichen zum alleinigen Auftauchen!!! Jetzt kommt der Hammer. Der CMAS Taucher stieg daraufhin auf. Ob mit oder ohne Sicherheitsstop kann ich nicht sagen. Wie auch. Er hatte ja nicht mal einen Tauchcomputer!!!
Er dümpelte dann alleine an der Boje an der Oberfläche während der Buddy den Tauchgang auf 30 Meter alleine fortsetzte (DER WAHNSINN!)
Irgendwann tauchten wir dann auf. Im Nachhinein erfuhr ich auch, dass dort Fährverkehr herrscht und die Hafenmauer eigentlich Sperrbezirk ist. De Guide schoss dann mit einer Affengeschwindigkeit Richtung Mauer. So dass die Gruppe sich auch je nach Geschwindigkeit aufteilte. Besonders der CMAS Taucher, welcher keinen Schnorchel mit sich führte und körperlich etwas mehr Biopren hatte, fiel in den 1-2 Meter hohen Wellen zurück. Ich machte den Guide ger darauf aufmerksam, worauf dieser meinte (O-Ton: Was schnauft der den so? Der soll mal Gas geben.)
In diesem Moment gabe ich auf. Ich schwamm zurück und half dem Mann mit Atemregler im Mund das Ufer zu erreichen. Dort fragte ich nach dem Ausstieg.
UND JETZT KOMMT DER EIGENTLICHE HAMMER:
Wir sollten uns von den Brandungswellen ohne Flossen auf die Quadersteine dort spülen lassen.
Ich nahm das zuerst nicht ernst un dfragte noch einmal nach. tatsächlich aber war das der Plan!
Wäre die Welle zu hoch, würde sie uns in den Graben dahinter katapultieren. Wäre sie zu niedrig, würden wir gegen die Steine knallen... ohne Flossen natürlich!
Eine Entscheidung konnte ich eh nicht mehr treffen, da mich eine Welle packte und auf die Steine warf. Dort blieb ich erst mal benommen liegen, bis die nächste Welle den Rest der Gruppe auf mich warf.
Die Folge: Multiple Handverletzungen und Hämatome am ganzen Körper.
Irgendwie schafften wir den Ausstieg und stellten den Gulde Gerd im Nachgang zur Rede.
Dieser behauptete dann auch noch alles richtig gemacht zu haben!!!

Leute ich verspreche Euch, ich habe hier nicht übertrieben. Aber das war der schlimmste Tauchgang in meiner über 20-jährigen Taucherkarriere.

Die Westcoastdiver (eine andere Basis) erzählten uns dann noch, dass dies ein unbedingter Bootstauchgang sei, da das Wrack in einer Schiffahrtsstraße läge. Damit einen die riesigen Schiffe überhaupt wahrnehmen können braucht man mindestens ein großes Zodiak mit einer Taucherbeflaggung.