´Ich habe die beste Tauchbasis aller Zeiten gefun ...
´Ich habe die beste Tauchbasis aller Zeiten gefunden´, erzählte mir ein Kollege im Sommer 2011. ´In Hurghada´, ergänzte er.
´Hurghada?´, fragte ich zurück, ´bist Du sicher?´ Als Antwort schickte er mir den Link dieses Website hier voll der überwiegend positiven bis euphorischen Berichte - und ich begann ernsthaft über Hurghada nachzudenken, einen Ort, dessen Vorzüge ich bislang im Irgendwo zwischen Ballermann und Bottrop nach einem Erdbeben angesiedelt hatte. Und irgendwo dort liegt er auch begraben, der Charme von Hurghada: zwischen ewigen Bauruinen hinter klapprigen Bauzäunen, zerstörten Hausriffen, Müllbergen aus Plastiktüten und Zigarettenkippen, dauerhupenden Taxifahrern, nervtötenden, vom Einbruch der Touristenströme arg gebeutelten Ladenbesitzern und - zugegeben - einer überwiegend freundlichen, herzlichen und ehrlichen Bevölkerung. Hier also soll sich die beste Tauchbasis aller Zeiten befinden? Ich bin Journalist und daher berufsbedingt genötigt, das herauszufinden. Also habe ich für mein Weib und mich einen Flug und ein Zimmer im einen 10minütigen Fussmarsch entfernten Marriott gebucht - und am Abend des 24.12.2011 stiegen wir mit unseren Tauchtaschen die Wendeltreppe zu den Privatgemächern des Teams der SWDF herauf, wurden herzlich begrüsst und vereinbarten einen Checkin für den nächsten Morgen um 8.30 Ortszeit.
Diese Uhrzeit blieb für die folgenden 14 Tage unsere Zielmarke, was bedeutete, dass wir um 7.00 Uhr aufstehen mussten. Eigentlich keine urlaubsgemässe Zeit, aber auch das ist eine Eigenart Hurghadas. Wer nicht in einer mittelmässigen Bar zwischen volltrunkenen Russen abhängen will, verpasst nichts, wenn er sich nach einem ordentlichen Abendessen früh zu Bett begibt, um die Kräfte für die Tauchausfahrten mit der SWDF aufzusparen.
Um 8.30 also trifft man sich in den Wintermonaten an der Basis, geht aufs Boot, die ´Dolphin Dancer´, die Platz für 15 bis 20 Taucher bietet, bevor es eng und etwas ungemütlich wird, und sticht in See. Schuhe aus, warme Socken an, Fliessjacke hochgeschlossen, solange der Wind bläst, und erst einmal die Ausrüstung für den ersten Tauchgang zusammenbauen - bis zu ersten Briefing vergehen 30 bis 90 Minuten, je nach Zielgebiet, die auf dem sonnigen Oberdeck oder in der windgeschützten Kabine bei heissem Tee verbracht werden.
Schließlich ankern wir an irgendeinem der (so höre ich) 60 Tauchplätze, versammeln uns auf dem Oberdeck und lassen uns von Michael, dem Chef der Basis, Sandra, seiner rechten Hand oder Tim, dem jüngsten Tauchlehrer-Nachwuchs, den kommenden Ausflug erläutern. Alles verläuft ruhig, entspannt, freundlich und gut gelaunt - es sei denn der Schrei ´Delfine´ hallt übers Meer. Dann kann es schon mal sein, dass das Team zur Eile drängt, um schnell ins Wasser zu kommen und das Rendevous mit den schlauen Säugern nicht zu vermasseln. Das war - um mit dem Negativen zu beginnen - in den gesamten 2 Wochen auch der einzige Schwachpunkt auf der Dolphin Dancer.
Delfine, denen wir bei 22 Tauchgängen 6 mal begegneten, lassen beim SWDF-Team in unterschiedlicher Intensität das Adrenalin einschiessen. Da kann es schon mal passieren, dass ein ungeübter, hektisch gemachter Taucher ohne Blei ins Wasser hinterher hüpft. Da kann es auch mal vorkommen, dass die Tauchguides unter Wasser plötzlich für 5 Minuten verschwunden sind, denn sie selbst sind schnelle Taucher und versuchen, den Delfinen zu folgen, während man selbst am besten ruhig bleibt und wartet, denn oft kommen die Tiere zurück und haben im Schlepptau, welch Freude, auch Michael, Sandra und Tim dabei.
Dennoch, verdenken können wir es den Dreien nicht, denn sie leben nicht nur die Berufung zum Tauchlehrer, sie leben auch mit den Meerestieren, allen voran den Delfinen, aber ebenso den zahlreichen Rochen, die wir fast täglich sahen bis hin zu den kleinen Riff- und Fahnenbarschen lieben sie alles, was da schwimmt - und sie lassen uns fachkundig daran teilhaben.
Also, ja, es ist eine hervorragende Tauchbasis, die uns auch das mässig attraktive Hurghada nicht verleiden konnte. Das Mittagessen zwischen den beiden Tauchgängen, von einem krativen, ägyptischen Koch überwiegend vegetarisch, selten mit Fleisch und nie (!) mit Fisch bereitet, ist mehr als seine 5 Euro wert. Die Atmosphäre an Bord ist immer freundschaftlich bis familär und bleibt dabei hoch professionell. Angst muss hier niemand haben. Tauchanfänger, zu denen wir uns noch zählen, werden fürsorglich betreut - und Taucher mit 500 Tauchgängen langweilen sich dennoch nicht, denn der Einsatz zweier Guides erlaubt an jedem Ort eine mehr oder eben weniger anspruchsvolle Tour zu unternehmen.
Berufsbedingt neige ich nicht zu Übetreibungen, daher halte ich nichts davon, wenn über die Beziehung zwischen Tauchbasisbetreiber und Kunden vorschnell der Mantel der Freundschaft gehängt wird. Natürlich wurden wir professionell bedient, natürlich haben wir bezahlt (übrigens einen mehr als angemessenen Preis, auch das sei hier betont), natürlich kann man in 14 Tagen keine wirkliche Freundschaft aufbauen - wer erwartet das auch schon? ABER wir haben das SWDF-Team, zu dem noch eine weitere Zahl logistisch wichtiger Menschen an Bord und an Land gehören, wirklich ins Herz geschlossen. Deshalb werden wir wieder kommen, sobald das rote Meer wieder wärmer geworden ist. Versprochen.
´Hurghada?´, fragte ich zurück, ´bist Du sicher?´ Als Antwort schickte er mir den Link dieses Website hier voll der überwiegend positiven bis euphorischen Berichte - und ich begann ernsthaft über Hurghada nachzudenken, einen Ort, dessen Vorzüge ich bislang im Irgendwo zwischen Ballermann und Bottrop nach einem Erdbeben angesiedelt hatte. Und irgendwo dort liegt er auch begraben, der Charme von Hurghada: zwischen ewigen Bauruinen hinter klapprigen Bauzäunen, zerstörten Hausriffen, Müllbergen aus Plastiktüten und Zigarettenkippen, dauerhupenden Taxifahrern, nervtötenden, vom Einbruch der Touristenströme arg gebeutelten Ladenbesitzern und - zugegeben - einer überwiegend freundlichen, herzlichen und ehrlichen Bevölkerung. Hier also soll sich die beste Tauchbasis aller Zeiten befinden? Ich bin Journalist und daher berufsbedingt genötigt, das herauszufinden. Also habe ich für mein Weib und mich einen Flug und ein Zimmer im einen 10minütigen Fussmarsch entfernten Marriott gebucht - und am Abend des 24.12.2011 stiegen wir mit unseren Tauchtaschen die Wendeltreppe zu den Privatgemächern des Teams der SWDF herauf, wurden herzlich begrüsst und vereinbarten einen Checkin für den nächsten Morgen um 8.30 Ortszeit.
Diese Uhrzeit blieb für die folgenden 14 Tage unsere Zielmarke, was bedeutete, dass wir um 7.00 Uhr aufstehen mussten. Eigentlich keine urlaubsgemässe Zeit, aber auch das ist eine Eigenart Hurghadas. Wer nicht in einer mittelmässigen Bar zwischen volltrunkenen Russen abhängen will, verpasst nichts, wenn er sich nach einem ordentlichen Abendessen früh zu Bett begibt, um die Kräfte für die Tauchausfahrten mit der SWDF aufzusparen.
Um 8.30 also trifft man sich in den Wintermonaten an der Basis, geht aufs Boot, die ´Dolphin Dancer´, die Platz für 15 bis 20 Taucher bietet, bevor es eng und etwas ungemütlich wird, und sticht in See. Schuhe aus, warme Socken an, Fliessjacke hochgeschlossen, solange der Wind bläst, und erst einmal die Ausrüstung für den ersten Tauchgang zusammenbauen - bis zu ersten Briefing vergehen 30 bis 90 Minuten, je nach Zielgebiet, die auf dem sonnigen Oberdeck oder in der windgeschützten Kabine bei heissem Tee verbracht werden.
Schließlich ankern wir an irgendeinem der (so höre ich) 60 Tauchplätze, versammeln uns auf dem Oberdeck und lassen uns von Michael, dem Chef der Basis, Sandra, seiner rechten Hand oder Tim, dem jüngsten Tauchlehrer-Nachwuchs, den kommenden Ausflug erläutern. Alles verläuft ruhig, entspannt, freundlich und gut gelaunt - es sei denn der Schrei ´Delfine´ hallt übers Meer. Dann kann es schon mal sein, dass das Team zur Eile drängt, um schnell ins Wasser zu kommen und das Rendevous mit den schlauen Säugern nicht zu vermasseln. Das war - um mit dem Negativen zu beginnen - in den gesamten 2 Wochen auch der einzige Schwachpunkt auf der Dolphin Dancer.
Delfine, denen wir bei 22 Tauchgängen 6 mal begegneten, lassen beim SWDF-Team in unterschiedlicher Intensität das Adrenalin einschiessen. Da kann es schon mal passieren, dass ein ungeübter, hektisch gemachter Taucher ohne Blei ins Wasser hinterher hüpft. Da kann es auch mal vorkommen, dass die Tauchguides unter Wasser plötzlich für 5 Minuten verschwunden sind, denn sie selbst sind schnelle Taucher und versuchen, den Delfinen zu folgen, während man selbst am besten ruhig bleibt und wartet, denn oft kommen die Tiere zurück und haben im Schlepptau, welch Freude, auch Michael, Sandra und Tim dabei.
Dennoch, verdenken können wir es den Dreien nicht, denn sie leben nicht nur die Berufung zum Tauchlehrer, sie leben auch mit den Meerestieren, allen voran den Delfinen, aber ebenso den zahlreichen Rochen, die wir fast täglich sahen bis hin zu den kleinen Riff- und Fahnenbarschen lieben sie alles, was da schwimmt - und sie lassen uns fachkundig daran teilhaben.
Also, ja, es ist eine hervorragende Tauchbasis, die uns auch das mässig attraktive Hurghada nicht verleiden konnte. Das Mittagessen zwischen den beiden Tauchgängen, von einem krativen, ägyptischen Koch überwiegend vegetarisch, selten mit Fleisch und nie (!) mit Fisch bereitet, ist mehr als seine 5 Euro wert. Die Atmosphäre an Bord ist immer freundschaftlich bis familär und bleibt dabei hoch professionell. Angst muss hier niemand haben. Tauchanfänger, zu denen wir uns noch zählen, werden fürsorglich betreut - und Taucher mit 500 Tauchgängen langweilen sich dennoch nicht, denn der Einsatz zweier Guides erlaubt an jedem Ort eine mehr oder eben weniger anspruchsvolle Tour zu unternehmen.
Berufsbedingt neige ich nicht zu Übetreibungen, daher halte ich nichts davon, wenn über die Beziehung zwischen Tauchbasisbetreiber und Kunden vorschnell der Mantel der Freundschaft gehängt wird. Natürlich wurden wir professionell bedient, natürlich haben wir bezahlt (übrigens einen mehr als angemessenen Preis, auch das sei hier betont), natürlich kann man in 14 Tagen keine wirkliche Freundschaft aufbauen - wer erwartet das auch schon? ABER wir haben das SWDF-Team, zu dem noch eine weitere Zahl logistisch wichtiger Menschen an Bord und an Land gehören, wirklich ins Herz geschlossen. Deshalb werden wir wieder kommen, sobald das rote Meer wieder wärmer geworden ist. Versprochen.