African Dive Adventures, Margate

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Den ersten Stop auf meiner Tauchreise an der Ostk ...

Den ersten Stop auf meiner Tauchreise an der Ostküste Südafrikas legte ich bei Roland Mauz und den African Dive Adventures ein. Dort war ich vom 27.12.-03.01.2010. Den Zeitraum hatte Roland mir als Alleintaucher vorgeschlagen, da vom 28. - 03. u.a. eine Gruppe 5 weiterer Deutscher bei Roland tauchte. Roland schlägt jeden morgen sein mobiles Lager im Hafen von Shelly Beach unter 3 großen Sonnenschirmen auf, von dem es dann mit den berüchtigten Zodiac’s hinaus auf die Protea Banks geht.


Rolands Tauchbasis

Ausgestattet ist Roland mit allem was ich persönlich gebraucht habe. Nitrox ist ebenso vorhanden wie ausreichend große 15L-Luftflaschen, was gerade bei den Rifftauchgängen vor einigen Minuten Dekozeit oder einem kürzeren Tauchgang bewahrt.
Das Briefing vor meinem ersten Tauchgang mit Roland war sehr ausführlich und auf die wichtigen Dinge wurde ausgiebig hingewiesen. Es wurde der Ablauf mit den Zodiacs erklärt. Die Fahrt mit dem Zodiac dauert ca. 13 Minuten zur Südseite, die im Sommer in der Regel betaucht wird. Alle Tauchgänge sind Strömungstauchgänge, die während meiner Zeit von sehr stark bis laues Lüftchen schwankte. Laues Lüftchen ist ideal um mal an die Nordseite der Protea Banks zu gehen. Da man aber nie wirklich gegen die Strömung anschwimmen muss macht sich das nicht wirklich bemerkbar. Strömung erschwert das Tauchen auf der Nordseite dahingehend, dass man die Höhlen treffen muss.
Während der Fahrt hinaus mit den Zodiacs ist der Seegang keinerlei Problem, erst dann wenn das Boot steht und schön mit den Wellen schaukelt, heißt es die Küste fokussieren und ausharren. Hat man den Zielpunkt erreicht legt man die komplette Ausrüstung an und macht sich tauchbereit. Haben alle das ok-Zeichen gegeben wird erneut zum Zielpunkt gefahren, der Skipper zählt von 3 runter und es geht mit einem negativen Einstieg auf 5m Tiefe. Dort wird erneut von allen das ok-Zeichen erfragt und es geht zügig abwärts auf 30m und tiefer. Der Divemaster hat immer eine Boje mit Leine bei sich um dem Skipper den aktuellen Ort der Tauchgruppe zu zeigen, die Leine kann und wird ebenfalls dazu benutzt um Tauchern einen langsameren Abstieg zu ermöglichen ohne die Gruppe gleich zu verlieren. Jeder Tauchgang dauert in etwa 40min. Der Divemaster konzentriert sich darauf nach Haien Ausschau zu halten und diese rechtzeitig zu signalisieren, damit jeder sie sehen kann. Darauf wird übrigens ebenso deutlich hingewiesen, dass der Divemaster kein Babysitter ist, jeder hat unter Wasser für sich selbst zu sorgen bzw. mit seinem Buddy (abgesehen natürlich von Notsituationen).
Die Wassertemperaturen lagen zwischen 22°-25°, getaucht bin ich mit einem 7mm Nassanzug. Das war zwar an den sonnigen Tagen an Land kurzzeitig etwas warm, aber unter Wasser und insbesondere bei den angefütterten TG bei denen man 80 Min unter Wasser ist, würde ich das als Minimum empfehlen.
Nach dem Tauchgang gibt es im Shelly Beach Ski Boat Club auch Duschen und warme Küche für jeden der mag.

Mein erster Tauchgang:
Ich habe bewusst die allgemeine Erklärung von meiner persönlichen Erfahrung des ersten Tauchgangs getrennt. Man kann es durchaus als „Kulturschock“ bezeichnen. Frisch ausgestattet mit meinem AOWD von den Malediven habe ich das Tauchen dort doch etwas zu leicht genommen. Hinzu kommt, dass ich mit dem Großteil meiner eigenen Ausrüstung zum ersten Mal getaucht bin und auch alleine unterwegs war. Ich hatte sprichwörtlich alle Voraussetzungen erfüllt für einen Sprung ins kalte Wasser. Unter Wasser war ich nahezu ausschließlich damit beschäftigt mich selbst in die Reihe zu bekommen und von der Schnapp- in eine normalere Atmung überzugehen. Nach exakt 25min hatten meine Lungen die Munition verfeuert und ich saß wieder auf dem schaukelnden Zodiac. Bei Roland ist es grundsätzlich kein Problem wenn man auftaucht und der Buddy seinen TG weiter- bzw. zu Ende führt, was ich auch sehr gut finde. So versaut man nicht dem Buddy (in diesem Falle meinem) den Rest des TG und man regt sich unter Wasser nicht auch noch darüber auf, dass man den Buddy mit nach oben nimmt, wenn die Luft schnell leer ist. Dafür hat man die Leine an der Boje und kann nach dem abmelden langsam aufsteigen.
Meinen ersten TG an den Protea Banks konnte ich also getrost als Check-Dive ad acta legen. Und vorweggreifend dem Ende sei gesagt: Meiner Einschätzung nach ist der erste TG dort für jeden ein Check-Dive, erst später hat man den richtigen Blick und das Wissen um die Protea Banks spektakulär betauchen zu können.

Wichtiger Tipp Nr. 1: Beendet ihr den TG deutlich früher als alle anderen, dann vermeidet es zu früh aufs Zodiac zu klettern. Seekrankheit ist nahezu garantiert!!!
Wichtiger Tipp Nr. 2: Beim geringsten Anzeichen von Sonne: EINCREMEN!!! Nach meinem ersten Tag habe ich mir dann lieber 50er-Creme gekauft.

Nun wieder etwas sachlicher:

Am 2. Tag war dann auch die Gruppe der 5 Deutschen mit von der Partie. Den ersten Tauchgang morgens habe ich aufgrund der nachwirkenden Erfahrung vom 1. TG noch ausfallen lassen und habe erst am 2. TG teilgenommen, einem angefütterten TG.
In der Tauchgruppe fand sich auch das Beispiel wie man es als Rookie richtig machen sollte, nämlich mit einer Gruppe sehr erfahrenen Tauchern auf die Protea Banks zu gehen. Das schafft gleich wesentlich mehr Sicherheit und die Freunde aus der Gruppe können sich dann auch etwas um das „Baby“ kümmern, auch ich habe mich mit der Gruppe sehr gut verstanden und fühlte mich allein durch die Anwesenheit und die Bekanntschaft der sehr erfahrenen Taucher sehr ruhig und entspannt.
Also: Wenn schon Rookie, dann Babysitter mitnehmen ;)

Der angefütterte Tauchgang:
Der überwiegende Teil meiner Freunde denen ich davon erzählte reagierte etwas verstört, meißt aber im Allgemeinen ungläubig. dass man nicht nur mit Haien taucht, sonder sie auch noch anfüttert und dann ohne Käfig mit Ihnen ins Wasser geht.
Hört sich krass an, sind aber auch einfach nur geniale Tauchgänge ohne einen einzigen Zwischenfall bei Roland.

Für die angefütterten TG gab es ein extra Briefing in dem ausführlich auf die Einzel- und Besonderheiten des angefütterten Tauchgangs eingegangen wurde. Wie gehabt, alles sehr professionell. Letztlich sind es 4 Grundregeln auf die es ankommt: Global awareness, nicht vor einem Hai wegschwimmen und ihm den Rücken zudrehen, nicht im Bait schwimmen und nicht tiefer als der Futterkorb sein (sonst zieht man die Haie mit runter und das ist unnötig denn es verbraucht nur mehr Luft).
Ansonsten ist das Tauchen im Vergleich zu den Rifftauchgängen ein Kinderspiel. Man kann ins Wasser wann man will, kann zwischendurch jederzeit hoch ans Boot (z.B. um Kamera zu holen oder abzugeben) und auf 10m Tiefe liegen auch sonst keine Probleme an .

Der Bait ist die sogenannte Duftwolke und die Köder, die der Futterkorb in der Strömung hinter sich herzieht.
Bei einem Baited Dive wirft man eine Waschtrommel gefüllt mit Sardinen und Fischöl ins Wasser, wirft kleingeschnittene Sardinen zusätzlich immer wieder hinterher und kutschiert damit ca. 30 Min. auf dem Meer herum. Nach einer gewissen Zeit geht der Divemaster ins Wasser und gibt ein Zeichen sobald Haie am Futterkorb (0-10 Min.) sind und die Tauchgruppe ebenfalls ins Wasser steigen kann. Idealerweise bleibt man als Gruppe eng zusammen, dann kommen auch die Haie näher. Und haben sich diese erstmal eingewöhnt so bleiben Sie auch bis zum Schluss. Die Tauchzeit wird hierbei von Roland nicht vorgegeben, die Tauchtiefe beträgt ca. 10m, üblicherweise dauert der TG dann 80-90min. Bei Rolands Baited Dives finden sich vorrangig viele Zambesis (Bullenhaie), einige Black Tips und in der Regel 1-2 Tigerhaie ein.

Und es lohnt sich!!! Bei strahlendem Sonnenschein, sehr guter Sicht (>20m) war es eine Wucht die Schönheit dieser Tiere aus nächster Nähe betrachten zu können. Für mich hatte es zu keiner Zeit etwas bedrohliches, sondern es war einfach nur ein atemberaubendes Naturschauspiel, dass man mit dem nötigen Respekt verfolgen konnte.
Leider hatten wir bei diesem TG ein Pärchen dabei, dass die Anweisungen auf italienisch nicht ganz kapiert hat und direkt zu Beginn an den Futterkorb schwamm und so den Tigerhai relativ schnell vertrieben hat 
Viele Zambesis und 3 Black Tips blieben aber bis zum Schluss. Waren die Zambesis eher die eleganten Gleiter durch die Meere, versprühten die Black Tips deutlich mehr Hektik und schwammen auch kreuz und quer durch unsere Gruppe.
Hammerhaie kommen selten ans Bait, mit Glück streifen Sie in sicherer Entfernung mal vorbei, der Bait ist aber Revier von Zambesi, Black Tip und Tigerhai!
Nach 80 Min. war es fast schon traurig wieder das Sonnenlicht erblicken zu müssen.

In der ersten Woche bei Roland habe ich insgesamt 5 Riff-TG und 2-Baited-TG gemacht. 4 der Riff-TG auf der Südseite, der letzte früh morgens am 03.01. auf der Nordseite da glücklicherweise an diesem Tag keine Strömung war.
Am Tag zuvor noch traf uns das Schicksal hart. Strahlendes Wetter aber ein starker Süd-Ost-Wind ließ die Wellen früh brechen und den Hafenmeister zum Schluss kommen, den Strand nicht zu öffnen. Man muss (leider) jederzeit einkalkulieren, dass man auf den Protea Banks mal einen Tag dem Wind opfern muss, üblicherweise mündet dies aber in verbesserte Sichtweiten an den darauffolgenden Tagen. Wenn, ja wenn nicht dann der ungeliebte Regen wieder zuschlägt. Und im Dez/Jan ist nun mal auch Regenzeit im Großraum Durban. Letztlich war über die gesamten 14 Tage ca. die Hälfte Regen und die andere Hälfte sonnig/bewölkt. Silvester beispielsweise hat es durchgehend von morgens bis tief in die Nacht einfach nur gepisst. Dennoch bleiben mir die beiden Tauchgänge an diesem Tag im nach hinein ebenso in noch besserer Erinnerung, denn an den Protea Banks tauchen eben Männer&Frauen und nicht Boys&Girls. Und trotz des Wetters gab es bei An- und Abreise des Boots eine Delphinschule die uns begleitet hat und unter Wasser war ebenfalls eine Hammerhaischule neben einzelnen anderen Haien zugegen



Zurück zur Nordseite. Mit der Strömung betaucht man dort drei sogenannte Caves, schlicht 3 Löcher im Riff in die man hinein tauchen kann. Und in einer der Caves hielt sich sogar noch ein Sandtigerhai auf, atemberaubend und phantastisch. Falls möglich, sollte man diese Seite ebenfalls nicht auslassen. Im südafrikanischen Winter wird Sie regelmäßig betaucht, da dort dann die Sandtigerhaie in großer Anzahl vorhanden sind.

Der 2. TG an diesem Tag war der unspektakulärste während der ersten Woche. Das Wetter hatte mittlerweile wieder massiv zugezogen und es regnete in Strömen, bei einer Sicht von ca. 5-10m ließ sich nichts weiter blicken außer Stammgast Billy Bob Steinberg, ein Zackenbarsch der die ein oder andere Streicheleinheit gern hat.
Ich konnte diesen TG locker verschmerzen und bin halt ein bisschen mitgepaddelt unter Wasser. Für die 2 Österreicher die nur für einen Tag gekommen waren, war dies natürlich Pech (Ich selbst hatte dieses Pech bei meinem einzigen Tag in Aliwal Shoal bei Walter).
Wichtiger Tipp Nr.3: Ich rate eher davon ab nur für einen TG an die Protea Banks zu gehen wenn ihr dort zum ersten mal tauchen würdet. Selbst wenn das Wetter, etc. alles top werden soll, so ist der erste TG doch immer wie oben schon beschrieben nur ein Check Dive und erst beim 2. und 3. Riff-TG sieht man die UW-Welt in all ihren Facetten.
Man braucht hier einfach etwas Eingewöhnungszeit. Beherzigt diesen Rat und ihr habt eine tolle Zeit! Meine Empfehlung sind mindestens 5-7 Tage.

Nach einer kurzen Zwischenstation in Richards Bay und einem 3-Tages-Trip nach Sodwana Bay zum tauchen bei den Coral Divers bin ich Sa Abend dann wieder zurück nach Shelly Beach um meine letzten Tage in SA wieder bei Roland zu verbringen. Wohnen konnte ich diesmal im Taucherhaus, ich fands genial dort und absolut preiswert, Bilder gibt’s auf der Homepage: http://www.africandiveadventures.com/unterkunft.html


Ausblick vom Taucherhaus in Margate

Der Sonntag hatte endlich mal wieder traumhaftes Wetter im Gepäck und jetzt zahlte es sich voll und ganz aus zu wissen, wie ein Tauchgang an den Protea Banks abläuft.
Ohne viel Zeit und Gedanken an den Abstieg zu verlieren hat man direkt alle Hände und insbesondere die Augen frei um sich auf die Umgebung zu konzentrieren und es zeigten sich direkt mehrere Hammerhaie und Zambesis.
Di morgen hab ich dann mit Roland meinen Abschlusstauchgang gemacht mit perfekter Sicht von >20m auf 0-20m Tiefe aber ´leider´ haben sich keine Hammerhaie gezeigt, sondern es sind ´nur´ 4 Zambesis dauerhaft mit uns mitgeschwommen und 3 Dusky-Haie haben sich aus der Entfernung blicken lassen.

Fazit:
Die Protea Banks mit Roland zu betauchen darf einfach in keinem Logbuch und keinen Erinnerungen fehlen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Spots an denen es ebenfalls Haie gibt haben die Protea Banks noch ein aufregendes und interessantes Südafrika im Gepäck, dass es ebenfalls zu erkunden gibt.


Rolands Tauchbasis


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