African Dive Adventures, Margate

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Zu Gast in einer anderen Welt(Haitauchen mit Afri ...

Zu Gast in einer anderen Welt
(Haitauchen mit AfricanDiveAdventures im Mai 2008 an den Protea Banks)

Nahezu jeder Taucher darf in seinem Taucherleben auf ganz besondere Erlebnisse und Begegnungen zurückblicken.

Wer sich dem Thema Haie verschreiben hat und Gefallen an den faszinierenden Tieren findet ohne dabei irgendwelche Gitterkäfige besteigen zu wollen, der ist an den Protea Banks bei AfricanDiveAdventures (www.africandiveadventures.com oder www.divingwithtigersharks.com ) bestens aufgehoben.

Die vielen lobenden Berichte im Netz über die Betreiber Beulah und Roland Mauz sprechen für sich und daher ist es müßig, hier nochmals detailliert auf Acts und Facts einzugehen.

Zusammenfassend nur soviel: Wer Haien sehr nahe kommen möchte, wer ihr Verhalten und ihre Eigenheiten hautnah erleben möchte und wer so sicher und gut vorbereitet Begegnungen erleben will, auf die dann auch er sein ganzes Leben lang beeindruckt zurückblicken wird, der ist bei Beulah und Roland genau richtig.

Auch ich durfte dieses Jahr (2008) Ende Mai solch intensive und tolle Begegnungen erleben.

AfricanDiveAdventures bietet Tauchgänge an den Protea Banks an, einem vorgelagerten Riff,
daß ca. eine halbe Stunde Bootsfahrt vor der Küste bis auf ca. 35 Meter unter die Meeresoberfläche empor ragt. Dort hat man die Möglichkeit, je nach Saison und Verhältnissen vor Ort die Süd- oder die Nordseite zu betauchen. Beides tolle Spots, die einen Haibegegnung fast immer garantieren. Ob Bullenhaie, Hammerhaie, Blacktips, Seidenhaie, Duskys, Silvertips, Gitarrenhaie, Sandtigerhaie oder auch Tigerhaie – hier hat man die Chance auf ALLES zu treffen.
Selbst der Great White war hier schon im Deep Blue ohne Käfig zu bewundern – leider war mir persönlich das Great-White-Erlebnis bis dato nicht vergönnt.

Seit geraumer Zeit bietet Roland Mauz mit seiner Crew nun auch Bait-Dives an.
Das bedeutet, daß Haie zusätzlich durch Lockstoffe wie Fischtran und kleine Fischfetzen angelockt, aber nicht gefüttert werden. Hierfür wird eine Waschmaschinentrommel (kurz Bait genannt) mit Fischresten gefüllt und mit allerlei „gut riechenden“ Flüssigkeiten getränkt ins Wasser gelassen. Haie riechen diese Kombination aus –zig Kilometer Entfernung und nähern sich langsam der Duftquelle, untersuchen diese ausgiebig und verabschieden sich dann wieder in ihre Jagdgründe.

Die Zeit dieser ausgiebigen Untersuchung nutzt Roland und seine hierfür eigens ausgebildete Crew, um mit einer handvoll Tauchern vorsichtig ins Wasser zu gleiten und dem bunten Treiben zuzusehen. Je nach Situation erlaubt ist es den Tauchern dann auch gestattet , sich dem Bait bis auf wenige Meter zu nähern, immer als Gruppe und unter strenger Aufsicht der Guides.

Der ganze Vorgang mit allen Eventualitäten wird übrigens vorher in einem sehr gründlichen,
professionellen und intensiven Brieving besprochen, so daß unter Wasser wirklich nichts dem Zufall überlassen bleibt.



Beispielhaft möchte ich einen solchen Tauchgang im Folgenden kurz schildern:

21.05.2008, ca. 9.30 Uhr – Ausfahrt zu den Protea Banks – Baited Dive:

Wir lassen nach eingehender Beobachtung der Strömungsverhältnisse diverse Flüssigkeiten ins Wasser und warten, bis die Strömung die Schlieren über das Wasser zieht. Dann wird der Bait an einer Leine mit Boje befestigt ins Wasser gelassen und einige hundert Meter hinter dem Boot hergezogen. Nach einiger Zeit wird dann die Boje mit dem Bait vom Boot aus losgelassen und treibt nun im Meer, beobachtet von lauter angespannten Augenpaaren, die die Boje wie beim Angeln einen Schwimmer nicht mehr aus den Augen lassen.

Durch den Seegang und das Gewicht des Bai ist es nicht einfach zu beurteilen, was sich wohl 15 Meter weiter unterhalb der Wasseroberfläche abspielt. Sind da vielleicht schon die Jäger der Meere eingetroffen, um den Bait zu untersuchen ?
Mark, ein speziell geschultes Mitglied der AfricanDiveAdventures –Crew geht mit einer Tauchermaske bewaffnet ins Wasser, um an der Boje nach unten zu sehen.
Nach ein paar Minuten kommt er wieder mit den Worten „Well, there’s some activity goin’ on….“ zurück ans Boot. Im gleichen Augenblick wird die Boje einige Meter durchs Wasser gezogen – und das war nicht die Dünung,
sondern eindeutig ein Zeichen für „some activity“ !!!

Also machen wir uns fertig und gehen, wie vorher intensiv besprochen langsam über die Bootskante ins Wasser, sammeln uns in 5 Metern Tiefe und tauchen gemeinsam in Richtung Bait. Und dann ist da auch schon ein erster Schatten. Ein riesiger Schatten der keinen Zweifel übrig lässt: Ein stattlicher Tigerhai, der die Quelle der „guten Düfte“ näher untersucht. Wir bleiben – wie besprochen – in gebührendem Abstand, um das Tier nicht zu verjagen und es auch langsam an uns zu gewöhnen. Langsam kommt es zu ersten Annäherungsversuchen, denn der große Tigerhai umkreist nicht nur den Bait, sondern beginnt nun auch, sich für uns
sonderbare Wesen zu suchen, die uns anmaßen, in sein Reich einzudringen.
So ergeben sich beeindruckende Situationen, in denen der Tigerhai mit seinen ausdrucksstarken Augen echten Augenkontakt mit dem Taucher aufnimmt und seine Kreise dabei immer enger zieht und das bis auf wenige Zentimeter. Einem solchen Giganten so nahe zu kommen macht einem immer wieder bewusst, daß wir nur geduldetet Gäste in seiner Welt sind, die wir zu achten und zu respektieren haben.

Jetzt taucht wie aus dem Nichts ein zweiter Tigerhai auf, der ebenso Bait wie Taucher zu inspizieren beginnt, aber ebenso mit dem anderen Tigerhai in Kommunikation tritt. Als ob die für uns Gäste der Show nicht schon spannend genug wäre kommt nun ein dritter Tigerhai auf die Bühne und reiht sich nahtlos in den Reigen ein.
Das Gefühl, Teil der Szenen zu sein und inmitten der Tigerhaie zu tauchen wir einem erst später bewusst – jetzt ist keine Zeit dafür.

Wir sind nun schon ca. 15 Minuten im Wasser und wer meint, damit wäre der Tauchgang schon erzählt, der irrt gewaltig.

Der Guide deutet ein Z wie Zorro ins Wasser und zeigt unter den Bait. Z steht in dem Fall für Zambesi, wie die Südafrikaner liebevoll zum Bullenhai sagen. Gleich 3 Exemplare dieser Spezies versammeln sich nun ein paar Meter unter dem Bait und jetzt passiert etwas ganz besonderes. Die drei Tigerhaie beginnen, um und zwischen die Bullenhaie zu tauchen. Für mich als Laie sieht das aus, wie ein offensichtliches Kräftemessen.

Erst sieht es so aus, als ob die Tigerhaie versuchen, die Bullenhaie zu verjagen. Doch dann gesellen sich zu den drei Zambezis weitere Artgenossen und die Tigerhaie verlassen langsam das Terrain. Einer der drei Tiger bleib noch weitere 15 Minuten als Beobachter im Hintergrund, greift aber am Bait selber nicht mehr aktiv ins Geschehen ein.

Dafür finden sich aber immer mehr Bullenhaie am Bait ein und sind nun auf Augenhöhe mit uns. Die massigen Körper kommen nun on allen Seiten auf uns zu uns es scheint, als wollen die Bullenhaie uns nur kurz aufzeigen: Paßt auf Jungs – wir sind hier die Herren im Ring. Da wir aber durch das professionelle Brieving auf jegliche Situation gut vorbereitet sind ist dies für uns die lehrbuchmäßige Umsetzung des bereits gesagten.

Mittlerweile wimmelt es am Bait von Bullenhaien und die Gruppe rückt näher zusammen. Interessant ist, daß sich nun auch der letzte Tiger nach immerhin 40 Minuten Präsenz verabschiedet hat und an dessen Stelle zu den Bullenhaien zusätzlich Blacktips die Bühne betreten. Sie tummeln sich zwischen den Bullenhaien und sorgen für zusätzlich Adrenalinschübe.

Nach einer knappen Stunde, 3 Tigerhaien, ca. 20 Bullenhaien und –zig Blacktips Zeit für uns, um wieder in unsere Welt zurück zu kehren. Auch dies geschieht in der vorher eindringlich besprochenen Form und so sind nach kurzer Zeit wieder alle Taucher sicher an Bord und mit einem Grinsen im Gesicht, das Glücksgefühle schöner nicht zum Ausdruck bringen kann.

Dieser Tauchgang war nur eines der „Hailights“ meiner Trips zu AfricanDiveAdventures in diesem Jahr. Dazu habe ich auch noch Filmsequenzen ins Netz gestellt, die man unter
http://www.youtube.com/watch?v=ojnTdkYgcH8
ansehen kann.

Wie auch auf der Homepage von Beulah und Roland Mauz schon beschrieben,
ist nur eines an der Sache wirklich gefährlich – ES ZU VERPASSEN !!!

Danke an Beulah, Roland und das ganze Team von AfricanDiveAdventures.

Andreas Wilkens

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