Acordiving, Sao Miguel, Azoren

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wirbelwindDivemaster410 TGs

Am 20. Mai 2011 bin ich zu meinem ersten Tauchgan ...

Am 20. Mai 2011 bin ich zu meinem ersten Tauchgang auf Sao Miguel angetreten. „Acor Diving“ ist meine auserwählte Tauchbasis direkt im Hafen von Ponta Delgada. Nelinho, der Chef von Acor Diving empfängt mich herzlich. Die Tauchbasis ist sehr aufgeräumt. Es gibt eine klare Einteilung für das Equipment, die Flaschen etc. in dem 1-Raum-Unternehmen. Es war wohl mal eine Schiffshalle. Alles ist ordentlich und sauber. Sieht wirklich gut aus.
Es stehen insgesamt ca. 40 Stahltauchflaschen á 12l zur Verfügung. 15l Flaschen gibt es auch. Alle Flaschen haben DIN - Anschluss. Einsätze für den INT – Anschluss sind vorhanden. Weitere Leihausrüstung für ca. 15 Taucher ist vorhanden.
An der Basis wird das Gerödel zusammengebaut und dann auf einen Handkarren verladen. Dieser wird dann zu dem naheliegenden Schlauchboot mit Hartschalenboden gebracht. Der Standard was Tauchboote auf den Azoren angeht. Anschließend ziehen wir uns in den Räumen der Basis um und gehen im Anzug die 100m zum Boot.
Das Tauchboot ist in einem sehr guten Zustand. Nix zu bemängeln. Pünktlich zur vereinbarten Zeit starten insgesamt 3 Taucher mit einem Skipper und einem weiteren Guide (der heute den Second Skipper macht) zum Wrack „Dori“, das unmittelbar vor Ponta Delgada liegt. Leicht und schnell zu erreichen. Tauchtiefen von 12 bis 25m stehen uns bevor.
Da ich der einzige Taucher bin, der das Wrack nicht kennt, fällt das Briefing zwar kurz, dafür sehr prägnant und konkret aus. Ich schließe mich natürlich den anderen beiden Tauchern an. Leider ist die Sicht heute schlecht. Es hat nur ca. 5m Sicht. Das ist natürlich sehr schade, denn so kann ich nicht erkennen, wie das Wrack insgesamt aussieht. Aber für die Sicht kann Nelinho natürlich nix. Nach 71min kommen wir aus dem Wasser. Ich hatte alle Zeit der Welt, Fotos zu machen und keiner hat irgendwie auf die Uhr geschaut.
Wir fahren zurück zum Hafen und machen mit der gesamten Tauchgruppe eine Mittagspause.
Nach der Mittagspause machen wir uns fertig zum zweiten Teil Dori. Wir haben bislang nur den vorderen Teil des Schiffs gesehen, jetzt wollen wir zum hinteren Teil.
Auch jetzt wurde wieder das Equipment mit dem Handkarren verladen. Alles läuft ohne Hektik und sehr professionell ab. Mir gefällt diese Routine sehr.
Der zweite Tauchgang ist mit 65min nicht wesentlich kürzer. Aber bei 15 Grad im Halbtrocken ohne Eisweste ist es mir dann doch irgendwann zu kalt... 
Bei den Tauchgängen sehen wir ein ganze Reihe von Röhrenwürmern, Spiralfederwürmern, Borstenwürmern etc. Auch Fisch hat es reichlich doch bei der Sicht sind Fotos von den Fischen kaum zu machen. Trotzdem genieße ich die Tauchgänge sehr. Für mich ein Taucheinstieg auf den Azoren nach Maß.
Für den nächsten Tag ist von der Tauchbasis ein Ganztagsausflug geplant. Dieser wird mit einem Segelboot und dem Tauchboot durchgeführt. Das Segelboot soll Proviant und noch zusätzliche Mitfahrende transportieren, das Schlauchboot die Taucher. Ich erfahre einen Tag vor dem Ausflug, dass es „zu viele“ Anmeldungen gibt und so nicht jeder Taucher zwei Tauchgänge machen kann. Ich kann mir also in Ruhe überlegen, ob ich überhaupt rausfahren möchte.
Ich kann nur den späten also den zweiten Tauchgang absolvieren. Dieser soll an der Küste von Mosteiros stattfinden. Hier sollen Gasblasen aus vulkanischer Aktivität aus dem Meeresgrund aufsteigen. Das klingt gut und ist doch mal was anderes. 
Gegen 08:30 finde auf dem Segelboot ein. Flaschen für den zweiten Tauchgang und Gepäck der Taucher werden verladen und fahren in Richtung Mosteiros. Der Wind ist zum Segeln leider zu schwach aber gemütlich an der Küste vorbei schippern ist doch auch sehr schön. Ich lerne ein Menge neuer und sehr netter Leute kennen.
Wir genießen die Ausfahrt und sehen unterwegs noch ein Gruppe Delphine. SEHR SCHÖN!
Während wird so durch die Gegend tuckern, fährt das Tauchboot den ersten Tauchplatz vor Mosteiros an. Ein Tauchplatz um einen Unterwasserberg. Sabrina ist der Name des Platzes. Ist schon sehr schade, dass ich nicht dabei sein kann. Schließlich verspricht ein Unterwasserberg doch immer die Chance auf Großfische. Wie ich später erfahre, war der Tauchgang sehr schön aber die Sicht war nicht berauschend. Nicht mehr als 8 bis 10m. Nun, dann habe ich ja nix verpasst.
Nach dem Tauchgang wird durchgewechselt. Nelinho kommt zu mir und meint, dass er den Tauchplatz mit den Gasblasen geprüft hat und die Blasen auf Grund der schlechten Sicht nicht zu sehen sind. Er wird einen anderen Tauchplatz anfahren. Ich kann mir überlegen, ob ich überhaupt tauchen will.
Da ich es gerade sehr warm habe und das Wetter schlechter wird, entscheide ich mich auf dem Segelboot zu bleiben und nicht zu tauchen. Ich bin ja im Urlaub . Und dieser Urlaub ist eine Kombination aus Land und Leute und Tauchen. Also kein reiner Tauchurlaub.
Auf dem Weg zürück zum Hafen von Ponta Degada sehen wir unterwegs noch einen riesigen Mondfisch. TOLL!
Wie sich herausstellte, war meine Entscheidung, auf dem Segelboot zu bleiben, genau richtig. Die Sicht beim zweiten Tauchgang muss sehr schlecht gewesen sein und kalt obendrein. Somit war ich zwar nicht tauchen, hatte aber eine wunderschöne Ausfahrt.
Nur zur Information, den geplanten und „gebuchten“ Tauchgang musste ich ich nicht bezahlen. Nelinho meinte, ich hätte die Gasblasen unter wasser „gebucht“. Diese konnte er nicht „liefern“ also wird auch nicht bezahlt. Das nenn ich mal Kulanz! Super!
Am nächsten Tag buche ich einen weiteren Tauchgang. Wir fahren zu einem Tauchplatz zwischen Ponta Delgada und Vila Franca. Diesmal ist es ein klassischer Antlantiktauchgang. Herrliche Felsformationen, schöner Bewuchs, Muränen, Goldstriemen, zwei drei wirklich GROSSE Zackenbarsche und Schwarze Korallen und eine Alicia Mirabilis. Da Tag war, war sie natürlich zusammengezogen. Alles in allem ein sehr schöner Tauchgang!
Damit war mein Tauchausflug auf Sao Miguel auch schon beendet. Ich bin dann weiter nach Terceira.
Zusammfassend kann ich nur sagen, dass ich mich bei Nelinho super aufgehoben gefühlt habe. Das Team arbeitet porfessionell und routiniert, die Ausrüstung und die Basis sind in einem sehr guten Zustand. Ich werde sicher wieder hier hin kommen, wenn das Wasser wärmer und klarer ist, also im September.


Dori 1


Dori 2


Röhrenwürmer


Bärenkrebs


Alicia Mirabilis


Wasserpflanzen