BDE-Tour mit der Soul
Wir (Tauchlehrer, 900 Tauchgänge und CMAS**, 350 Tauchgänge) waren vom 6.10. bis 13.10. auf der BDE-Tour mit der Soul. Moni war auf dieser Tour leider nicht mit. Das Schiff ist hervorragend, gut durchdacht und gemütlich eingerichtet. Auch die Jungs von der Crew sind sehr aufmerksam und hilfsbereit. Das Essen an Board ist eher europäisch gehalten und sehr abwechslungsreich.
Es gab 4 Guides an Board, die die Tauchgänge geführt haben, man konnte aber auch ohne Guides tauchen gehen. Nach dem Briefing konnte man sich bei einem der Guides für den jeweiligen Tauchgang eintragen.
Während des Briefings wurden knapp die Optionen am jeweiligen Tauchplatz erwähnt. Dies hätte durchaus ausführlicher ausfallen dürfen. Nachdem man sich in die Gruppen eingetragen hat, haben sich die Gruppen nacheinander fertig gemacht, damit nicht alle gleichzeitig ins Wasser gesprungen sind. Leider wurde sich innerhalb der Gruppen nicht nochmal darauf verständigt, was genau der Plan für den Tauchgang ist. Da man sich ebenfalls aussuchen konnte, ob man Luft oder Nitrox in die Flasche füllen lässt gab es auch keine Info über die Gemische der Mittaucher. Durch die Möglichkeit der Guidewahl waren die Tauchgruppen häufig sehr inhomogen vom Leistungsstand und auch der Guide kannte seine Taucher nicht so gut.
Insgesamt entsprach die Qualität der Guides leider nicht unseren Erwartungen, denn die geführten Tauchgänge fielen hinsichtlich Sicherheit und Unterhaltungswert gegenüber Erfahrungen andernorts weit zurück. Es wurden viele anspruchsvolle Tauchgänge durchgeführt, gerade aufgrund der vorherrschenden Strömung. Hier wurden die Tauchgänge nicht dem Leistungsstand der Gruppe entsprechend angepasst – die Gruppen wurden dadurch nicht selten auseinander gerissen. Zwei Beispielfälle haben wir am Ende geschildert.
Außerdem wurden mehrfach Tauchgänge gehen die Strömung am Riff entlang geführt (ohne erkennbaren Grund oder Ziel), was komplett unnötig und anstrengend war, wenn man vom Zodiac hinterher wieder abgeholt wird (Beispiel 3). In den (wenigen) Auswertungen die initiativ von den Guides auf dem Boot mit uns geführt wurden, hörten wir oft Argumente wie „Ohne Feedback kann der Guide sich nicht den Wünschen und Bedürfnissen anpassen“. Das ist aus unserer Sicht in einigen Fällen nicht wirklich nachvollziehbar – wenn ich als Guide merke, dass meine Gruppe nicht hinterher kommt und der Abstand immer größer wird muss ich reagieren und langsamer schwimmen. Für uns waren alle Guides viel zu schnell unterwegs und man musste mehr zusehen, dass man dran bleibt als das Riff und die Tiere zu bewundern. Auch im Gespräch mit anderen Gästen haben wir vergleichbare Eindrücke gehört.
Das Einfühlungsvermögen der Guides in die Gruppe (bis auf ein paar „Lieblinge“) war sehr überschaubar und generell hatte man leider ein wenig das Gefühl, dass sie für sich den besten Tauchgang machen und nicht dem Gast einen schönen Tauchgang zu bescheren. Wir sind zum Ende der Woche dazu übergegangen die Tauchgänge ohne Guide zu machen, da das für uns entspannter war. Unserer Meinung gab es viel gefährliche Situationen die durch die Tauchgangsdurchführung der Guides entstanden sind und man am Ende froh sein kann, dass alle die Woche heil überstanden haben. Mitfahren würden wir allerdings wieder, da uns das Schiff sehr gut gefallen hat und hoffen, dass die Tauchgänge das nächste Mal besser werden.
Beispiel 1: An Big Brother ist der Guide mit seiner Gruppe auf 40 m mit der Strömung übers Südplateau getaucht, und man musste dann gegen die Strömung zurück zum Riff. Hier war der Guide dann mit Zweien aus der Gruppe verschwunden, da von denen die Flasche leer war und der Rest der Gruppe wurde sich selbst überlassen.
Beispiel 2: Deadalus Riff (anderer Guide). Wir haben uns verständigt kurz im Blauwasser nach Hammerhaien Ausschau zu halten. Nach vorigem Briefing hieß Blauwasser, man kann das Riff zu jeder Zeit wenigstens noch schemenhaft erkennen. Der Guide ist abgetaucht und mit seiner Gruppe geradewegs weg vom Riff, sodass keinerlei Orientierung mehr vorhanden war. Mein Mann und ich haben uns dann nach 15 Minuten vom Guide verabschiedet und versucht das Riff zu finden. Nach weiteren 8 Minuten sind wir dann aufgetaucht und schon am Riff vorbei getrieben gewesen. Glücklicherweise noch in Sichtweite der Zodiac-Fahrer. Zurück an Board haben wir unsere Tauchgangsdaten in die Liste eingetragen und haben uns somit nach unserem Verständnis wieder an Board zurückgemeldet. Auch haben wir kurze Zeit später mit einem der Guides gesprochen und den Verlauf des Tauchgangs geschildert. Es war allerdings noch keinerlei Nervosität zu spüren. Der Rest der Gruppe ist erst nach einer Stunde aufgetaucht und das außerhalb der Sichtweite. Immerhin hatte einer aus der Gruppe noch ENOS dabei (die Guides selber hatten keins), sodass man sie nach einer Stunde an der Oberfläche in ca. 3 km Entfernung vom Schiff orten und einsammeln konnte. Hier wusste dann aber niemand, dass es nur 4 Abgetriebene waren und nicht 6, da mein Mann und ich schon zurück waren. Auch wurde dieser Vorfall im Anschluss kaum mehr von den Guides kommentiert. Von Fehlerkultur leider keine Spur. Hier ist es meiner Meinung nach ein absolutes Versäumnis, dass nicht gecheckt wird, wer vom Tauchen zurück ist. Dies, so wurde uns gesagt, ist Aufgabe des jeweiligen Guides. Was aber wenn dem etwas passiert oder man von vorne herein ohne geht?
Beispiel 3: In einem One-Way Tauchgang gegen die Strömung ließ sich ein Taucher bereits nach wenigen Minuten von seinem Partner mitschleppen, da für das hohe vorgelegte Tempo nicht ausreichend Kondition vorhanden war. Die Situation wurde augenscheinlich vom Guide wahrgenommen, aber keine Anpassung des Tauchgangs vorgenommen. Stattdessen tauchte der Guide sehr schnell vorweg, zum Teil so weit, dass wir ihn gar nicht mehr gesehen haben.
Es gab 4 Guides an Board, die die Tauchgänge geführt haben, man konnte aber auch ohne Guides tauchen gehen. Nach dem Briefing konnte man sich bei einem der Guides für den jeweiligen Tauchgang eintragen.
Während des Briefings wurden knapp die Optionen am jeweiligen Tauchplatz erwähnt. Dies hätte durchaus ausführlicher ausfallen dürfen. Nachdem man sich in die Gruppen eingetragen hat, haben sich die Gruppen nacheinander fertig gemacht, damit nicht alle gleichzeitig ins Wasser gesprungen sind. Leider wurde sich innerhalb der Gruppen nicht nochmal darauf verständigt, was genau der Plan für den Tauchgang ist. Da man sich ebenfalls aussuchen konnte, ob man Luft oder Nitrox in die Flasche füllen lässt gab es auch keine Info über die Gemische der Mittaucher. Durch die Möglichkeit der Guidewahl waren die Tauchgruppen häufig sehr inhomogen vom Leistungsstand und auch der Guide kannte seine Taucher nicht so gut.
Insgesamt entsprach die Qualität der Guides leider nicht unseren Erwartungen, denn die geführten Tauchgänge fielen hinsichtlich Sicherheit und Unterhaltungswert gegenüber Erfahrungen andernorts weit zurück. Es wurden viele anspruchsvolle Tauchgänge durchgeführt, gerade aufgrund der vorherrschenden Strömung. Hier wurden die Tauchgänge nicht dem Leistungsstand der Gruppe entsprechend angepasst – die Gruppen wurden dadurch nicht selten auseinander gerissen. Zwei Beispielfälle haben wir am Ende geschildert.
Außerdem wurden mehrfach Tauchgänge gehen die Strömung am Riff entlang geführt (ohne erkennbaren Grund oder Ziel), was komplett unnötig und anstrengend war, wenn man vom Zodiac hinterher wieder abgeholt wird (Beispiel 3). In den (wenigen) Auswertungen die initiativ von den Guides auf dem Boot mit uns geführt wurden, hörten wir oft Argumente wie „Ohne Feedback kann der Guide sich nicht den Wünschen und Bedürfnissen anpassen“. Das ist aus unserer Sicht in einigen Fällen nicht wirklich nachvollziehbar – wenn ich als Guide merke, dass meine Gruppe nicht hinterher kommt und der Abstand immer größer wird muss ich reagieren und langsamer schwimmen. Für uns waren alle Guides viel zu schnell unterwegs und man musste mehr zusehen, dass man dran bleibt als das Riff und die Tiere zu bewundern. Auch im Gespräch mit anderen Gästen haben wir vergleichbare Eindrücke gehört.
Das Einfühlungsvermögen der Guides in die Gruppe (bis auf ein paar „Lieblinge“) war sehr überschaubar und generell hatte man leider ein wenig das Gefühl, dass sie für sich den besten Tauchgang machen und nicht dem Gast einen schönen Tauchgang zu bescheren. Wir sind zum Ende der Woche dazu übergegangen die Tauchgänge ohne Guide zu machen, da das für uns entspannter war. Unserer Meinung gab es viel gefährliche Situationen die durch die Tauchgangsdurchführung der Guides entstanden sind und man am Ende froh sein kann, dass alle die Woche heil überstanden haben. Mitfahren würden wir allerdings wieder, da uns das Schiff sehr gut gefallen hat und hoffen, dass die Tauchgänge das nächste Mal besser werden.
Beispiel 1: An Big Brother ist der Guide mit seiner Gruppe auf 40 m mit der Strömung übers Südplateau getaucht, und man musste dann gegen die Strömung zurück zum Riff. Hier war der Guide dann mit Zweien aus der Gruppe verschwunden, da von denen die Flasche leer war und der Rest der Gruppe wurde sich selbst überlassen.
Beispiel 2: Deadalus Riff (anderer Guide). Wir haben uns verständigt kurz im Blauwasser nach Hammerhaien Ausschau zu halten. Nach vorigem Briefing hieß Blauwasser, man kann das Riff zu jeder Zeit wenigstens noch schemenhaft erkennen. Der Guide ist abgetaucht und mit seiner Gruppe geradewegs weg vom Riff, sodass keinerlei Orientierung mehr vorhanden war. Mein Mann und ich haben uns dann nach 15 Minuten vom Guide verabschiedet und versucht das Riff zu finden. Nach weiteren 8 Minuten sind wir dann aufgetaucht und schon am Riff vorbei getrieben gewesen. Glücklicherweise noch in Sichtweite der Zodiac-Fahrer. Zurück an Board haben wir unsere Tauchgangsdaten in die Liste eingetragen und haben uns somit nach unserem Verständnis wieder an Board zurückgemeldet. Auch haben wir kurze Zeit später mit einem der Guides gesprochen und den Verlauf des Tauchgangs geschildert. Es war allerdings noch keinerlei Nervosität zu spüren. Der Rest der Gruppe ist erst nach einer Stunde aufgetaucht und das außerhalb der Sichtweite. Immerhin hatte einer aus der Gruppe noch ENOS dabei (die Guides selber hatten keins), sodass man sie nach einer Stunde an der Oberfläche in ca. 3 km Entfernung vom Schiff orten und einsammeln konnte. Hier wusste dann aber niemand, dass es nur 4 Abgetriebene waren und nicht 6, da mein Mann und ich schon zurück waren. Auch wurde dieser Vorfall im Anschluss kaum mehr von den Guides kommentiert. Von Fehlerkultur leider keine Spur. Hier ist es meiner Meinung nach ein absolutes Versäumnis, dass nicht gecheckt wird, wer vom Tauchen zurück ist. Dies, so wurde uns gesagt, ist Aufgabe des jeweiligen Guides. Was aber wenn dem etwas passiert oder man von vorne herein ohne geht?
Beispiel 3: In einem One-Way Tauchgang gegen die Strömung ließ sich ein Taucher bereits nach wenigen Minuten von seinem Partner mitschleppen, da für das hohe vorgelegte Tempo nicht ausreichend Kondition vorhanden war. Die Situation wurde augenscheinlich vom Guide wahrgenommen, aber keine Anpassung des Tauchgangs vorgenommen. Stattdessen tauchte der Guide sehr schnell vorweg, zum Teil so weit, dass wir ihn gar nicht mehr gesehen haben.