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NorPCMAS **750 TGs

Ich war vom 1.6. bis zum 11.6.2010 mit der Sea Hu ...

Ich war vom 1.6. bis zum 11.6.2010 mit der Sea Hunter auf Cocos.
Der Direktflug mit Condor von Frankfurt nach San Jose mit kurzem Zwischenstop in Santo Domingo verlief problemlos, dann ein Tag organisierte Sightseeing Tour in der Umgebung von San Jose, sehr interessant und empfehlenswert. Wir hatten auch diesmal, wir schon seit vielen Jahren, über WIRO Dive gebucht und waren mit der gesamten Abwicklung und Organisation hochzufrieden. Am nächsten Morgen wird man mit dem Bus vom Hotel in San Jose abgeholt, hält unterwegs zum Mittagessen und kommt am Nachmittag im Hafen von Punta Arenas an.
Die Überfahrt dauert jeweils dreißig Stunden und kann wetterabhängig für nicht seefeste Gemüter zu einer Herausforderung werden. Hier empfiehlt es sich eine adäquate Vorsorge zu treffen, wie z. B. Sea Bands, Scopoderm Pflaster, Zintona oder ähnliches.
Das Schiff ist ausreichend groß. Es gibt 2- und 3-Bettkabinen, wobei die 3-Bettkabinen für meinen Geschmack etwas zum klein sind und die 2-Bettkabinen genügend Platz bieten. Alle Kabinen haben eigenes Bad mit Dusche und WC. Warmes und kaltes Wasser ist immer ausreichend vorhanden. Jeweils vier Kabinen befinden sich im vorderen und im hinteren Teil des Schiffs. Nachteilig ist, das für jeder 4er-Gruppe nur jeweils eine Klimaanlage existiert, so dass ein für alle vier Kabinen ein Kompromiss bei der Einstellung der Temperatur gefunden werden muss, was manchmal zu Diskussionen führte.
Im Speiseraum gibt es fünf Vierertische und eine große lange Theke. Hier steht auch die wichtigste Einrichtung, eine Jura-Kaffeemaschine, an der man sich tag und nachts mit Cappuccino und Espresso versorgen kann. Bis auf Wein sind alle Getränke im Preis inbegriffen. Die Kühlschränke waren immer mit kühlem Bier und Softdrinks wohl gefüllt. Wasser gibt es in großen Wasserspendern auf jedem Deck. Zu Beginn der Reise bekommt jeder Gast seine eigene, mit Namen versehene Wasserflasche, die er immer nachfüllen kann. Auf den Kühlschränken gab es rund um die Uhr Kekse, Snacks und Knabbereien. Das Essen wurde immer als Buffet serviert und war gut, schmackhaft, abwechselungsreich und ausreichend. Neben dem Speiseraum liegt der Aufenthaltsraum mit vielen Sitzgelegenheiten und einem großen Flatscreen mit DVD-Spieler. Das gesamte Schiff bietet genügend Platz, so dass wir uns auch mit 19 Gästen (die Standardbelegung sind 18 Gäste) nie beengt fühlten.
Getaucht wird in zwei Gruppen. Für jede Gruppe gibt es ein Skiff, das sind starkmotorisierte Hartschalenboote mit Flaschenhalterungen und Sitzgelegenheiten für jeden Taucher., die zum Einstieg nach dem Tauchen auch über eine Leiter verfügen, also kein mühsames Abstrampeln wie beim Einstieg ins Zodiak. Die Ausrüstung verbleibt auf dem Skiff und dort werden auch die Flaschen gefüllt. Den Anzug und die Füßlinge behält man an und nimmt die Lampe und Fotoapparat mit auf das Schiff. Das Tauchdeck ist sehr groß, jeder hat seinen eigenen Platz mit einer Box für den Kleinkram. Es gibt zwei Süßwasserduschen und eine Toilette. Jede Gruppe wird von einem Tauchguide begleitet, man taucht gemeinsam ab, bleibt während des Tauchgangs zusammen, wenn der Luftvorrat zu Ende setzt man seine Boje, taucht auf und wird vom Skifffahrer, die immer sofort zur Stelle waren, eingesammelt.
Die Wassertemperaturen lagen im oberen Bereich bei rund 27 Grad Celsius, in vielen Fällen gab es eine Sprungschicht auf ungefähr 30 Meter und die Temperatur fiel auf 22 bis 24 Grad. Ich hatte einen halbtrockenen 3 mm Anzug, das war mit einer Neoprenkappe und Handschuhen absolut ausreichend. Im Gegensatz zum Roten Meer sind Handschuhe nicht nur erlaubt, sondern auch notwendig, da man an einigen Plätzen, aufgrund der starken Strömung an der Ankerleine abtaucht und diese sehr stark mit scharfkantigen Muscheln bewachsen ist , so dass man sich ohne Handschuhe sehr schnell die Finger aufschneidet. Auch muss man sich bei den Putzerstationen der Hammerhaie hinter den Felsen verstecken und festhalten, auch hier sind die Handschuhe von Vorteil. Die Flaschen haben durchweg INT-Anschluss und man muss den Adapter für den DIN-Anschluss selbst mitbringen. Am Anfang bekommt jeder Taucher einen Notrufsender zum Auffinden von abgetriebenen Tauchern und eine Boje, falls er seine eigene nicht dabei hat.
Das Wetter war sehr wechselhaft. Cocos hat eine jährliche Niederschlagsmenge von über 8000 mm. Es war meist bewölkt und hat vielgeregnet, aber wir hatten auch den einen und anderen schönen Tag mit Sonnenschein. Einen der Sonnentage haben wir dann auch genutzt für einen Inselausflug in die Chatham Bay genutzt und sind zu dem dazugehörigen Aussichtspunkt aufgestiegen.
Das Tauchen unterscheidet sich doch sehr vom Roten Meer, von dort kenne ich die wunderschönen sonnendurchfluteten Korallenlandschaften. In Cocos ist es eher grau, da die meisten Tauchplätze zwischen 35 und 40 Meter Tiefe liegen und der Himmel die meiste Zeit bewölkt ist. Dafür wird man aber durch jede Menge Großfisch entschädigt. Weisspitzenriffhaie sind hier so häufig, dass man sie nach dem zweiten oder dritten Tauchgang schon gar nicht mehr beachtet. Besonders beeindruckend ist der Nachtauchgang bei Manuelita, hier sieht man hunderte von Weisspitzenriffhaien auf der Jagd, ein unvergessliches Erlebnis. Weiterhin sahen wir viele Marmorrochen, Delfine, Makrelenschwärme, Hammerhaie, Galapagoshaie und einen „kleinen“ ( 3 Meter) Tigerhai.
Nach den Tauchgängen gab es auf dem Tauchdeck Saft, Obst, frische Handtücher und nach den Nachttauchgängen auch heiße Schokolade. Weiterhin gab es einen Service, den ich bisher noch nicht kannte und der auch für andere Safariboote zu empfehlen ist. Das waren Sprayflaschen die mit „sink the stink“ beschriftet waren, und mit einem Sprühmittel für die Neoprenanzüge gefüllt waren. Regelmäßig angewendet verhinderte dies Mittel den oft nach einigen Tagen auftretenden penetranten Ammoniakgeruch von urinbehafteten Neoprenanzügen. Das Mittel war wirklich sehr effektiv, so dass auch am Ende der Safari noch alle Anzüge frisch und sauber rochen. Das habe ich auf zweiwöchigen Safaris schon ganz anders erlebt.
Die gesamte Mannschaft war sehr professionell und kundenorientiert, besonders hervorzuheben ist unser Tourdirektor Wilson, der ein echtes Showtalent ist, wir hatten sehr viel Spass mit ihm. Ich habe mich in allen Belangen sehr wohl gefühlt und werde sicher demnächst noch einmal nach Cocos zurückkehren.
Noch ein kurzer Hinweis zum Trinkgeld, dessen Höhe sich an nordamerikanischen Standards orientiert. Wenn man mit der Leistung zufrieden war ist ein Trinkgeld in Höhe von 300,- US $ üblich und angemessen. Dies ist sicher um einiges höher als das was die meisten Zentraleuropäer aus Ägypten oder anderen Ländern gewohnt sind, aber letztendlich bleibt es jedem einzelnen überlassen zu bewerten was ihm die Leistung wert war.
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