Paisubatu II (Inaktiv)

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Wir haben vom 13. bis zum 20.03.2014 eine Safari ...

Wir haben vom 13. bis zum 20.03.2014 eine Safari in Raja Ampat gemacht.

Vorweg: das Schiff ist in einem guten Zustand (Kabinen, Tauchdhoni) und das Essen war wirklich sehr gut. ABER:


- Wir waren 9 Gäste, die alle entsprechende Tauch- und Safarierfahrungen hatten. Jeder Gruppe aus 3 (!) Gästen war ein (wechselnder) lokaler Guide zugeteilt, ohne dass entsprechende Buddy Teams gebildet wurden. D.h. der Dritte tauchte letztlich immer allein! Wir haben nicht erkennen können, dass der jeweilige Guide mit dem Dritten tatsächlich ein Team bildete. Im Übrigen kam es häufig vor, dass der ´Dritte´ in der einen Gruppe in das Wasser ging, aber dann mit der anderen Gruppe aus dem Wasser kam.

- der Cruise Director ´versenkte´ sich bei den Tauchgängen regelmäßig auf ca. 40 - 60 m, ohne getrennte erste Stufen und allein. Wäre etwas passiert, wäre die Tour beendet gewesen. Auf unsere Frage, ob er sich des Risikos bewusst sei, erfolgte nur ein lappidares ´Ich weiß, wenn was schiefgeht, dann bin ich tot´. Ein weitere Gast begleitete den Cruise Director manchmal in größere Tiefen, damit dieser nicht dauernd allein unterwegs war.

- ein Taucher musste am Ende eines Tauchgangs an den Oktopus eines Guides, weil er keine Luft mehr hatte. Leider hatte der Oktopus kein Mundstück!

- die drei Guides waren Freelancer aus Lembeh und sicher sehr geeignet, Markotauchgänge zu guiden. Spezifische Genaue Kenntnisse der Tauchplätze, der Gezeiten, der Strömungspunkte, die für einen Tauchgang mit dem für Raja Ampat bekannten Fischreichtum nötig waren, hatten sie - wie auch der für die Tauchgangsplanung zuständige Cruise Director, der nach seiner Angabe seit rund 2 (!) Monaten auf dem Schiff zuständig war, - schlicht nicht (Wir haben danach noch eine Woche in der Raja Ampat Dive Lodge verbracht; ein dortiger Tauchguide meinte, dass man rund 4 bis 6 „Ausbildungszeit“ vor Ort benötige, bevor man die für Raja Ampat wohl sehr komplexen Zusammenhänge von Strömung, Tidenhub und Fischreichtum so verinnerlicht hat, dass er zu jeder Zeit sowohl den passenden Tauchplatz wie auch die Tauchplatzführung auswählen kann.) Nicht anders ist zu erklären, dass wir offensichtlich immer an den falschen Punkten abgesetzt wurden und praktisch keine Fischschwärme (Korallen: in der Regel außergewöhnlich artenreich) gesehen haben. Wir haben einen Teil der Tauchplätze später vom Ressort aus erneut gemacht und waren überwältigt von Fischschulen und der Masse an Fisch. Das falsche Absetzen der Taucher wurde vom Cruise Director sogar teilweise eingeräumt (und auf den Kapitän geschoben).

- Regelmäßig wurde der gebriefte Tauchplan nicht umgesetzt, ohne dass die Bedingungen sich unter Wasser plötzlich als problematisch herausstellten oder veränderten. Anscheinend war die Kommunikation zwischen Cruise Director und Guides gestört.

- Als wir den Cruise Director auf den für Raja Ampat berühmten Fischreichtum, insbesondere die Fischschulen ansprachen, war seine erste Anmerkung, „offensichtlich habe jemand an Bord bad luck´, später stellte er die Behauptung auf, der Kapitän bzw. der Dhoni-Kapitän weigere sich, in die Strömung bzw. an die Strömungspunkte zu fahren.

- Am 18.03. schlug uns der Cruise Director vor, nach dem ersten Tauchgang die Perlenfarm zu besuchen. Parallel sollte das Boot Frischwasser an einer Quelle holen, weil - wie er an diesem Tag erstmals mitteilte - die Entsalzungsanlage des Bootes kaputt sei. Die letztgenannte Tatsache war dem Cruise Director seit dem Beginn der Safari bekannt, da er gleichzeitig mitteilte, er würde seit einiger Zeit auf Ersatzteile warten. Nach dem Besuch der Farm sollte eine Tauchgang nach einer längeren Überfahrt in Yangeffu erfolgen, ein weiterer am Tauchplatz „Manta Sandy“ sowie sodann ein Nachtauchgang. Das Safariboot machte sich also, während wir die Perlenfarm besuchten, auf den Weg zur Quelle. Die Fahrt zu der entlegenen Quelle mit dem langsamen Dhoni dauerte nach der Besichtigung der Farm deutlich mehr als eine Stunde. Ebenso die Rückfahrt von der Quelle, weil diese in der entgegengesetzten (!) Richtung zu der geplanten Tour-Route lag.

Da dem Cruise Director klar wurde, dass seine ursprüngliche Tauchplatzplanung gescheitet war, schlug er uns vor, zwei weitere (unattraktive) Tauchgänge neben der Perlenzucht, statt der geplanten attraktiven zu machen und dann die mit rund 4 Stunden angegebene Überfahrt nach Dampier Strait zu machen. Da die Mehrheit der Tauchgäste murrte, schlug er dann vor, gleich loszufahren, um Manta Sandy und einen Nachtauchgang zu machen. Der vierte Tauchgang des Tages war zu diesem Zeitpunkt zeitlich schon nicht mehr möglich! Die Überfahrt dauerte trotz ruhiger See dann rund sechseinhalb Stunden, so dass der Tauchgang „Manta Sandy“ in die Abenddämmerung fiel. Der Nachtauchgang erfolgte um ca. 21.30 Uhr. Hier wurden wir in der vollen Strömung abgesetzt, was für einen Nachttauchgang wohl nicht besonders sinnvoll ist. Die fehlerhafte (Zeit-)Planung wurde vom Cruise Director gegenüber allen Gästen eingeräumt.

- Natürlich sah der Cruise Director Gerard die Gefahr, dass - sollten Tauchgänge endgültig ausfallen - Beanstandungen erfolgen könnten. Am letzten Tauchtag, an dem nur zwei Tauchgänge geplant waren, bot er daher an einen dritten (Kompensation des Vortages) zu machen, obwohl die no-flight Zeit von 24 Stunden bei allen Gästen zwingend und selbst diejenige von 18 Stunden wohl auch unterschritten war. Natürlich hat er den dritten TG ´freigestellt´, aber nach dem misslungenen Vortag und dem Unmut der Gäste war nicht zu erwarten, dass einer dieses Angebot nicht annimmt. Lediglich zur Klarstellung: Uns betraf dieses Problem nicht, weil wir am letzten Tag der Safari an der Dive Lodge abgesetzt wurden und nicht fliegen mussten.

Angesichts dieser Erfahrungen war die Safari (insbesondere wegen Anreise und Kosten) eher enttäuschend (auch wenn zwei interessante Landausflüge gemacht wurden; Mount Pindito, o.g. Perlenfarm) und einige Tauchgänge von den 20 sehr gelungen waren (Mantabegegnungen, sehr schöne Nachttauchtänge, Korrallen bemerkenswert). Enttäuschend insbesondere wenn man nach Raja Ampat fährt, um den entsprechenden Fischreichtum zu sehen (Kurz: no current, no fish). Zum Glück hatten wir hervorragende Tauchgänge von der Raja Ampat Dive Lodge, die dies mehr als kompensiert haben.