Tauchkreuzfahrt mit Paisubatu II vom 05.10.-16.10 ...
Tauchkreuzfahrt mit Paisubatu II vom 05.10.-16.10.2009
Route, Indonesien: Lembeh Strait, Bangka Islands, Sangihe Islands, Bunaken, Lembeh Strait
Um die dann während der Tour gewonnen Eindrücke und Erlebnisse zu schildern, hier der dann durchgeführte Ablauf im Detail:
05.10.2009
Frühe Ankunft auf der Paisubatu II, freundliche Begrüßung an Bord, keine Sicherheitseinweisung nur Vorstellung des Boots. Kein Hinweis auf Rettungsinsel (siehe Bilder im Anschluss) und Schwimmwesten. 1 TG extra wegen längerer Wartezeit auf übrige Gäste (insgesamt 6, Franzosen, sehr aufgeschlossen, freundlich und umgänglich, auch wenn es ab und zu mit der Sprache etwas komplizierter wurde)
Übernachtung Lembeh Strait
06.10.2009
3 TG Lembeh Strait, verspätete Abfahrt nach Bangka wegen fehlender/unvollständiger Papiere des Kapitäns. Überfahrt nach Bangka mit ersichtlicher Aufregung der Mannschaft wegen Maschinenperformance.
1 Nacht TG auf Bangka. Übernachtung Bangka.
07.10.2009
3 TG Bangka / Sahaung Island
Abfahrt Richtung Norden am späten Nachmittag, Nachts 3x Maschine stopp, wegen Filterwechsel verursacht durch Wasser im Diesel (Aussage Mannschaft), Manövrierunfähigkeit bei mittlerer See und starken Regenfällen mit Windböen verursachen heftiges Rollen des Schiffs zur Seite, Wassereinfall in ersten Kabinen, einige Passagiere packen ihre Pässe in wasserdichte Beutel
08.10.2009
Schiff treibt östlich vor Siau Island nach 4x Maschine stopp um 04:30 Uhr früh, kein Starten mehr möglich, Tauch Dhoni versucht Paisubatu II abzuschleppen, als Schiffe zusammengebunden, reisst eine Welle das Heck des Dhoni mit dem Seil aus der Verankerung, worauf Wellen eindringen und das Dhoni alleine in Siau Hafen abfährt, 8 Stunden Treiben auf offener See und Abtreiben von Siau bei mittlerem Seegang, weiterhin starkes Rollen des Schiffs, 12:30 Entscheidung zur Anforderung eines zweiten Schiffs das um 14:00 zum Abschleppen eintrifft, Ankunft 17:00 in Siau Hafen
09.10.2009
3 TG von Siau Island Hafen aus
Maschine weiter defekt
10.10.2009
3 TG von Siau Island Hafen aus
Maschine weiter defekt
11.10.2009
4 TG um Siau Island, Abfahrt Siau Hafen um 04:00 früh mit eingeschränkter Motorleistung bis zum Ende der Tour
12.10.2009
01:00 Nachts Abfahrt Siau Richtung Ruang Island
3 TG Ruang Island, 1 TG Tahulandang Island
21:00 Abfahrt Ruang Richtung Bangka, Sahaung Island
13.10.2009
1 TG Sahaung Island
1 TG Bangka Island
2 TG Sulawesi Festland
14.10.2009
2 TG Sulawesi Festland
2 TG Lembeh Strait
15.10.2009
3 TG Lembeh Strait
16.10.2009
Vom Schiff gehen
Mit dem eigentlichen Verlauf der Tour sind nur 50% des angekündigten und beauftragten Programms erfüllt.
Von den angekündigten und geplanten Tauchgängen wurden anstatt 36 TG nur 30TG durchgeführt.
Festgebundene Rettungsinsel am Ende des Schiffs:
Meiner Meinung nach ist die Paisubatu II ein Safari-Boot vor dem dringend abgeraten werden muss. Im Folgenden die Details:
1.) Sicherheit, Ausstattung an Bord und Einweisung
Bei Ankunft an Bord wurde eine kurze Begehung des Schiffs mit Hinweisen zum Ablauf und Organisation durchgeführt. Dabei wurde keine Sicherheitsunterweisung gehalten (Feuerlöscher, Schwimmwesten, Rettungsinsel). Nach eigenem Suchen wurde die Dinge gefunden. Unter anderem veraltete Schwimmwesten und eine festgebunden, nicht gewartete Rettungsinsel.
2.) Tauchbetrieb
Es gibt 3 indonesische Guides, von denen nur einer gebrochen Englisch sprach. Der Verantwortliche auf dem Boot gibt ab und zu Übersetzungen für die französischen Gäste (Mehrzahl auf dem Boot), aber es herrscht allgemeine Zurückhaltung in der Kommunikation wegen Sprachbarrieren, was sich gerade im Briefing der TG bemerkbar macht. Dieses findet zwar für jeden TG statt, hat aber keine Details, keine TG Planung und geht wenig auf Standardverfahren im Tauchen oder TG Kommunikation und Notfallverfahren ein. Das Gebiet sollte sowieso nur von Off-Shore erfahrenen Tauchern betaucht werden, da fördern ein schlechtes Briefing und unerfahrene Guides (1x OWD, 2x AOWD) nicht die Sicherheit. Speziell nicht, wenn als 2ten TG am Tag ein 45m Deko-TG am Wrack, mit Durchtauchen des Wracks und geplanter Dekostufe angekündigt wird. Ohne Notfall-Stageflasche auf der Dekostufe und nur mit 1x 10l Tank. Der TG konnte dann nicht durchgeführt werden, da das Hand-GPS der Crew den falschen Ort angezeigt hatte und ein Abstieg nur ins Blaue führte.
Mit der Schonung der unter Wasser Welt haben es die Guides auch nicht. Da wird jedes Tier aufgewirbelt, manuell fürs Foto drapiert und schon mal ein kleiner Hai am Schwanz aus einer Höhle gezogen. Nach internen Aussagen an Bord, werden die Guides vom Schiffseigener, einem französischen Biologen, dazu animiert, um die Gäste bei Laune zu halten und gute Fotos zu ermöglichen.
3.) Schiffsmotor und elektrische Anlagen
Das Boot verfügt nur über einen einzelnen Antrieb und es gibt keine Ersatzmaschine. Eine Ersatzteilbevorratung findet nicht statt und so konnte das entstandene Maschinenproblem erst nach 3 Tagen mit Ersatzteilen für die Einspritzung aus Bitung halbwegs gelöst werden. Die Weiterfahrt fand dann mit halber Kraft und abhängig von den Wetterbedingungen statt. Die Reparaturkompetenz der Crew in Verbindung mit den alten elektrischen Anlagen hat dann beinahe zu einem Brand im Maschinenraum geführt. Es wurde über Batterie der Motor versucht zu starten, wobei ein Kurzschluss die Treibstoffgase im Maschinenraum fast entzündet hat, wie am Ende des Trips durchgesickert ist. Der zuständige Mechaniker wurde bei Ankunft in Bitung entlassen.
Ohne Motor und manövrierunfähig weisst das Schiff bei mittlerem Wellengang starkes Rollen auf. Da die Paisabatu II recht lang, hoch aber schmal ist dreht sie sich mit der Schiffsbreite in den Wind und Rollt zur Seite. Dabei sind erste Wellen ins Boot gekommen, u.a. in einzelne Kabinen. Wären die Wellen etwas höher gewesen, wäre das Unglück nicht mehr zu verhindern gewesen. Da ist es sehr unverständlich, das der Verantwortliche auf dem Boot 8 Stunden auf ein kostenpflichtiges 2tes Schiff zum Schleppen verzichtet hat.
4.) Kabine
Ich hatte eine Aussenkabine mit Doppelstockbett und Schrank, die funktionell war und für jedes Bett ein Bullauge hatte. Als sich herausstellte das die Bullaugen undicht und mittlerweile meine Matratze gut durchgenässt war, wurde das Problem für den Rest der Tour mit Handtüchern gelöst, die ich als Abdichtung bekommen habe. Obwohl eine weitere Kabine frei war.
Aufgrund der geschilderten Umstände liegt es an Ihnen, ob Sie dieses Schiff buchen möchten. Ich habe meine Lehren gezogen und bin heil aus der Sache raus, u.a. durch meine Eigenqualifikation.
Viele Grüße
Thorsten Ferbach
Route, Indonesien: Lembeh Strait, Bangka Islands, Sangihe Islands, Bunaken, Lembeh Strait
Um die dann während der Tour gewonnen Eindrücke und Erlebnisse zu schildern, hier der dann durchgeführte Ablauf im Detail:
05.10.2009
Frühe Ankunft auf der Paisubatu II, freundliche Begrüßung an Bord, keine Sicherheitseinweisung nur Vorstellung des Boots. Kein Hinweis auf Rettungsinsel (siehe Bilder im Anschluss) und Schwimmwesten. 1 TG extra wegen längerer Wartezeit auf übrige Gäste (insgesamt 6, Franzosen, sehr aufgeschlossen, freundlich und umgänglich, auch wenn es ab und zu mit der Sprache etwas komplizierter wurde)
Übernachtung Lembeh Strait
06.10.2009
3 TG Lembeh Strait, verspätete Abfahrt nach Bangka wegen fehlender/unvollständiger Papiere des Kapitäns. Überfahrt nach Bangka mit ersichtlicher Aufregung der Mannschaft wegen Maschinenperformance.
1 Nacht TG auf Bangka. Übernachtung Bangka.
07.10.2009
3 TG Bangka / Sahaung Island
Abfahrt Richtung Norden am späten Nachmittag, Nachts 3x Maschine stopp, wegen Filterwechsel verursacht durch Wasser im Diesel (Aussage Mannschaft), Manövrierunfähigkeit bei mittlerer See und starken Regenfällen mit Windböen verursachen heftiges Rollen des Schiffs zur Seite, Wassereinfall in ersten Kabinen, einige Passagiere packen ihre Pässe in wasserdichte Beutel
08.10.2009
Schiff treibt östlich vor Siau Island nach 4x Maschine stopp um 04:30 Uhr früh, kein Starten mehr möglich, Tauch Dhoni versucht Paisubatu II abzuschleppen, als Schiffe zusammengebunden, reisst eine Welle das Heck des Dhoni mit dem Seil aus der Verankerung, worauf Wellen eindringen und das Dhoni alleine in Siau Hafen abfährt, 8 Stunden Treiben auf offener See und Abtreiben von Siau bei mittlerem Seegang, weiterhin starkes Rollen des Schiffs, 12:30 Entscheidung zur Anforderung eines zweiten Schiffs das um 14:00 zum Abschleppen eintrifft, Ankunft 17:00 in Siau Hafen
09.10.2009
3 TG von Siau Island Hafen aus
Maschine weiter defekt
10.10.2009
3 TG von Siau Island Hafen aus
Maschine weiter defekt
11.10.2009
4 TG um Siau Island, Abfahrt Siau Hafen um 04:00 früh mit eingeschränkter Motorleistung bis zum Ende der Tour
12.10.2009
01:00 Nachts Abfahrt Siau Richtung Ruang Island
3 TG Ruang Island, 1 TG Tahulandang Island
21:00 Abfahrt Ruang Richtung Bangka, Sahaung Island
13.10.2009
1 TG Sahaung Island
1 TG Bangka Island
2 TG Sulawesi Festland
14.10.2009
2 TG Sulawesi Festland
2 TG Lembeh Strait
15.10.2009
3 TG Lembeh Strait
16.10.2009
Vom Schiff gehen
Mit dem eigentlichen Verlauf der Tour sind nur 50% des angekündigten und beauftragten Programms erfüllt.
Von den angekündigten und geplanten Tauchgängen wurden anstatt 36 TG nur 30TG durchgeführt.
Festgebundene Rettungsinsel am Ende des Schiffs:
Meiner Meinung nach ist die Paisubatu II ein Safari-Boot vor dem dringend abgeraten werden muss. Im Folgenden die Details:
1.) Sicherheit, Ausstattung an Bord und Einweisung
Bei Ankunft an Bord wurde eine kurze Begehung des Schiffs mit Hinweisen zum Ablauf und Organisation durchgeführt. Dabei wurde keine Sicherheitsunterweisung gehalten (Feuerlöscher, Schwimmwesten, Rettungsinsel). Nach eigenem Suchen wurde die Dinge gefunden. Unter anderem veraltete Schwimmwesten und eine festgebunden, nicht gewartete Rettungsinsel.
2.) Tauchbetrieb
Es gibt 3 indonesische Guides, von denen nur einer gebrochen Englisch sprach. Der Verantwortliche auf dem Boot gibt ab und zu Übersetzungen für die französischen Gäste (Mehrzahl auf dem Boot), aber es herrscht allgemeine Zurückhaltung in der Kommunikation wegen Sprachbarrieren, was sich gerade im Briefing der TG bemerkbar macht. Dieses findet zwar für jeden TG statt, hat aber keine Details, keine TG Planung und geht wenig auf Standardverfahren im Tauchen oder TG Kommunikation und Notfallverfahren ein. Das Gebiet sollte sowieso nur von Off-Shore erfahrenen Tauchern betaucht werden, da fördern ein schlechtes Briefing und unerfahrene Guides (1x OWD, 2x AOWD) nicht die Sicherheit. Speziell nicht, wenn als 2ten TG am Tag ein 45m Deko-TG am Wrack, mit Durchtauchen des Wracks und geplanter Dekostufe angekündigt wird. Ohne Notfall-Stageflasche auf der Dekostufe und nur mit 1x 10l Tank. Der TG konnte dann nicht durchgeführt werden, da das Hand-GPS der Crew den falschen Ort angezeigt hatte und ein Abstieg nur ins Blaue führte.
Mit der Schonung der unter Wasser Welt haben es die Guides auch nicht. Da wird jedes Tier aufgewirbelt, manuell fürs Foto drapiert und schon mal ein kleiner Hai am Schwanz aus einer Höhle gezogen. Nach internen Aussagen an Bord, werden die Guides vom Schiffseigener, einem französischen Biologen, dazu animiert, um die Gäste bei Laune zu halten und gute Fotos zu ermöglichen.
3.) Schiffsmotor und elektrische Anlagen
Das Boot verfügt nur über einen einzelnen Antrieb und es gibt keine Ersatzmaschine. Eine Ersatzteilbevorratung findet nicht statt und so konnte das entstandene Maschinenproblem erst nach 3 Tagen mit Ersatzteilen für die Einspritzung aus Bitung halbwegs gelöst werden. Die Weiterfahrt fand dann mit halber Kraft und abhängig von den Wetterbedingungen statt. Die Reparaturkompetenz der Crew in Verbindung mit den alten elektrischen Anlagen hat dann beinahe zu einem Brand im Maschinenraum geführt. Es wurde über Batterie der Motor versucht zu starten, wobei ein Kurzschluss die Treibstoffgase im Maschinenraum fast entzündet hat, wie am Ende des Trips durchgesickert ist. Der zuständige Mechaniker wurde bei Ankunft in Bitung entlassen.
Ohne Motor und manövrierunfähig weisst das Schiff bei mittlerem Wellengang starkes Rollen auf. Da die Paisabatu II recht lang, hoch aber schmal ist dreht sie sich mit der Schiffsbreite in den Wind und Rollt zur Seite. Dabei sind erste Wellen ins Boot gekommen, u.a. in einzelne Kabinen. Wären die Wellen etwas höher gewesen, wäre das Unglück nicht mehr zu verhindern gewesen. Da ist es sehr unverständlich, das der Verantwortliche auf dem Boot 8 Stunden auf ein kostenpflichtiges 2tes Schiff zum Schleppen verzichtet hat.
4.) Kabine
Ich hatte eine Aussenkabine mit Doppelstockbett und Schrank, die funktionell war und für jedes Bett ein Bullauge hatte. Als sich herausstellte das die Bullaugen undicht und mittlerweile meine Matratze gut durchgenässt war, wurde das Problem für den Rest der Tour mit Handtüchern gelöst, die ich als Abdichtung bekommen habe. Obwohl eine weitere Kabine frei war.
Aufgrund der geschilderten Umstände liegt es an Ihnen, ob Sie dieses Schiff buchen möchten. Ich habe meine Lehren gezogen und bin heil aus der Sache raus, u.a. durch meine Eigenqualifikation.
Viele Grüße
Thorsten Ferbach