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Bewertungen(27)

Taucher334571ausreichend...1500 TGs

10 Tage Stahl und Steilwand 14.-24.11.2022

Huiuiui, da hagelte es aber Kritik von einem. Schade drum, auf dem Schiff klang es gar nicht so.
Ich schreibe sonst nie solche Berichte, aber das muss ich gerade rücken:
Es war meine 10. Safari und mein 20. Aufenthalt in Ägypten und - summasumarum - es war einer der Besten.
Preise: Zugegeben, die Fahrt ist nicht ganz billig, aber das Schiff ist zu Recht in der Oberklasse angesetzt, deutlich besser (mehr Platz, schöne Einrichtung, großes Bad, stilvoll) als viele andere und damit sein Geld auch werter als viele andere.
Getränke: 7.- für einen Cocktail und 4.-€ /Bier ist überraschend viel. Ich halte mich angesichts meines fehlenden Wissens über die Beschaffungskosten mit Kritik zurück.
Technik: Moni sagte schon, dass sie Schwierigkeiten hat, neue Flaschen zu bekommen. Meine Flasche musste ich 3x austauschen, weil wohl beim Füllen die Ventile immer überdreht wurden. Aber das war ein Problem eines Crewmitgliedes und nicht der Flaschen. Auch ich hätte gerne öfters an einigen Spots statt Nitrox 15 l-190 bar mal gerne Trimix und Stages mit 20l-300bar gehabt um den Anblick noch länger genießen zu können. 220 Bar immer und sicher zu jedem Tauchgang wären schön und hier wird auch von Moni sicher ansetzen.
Nitrox: ich tauche am liebsten den 1. Tg am Tag mit Luft, den 2. dann mit 28% und den oder die letzten beiden mit 32-36%. Andere hätten gerne immer 32 oder immer Luft. Wie soll das denn gehen: 25x4, d.h. 100 verschiedene Mischungen pro Tag?
Wir hatten immer 26-29 % und wer damit nicht rechnen und seinen Tauchgang sicher planen kann, sollte nochmal auf die taucherische Schulbank gehen.
Guides: Natürlich müssen sich 3 Leute mit 3 unterschiedlichen Nationalitäten und Mentalitäten immer abstimmen. Auch ihr ständiges Bestreben, auf 25 verschiedene Wünsche einzugehen, ist bei so vielen Individualisten nicht immer erfolgreich. Aber Streit oder Unstimmigkeiten? - weit gefehlt. Insgesamt ein sehr nettes Team, mit dem ich jederzeit gerne wieder unterwegs sein werde.
Jeder hat seine/n Lieblingsguide oder -in (ich diesmal auch (seufz) auch, gebe ich zu) oder taucht auch gerne alleine. Das wurde alles immer möglich gemacht.
Täusche ich mich oder klang es sowohl in der Kritik als auch in der Antwort durch, dass da jemand als einzelner ein Doppelzimmer haben wollte und eine spezielle Guidin "dazu"???? ----... gefährliches Pflaster...
Gruppendynamik: Psychologisch gesehen ist ein Urlaub immer eine sensible und schwierige Phase für jeden Menschen, weil der einzelne besonders in der Zeit seine eigene Persönlichkeit ganz oben hinstellt (und seinem in den letzten Monaten aufgebauten Frust manchmal freien Lauf lässt). Wenn man aber eine zusammengewürfelte Gemeinschaft auf einem Schiff über 10 Tage hinweg besser machen will, sollte man eher bei sich selbst anfangen und nicht bei anderen.
Ich habe schon viel schlechtere Teams gesehen, selten bessere.
Crew: Es gab ganz gute und etwas weniger gute. Auf jedem Schiff war es auch bisher oft so, dass es in den letzten 2 Tagen etwas schwieriger wurde, aber das waren hier nur Nuancen. Ich weiß, wie schwierig es ist, gutes Personal zu finden. Wenn ich also daran denke, dass man Deutschland schon als Servicewüste bezeichnet, war es doch auf dem Schiff super, oder?
Katastrophale Organisation, miese Briefings und 08/15-Abfertigung: Da muss der Kritiker auf einem anderen Schiff gewesen sein - oder hat gerne militärische Zucht und Ordnung...
Essen: Ich finde es immer beachtlich, was ein Koch auf einem Schiff in der kleinen Kombüse alles leisten kann und war rundum zufrieden. Ich bin kein Freund der Kuchen und Süßspeisen an Bord (andere schon) aber dafür gab es reichlich gutes Obst. Bei den Krustentieren und beim Fisch bin ich ambivalent: ich esse sie leider immer noch gerne, sehe sie aber lieber lebend unter Wasser, muss also nicht sein. Zubereitung: meist gut bis sehr gut. Lediglich bei den Cocktails ist dringend Verbesserung angezeigt aber dazu habe ich mit meinen Rezepturen hoffentlich beitragen können. Picknick am Strand: war etwas zu spät abends und zu kurz, zu kalt und zu windig. An der Verspätung waren wir Gäste schuld, an der Kälte das Wetter im November. Es war aber trotzdem ein super Event.
Tauchen, Tauchgründe: In dem Bestreben aller, immer da sein zu wollen, wo sonst niemand gerade taucht, sind dann doch wieder viele am gleichen Ort. Das ist unvermeidbar, aber hej, es waren absolut geile Tauchgänge dabei mit Mantas, Haien etc.. Es ist weder die Schuld es Kapitäns noch der Guides, wenn es insgesamt einfach nicht mehr so viele Großfische gibt oder wie in den bekannten diversen Tauchermärchen - oder einfach zu viele Tauchschiffe.
Notfall/Medizin: Ich habe noch nie eine so gut ausgerüstete Bordapotheke auf einem Safarischiff wie auf der Soul gesehen. Lediglich zur Sauerstoffgabe schlage ich als Verbesserung ein Demandventil vor. Und ENOS an Bord war doch ein Luxus, oder?
Wellness: Einen Jaccuzi an Bord finde ich witzig, aber angesichts der Nähe des Roten Meeres unnötig. Die Duschen sind groß, toll und immer warm gewesen. Die Massagen waren einfach nur GENIAL (30.- € für 30 min, 45€ für 60 min).
Fazit der Tour: Danke an alle, egal ob Moni, Guides (besonders Cuxhafener) Crew, Mitreisende - auch die badischen...
Jederzeit gerne wieder, bin schon am Planen.
... und sorry, Marc, objektiv war Deine Kritik sicher nicht.
Bernd