Wir waren Ende April 10 Tage 11 Nächte an Bord de ...
Wir waren Ende April 10 Tage 11 Nächte an Bord der Okeanos Aggressor aus der Tour von Puntarenas an der Costa Rica Pazifikseite zur Cocos Insel und retour.
Grundsätzlich gilt, daß wir einen sehr schönen Urlaub hatten, dennoch gibt es einiges anzumerken:
1. Das Schiff ist alt (vor mehr als 30 Jahren als Yacht für einen Italiener gebaut worden). Wenn man ein wenig genauer hinschaut, dann merkt man das Alter.
2. Dafür, daß wir sowohl auf der Hintour als auch auf der Rücktour nur sehr wenig Seegang hatten, hat das Schiff stark geschaukelt, was sich bei meiner Frau in Seekrankheit niederschlug. Ein Mitreisender, der selber Eigner eines großen Tauchbootes im Roten Meer ist, führt dies auf einen Konstruktionsfehler zurück. Ob das so ist oder einfach die lange Pazikdünung verantwortlich ist, kann ich als Landratte nicht beurteilen. Die Überfahrt dauerte hin 34 Stunden und zurück 32 Stunden.
3. Der isländische Vulkan, dessen Namen ich immer noch nicht aussprechen kann, hat dazu geführt, daß von den 22 gebuchten Tauchern lediglich 4 zum Termin in Puntarenas waren. So hatten wir die für Cocos sehr seltene Situation eines fast leeren Schiffes. Ich möchte mir aber nicht vorstellen, wie eng es mit 22 Tauchern gewesen wäre.
4. Sicherheit auf See.
Wie gesagt ich bin eine Landratte, aber ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Das Schiff ist mit allen üblichen Sicherheitsausrüstungen ausgestattet. Neben Rettungsinseln können auch die beiden stark motorisierten sehr großen Zodiacs blitzschnell zu Wasser gelassen werden. Die Crew (komplett aus Costa Rica) machte seemännisch auf mich einen äußerst kompetenten Eindruck. In den 30 Jahren hat die Okeanos etliche Touren nach Cocos gefahren, von einem Unfall ist nichts bekannt. Ein Sicherheitsbriefing in Englisch wurde zu Beginn der Tour durchgeführt.
5. Kabinen.
Wir hatten eine 2- Bett Kabine belegt, alle Kabinen haben Etagenbetten. Theoretisch sollte jede Kabine mit Fernsehen und DVD Spieler ausgestattet sein. In unserer Kabine fehlte der Fernseher. Die Kabinen wurden täglich (außer während der Überfahrt) gereinigt. Die Reinigung war aber äußerst oberflächlich, was vor allem meine Frau störte. Jede Kabine hat ein Waschbecken im Zimmer und eine Naßzelle mit Dusche und Toilette mit all den Nachteilen, die die meisten aus Ägypten kennen. Die Kabinen im Oberdeck haben die größeren Fenster bzw. Bullaugen, schwanken aber mehr. Im Bug gibt es eine großzügigere Kabine für 4 Personen.
6. Essen.
Wir sind Vegetarier und so war es natürlich bei insgesamt nur 4 Gästen ziemlich Aufwand etwas Vernünftiges zu kochen. Der Koch hat sich nicht wirklich reingehängt und so war das Essen allenfalls mäßig, die Portionen aber ausreichend. Im Vergleich zur vorjährigen Tour mit der Palau Aggressor war das Essen aber um mindestens zwei Klassen schlechter.
7. Freundlichkeit.
Die Crew war sehr heterogen. Ausdrücklich positiv hervorheben möchte ich den Diveguide Andres, der mit seinen Mitte 20 einen tollen Job gemacht hat. Positiv ist mir auch der Captain aufgefallen, der sehr freundlich war, und auch gelegentlich beim Tauchen mit im Wasser war. Andere aus der Crew waren verschlossen bis unfreundlich, was sicherlich teilweise auch an der Sprachbarriere lag. Nur einer von uns vier Gästen spricht leidlich spanisch.
8. Tauchen.
Der eigentlich Grund, weshalb wir die Strapazen auf uns genommen haben:
Bereits in Deutschland wurden die Brevetierung und die Erfahrung abgefragt, zusätzlich der übliche Gesundheitsfragebogen. Alles wurde an Bord nochmals überprüft.
Die Briefings waren auf Englisch und für uns absolut ausreichend.
Wir haben während der Tauchtage 12 verschiedene Plätze besucht. Am besten war ohne Zweifel Alcyone.
Wir haben unendlich viele Weißspitzenriffhaie, mehrfach Galapagoshaie, einige graue Riffhaie und relativ viele Hammerhaie gesehen. Die ´Riesenwand´ an Hammerhaien mit 300 Tieren, von denen einige berichteten sahen wir nicht. Auch Walhaie und und Mantas waren Fehlanzeige, dafür stimmte die Jahreszeit nicht. Die größte Hammerhaischule, die wir sahen hatte vielleicht 30 Tiere. Sehr viele Marmorrochen, etliche Adlerrochen, eine Schildkröte, 2 Frogfische und viele Schwarmfische waren weitere Highlights. Korallen waren nur spärlich zu sehen. Für mich waren die Nachttauchgänge mit hunderten wuselnder Weißspitzenriffhaie ein Erlebnis, das sich mir unvergeßlich eingebrannt hat.
Die Frage, ob man mit dem Tauchen zufrieden ist, ist immer auch eine Frage mit welchen Erwartungen man anreist. Meine Frau und ich waren mit dem Tauchen und dem Gesehenen zufrieden. Unsere beiden Mitreisenden (einer hat mehr als 20000 Tg, der andere etwa 5500 TG) waren von der Ausbeute tief enttäuscht.
Der Grund, weshalb weniger Hammerhaie als üblich dort waren ist lt. Auskunft des Guide, daß das El Nino Phänomen dieses Jahr deutlich stärker ausgeprägt ist, was zu erhelblich höheren Wassertemperaturen geführt hat.
Übrigens 5mm sind ausreichend und auch zu empfehlen. Meine eher verfroreene Frau hat dazu noch eine Kopfhaube genutzt.
Fazit: Ein schöner, aber auch kostspieliger Urlaub. Es wurden nicht alle Erwartungen erfüllt. Das Schiff ist eingeschränkt empfehlenswert. Vielleicht ist der Service bei einer ´Normaltour´ mit >80% Auslastung besser.
Das Preis- Leistungsverhältnis hat nicht gestimmt. Z.B. hat ein Palau Urlaub bei etwa gleichem Zeit- und Kostenaufwand mir erheblich besser gefallen.
WICHTIG: Nicht nur zum Tauchen nach Costa Rica kommen. Das Land hat auch Überwasser sehr viel zu bieten. Etwa 1/4 der Landesfläche ist Naturschutzgebiet. Die Woche Abenteuer- Rundreise in den Dschungel und zu den Vulkanen hat mir eher noch besser gefallen, als der Abstecher nach Cocos.
Grundsätzlich gilt, daß wir einen sehr schönen Urlaub hatten, dennoch gibt es einiges anzumerken:
1. Das Schiff ist alt (vor mehr als 30 Jahren als Yacht für einen Italiener gebaut worden). Wenn man ein wenig genauer hinschaut, dann merkt man das Alter.
2. Dafür, daß wir sowohl auf der Hintour als auch auf der Rücktour nur sehr wenig Seegang hatten, hat das Schiff stark geschaukelt, was sich bei meiner Frau in Seekrankheit niederschlug. Ein Mitreisender, der selber Eigner eines großen Tauchbootes im Roten Meer ist, führt dies auf einen Konstruktionsfehler zurück. Ob das so ist oder einfach die lange Pazikdünung verantwortlich ist, kann ich als Landratte nicht beurteilen. Die Überfahrt dauerte hin 34 Stunden und zurück 32 Stunden.
3. Der isländische Vulkan, dessen Namen ich immer noch nicht aussprechen kann, hat dazu geführt, daß von den 22 gebuchten Tauchern lediglich 4 zum Termin in Puntarenas waren. So hatten wir die für Cocos sehr seltene Situation eines fast leeren Schiffes. Ich möchte mir aber nicht vorstellen, wie eng es mit 22 Tauchern gewesen wäre.
4. Sicherheit auf See.
Wie gesagt ich bin eine Landratte, aber ich habe mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt. Das Schiff ist mit allen üblichen Sicherheitsausrüstungen ausgestattet. Neben Rettungsinseln können auch die beiden stark motorisierten sehr großen Zodiacs blitzschnell zu Wasser gelassen werden. Die Crew (komplett aus Costa Rica) machte seemännisch auf mich einen äußerst kompetenten Eindruck. In den 30 Jahren hat die Okeanos etliche Touren nach Cocos gefahren, von einem Unfall ist nichts bekannt. Ein Sicherheitsbriefing in Englisch wurde zu Beginn der Tour durchgeführt.
5. Kabinen.
Wir hatten eine 2- Bett Kabine belegt, alle Kabinen haben Etagenbetten. Theoretisch sollte jede Kabine mit Fernsehen und DVD Spieler ausgestattet sein. In unserer Kabine fehlte der Fernseher. Die Kabinen wurden täglich (außer während der Überfahrt) gereinigt. Die Reinigung war aber äußerst oberflächlich, was vor allem meine Frau störte. Jede Kabine hat ein Waschbecken im Zimmer und eine Naßzelle mit Dusche und Toilette mit all den Nachteilen, die die meisten aus Ägypten kennen. Die Kabinen im Oberdeck haben die größeren Fenster bzw. Bullaugen, schwanken aber mehr. Im Bug gibt es eine großzügigere Kabine für 4 Personen.
6. Essen.
Wir sind Vegetarier und so war es natürlich bei insgesamt nur 4 Gästen ziemlich Aufwand etwas Vernünftiges zu kochen. Der Koch hat sich nicht wirklich reingehängt und so war das Essen allenfalls mäßig, die Portionen aber ausreichend. Im Vergleich zur vorjährigen Tour mit der Palau Aggressor war das Essen aber um mindestens zwei Klassen schlechter.
7. Freundlichkeit.
Die Crew war sehr heterogen. Ausdrücklich positiv hervorheben möchte ich den Diveguide Andres, der mit seinen Mitte 20 einen tollen Job gemacht hat. Positiv ist mir auch der Captain aufgefallen, der sehr freundlich war, und auch gelegentlich beim Tauchen mit im Wasser war. Andere aus der Crew waren verschlossen bis unfreundlich, was sicherlich teilweise auch an der Sprachbarriere lag. Nur einer von uns vier Gästen spricht leidlich spanisch.
8. Tauchen.
Der eigentlich Grund, weshalb wir die Strapazen auf uns genommen haben:
Bereits in Deutschland wurden die Brevetierung und die Erfahrung abgefragt, zusätzlich der übliche Gesundheitsfragebogen. Alles wurde an Bord nochmals überprüft.
Die Briefings waren auf Englisch und für uns absolut ausreichend.
Wir haben während der Tauchtage 12 verschiedene Plätze besucht. Am besten war ohne Zweifel Alcyone.
Wir haben unendlich viele Weißspitzenriffhaie, mehrfach Galapagoshaie, einige graue Riffhaie und relativ viele Hammerhaie gesehen. Die ´Riesenwand´ an Hammerhaien mit 300 Tieren, von denen einige berichteten sahen wir nicht. Auch Walhaie und und Mantas waren Fehlanzeige, dafür stimmte die Jahreszeit nicht. Die größte Hammerhaischule, die wir sahen hatte vielleicht 30 Tiere. Sehr viele Marmorrochen, etliche Adlerrochen, eine Schildkröte, 2 Frogfische und viele Schwarmfische waren weitere Highlights. Korallen waren nur spärlich zu sehen. Für mich waren die Nachttauchgänge mit hunderten wuselnder Weißspitzenriffhaie ein Erlebnis, das sich mir unvergeßlich eingebrannt hat.
Die Frage, ob man mit dem Tauchen zufrieden ist, ist immer auch eine Frage mit welchen Erwartungen man anreist. Meine Frau und ich waren mit dem Tauchen und dem Gesehenen zufrieden. Unsere beiden Mitreisenden (einer hat mehr als 20000 Tg, der andere etwa 5500 TG) waren von der Ausbeute tief enttäuscht.
Der Grund, weshalb weniger Hammerhaie als üblich dort waren ist lt. Auskunft des Guide, daß das El Nino Phänomen dieses Jahr deutlich stärker ausgeprägt ist, was zu erhelblich höheren Wassertemperaturen geführt hat.
Übrigens 5mm sind ausreichend und auch zu empfehlen. Meine eher verfroreene Frau hat dazu noch eine Kopfhaube genutzt.
Fazit: Ein schöner, aber auch kostspieliger Urlaub. Es wurden nicht alle Erwartungen erfüllt. Das Schiff ist eingeschränkt empfehlenswert. Vielleicht ist der Service bei einer ´Normaltour´ mit >80% Auslastung besser.
Das Preis- Leistungsverhältnis hat nicht gestimmt. Z.B. hat ein Palau Urlaub bei etwa gleichem Zeit- und Kostenaufwand mir erheblich besser gefallen.
WICHTIG: Nicht nur zum Tauchen nach Costa Rica kommen. Das Land hat auch Überwasser sehr viel zu bieten. Etwa 1/4 der Landesfläche ist Naturschutzgebiet. Die Woche Abenteuer- Rundreise in den Dschungel und zu den Vulkanen hat mir eher noch besser gefallen, als der Abstecher nach Cocos.
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