M/Y Seven7Seas (Inaktiv)

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Stephan 210996PADI OWD150 TGs

Nachdem sich so viele Teilnehmer der Reise mit de ...

Nachdem sich so viele Teilnehmer der Reise mit der „seven7seas“ vom 24.09. – 01.10.2009 mit einer Beschreibung hier im Tauchernet gemeldet haben, möchte auch ich meine Erfahrungen dieser Reise kurz beschreiben. Der Umstand, daß es jetzt ein so ausgeprägtes feedback dieser Reise gibt, spiegelt besser noch als jede Beschreibung die Problematik auf diesem Schiff wider. Der erste Eindruck beim Betreten des Schiffes in Ägypten: das imposante Schiff ist in die Jahre gekommen…. wir selber aber auch. Trotzdem waren wir von dem Charme des Schiffes und auch der Freundlichkeit der Besatzung gefangen genommen. Der Umstand, daß wir in die Jahre gekommen sind, soll deutlich machen, daß wir dieses Schiff gebucht hatten, um in diesem Urlaub dort einen gewissen Luxus haben zu können (der Preis deckt sich ja mit solchen Erwartungen). Da wir als Selbständige auch im Dienstleistungsbereich arbeiten, hofften wir, daß sich der Dienstleistungsgedanke auch auf einem solchen Schiff zeigen würde. Wir erwarteten keine goldenen Wasserhähne, aber die Bereitschaft der Crew, uns eine angenehme Woche zu bereiten. In Hinblick auf die Crew gab es auch nichts Negatives zu beanstanden. Das eigentliche Problem war der Reiseleiter Adrian: schon initial betonte er, wie wichtig Regeln an Bord sind. Die ständige Wiederholung der Notwendigkeit der Einhaltung seiner Regeln diente wohl der Selbstsuggestion - zu Regelüberschreitungen kam es während der Reise so auch nicht durch die Reiseteilnehmer, sondern nur durch ihn selber. Versuche, ihn auf sein Verhalten anzusprechen, führten dazu, daß es zu aggressiven Durchbrüchen bei ihm kam. Nicht nur dies befremdete uns (s. die ausführliche Beschreibung der Vorgänge an Bord durch andere Reiseteilnehmer), sondern auch der habituelle Umgang mit den Wünschen der Reiseteilnehmer: schon am ersten Abend machte ich die Beobachtung, daß noch vor Abschluß des Abendessens Mitglieder der Crew die Tische abräumten und neu eindeckten. Als ich den Reiseleiter daraufhin ansprach, nahm er meine Kritik zur Kenntnis -  es kam aber zu keiner Änderung des Verhaltens. Auch der Versuch, ihm zu erklären, wie dieses Verhalten seiner Mitarbeiter auf mich wirkte, führte zu keiner Verhaltensänderung (in Hinblick auf die sozialpsychologischen Implikationen dieses Verhaltens siehe den phantastischen Reisebericht von D.F. Wallace „Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich“, in der er seine Erfahrungen einer Kreuzfahrt beschreibt). Wenige Tage später äußerten wir den Wunsch, Informationen über die Wahlergebnisse der Bundestagswahl erhalten zu können, da wir auf dem Roten Meer mit unseren Handys keinen Funkkontakt hatten. Der Reiseleiter reagierte auch auf diesen Wunsch relativ befremdlich: er äußerte, daß es zwar ein Satellitentelefon gäbe, mit dem er an die Information kommen könnte, ein Anruf würde jedoch 20,- € kosten. Als wir signalisierten, daß wir bereit waren, die 20,- € zu bezahlen, war er dann jedoch nicht mehr bereit, anzurufen, so daß es für uns nicht möglich war, am Wahltag die Ergebnisse der Wahl zu erhalten. Auch dieses Verhalten machte deutlich, wie wenig vertraut der Reiseleiter mit dem Dienstleistungsgedanken ist (es ist aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit, daß sich die Reisleitung um die Übermittlung der Wahlergebnisse bemüht hätte, da überwiegend Teilnehmer aus Deutschland an Bord waren). Dieses Fehlen von Selbstverständlichkeiten im Kontakt  ist auch die eigentliche Kritik an dem Reiseleiter. Es ist erfreulich, daß andere Reiseteilnehmer nach der Email-Aufforderung des Reisleiters, sofort nach Erscheinen der Kritik seines Verhaltens im TaucherNet Gegenberichte zu verfassen, beschreiben, was an Bord alles in Ordnung gewesen ist. Aus meiner Sicht müssen diese Dinge gar nicht betont werden, da sie bei einer Reise auf einem solchen Schiff selbstverständlich sein sollten; auch der Dienst­leistungsgedanke sollte selbstverständlich sein. Wenn wir als Reiseteilnehmer einen solchen Reisepreis bezahlen, erwarten wir, daß man auf unsere Bedürfnisse und Wünsche auch eingeht. Die Reise dient weniger der Spiegelung des Reiseleiters als vielmehr unserer Entspannung. Auch der Umstand, daß der Reiseleiter die ganze Reise nicht als Tauchguide zur Verfügung stand, sondern einen Kurs mit 2 Teilnehmerinnen durchführte, spiegelt die Haltung des Reiseleiters wider, seinen eigenen Interessen zu vertreten und nicht für die Reisegruppe in toto zur Verfügung zu stehen. Dadurch, daß wir erfahrene Taucher waren, waren wir auf seine unmittelbare Präsenz nicht angewiesen. Vielleicht wäre die Reise für alle erfreulicher gewesen, wenn wir auf seine gesamte Präsenz hätten verzichten können. Auch wenn die Reise mit der seven7seas über das Rote Meer eine Traumreise war, so war sie keine Zeitreise – der Reiseleiter kann sich heute nicht mehr im Wasser spiegeln wie seinerzeit Narziß – hier könnte er von den Mitgliedern seiner Crew eine Menge lernen. Da aber weder bei ihm selber noch bei dem Reiseveranstalter ein Interesse an der Zufriedenheit der Reiseteilnehmer besteht (sonst hätte man von dort den Kontakt mit den krtiischen Reiseteilnehmern gesucht) , werden wir in Zukunft auf diesem „Fliegenden Holländer“ nicht mehr reisen, sondern uns ein Schiff suchen, auf dem ein Interesse an uns als Tauchurlauber besteht. So wiederholt sich hier doch das Schicksal des Narziß, der sich nur noch selber im Spiegel sehen konnte….