Hallo Tauchgemeinde,ich war vom 12. bis 19. Oktob ...
Hallo Tauchgemeinde,
ich war vom 12. bis 19. Oktober eine Woche mit der Seven7Seas auf der Südtour St Johns unterwegs. Hier kurz meine Eindrücke:
Positiv:
Transfer vom Flughafen erfolgt direkt aufs Schiff, ohne Umweg über ein Hotel. Das macht die Anreise deutlich angenehmer.
Die Tauchplätze waren von Tourguide Moni ganz hervorragend gewählt. Wir waren entweder dort tauchen, wo sonst niemand war, oder wir gingen dann tauchen, wenn die anderen gerade beim Essen waren, also immer schön antizyklisch. Die Tauchplätze waren jedoch teilweise nicht allzu riffnah, so daß wir dem Seegang entsprechend ausgesetzt waren, was den Ausstieg aus dem Wasser etwas erschwerte und so daß das Essen nicht gerade ruhig von statten ging. Moni kannte die Tauchplätze sehr gut und konnte immer wertvolle - wenn auch manchmal unkonventionelle - Tips geben (´bei den Wimpelfischen links´ und tatsächlich, eine Schule von 30 bis 40 Wimpelfischen, genau dort, wo sie sein sollten).
Die Seven7Seas ist ein sehr schönes, gepflegtes Schiff. Der Bereich um die Bar lädt zum Verweilen ein, alles ist sehr ordentlich. Die Kabinen sind mehr als großzügig und die Badezimmer gleichen mit dem Marmorboden und der Duschkabine eher der Ausstattung eines Hotelzimmers. Die hinteren, direkt an den maschinenraum angrenzenden Kabinen sind relativ gut gegen Kompressor-, Generator- und Motorenlärm geschützt. Jede Kabine hat einen Safe und einen kleinen Kühlschrank im Schrank untergebracht und ist mit Klimaanlage ausgestattet.
Das ENOS-System scheint laut Berichten anderer Gäste zu funktionieren. Jeder Taucher bekommt einen Notfallsender mit, der das Auffinden von abgetriebenen Tauchern erleichtert. Klasse! Details siehe http://www.seareq.de/de/whatisenos.htm.
Die Ausstattung mit Medikamenten und Erste-Hilfe-Zeug ist sehr gut. Es fehlt nichts. Ebenso sind einige Ersatzteile an Board, teilweise auch neue Ausrüstungsteile.
Die Versorgung mit Luft/Nitrox war gut, die Flaschen immer schön voll mit 200bar. Wenn die Füllanlage mal nicht schnell genug füllen konnte, wurden kurzerhand einfach die Flaschen getauscht.
Die Seven7Seas ist für mich das erste Schiff, auf dem es neben den normalen Bleigewichten (1, 2, 2.5kg-Stücke) auch Softblei (1 und 2kg) in ausreichender Menge gab.
Die bordeigene Kläranlage macht das übelriechende Entsorgen der Fäkalien ins Wasser überflüssig – es gab nie Geruchsprobleme.
Essen an Board ist mehr als ausreichend und gut, aber andere Schiffsküchen sind auch nicht schlechter. Und auch andere Schiffe stellen Bademäntel zur Verfügung (kleiner Seitenhieb an Thomas )
Eher negativ:
Mit dem Preis bezahlt man teilweise Ausstattung, die man nicht wirklich braucht, so z.B. DVD-Player und Flachbildschirm in jeder Kabine und an die 50 DVDs an Board. Ebenso das vielgelobte Bose-Soundystem, das nicht ganz High-End-Mässig realisiert wurde, führen doch zu den Lautsprechern dünne Telefondrähte. Bei den vielen Störgeräuschen an Board (wann ist es mal wirklich still auf so einem Schiff?) rentiert sich ein tolles Soundsystem einfach nicht. Weniger wäre hier mehr.
Es ist zwar schön aufgeräumt auf dem Tauchdeck, aber auch hier wurde scheinbar nicht ganz zu Ende gedacht.
Die Ladestationen für die Lampen sind in einem Schrank untergebracht, bei dem leider keine Lüftung vorgesehen ist. Dadurch hat man bei bis zu 15 Lampen und Ladegeräten locker an die 50°-60°C im Schrank, so daß die ein oder andere Elektronik aussetzt. Abgesehen davon, dass einige moderne Lampen in der Ladeelektronik Wärmesensoren haben, die Einfluss auf den Ladestrom nehmen und so die Ladung nicht vollständig wird.
Des einen Freud, des anderen Leid: Die Bänke mit den Tauchgeräten sind großzügig dimensioniert, die einzelnen Tauchgeräte stehen in ca. 90 bis 100cm Abstand in den Haltevorrichtungen. Wenn man jedoch eine 15l-Flasche hat, dann steht diese Flasche an der Bordwand fast auf Bodenhöhe. Während sich also die 12l-Normaltaucher bequem auf der Bank anziehen, hat man als 15l-Taucher immer etwas Wartezeit, bis einer der Bankplätze frei wird und man dann die Flasche vom Boden auf die Bank hieven kann. Wenn die Haltevorrichtungen etwas näher aneinander wären, könnte man die 15l-Flaschen auch noch auf der Bank unterbringen.
Auf anderen Schiffen stehen unter den Bänken Plastik-Gitterboxen für die Kleinteile der Ausrüstung. Nicht so auf der Seven7Seas. Es sind festmontierte Abteilungen unter der Bank, mit flachem Stahlboden, auf dem sich das Wasser sammelt, wenn auch mit Abflüssen in den Ecken. Alles, was man unter die Bank legt, liegt also mehr oder weniger dauerhaft im Feuchten.
Die Aufhängevorrichtung für die Anzüge befindet sich kompakt auf ca. 1,20 mal 1,20m Fläche, 4 x 6 Edelstahlhalterungen im Abstand von etwa 20cm. Kommt man etwas später vom Tauchgang zurück, muss man seinen Anzug irgendwo in die Mitte hängen - das macht keinen Spaß und der Anzug trocknet nichtmal annähernd. Zudem sind die Bügel einfache, gerade Edelstahlstangen mit einem Ring als Abschluss, beulen das Neopren also gut aus. Ein Glück, dass mein Anzug nur eine Woche dort hängen/leiden musste.
Die Hilfe beim Ausstieg auf die Taucherplattform war leider nicht so, wie ich es von anderen Booten her kenne. Allzuoft musste ich meine Flossen mit Schwung aufs Deck befördern, weil niemand da war, der sie mir abnahm. Dafür bekam ich Hilfe beim Zuklipsen des Schultergurtes der Tarierweste, was ich sehr gut aber auch alleine kann.
Die Treppen zum Oberdeck und dem Sonnendeck sind extrem steil gebaut. Ist nicht weiter schlimm, wenn auch – besonders bei stärkerem Seegang - gewöhnungsbedürftig.
Auf dem Oberdeck befindet sich der BBQ-Bereich mit Grill, Bar und einigen Tischen mit Bänken und Stühlen. Die Stühle sind so ziemlich der einzige Platz im Schatten. Während man bei anderen Schiffen das Sonnendeck in voller Breite mit teildurchlässigem Sonnensegel überdacht hat, ist auf der Seven7Seas nur der Bereich auf dem Sonnendeck überdacht, der keine Liegefläche ist. Man hat also die Wahl zwischen liegen in praller Sonne oder Sitzen im Schatten. Gemütliches Liegen im Schatten ist leider fast nicht möglich.
Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt über zentrale Wasserspender, einer im Speise“saal“, einer auf dem Oberdeck. Dazu gibt es kleine Plastikbecher zur Einmalnutzung oder wiederverwendbare, stabile Plastikbecher. Also muss man für jeden Schluck Wasser zwischendurch zu diesen Wasserspendern gehen (über die steilen Treppen), sofern man nicht die kleinen 0,75l-PET-Flaschen im Kabinenkühlschrank entdeckt hat, die man zur Nutzung an Deck immer wieder auffüllen kann. Im Sinne der Müllvermeidung ist der Verzicht auf die 1,5-Liter-PET-Flaschen wie auf anderen Schiffen sicher positiv zu bewerten, aus Komfortgründen eher negativ.
ALLES IN ALLEM:
Schönes Schiff, nette Crew, Tauchen war klasse. Die Seven7Seas sieht mich vermutlich im März 2007 wieder. Insgesamt 5 Flossen für mich.
Fotos: www.spirit-of-photography.com/galerie/s7s/
ich war vom 12. bis 19. Oktober eine Woche mit der Seven7Seas auf der Südtour St Johns unterwegs. Hier kurz meine Eindrücke:
Positiv:
Transfer vom Flughafen erfolgt direkt aufs Schiff, ohne Umweg über ein Hotel. Das macht die Anreise deutlich angenehmer.
Die Tauchplätze waren von Tourguide Moni ganz hervorragend gewählt. Wir waren entweder dort tauchen, wo sonst niemand war, oder wir gingen dann tauchen, wenn die anderen gerade beim Essen waren, also immer schön antizyklisch. Die Tauchplätze waren jedoch teilweise nicht allzu riffnah, so daß wir dem Seegang entsprechend ausgesetzt waren, was den Ausstieg aus dem Wasser etwas erschwerte und so daß das Essen nicht gerade ruhig von statten ging. Moni kannte die Tauchplätze sehr gut und konnte immer wertvolle - wenn auch manchmal unkonventionelle - Tips geben (´bei den Wimpelfischen links´ und tatsächlich, eine Schule von 30 bis 40 Wimpelfischen, genau dort, wo sie sein sollten).
Die Seven7Seas ist ein sehr schönes, gepflegtes Schiff. Der Bereich um die Bar lädt zum Verweilen ein, alles ist sehr ordentlich. Die Kabinen sind mehr als großzügig und die Badezimmer gleichen mit dem Marmorboden und der Duschkabine eher der Ausstattung eines Hotelzimmers. Die hinteren, direkt an den maschinenraum angrenzenden Kabinen sind relativ gut gegen Kompressor-, Generator- und Motorenlärm geschützt. Jede Kabine hat einen Safe und einen kleinen Kühlschrank im Schrank untergebracht und ist mit Klimaanlage ausgestattet.
Das ENOS-System scheint laut Berichten anderer Gäste zu funktionieren. Jeder Taucher bekommt einen Notfallsender mit, der das Auffinden von abgetriebenen Tauchern erleichtert. Klasse! Details siehe http://www.seareq.de/de/whatisenos.htm.
Die Ausstattung mit Medikamenten und Erste-Hilfe-Zeug ist sehr gut. Es fehlt nichts. Ebenso sind einige Ersatzteile an Board, teilweise auch neue Ausrüstungsteile.
Die Versorgung mit Luft/Nitrox war gut, die Flaschen immer schön voll mit 200bar. Wenn die Füllanlage mal nicht schnell genug füllen konnte, wurden kurzerhand einfach die Flaschen getauscht.
Die Seven7Seas ist für mich das erste Schiff, auf dem es neben den normalen Bleigewichten (1, 2, 2.5kg-Stücke) auch Softblei (1 und 2kg) in ausreichender Menge gab.
Die bordeigene Kläranlage macht das übelriechende Entsorgen der Fäkalien ins Wasser überflüssig – es gab nie Geruchsprobleme.
Essen an Board ist mehr als ausreichend und gut, aber andere Schiffsküchen sind auch nicht schlechter. Und auch andere Schiffe stellen Bademäntel zur Verfügung (kleiner Seitenhieb an Thomas )
Eher negativ:
Mit dem Preis bezahlt man teilweise Ausstattung, die man nicht wirklich braucht, so z.B. DVD-Player und Flachbildschirm in jeder Kabine und an die 50 DVDs an Board. Ebenso das vielgelobte Bose-Soundystem, das nicht ganz High-End-Mässig realisiert wurde, führen doch zu den Lautsprechern dünne Telefondrähte. Bei den vielen Störgeräuschen an Board (wann ist es mal wirklich still auf so einem Schiff?) rentiert sich ein tolles Soundsystem einfach nicht. Weniger wäre hier mehr.
Es ist zwar schön aufgeräumt auf dem Tauchdeck, aber auch hier wurde scheinbar nicht ganz zu Ende gedacht.
Die Ladestationen für die Lampen sind in einem Schrank untergebracht, bei dem leider keine Lüftung vorgesehen ist. Dadurch hat man bei bis zu 15 Lampen und Ladegeräten locker an die 50°-60°C im Schrank, so daß die ein oder andere Elektronik aussetzt. Abgesehen davon, dass einige moderne Lampen in der Ladeelektronik Wärmesensoren haben, die Einfluss auf den Ladestrom nehmen und so die Ladung nicht vollständig wird.
Des einen Freud, des anderen Leid: Die Bänke mit den Tauchgeräten sind großzügig dimensioniert, die einzelnen Tauchgeräte stehen in ca. 90 bis 100cm Abstand in den Haltevorrichtungen. Wenn man jedoch eine 15l-Flasche hat, dann steht diese Flasche an der Bordwand fast auf Bodenhöhe. Während sich also die 12l-Normaltaucher bequem auf der Bank anziehen, hat man als 15l-Taucher immer etwas Wartezeit, bis einer der Bankplätze frei wird und man dann die Flasche vom Boden auf die Bank hieven kann. Wenn die Haltevorrichtungen etwas näher aneinander wären, könnte man die 15l-Flaschen auch noch auf der Bank unterbringen.
Auf anderen Schiffen stehen unter den Bänken Plastik-Gitterboxen für die Kleinteile der Ausrüstung. Nicht so auf der Seven7Seas. Es sind festmontierte Abteilungen unter der Bank, mit flachem Stahlboden, auf dem sich das Wasser sammelt, wenn auch mit Abflüssen in den Ecken. Alles, was man unter die Bank legt, liegt also mehr oder weniger dauerhaft im Feuchten.
Die Aufhängevorrichtung für die Anzüge befindet sich kompakt auf ca. 1,20 mal 1,20m Fläche, 4 x 6 Edelstahlhalterungen im Abstand von etwa 20cm. Kommt man etwas später vom Tauchgang zurück, muss man seinen Anzug irgendwo in die Mitte hängen - das macht keinen Spaß und der Anzug trocknet nichtmal annähernd. Zudem sind die Bügel einfache, gerade Edelstahlstangen mit einem Ring als Abschluss, beulen das Neopren also gut aus. Ein Glück, dass mein Anzug nur eine Woche dort hängen/leiden musste.
Die Hilfe beim Ausstieg auf die Taucherplattform war leider nicht so, wie ich es von anderen Booten her kenne. Allzuoft musste ich meine Flossen mit Schwung aufs Deck befördern, weil niemand da war, der sie mir abnahm. Dafür bekam ich Hilfe beim Zuklipsen des Schultergurtes der Tarierweste, was ich sehr gut aber auch alleine kann.
Die Treppen zum Oberdeck und dem Sonnendeck sind extrem steil gebaut. Ist nicht weiter schlimm, wenn auch – besonders bei stärkerem Seegang - gewöhnungsbedürftig.
Auf dem Oberdeck befindet sich der BBQ-Bereich mit Grill, Bar und einigen Tischen mit Bänken und Stühlen. Die Stühle sind so ziemlich der einzige Platz im Schatten. Während man bei anderen Schiffen das Sonnendeck in voller Breite mit teildurchlässigem Sonnensegel überdacht hat, ist auf der Seven7Seas nur der Bereich auf dem Sonnendeck überdacht, der keine Liegefläche ist. Man hat also die Wahl zwischen liegen in praller Sonne oder Sitzen im Schatten. Gemütliches Liegen im Schatten ist leider fast nicht möglich.
Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt über zentrale Wasserspender, einer im Speise“saal“, einer auf dem Oberdeck. Dazu gibt es kleine Plastikbecher zur Einmalnutzung oder wiederverwendbare, stabile Plastikbecher. Also muss man für jeden Schluck Wasser zwischendurch zu diesen Wasserspendern gehen (über die steilen Treppen), sofern man nicht die kleinen 0,75l-PET-Flaschen im Kabinenkühlschrank entdeckt hat, die man zur Nutzung an Deck immer wieder auffüllen kann. Im Sinne der Müllvermeidung ist der Verzicht auf die 1,5-Liter-PET-Flaschen wie auf anderen Schiffen sicher positiv zu bewerten, aus Komfortgründen eher negativ.
ALLES IN ALLEM:
Schönes Schiff, nette Crew, Tauchen war klasse. Die Seven7Seas sieht mich vermutlich im März 2007 wieder. Insgesamt 5 Flossen für mich.
Fotos: www.spirit-of-photography.com/galerie/s7s/
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