Hallo,
bei den beiden Berichten von Talla ...
Hallo,
bei den beiden Berichten von Talla bezüglich der M/Y Seawolf Soul und
Saher-Sea-Diver stellen sich mir persönlich die Nackenhaare auf, genau
wie bei dem Beitrag von Axel in den Google sport. Rec. Tauchen.
Grund: Hier werden Aussagen veröffentlicht, die schon an Bord geklärt
wurden und nachweislich schlichtweg falsch sind! So wird in weiten Teilen
ein falsches Bild dargestellt.
Zuerst möchte ich auf die Kritik an Saher-Sea-Divers (siehe Bericht
href="http://www.taucher.net/edb/Saher_Sea_Diver__Hurghada_r7171.html"
target="_blank">Reiseveranstalter) eingehen:
1) "Bereits am ersten Abend liefen wir nicht aus, wie angekündigt."-
Diese Ankündigung beruhte auf den Aussagen von D-32, dem Organisator
der Reise, nicht jedoch von Saher-Sea-Divers;
Ein früheres Auslaufen war gar nicht möglich, da einige
Reiseteilnehmer erst spät abends anreisten und es wegen der neuen Regelung
mit dem Check eines ägyptischen Beamten vor dem Auslaufen nunmal erst
während der "Regelarbeitszeiten" losgehen kann. Diese Aussage haben
mir Freunde, die in Ägypten selbst zwei Safariboote betreiben so auf
Rückfrage bestätigt. Somit liegt kein Verschulden von Saher-Sea-Divers
vor.
2) "Am nächsten Tag ging dann das Schiff gegen 13.30 aus dem Hafen
– keinerlei Informationen an die Teilnehmer. Grund war, dass kein Wasser
gebunkert war und das Füllen mit einem ¾ “ Schlauch endlos dauerte,
zumal dieser nicht wenige Flickstellen aufwies.".
Laut Aussage von Saher gab es am 6.8. an der Füllstelle kein Wasser,
was in der Hochsaison schon mal vorkommen kann. Diese Aussage kann eine Ausrede
gewesen sein, muß sie aber nicht. Eine Verifizierung durch meine Freunde
konnte nicht erfolgen, deshalb: Im Zweifel für den Angeklagten.
3) "Bleicheck – Fehlanzeige - Strömungscheck – Fehlanzeige".
Bei der Truppe handelte es sich bei jedem Taucher um "Ägyptenveteranen",
was auch so von D-32 an Saher als Info rausgegeben wurde, die Tauchplätze
sind bis auf Ausnahmen einem großen Teil der Taucher bekannt gewesen.
Während des Checkdives für zwei Taucher hätte jeder die Möglichkeit
des Bleichecks gehabt, es hat aber niemand Bedarf angemeldet.
4) "Logbuch (taucherische Erfahrungen) – Fehlanzeige",
Sandra ging an Bord rum und hat erst in größerer Runde, später
auch per Einzelbesuch (wie in meinem Fall) sowohl das Logbuch, das ärztliche
Attest, im Falle vom Nitrox-Paket auch das entsprechende Brevet gecheckt.
Da scheint Talla wohl vergessen worden zu sein. Saher hat auch im Vorfeld
abgefragt, wer in den letzten 6 Monaten nicht tauchen war, weshalb eben die
beiden o.g. Checkdives nötig wurden. Da es sich in einem Fall um meine
Buddyteuse handelte, die ausschließlich mit mir tauchen wollte (da
jahrelange Freundin, die mit mir aber schon lange nicht mehr getaucht ist),
habe ich mir den Check durch Saher angesehen. Fazit: Kurz und knapp, aber
keine Beanstandung, so hätte ich die beiden "Gecheckten" auch tauchen
lassen.
5) "Abends ging es dann noch zum Nachttauchgang mit dem Zodiak – unnötig."
Tauchplatz war Bluff Point, wo es nachts häufig ablandige Strömungen
gibt. So wurden die Taucher etwas weiter abgesetzt und konnten gemütlich
zum Boot zurückkehren. Wegen der Kenntnis des Tauchplatzes habe ich
diesen TG ausfallen lassen, auf spezifische Bedingungen kann ich deshalb
nicht eingehen.
6) "Hinweise zum Boot mit seinen Besonderheiten – Fehlanzeige."
Dies wurde in etwas zu knapper Form von Sandra und Saher am Ankunftstag vorgenommen,
wo er da wieder war????
7) "Rosalie Möller am nächsten Tag sollte ein Höhepunkt
werden Doch die starke Oberflächenströmung machte uns einen Strich
durch die Rechnung.
Strömungsleine zur Bugleine (Ankerseil) - Fehlanzeige. Sie hing zwischen
den drei Ankerleinenöffnungen wie ein liegendes „B“ herunter. Nicht
einmal ein Bergsteiger hätte sich vorhangeln können. Nachdem mein
Buddy abbrach, kehrte ich erschöpft zurück. Eine Bootsleiter war
nicht ins Wasser gelassen und zudem durften erst 3 weitere Taucher ins Wasser,
bevor man mich herauszog.
Wie heisst es so schön in der Safaribeschreibung von Saher-sea-diver:"
Ja, eine komplett nutzbare Strömungsleine bis zur Ankerleine am Bug
gab es nicht, die Beschreibung entspricht der Wahrheit. So mußten die
Taucher jeweils ein paar Meter gegen die Strömung paddeln- oder mußten
es eben nicht, der Großteil der Gäste (ich auch) hat eben wegen
der Bedingungen den Tauchgang gar nicht erst angetreten. Einige Taucher haben
es auch noch auf dem weg zum Bug abgebrochen. Hier spielt wohl auch der Faktor
gekränkte Eitelkeit wegen des "Nichtschaffens" eine nicht zu unterschätzende
Rolle.
So wurde er wie richtig geschrieben nicht sofort aus dem Wasser geholt, ein
klarer Fehler der Mannschaft! Ich "durfte" die darauffolgende Auseinandersetzung
vom Oberdeck mitverfolgen, da Tally an Bord erstmal mit dem großen
Geschreie anfing. Dies gipfelte im zeigen des Stingefingers in Richtung der
Crew, einer der in arabischen Ländern übelsten Beleidigungen, die
möglich sind. Und genau daher rührt dann auch die mangelnde Bereitschaft
von Saher auf die Kritik einzugehen. Obwohl mindestens ein Gast beschwichtigend
auf Tally einredete, kam wohl von Tally keine Entschuldigung. "Wie man in
den Wald hineintönt, so schallt es heraus." Sowas gilt auch in Ägypten.
Ich habe mich im Nachhinein persönlich mit Saher über die Situation
unterhalten, er wird in Zukunft m.E. ganz sicher auf eine korrekte Strömungsleine
achten. Diese wurde im Vorfeld in entsprechender und notwendiger Art mehrfach
gefordert (von mehreren Tauchern), aber nicht gezogen, der Kritikpunkt ist
soweit zumindest berechtigt.
8) "Den nächsten Tag sollten die Brothers ein Highlight werden. Leider
verletzte sich ein Crewmitglied beim Anlegemanöver sehr schwer, er hatte
einen Fuß in einer Tauschlinge.
Auch das ein Stück symptomatisch für die wenig erfahrene Crew,
die nicht sehr hochseetüchtig und eingespielt wirkte."
Unfälle passieren, es war recht hoher Wellengang und wir benötigten
zum Anlegen eine halbe Stunde, was schon auf die Bedingungen hinweist. Und
Machmut als Stewart hat schwerpunktmäßig die Umsorgung der Gäste
als Aufgabe (was er sehr gut machte), nicht die Bootsmannschaft.
Meines Wissens haben sich dann auch alle Gäste an einer Sammlung für
die Krankenhauskosten für Machmut beteiligt, auch Talla. Die sofortige
Rückfahrt nach Safaga war absolut nötig, was auch "unser" Arzt
an Bord Dr. Kersten Freytag so nur unterstrich.
So mußte ein notwendigerweise erforderlicher Ausweichplan her.
Saher stellte deshalb verschiedene Möglichkeiten der Routenplanung zur
Diskussion , u.a. die Fahrt nach Hurghada zum Spritbunkern und das erneute
Anlaufen der Brothers. Dies wurde von der Mehrheit der Gäste abgelehnt,
stattdessen entschieden wir uns für einen erneuten Ritt in den Norden.
Abhängig vom Wetter sollte es zur Rosalie Moller und/oder Abu Nuhas
gehen.
9) "Als Ergebnis landeten wir unerklärlicherweise bei Abu Nuhas.
Nicht weiter tragisch, denn aus dem Briefing für die Carnatic wurde
real mit den Zodiacs die Kimon M. angefahren – Überraschung...."
Die Aussage ist fast richtig, das Briefing erfolgte für die Krisoula
K, wir wurden über der Kimon M rausgeworfen- mir doch egal, die kannte
ich auch noch nicht Der taucherische Anspruch ist für beide Wracks
gleich, eben so die Eckdaten der Planung, was solls?
10) "Nur so am Rande: Hinweise, ob die Zodiacs dort warten oder wie sich
ein Taucher bei Problemen verhalten soll, gab es von Saher nicht. Und man
kann nicht jedem Safariteilnehmer unterstellen, er habe genügend Mumm
oder Erfahrung."
Stimmt, war bei der Gruppe aber in keiner weise nötig- siehe Punkt 3)
11) "Nun, auch an diesem Tag, wie alle Tage, wurde der Plan geändert,
erfahren hat man davon kaum etwas."
Saher stellte mehrfach, auch wegen Wünschen der Gäste, den weiteren
Kursverlauf zur Diskussion, statt Saher ein faules Räkeln vor dem Flatscreen
vorzuwerfen, sollte sich Tally mal fragen wo er zu dieser Zeit war.
12) "Einwände bezüglich der schlechten Luft wurden mit dem Hinweis
erledigt, dies sei in allen Taucherflaschen so, auch in Deutschland. Immerhin
handelt es sich bei Saher um einen PADI OWSI."
Diese Aussage wurde von Saher leider so getroffen, unter den Bedingungen
an Bord (eine Flasche für jeden Taucher sowohl für Nitrox aber
auch Luft, mit zwischenzeitlichem völligen Abströmen; Probleme
mit dem Kompressor) kann (sollte aber nicht) so etwas passieren. Wir haben
das mit Werner Scheyer, einem weiteren renommierten Gast, schon an Bord diskutiert.
Die beanstandeten Mängel bezüglich der Luft und konstruktionellen
Mängel bei der Luftansaugung des Kompressors sind absolut berechtigt
und müssen schnellstens abgestellt werden!
Jetzt meine Anmerkungen zum Schiff- Seawolf Soul:
1) "So gibt es weder im Salon noch in den Kabinen Rauchmelder. Ein Notausgang
nach vorn zur Crew ist im Brandfall ebenso wenig vorhanden."
Die Aussagen sind richtig.
2) "Die Crew raucht gern auf dem Taucherdeck (trotz Verbots). Imposant
fand ich es dann, wenn ein Crewmitglied sich auf den Benzinkanister des Zodiacs
setzte. Erwähnenswert vielleicht noch, dass der Benzinkanister direkt
neben den 2 großen Sauerstoffflaschen stand...."
Ich habe nur einmal ein rauchendes Crewmitglied auf dem Tauchdeck gesehen,
und zwar auf dem Weg zum Oberdeck.
3) "Die Plattform am Heck sitzt zu hoch über Wasser. Dadurch werden
die Leitern zu kurz und es verursacht sehr große Mühe aus dem
Wasser zu steigen. Bei Seegang wird es abenteuerlich."
Stimmt.
4) "Die Kompressoranlage ist schadhaft. Zahlreiche Flaschenfüllungen
stanken eindeutig nach Benzin."
Stimmt, hatte ich aber nur zweimal. Das ist wohl Folge der Luftansaugung
auf Höhe des Tauchdecks, wohin bei ungünstigem Wind die Abgase
ziehen können. Meßbar war es allerdings nicht. Ein Abströmtest
durch den Stoff eines weißen T-Shirts (von D-32) zeigte keinerlei Verfärbung.
Einige Taucher brachen aber TG ab, weil ihnen wegen der Luft schlecht wurde.
5) "Die Nitroxanlage lieferte nach dem Zufallsprinzip eine Zusammensetzung,
es konnten 26 sein oder auch 30 oder mal wieder 27...."
Anfangs hatte ich 29%, zum Schluß immer 32%, in meinem Fall kam die
Kritik wohl an? Oder er tauchte zwischenzeitlich mit Luft, und ließ
diese vor der nächsten Nitrox-Füllung nicht vollständig abströmen???
6) "Die Ausstattung mit Medikamenten für ein Schiff dieses Standards
und Größe ist lächerlich."
Das wurde von Dr. Kersten Freytag so bestätigt. Ich habe von einem fehlenden
Bedarf nichts mitbekommen, sonst hätte ich meine Bordapotheke auch zur
Verfügung gestellt.
7) "ständig Wasser im (nicht unter) dem Kiel"
Das Schiff wurde auf der ersten Tour (da könnt Ihr Tubby fragen) auf
der Rückfahrt von den Brothers bei rauen Bedingungen im Bereich des
Bugs auf Steuerbordseite wohl von Treibgut getroffen, wodurch die Sperrholzverkleidung
und evtl. einige Planken beschädigt wurden. Dadurch drang Wasser ins
Schiff ein, ein typischer Fall für die Lenzpumpen. Und zwischen den
zwei Touren bestand keine Möglichkeit der Reparatur, und wohl auch keine
wirkliche Notwendigkeit.
Viele Grüße aus Bonn
Frank