M/Y Seawolf-Navigator (Inaktiv)

19 Bewertungen

Bewertungen(19)

SchaffelAOWD126 TGs

Wir waren vom 07.09.06 – 14.09.06 zu zweit mit de ...

Wir waren vom 07.09.06 – 14.09.06 zu zweit mit der Navigator auf einer St.Johns-Tour unterwegs. Gebucht haben wir über Thiesen-Divers, weil Herr Thiesen als einziger unser Anliegen „Nitrox-Kurs“ gleich aufgenommen und sich darum gekümmert hat. Die Abwicklung war dann auch prima, die Organisation war hervorragend. Der Preis war 730,- Euro ohne Flug.
Nach einem entspannten Flug München – Marsa Alam trafen wir gegen 20.00 Uhr an Bord ein - da bisher nur zwei nette Schweizer anwesend waren, konnten wir uns in Ruhe eine Kabine aussuchen. Die restlichen Taucher trafen erst nach Mitternacht ein, es war eine Gruppe mit 11 Personen und eine mit 2 Personen – alle aus Berlin !
Am folgenden Tag dauerte es leider einige Stunden, bis wir vom Hafen in Marsa Alam wegkamen, so dass die beiden Tauchgänge des ersten Tages doch sehr spät stattfanden – der zweite an Shab Sharm leider erst kurz vor Beginn der Dämmerung.
Über Nacht ging es dann nach St. Johns, wo wir leider nur 1 ½ Tage blieben (offensichtlich schloss der Guide Tamer daraus, dass morgens grundsätzlich nur knapp die Hälfte der Mitreisenden die Tauchgänge bestritt, dass bei einigen Riffe mit hohen Wellen und Strömung nicht erwünscht waren, dabei waren nur einige seekrank oder wollten eh nur 2 – 3 Tauchgänge am Tag machen). Am Rückweg wurden dann Riffe wie Shab Claudio, Sataya, Malahi, Shab Sharm, Shab Marsa Alam, Abu Galawa Kebir etc. betaucht, nach eingängiger Diskussion mit den Mitreisenden wurde auch noch ein Early-Morning-Dive in Shab Maksur eingeschoben.
Insgesamt hat uns die Safari schon ganz gut gefallen (es war unsere erste Safari inÄgypten, wir hatten ansonsten nur Safari-Erfahrungen aus Asien), einige Dinge haben uns aber ziemlich missfallen:
- Bei der 11-Mann-Gruppe war eine Taucherin mit sage und schreibe 10 Tauchgängen an Bord. Das kann ich nicht nachvollziehen, das ist unfair gegenüber allen anderen Teilnehmern (auch wenn es keinerlei Probleme mit ihr gab, sie hat bei starker Strömung etc. halt nicht getaucht, aber das konnte man ja vorher nicht wissen). Wäre der Trip für alle beendet gewesen, wenn es hier Probleme gegeben hätte??? Darf das der Veranstalter zulassen?
- Nur ein Diveguide ist meiner Meinung nach für 16 Taucher zuwenig. Offensichtlich wurde auf den zweiten Diveguide nach Rücksprache mit der 11-Mann-Gruppe verzichtet (Trotz der oben beschriebenen Taucherin mit 10 Tauchgängen).
- Es hat ein zweites Zodiac gefehlt. Am zweiten Tauchtag ist unser Zodiac an Habili Ali umgekippt und ist nicht mehr angesprungen. Wir mussten 2 Stunden warten, bis wir unseren Tauchgang mit Hilfe des Zodiacs eines anderen Bootes machen konnten. Alle anderen Boote, die wir gesehen haben, hatten 2 Zodiacs.
- Wir waren 17 Personen an Bord, nicht wie geplant 16. Der Diveguide musste deshalb im Salon schlafen, weil seine Kabine belegt war.
- Die Planung der Tauchplätze: 1 ½ Tage St. Johns ist meines Erachtens auf eine St. Johns-Tour zuwenig. Am Anfang konnten wir uns entscheiden, ob wir 2 Tage St. Johns oder 1 Tag St. Johns und 1 Tag Elphinstone wollen – bekommen haben wir eigentlich beides nicht, nur einen zusätzlichen Early-Morning-Dive in St. Johns.
- Die bestellten Nitrox-Flaschen waren mit 36er Nitrox gefüllt, nicht wie bestellt mit 32er, was einige Tauchgänge weniger tief werden ließ. Am dritten Tauchtag wurden dann Flaschen von einem anderen Schiff übernommen, die leider mit schlechter Luft (Abgase!) gefüllt waren, was uns einen Tauchgang ziemlich vermiest hat. Gottseidank haben einige der Mitreisenden, die auch Nitrox bestellt hatten, nicht damit getaucht, so dass die anderen Flaschen dann gerade bis zum letzten Tag gereicht haben.

Zu den Kabinen: Klein, aber sehr zweckmäßig eingerichtet mit einer anständigen Nasszelle, in der es allerdings ziemlich stark nach Ammoniak (WC-Reiniger) gerochen hat. Gute Matratzen, alle zwei Tage wurde alles gereinigt. Die Klimaanlage war durch einen Schieber zu regeln (wenn sie an war, was öfters der Fall hätte sein dürfen), leider konnte man so die Temperatur nicht regeln, es war entweder sehr kalt oder sehr warm..
Zum Essen: Das war wirklich gut, abwechslungsreich und in ausreichender Menge, da hat eigentlich nichts gefehlt, das war wirklich prima.
Zum Diveguide: Tamer hat sich sehr bemüht, es allen recht zu machen. Leider kam aufgrund der späten Ankunft der meisten Teilnehmer am ersten Abend keine Besprechung der Tauchplätze zustande, sonst hätten wir wohl den einen oder anderen Strömungstauchgang mit Grossfisch-Chance mehr machen können. Generell war er alleine eigentlich zu stark gefordert, er hatte eine völlig neue Crew an Bord, der Bootseigner war auch noch dabei, eine Taucherin, die nur mit ihm tauchen konnte, – dafür hat er es eigentlich prima hinbekommen, Respekt.

Zur Crew: Die Crew war komplett neu, was sich in den ersten Tagen durch einige Verspätungen bemerkbar gemacht hat. Es waren aber alle überaus hilfsbereit, gut gelaunt und sehr freundlich. Im Laufe der Tour hatten sie dann auch alles immer besser im Griff.

Das Schiff: War sehr zweckmäßig eingerichtet, der Platz zum Anrödeln war wie auf jedem Boot knapp, aber auf jeden Fall ausreichend. Lediglich die Sitzgelegenheiten im Mitteldeck wurden bei stärkerem Seegang ziemlich hin- und hergeschoben, da wären feste Bänke wohl besser.
Zum Tauchen: Eigenverantwortliches Tauchen an einigen wirklich sehr schönen Spots, wir haben zweimal einen Hai und einmal einen Manta gesehen, zweimal eine spanische Tänzerin beim Nachttauchen, eine große Schildkröte – das war wirklich spitze, mit insgesamt 19 Tauchgängen aber auch ziemlich anstrengend – aber dafür waren wir ja da. Über die Auswahl der Tauchplätze habe ich oben etwas geschrieben, da ist es aber sicher auch schwer, es allen recht zu machen.

Fazit: Die Tour war interessant, aufgrund des wenigen Schlafs (nachts wurde zumeist bei starker Strömung gefahren, geht aber halt nicht anders) war es aber auch ziemlich anstrengend. Die aufgeführten negativen Punkte dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im großen und ganzen ein schöner Urlaub war, auch wenn man von Seiten Seawolf schon noch so manches verbessern könnte. Wir werden uns für die nächste Safari auf jeden Fall für ein Boot mit Nitrox-Füllanlage entscheiden, da sich das als entscheidendes Kriterium herausgestellt hat. Wenn man die Kosten von 5,- pro Nitrox-Füllung rechnet, ist die Preisdifferenz zu den Luxusbooten, bei denen Nitrox for free ist, nicht mehr groß – ich werde daraus meine Lehren ziehen und mich beim nächsten Mal z.B. über die Seven Seas informieren. Auch ein Versuch, schon im Vorfeld mit den Mitreisenden E-Mail-Kontakt aufzunehmen, kann sicherlich nicht schaden, dann hätten wir die Missverständnisse bzgl. der Tauchplätze sicherlich schon vorher abstellen können.