M/Y Ocean Wave (Inaktiv)

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Ocean Wave Safari, Südtour, 22.9.-29.9.2005Nachfo ...

Ocean Wave Safari, Südtour, 22.9.-29.9.2005

Nachfolgend mein Bericht über meine Tauchsafari auf der Ocean Wave (Südtour), die ich bei dem Preisausschreiben der Aqua Active Agency (www.aquaactive.de) im Tauchernet gewonnen habe. Zunächst einmal möchte ich mich an dieser Stelle auch noch mal ganz herzlich bedanken, denn eigentlich hätte ich mir in diesem Jahr aufgrund meines Umzugs weder viel Tauchen noch Urlaub leisten können – so kam dieser Gewinn umso überraschender und wie gerufen und ich habe mich tierisch darüber gefreut.

Und damit zu meinem Bericht, der trotz des Spruchs „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ dem Leser objektive Informationen geben soll und deshalb leider auch einige Kritikpunkte enthält. Da dies erst meine zweite Safari auf dem Roten Meer ist, habe ich natürlich nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten.

Zunächst mal ein Lob an die Aqua Active Agency, die alles prima, kompetent und freundlich organisiert hat. Wir (Günther aus Hamburg und ich) flogen morgens um 3 Uhr mit Air Berlin, zusammen mit 7 anderen Kölnern, die diese Reise gebucht hatten, nach Hurghada. Service und Flug mit Air Berlin war klasse, das Mitnehmen des Tauchgepäcks unproblematisch, die Verpflegung gut. In Hurghada wurden wir am Flughafen abgeholt und erst mal ins Hotel Roma in Hurghada gebracht, da der Transfers nach Marsa Alam erst am Abend erfolgen sollte, wenn es nicht mehr so heiß war. Im Hotel bekamen wir Zimmer zur Tagesnutzung, konnten erst mal schlafen, duschen, oder an den nahe gelegenen Strand erst Fische beim Schnorcheln sichten. Hurghada ist allerdings ziemlich hässlich, tausende von Hotels sind angefangen und über die Grundpfeiler nicht heraus gekommen, so dass das ganze einer Ruinenlandschaft gleicht. Gegen 17 Uhr ging es dann mit einem Kleinbus nach Marsa Alam, ca. 2,5 Stunden Fahrt, zu unserem Boot, wo die andere Gruppe, die die Safari mitmachen wollte, bereits an Bord wartete. So waren wir insgesamt 20 Leute + 2 Guides + 9 Besatzungsmitglieder. Die erste Nacht schliefen wir auf dem Boot im Hafen, was ziemlich laut und mit Dieselgestank verbunden war. Die letzte Nacht, die normalerweise wohl auch im Hafen verbracht wird, durften wir zum Glück noch auf dem Meer bleiben und dort auch noch einen Nachttauchgang machen. Am nächsten Mittag erfolgte dann der Transfers nach Hurghada, zum Flughafen oder zum Verlängerungsaufenthalt im Hotel.

Kabinen und Ausstattung:

Die Ocean Wave ist ca. 30 Meter lang, hat einen sehr schön ausgestatteten, geräumigen Salon mit DVD, TV, Musik, vorne ein kleines Sonnendeck und ein weiteres „Schattendeck“, alles sauber und gepflegt. Die Kabinen waren aus meiner Sicht nicht ganz so gut gelungen, zwar auch sauber und gepflegt, aber z. B,. passte ich mit meinen 1,80 Metern nicht ganz ins Bett. Es gibt auch zwei Kabinen mit Etagenbetten, die für zwei Erwachsene eigentlich nicht zumutbar sind, da sie viel zu eng und klein sind. Über unserem Kabinendach war anscheinend der Motor für die Klimaanlage – so dass an Schlaf nur mit Oropax oder an Deck zu denken war. Jede Kabine hat eine eigene Toilette mit Dusche, wobei ich auch in diesem Raum nicht aufrecht stehen konnte und die Dusche sich über der Kloschüssel befindet, so dass ich nie wusste ob ich – auf dem Klo sitzend/im Klo stehend oder wie auch immer duschen sollte. Die Kabinen haben jeweils einen Minibar Kühlschrank, der immer gut gefüllt war, die Getränke sind im Preis enthalten. Auch ein Feuerlöscher pro Kabine und Schwimmwesten sind dort vorhanden. Für jeden gibt es einen Bademantel – eine schöne Idee. Frische Handtücher waren auch immer da.

Da an Deck nur begrenzt Matten zum Schlafen vorhanden waren, ist das Beste, man bringt sich Schlafsack und Isomatte mit und schläft an Deck.

An Deck gab es übrigens auch noch mal zwei Toiletten mit integrierter Dusche.

Service/Essen
Das 9 köpfige Besatzungsteam an Bord war super. Das Essen excellent, abwechslungsreich und mehr als reichlich. Es wurde nicht in Buffetform gereicht, sondern die Tische wurden richtig eingedeckt. So war das Essen geselliger. Am letzten Tag zauberte der Koch von irgendwoher sogar einen ganzen Truthahn. Der Service war jederzeit erstklassig, die Kabinen immer sauber und aufgeräumt (wenn man nicht selbst wieder alles durcheinander gebracht hat), das Personal super freundlich und aufmerksam. Ein fettes Lob. Ein Bier kostet übrigens 2 EUR, die restlichen Getränke sind inklusive. Es gab Wasser, Pepsi, 7Up, Mirinda...., immer gut gekühlt.

Tauchen.
Meine zweite Tauchsafari und erste Südtour. Mir erschienen die Tauchplätze weniger anspruchsvoll als die, die ich letztes Jahr auf der Nordtour gemacht habe. Das kann natürlich daran gelegen haben, dass ich letztes Jahr erst ca. 60 und jetzt ca. 90 Tauchgänge hatte. Viele Tauchgänge fanden an netten, nicht allzu tiefen Korallengärten und – Blöcken statt, so zwischen 16 und 25 Metern, wenig Strömung. Ein paar tiefere Tauchgänge waren aber auch drin, auch mal der ein oder andere Drift. Die anderen haben insgesamt so 3-4 Haie gesehen, ich nicht. Allerdings hatten wir das Erlebnis, vom Zodiac direkt in eine Schule Delphine abgeworfen zu werden, das war toll. Ansonsten haben wir viele viele bunte Fische gesehen, eine Schildkröte, Muränen, Blaupunktrochen, Napoleons, Rotfeuerfische – und all das an Aquarium und Fischsuppe, was das Rote Meer so zu bieten hat – also ich würde mal sagen, dreiviertel des Bestimmungsbuches „Fischführer Rotes Meer“. Allerdings hatten wir wohl ein bisschen Pech mit dem Wetter, denn es war z.T. sehr windig und wellig, so dass wir am Elphinstone nur 1 Tauchgang machten. Das sorgte in der Gruppe für einigen Unmut, da, als wir mit der Begründung, die Wetterverhältnisse erlaubten dort kein weiteres Tauchen, abfuhren, noch ca. 7 Tauchboote dort lagen und fleißig tauchten. Für mich war es okay, da ich als noch nicht so erfahrene Taucherein eigentlich an allem, was mehr bietet als unserer heimischen Schlammtümpel, meine Freude habe und jeden Tauchgang in dem 29 Grad warmen Wasser mit Sicht, soweit das Auge reicht, genossen habe.

Aber es waren doch einige, erfahrenere Mitreisende sehr enttäuscht über die Tauchplatzwahl. Das bringt mich übrigens gleich zum nächsten Problem – ich finde 20 Leute für so eine Tour einfach zu viel, denn es ist äußerst schwierig, die Wünsche und Bedürfnisse und die Könnensstufen aller Teilnehmer unter einen Hut zu bringen. Irgendeiner ist immer unzufrieden. Außerdem ist es beim Anrödeln am Tauchdeck einfach zu eng, wenn dort 20 Leute rumstehen. Ich würde deshalb beim nächsten Mal wieder ein Boot bevorzugen, das Gruppen um 10-12 Personen mitnimmt.

Ein bisschen ärgerlich war auch, dass – obwohl wir Nitrox-Tauchgänge angemeldet hatten – nicht genügend Nitroxflaschen vorhanden waren, so dass wir nur dann Nitrox tauchen konnten, wenn zufällig mal ein anderer nicht wollte. Die Kompressorluft war übrigens z.T. nicht so besonders gut, einige hatten doch arge Probleme mit dem Geschmack und der Qualität der Luft, hinterher Kopfweh, Übelkeit.

Briefings/Guides

Wir hatten zwei Tauchguides, Ralf und Muskan. Auch hier fehlt mir ein bisschen die Vergleichsbasis – vielleicht lag es an der Größe der Truppe – aber man hatte nicht das Gefühl, dass man beim Tauchen besonders betreut wurde. Das kannte ich vom letzten Jahr her auf der Nordtour (M/Y Independence) anders. Glücklicherweise war ich dieses Jahr schon ein bisschen erfahrener und hatte einen guten Buddy dabei, so dass es mir nicht soviel ausmachte. Aber z.B. fragten wir Ralf einmal beim Elphinstone, ob er führen könne, und er sagte, das ginge nicht, er müsse auf alle aufpassen und deshalb an einer Stelle im Wasser bleiben. Gut, dass die Truppe hauptsächlich aus selbständigen und erfahrenen Tauchern bestand. Die Briefings zu den Tauchplätzen waren jedoch gut und ausführlich. Muskan hat die meiste Zeit Video-Filme gedreht – einerseits klasse, da sie wirklich ein Profi auf diesem Gebiet ist und wir dadurch hinterher einen wunderschönen Film von unseren Tauchgängen erwerben konnten – andererseits frage ich mich, ob ein Tauchguide nicht lieber auf die Taucher als auf die Fische achten sollte? Allerdings hat sie mir dann auch mal ausführlich und kompetent geholfen, als ich ein Problem mit meinem Tauchcomputer hatte (den ich beim Logbuch auslesen versehentlich auf 100% Sauerstoff eingestellt hatte J)).

Schade war allerdings , dass man irgendwie nie informiert wurde, wie der Plan war. So hieß es z.B. am zweiten Tag der Tauchsafari, dass wir gegen Mittag einen zweiten Tauchgang machen sollten – und dann fuhr das Boot und fuhr und fuhr... und gegen Abend dachten alle, dass wir wohl heute gar nicht mehr zum Tauchen kämen. Die Guides schliefen und wir konnten sie nicht fragen. Erst am Abend erfuhren wir, dass wegen des Windes eine Planänderung erfolgt war und wir konnten dann doch noch zwei Tauchgänge machen. Oder es hieß, wir würden mitten in der Nacht losfahren, um dann doch noch am Elphinstone einen Early Morning Dive machen zu können – um 8 Uhr wachten wir an unserem alten Ankerplatz auf – zum Elphinstone kamen wir nicht mehr. Early Morning Dives wurden nie angeboten, obwohl vorher davon die Rede war. Fragten wir nach dem Plan, hieß es nur, es gäbe einen Plan A, B oder C, ohne ihn weiter zu erläutern, und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir dann meistens Plan D tauchten.

Sonstiges

Es ist keine schlechte Idee, nach so einer Safari noch ein paar Tage im Hotel auszuspannen, so dass man sich mal richtig ausschlafen kann und Zeit hat, den Boden unter den Füßen wieder fest werden zu lassen. Genau das haben wir auch gemacht – noch 4 Nächte im Coral Beach Rotana, ca. 22 km außerhalb von Hurghada – angehängt. Eine schöne Anlage, zwar mehr oder weniger im Nichts gelegen, aber gepflegt, mit Betten so groß wie die ganze Kabine vorher auf dem Boot, einem netten kleinen Hausriff zum Schnorcheln und einer Tauchschule Dive-Point, die auch Tagestouren macht, falls man es dann doch nicht mehr an Land aushält. Das Ganze haben wir bei Gratistours (www.gratistours.de) für je 22 EUR pro Nacht inkl. Halbpension gebucht und würden es jederzeit wieder so machen.

Alles in allem habe ich diese Safari aber trotz der kleinen Widrigkeiten sehr genossen und wunderschöne Tauchgänge erlebt, wofür ich mich nochmals bedanke. Wenn die Ocean Wave mit ein paar Leuten weniger besetzt und die Planung der Tauchplätze etwas besser erfolgen würde, dann würde ich diese Reise auch wieder buchen.

Und hier noch ein paar Fakten:

Pullover – braucht man nur einen –für die Rückreise nach Deutschland
Tauchen: 5 mm Anzug hat gereicht
Wassertemperatur: zwischen 27 und 29 Grad.
Mitnehmen: nicht viel, denn in den Kabinen ist kaum Stauraum, ein paar T-Shirts, kurze Hose, Schlafsack. Was für die Ohren (Tropfen und Stirnband), Reisetabletten und was gegen Durchfall. – Eine gut sortierte Bordapotheke war aber vorhanden.

Strom: Am Tauchdeck befinden sich viele kleine Fächer, in die man seine Utensilien wie Computer und Lampe etc. legen kann und die jeweils mit einer Steckdose versehen sind, so dass es keine Probleme mit dem Lampen-Laden gibt. Strom wie bei uns.


Maskenfalterfische


Wimpelfische


Fische


Blaupunktrochen


Salon


An Deck


Die Guides


Rotfeuerfisch


Kofferfisch


Nemos


Flötenfisch


Schön hier


Hier auch


Die Mördermuschel


Und raus