Südtour auf der M/Y OCEAN WAVE oder Wind, Welle u ...
Südtour auf der M/Y OCEAN WAVE oder Wind, Welle und andere Widrigkeiten
Vier Rotmeersafaris in den letzten 12 Monaten, vier Mal ein anderes Boot, ein anderes Tauchgebiet, andere Guides und andere Erlebnisse sowie Zeit, diese mal mittels eines Punktesystems möglichst objektiv darzustellen. In die Bewertung eingeflossen sind zum einen Teil mein subjektiver Eindruck, zum anderen die Teil die Meinungen der Mitreisenden.
Zu neunt starteten wir am 22.9 um drei Uhr morgens mit Air Berlin von Köln aus Richtung Hurghada, darunter auch die Gewinnerin des taucher.net/Aquaactive-Preisausschreibens (www.aquaactive.de) Heike Skamper nebst Begleitung aus dem hohen Norden.
Die Organisation des Veranstalters lief im Vorfeld schon perfekt, die Tickets waren rechtzeitig da, es wurde nach Sonderwünschen gefragt und, da zwischen Ankunft am Flughafen und Bustransfer nach Marsa Ghalib 8 Stunden lagen, Tageszimmer in einem Hotel gebucht - die Möglichkeit zum duschen und schlafen wurde von allen Teilnehmern gerne angenommen.
Gegen 22 Uhr erreichten wir dann mittels eines komfortablen und klimatisierten Busses nach dreieinhalbe Stunden Fahrt und einer Pause den Hafen von Ras Ghalib (übrigens eine einzige Baustelle) und damit, inmitten von unzähligen anderen Booten, unser Domizil für die kommende Woche: Die MY OCEAN WAVE.
Fazit:
So wünscht man sich einen Veranstalter: Faire Preise, gute Beratung und individuelle Berücksichtigung der Kundenwünsche!
Das Boot
Die OCEAN WAVE ist ein typisches ägyptisches Safariboot mittlerer Grösse (Länge 30 Meter, Breite 8 Meter) und mit 10 Doppelkabinen ausgestattet, die auf dieser Tour auch komplett ausgebucht waren. Vorab: 20 Mann sind definitiv etwas zu viel für dieses Schiff - die beiden vorderen Kabinen mit Stockbetten sind ausgewachsenen Mitteleuropäern eigentlich kaum zumutbar, jedes Mal entstand beim anziehen drangvolle Enge auf dem etwas verbauten Tauchdeck, dazu gab es nicht genügend Matten für alle auf dem Sonnendeck und generell ein einfach zu geringes Platzangebot; hier sollten 16 Personen wirklich die Maximalbelegung darstellen.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft die durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit: Wir verliessen mit 4 anderen Schiffen den Hafen und als wir bei Shab Shoona zum Checktauchgang eintrafen, lagen die anderen schon fest vertäut vor Ort und hatten auch teilweise ihre Tauchgruppen schon ins Wasser gebracht.
Die Ausstattung der OCEAN WAVE dagegen entspricht voll und ganz dem Standart eines 4**** Schiffes, die Kabinen punkten allesamt mit Dusche/WC/Klimaanlage (leider nicht individuell regelbar)/Kühlschrank/Handtüchern und Bademänteln, lassen dafür aber an Stauraum zu wünschen übrig. Der wunderschön gestaltete Salon überzeugt durch eine TV/DVD-Anlage, eine sehr gute Musikanlage (fürs Sonnendeck individuell regelbar) sowie durch bequeme und ausreichende Sitzgelegenheiten.
Auch das Sonnen- und Tauchdeck ist wunderschön aus Teakholz gearbeitet, Kühlschränke für Getränke befinden sich ebenfalls in jeder Kabine, im Salon und auf dem Sonnendeck und somit in permanenter Griffbereitschaft der durstigen Gäste. Wasser, Softdrinks, Kaffee und Tee sind im Preis bereits eingeschlossen, die Dose Bier schlägt mit humanen €2,- zu Buche, die Flasche Rotwein mit €10,-, da gibt es wirklich nichts zu meckern!
Unter Deck sorgen zwei Kompressoren leise für saubere Luft, alle Flaschen waren durchweg mit 200bar oder mehr gefüllt, auch 32er und 36er Nitrox ist gegen Aufpreis erhältlich.
Notfallkoffer, Sauerstoff, Funk und Feuerlöscher in jeder Kabine, dazu Rauchmelder und Schwimmwesten - alle auf einem Schiff notwendigen Sicherheitseinrichtungen waren vorhanden und optisch auch in einem tadellosem Zustand.
Wer im Urlaub abnehmen will, der ist auf der OCEAN WAVE ganz sicherlich falsch: Nie zuvor habe ich auf 11 Safaris besser und abwechslungsreicher gegessen! Der Koch hat sich, wie überhaupt die komplette Besatzung, die volle Punktzahl mit Extrasternchen wirklich verdient....
Fazit:
Von der “Überbelegung” mal abgesehen ist die OCEAN WAVE ein rundum empfehlenswertes Boot mit ausgezeichneter Küche und hervorragender Ausstattung, dass dazu noch recht günstig zu buchen ist - hier stimmt das Preis/Leistungsverhältnis!
Guides und tauchen
Warum bucht man eine Safari und keine Tagestouren und wozu braucht man dabei überhaupt Guides? Um Tauchplätze zu erreichen, wo Tagesboote entweder gar nicht oder nur später hinkommen, um Anfänger zu begleiten und erfahrenen Tauchern die schönsten Plätze beim Briefing näher zu bringen und diesen so zu tollen Tauchgängen zu verhelfen?
Ohne lange Drumherum zu reden bzw. zu schreiben - schlechtere Guides habe ich noch auf keiner Safari erlebt!
Unser weiblicher Guide Muskan, vorher lange auf den Philippinen tätig, kannte die Tauchplätze scheinbar nur aus dem Riffführer und wäre besser als Kindergärtnerin aufgehoben, Ralf (sehr erfahren im Roten Meer) machte dagegen oftmals den Eindruck, die Tour mit minimalem Einsatz möglichst schnell hinter sich bringen zu wollen - schade, er hätte es sicher besser gekonnt, wenn er denn nur gewollt hätte......
Die Toptauchplätze der Südtour (Elphinstone, Shab Maksur, Shab Claude) sahen wir nie oder maximal im Rahmen eines einzigen Tauchganges (Early-Morning-Dives zeichneten sich generell durch ein “gibt es nicht” aus), dafür hatten wir im Gegenzug das Vergnügen, jeweils 4 bzw. 5 Tauchgänge bei Shab Marsa Alam und Shab Shoona zu verbringen - die Argumente der Guides, warum gerade wir die spektakulären Riffe auf Grund von Wind und Welle nicht anlaufen konnten, obwohl es den zeitgleich mit uns gestarteten Booten möglich war, erspar ich mir an dieser Stelle....
Ob mir zu den Beiden was positives einfällt? Ja - freundlich waren sie und die von Muskan gedrehte DVD sowie die Tauchplatzzeichnungen von Ralf waren wirklich erste Sahne.....
Auch sonst war vieles nicht so, wie es auf gut organisierten und geführten Touren selbstverständlich sein sollte. Um dem geneigten Leser lange Ausführungen zu ersparen, beschränken wir uns auf eine knappe Aufzählung einiger Versäumnisse:
Eine Flasche unter dem Boot für gab es erst nach massivem Drängen der Gäste, Ersatzregler und -Jacket waren auf der Tour nicht vorhanden, von 4 von uns bestellten 15er Flaschen waren nur 2 verfügbar, eine Einteilung der Tauchgruppen/Tauchvarianten an den einzelnen Plätzen nach Erfahrung der Taucher war nicht erkennbar, dafür aber kamen Freunde unsinniger Belehrungen beim Briefing voll auf ihre Kosten. Taucher, die sich im Rahmen der Tour durch 2 Notaufstiege aus 30 Metern auszeichneten, wurden versucht, anderen Tauchern aufs Auge zu drücken - manchmal wussten wir wirklich nicht mehr, ob man laut schreien oder einfach nur noch lachen sollte....
Ein dickes Lob haben sich dagegen die Besatzungen der beiden Zodiaks verdient: Jedes Mal wurden wir am anvisierten Tauchplatz ins Wasser gelassen, jedes Mal war nach dem Tauchgang das Zodiak direkt zur Stelle, um die Taucher wieder aufzunehmen.
Die Tauchplätze auf der Südtour sind, bis auf wenige Ausnahmen, durch die Bank recht anfängerfreundlich und bieten eine weitestgehend intakte Unterwasserwelt mit viel Schwarmfisch und wunderschönen Hart- und Weichkorallen, dazu das ein oder andere traumhafte Höhlensystem, die aber allesamt ebenfalls für Anfänger geeignet sind.
Insgesamt hatten wir 6 Haisichtungen zu vermelden (alle an Elphinstone: Weißspitzenriffhaie, Seidenhai, grauer Riffhai, dazu noch einmal eine jagende Weißspitze beim Nachttauchgang an Shab Marsa Alam), jeweils einmal gab es Delfine und Schildkröten vor die Maske, garniert von massig Napoleons und Muränen.
Wer das erste Mal auf Safari war, mag also durchaus zufrieden und auch voll auf seine Kosten gekommen sein, diejenigen aber, die mehr Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten hatten, waren durchweg enttäuscht darüber, das an den spektakulären Plätzen gespart wurde: Es hätte eine klasse Tour werden können, wenn, ja wenn.....
Fazit:
Wer relaxte Tauchgänge inmitten einer farbenprächtigen Unterwasserwelt mag und dabei auch ab und an die Chance auf Großfisch haben will, der ist auf der Südtour genau richtig - dann aber (hoffentlich) mit anderen Guides!
Positives:
- Die Organisation seitens des Veranstalters Aquaacency
- Die Ausstattung und der Service der OCEAN WAVE
- Das Essen an Bord sowie die komplette Mannschaft
- Die intakte Unterwasserwelt
- Das Preis/Leistungsverhältnis
Negatives:
- Die Guides
- Das Platzangebot bei voller Gästebelegung
- Stellenweise die Auswahl der Tauchplätze sowie die Tauchsicherheit (Oberflächenpausen, Flasche unter dem Boot)
Gesamtfazit:
Es hätte eine rundum klasse Safari werden können, alle Voraussetzungen haben gestimmt: Ein bemühter und zuverlässiger Veranstalter, ein schönes Boot zu einem guten Preis, eine abwechslungsreiche Tourroute, eine tolle Bootsbesatzung, eine 5***** Küche, dazu eine nette Gruppe, auch wenn vielleicht insgesamt 4 Mann zuviel gebucht wurden - da eine solche Safari aber in erster Linie eine TAUCHsafari ist und gerade hierbei einiges deutlich besser hätte laufen können, bleibt das gesamte Bild unter dem Strich doch leider etwas getrübt....
Die OCEAN WAVE selber zählt zu den wirklich guten Booten mit ausgezeichnetem Preis/Leistungsverhältniss sowie excellenter Küche und Besatzung. Wenn sie mit maximal 16 Personen belegt ist, würden wir sie bei zukünftigen Safariplanungen jeder Zeit wieder als mögliche Option in Betracht ziehen - insbesondere in Verbindung mit dem Veranstalter Aqua Active.
Nochmal: Boot und Veranstalter hätten 5 bis 6 Flossen verdient (gemessen am Preis/Leistungsverhalten), da aber das Tauchen auf einer Safari das Wichtigste ist, sind leider nur schwache 4 bei herausgekommen....
Linus
Vier Rotmeersafaris in den letzten 12 Monaten, vier Mal ein anderes Boot, ein anderes Tauchgebiet, andere Guides und andere Erlebnisse sowie Zeit, diese mal mittels eines Punktesystems möglichst objektiv darzustellen. In die Bewertung eingeflossen sind zum einen Teil mein subjektiver Eindruck, zum anderen die Teil die Meinungen der Mitreisenden.
Zu neunt starteten wir am 22.9 um drei Uhr morgens mit Air Berlin von Köln aus Richtung Hurghada, darunter auch die Gewinnerin des taucher.net/Aquaactive-Preisausschreibens (www.aquaactive.de) Heike Skamper nebst Begleitung aus dem hohen Norden.
Die Organisation des Veranstalters lief im Vorfeld schon perfekt, die Tickets waren rechtzeitig da, es wurde nach Sonderwünschen gefragt und, da zwischen Ankunft am Flughafen und Bustransfer nach Marsa Ghalib 8 Stunden lagen, Tageszimmer in einem Hotel gebucht - die Möglichkeit zum duschen und schlafen wurde von allen Teilnehmern gerne angenommen.
Gegen 22 Uhr erreichten wir dann mittels eines komfortablen und klimatisierten Busses nach dreieinhalbe Stunden Fahrt und einer Pause den Hafen von Ras Ghalib (übrigens eine einzige Baustelle) und damit, inmitten von unzähligen anderen Booten, unser Domizil für die kommende Woche: Die MY OCEAN WAVE.
Fazit:
So wünscht man sich einen Veranstalter: Faire Preise, gute Beratung und individuelle Berücksichtigung der Kundenwünsche!
Das Boot
Die OCEAN WAVE ist ein typisches ägyptisches Safariboot mittlerer Grösse (Länge 30 Meter, Breite 8 Meter) und mit 10 Doppelkabinen ausgestattet, die auf dieser Tour auch komplett ausgebucht waren. Vorab: 20 Mann sind definitiv etwas zu viel für dieses Schiff - die beiden vorderen Kabinen mit Stockbetten sind ausgewachsenen Mitteleuropäern eigentlich kaum zumutbar, jedes Mal entstand beim anziehen drangvolle Enge auf dem etwas verbauten Tauchdeck, dazu gab es nicht genügend Matten für alle auf dem Sonnendeck und generell ein einfach zu geringes Platzangebot; hier sollten 16 Personen wirklich die Maximalbelegung darstellen.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft die durchschnittliche Fahrtgeschwindigkeit: Wir verliessen mit 4 anderen Schiffen den Hafen und als wir bei Shab Shoona zum Checktauchgang eintrafen, lagen die anderen schon fest vertäut vor Ort und hatten auch teilweise ihre Tauchgruppen schon ins Wasser gebracht.
Die Ausstattung der OCEAN WAVE dagegen entspricht voll und ganz dem Standart eines 4**** Schiffes, die Kabinen punkten allesamt mit Dusche/WC/Klimaanlage (leider nicht individuell regelbar)/Kühlschrank/Handtüchern und Bademänteln, lassen dafür aber an Stauraum zu wünschen übrig. Der wunderschön gestaltete Salon überzeugt durch eine TV/DVD-Anlage, eine sehr gute Musikanlage (fürs Sonnendeck individuell regelbar) sowie durch bequeme und ausreichende Sitzgelegenheiten.
Auch das Sonnen- und Tauchdeck ist wunderschön aus Teakholz gearbeitet, Kühlschränke für Getränke befinden sich ebenfalls in jeder Kabine, im Salon und auf dem Sonnendeck und somit in permanenter Griffbereitschaft der durstigen Gäste. Wasser, Softdrinks, Kaffee und Tee sind im Preis bereits eingeschlossen, die Dose Bier schlägt mit humanen €2,- zu Buche, die Flasche Rotwein mit €10,-, da gibt es wirklich nichts zu meckern!
Unter Deck sorgen zwei Kompressoren leise für saubere Luft, alle Flaschen waren durchweg mit 200bar oder mehr gefüllt, auch 32er und 36er Nitrox ist gegen Aufpreis erhältlich.
Notfallkoffer, Sauerstoff, Funk und Feuerlöscher in jeder Kabine, dazu Rauchmelder und Schwimmwesten - alle auf einem Schiff notwendigen Sicherheitseinrichtungen waren vorhanden und optisch auch in einem tadellosem Zustand.
Wer im Urlaub abnehmen will, der ist auf der OCEAN WAVE ganz sicherlich falsch: Nie zuvor habe ich auf 11 Safaris besser und abwechslungsreicher gegessen! Der Koch hat sich, wie überhaupt die komplette Besatzung, die volle Punktzahl mit Extrasternchen wirklich verdient....
Fazit:
Von der “Überbelegung” mal abgesehen ist die OCEAN WAVE ein rundum empfehlenswertes Boot mit ausgezeichneter Küche und hervorragender Ausstattung, dass dazu noch recht günstig zu buchen ist - hier stimmt das Preis/Leistungsverhältnis!
Guides und tauchen
Warum bucht man eine Safari und keine Tagestouren und wozu braucht man dabei überhaupt Guides? Um Tauchplätze zu erreichen, wo Tagesboote entweder gar nicht oder nur später hinkommen, um Anfänger zu begleiten und erfahrenen Tauchern die schönsten Plätze beim Briefing näher zu bringen und diesen so zu tollen Tauchgängen zu verhelfen?
Ohne lange Drumherum zu reden bzw. zu schreiben - schlechtere Guides habe ich noch auf keiner Safari erlebt!
Unser weiblicher Guide Muskan, vorher lange auf den Philippinen tätig, kannte die Tauchplätze scheinbar nur aus dem Riffführer und wäre besser als Kindergärtnerin aufgehoben, Ralf (sehr erfahren im Roten Meer) machte dagegen oftmals den Eindruck, die Tour mit minimalem Einsatz möglichst schnell hinter sich bringen zu wollen - schade, er hätte es sicher besser gekonnt, wenn er denn nur gewollt hätte......
Die Toptauchplätze der Südtour (Elphinstone, Shab Maksur, Shab Claude) sahen wir nie oder maximal im Rahmen eines einzigen Tauchganges (Early-Morning-Dives zeichneten sich generell durch ein “gibt es nicht” aus), dafür hatten wir im Gegenzug das Vergnügen, jeweils 4 bzw. 5 Tauchgänge bei Shab Marsa Alam und Shab Shoona zu verbringen - die Argumente der Guides, warum gerade wir die spektakulären Riffe auf Grund von Wind und Welle nicht anlaufen konnten, obwohl es den zeitgleich mit uns gestarteten Booten möglich war, erspar ich mir an dieser Stelle....
Ob mir zu den Beiden was positives einfällt? Ja - freundlich waren sie und die von Muskan gedrehte DVD sowie die Tauchplatzzeichnungen von Ralf waren wirklich erste Sahne.....
Auch sonst war vieles nicht so, wie es auf gut organisierten und geführten Touren selbstverständlich sein sollte. Um dem geneigten Leser lange Ausführungen zu ersparen, beschränken wir uns auf eine knappe Aufzählung einiger Versäumnisse:
Eine Flasche unter dem Boot für gab es erst nach massivem Drängen der Gäste, Ersatzregler und -Jacket waren auf der Tour nicht vorhanden, von 4 von uns bestellten 15er Flaschen waren nur 2 verfügbar, eine Einteilung der Tauchgruppen/Tauchvarianten an den einzelnen Plätzen nach Erfahrung der Taucher war nicht erkennbar, dafür aber kamen Freunde unsinniger Belehrungen beim Briefing voll auf ihre Kosten. Taucher, die sich im Rahmen der Tour durch 2 Notaufstiege aus 30 Metern auszeichneten, wurden versucht, anderen Tauchern aufs Auge zu drücken - manchmal wussten wir wirklich nicht mehr, ob man laut schreien oder einfach nur noch lachen sollte....
Ein dickes Lob haben sich dagegen die Besatzungen der beiden Zodiaks verdient: Jedes Mal wurden wir am anvisierten Tauchplatz ins Wasser gelassen, jedes Mal war nach dem Tauchgang das Zodiak direkt zur Stelle, um die Taucher wieder aufzunehmen.
Die Tauchplätze auf der Südtour sind, bis auf wenige Ausnahmen, durch die Bank recht anfängerfreundlich und bieten eine weitestgehend intakte Unterwasserwelt mit viel Schwarmfisch und wunderschönen Hart- und Weichkorallen, dazu das ein oder andere traumhafte Höhlensystem, die aber allesamt ebenfalls für Anfänger geeignet sind.
Insgesamt hatten wir 6 Haisichtungen zu vermelden (alle an Elphinstone: Weißspitzenriffhaie, Seidenhai, grauer Riffhai, dazu noch einmal eine jagende Weißspitze beim Nachttauchgang an Shab Marsa Alam), jeweils einmal gab es Delfine und Schildkröten vor die Maske, garniert von massig Napoleons und Muränen.
Wer das erste Mal auf Safari war, mag also durchaus zufrieden und auch voll auf seine Kosten gekommen sein, diejenigen aber, die mehr Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten hatten, waren durchweg enttäuscht darüber, das an den spektakulären Plätzen gespart wurde: Es hätte eine klasse Tour werden können, wenn, ja wenn.....
Fazit:
Wer relaxte Tauchgänge inmitten einer farbenprächtigen Unterwasserwelt mag und dabei auch ab und an die Chance auf Großfisch haben will, der ist auf der Südtour genau richtig - dann aber (hoffentlich) mit anderen Guides!
Positives:
- Die Organisation seitens des Veranstalters Aquaacency
- Die Ausstattung und der Service der OCEAN WAVE
- Das Essen an Bord sowie die komplette Mannschaft
- Die intakte Unterwasserwelt
- Das Preis/Leistungsverhältnis
Negatives:
- Die Guides
- Das Platzangebot bei voller Gästebelegung
- Stellenweise die Auswahl der Tauchplätze sowie die Tauchsicherheit (Oberflächenpausen, Flasche unter dem Boot)
Gesamtfazit:
Es hätte eine rundum klasse Safari werden können, alle Voraussetzungen haben gestimmt: Ein bemühter und zuverlässiger Veranstalter, ein schönes Boot zu einem guten Preis, eine abwechslungsreiche Tourroute, eine tolle Bootsbesatzung, eine 5***** Küche, dazu eine nette Gruppe, auch wenn vielleicht insgesamt 4 Mann zuviel gebucht wurden - da eine solche Safari aber in erster Linie eine TAUCHsafari ist und gerade hierbei einiges deutlich besser hätte laufen können, bleibt das gesamte Bild unter dem Strich doch leider etwas getrübt....
Die OCEAN WAVE selber zählt zu den wirklich guten Booten mit ausgezeichnetem Preis/Leistungsverhältniss sowie excellenter Küche und Besatzung. Wenn sie mit maximal 16 Personen belegt ist, würden wir sie bei zukünftigen Safariplanungen jeder Zeit wieder als mögliche Option in Betracht ziehen - insbesondere in Verbindung mit dem Veranstalter Aqua Active.
Nochmal: Boot und Veranstalter hätten 5 bis 6 Flossen verdient (gemessen am Preis/Leistungsverhalten), da aber das Tauchen auf einer Safari das Wichtigste ist, sind leider nur schwache 4 bei herausgekommen....
Linus