M/Y Mermaid II (Inaktiv)

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Stellungnahme des Betreibers am Ende des Original ...

Stellungnahme des Betreibers am Ende des Originalberichts

Auf Grund der durchaus ansprechenden Beschreibung des Bootes haben wir vom 24. Sept. bis 04. Okt. eine ´BIG 5´ Tour gebucht. Als Ziele wurden Brothers, Daedalus, Zabargad, Rocky und Elphinstone avisiert. Die Gesamtlänge der Tour betrug 10 Tage / 11 Nächte.
Nach Ankunft am Flughafen wurden wir trotz dreistündiger Verspätung von mehreren Ansprechpartnern des Mermaid-Teams empfangen. Die Visa waren vorbereitet und recht schnell auf dem Weg zur Passkontrolle in den Ausweis eingeklebt. Am Ausgang des Flughafens wartete ein Kleinbus welcher uns direkt zum Hafen/Boot transferierte. Nach einer Nacht im Hafen ging es am nächsten Tag mit 13 Tauchern (max 20 Plätze) in Richtung Süden los. Nach wenigen Kilometern stelle der Kapitän fest dass er ein Problem mit den Maschinen hat. Er vermutete dass das Boot wohl ´schlechten´ Diesel getankt hat. Die darin befindlichen Verunreinigungen verstopften die Filter. Um es vorweg zu nehmen, diese Problematik hat uns bis zur letzten Stunde auf dem Boot begleitet.
Um den Mechanikern die Möglichkeit zur Reinigung der Filter zu geben haben wir unsere Reise in den Süden unterbrochen und an einem nahe gelegenen Riff unseren ersten Checktauchgang absolviert. Das Problem mit den Motoren konnte leider nicht auf die Schnelle beseitigt werde. Dadurch verbleiben wir noch den gesamten Tag in diesem Bereich des Roten Meers. Auch die gesamte zweite Nacht wurde für Reparaturen genutzt, so dass das Boot dann am Morgen des dritten Tages seine Fahrt wieder aufnehmen konnte. Für ein paar Tage hatten wir keine Probleme mit den Motoren wahrnehmen können.
Im Fokus dieser Tage standen starke Verschmutzungen in den Kabinen im Bereich der Nasszelle. Die bei dem üblichen Wellengang aus der Abflussleitung aufsteigenden Flüssigkeiten waren beim Betreten des Baden als Fäkalgeruch wahrnehmbar. Die Abfalleimer in welchen wir das benutzte Toilettenpapier sammelten wurde leider nicht regelmäßig entleert. Der Rauchmelder in der Kabine war vorhanden, jedoch nicht mit einer Batterie versehen. Die Beleuchtung war zum großen Teil defekt. Die Klimaanlage funktionierte, der Kondensatablauf erfolgte in den darunter liegenden Kleiderschrank und in durch den angeschlossenen Schlauch (vermutlich verstopft).
DIe o.g. Mängel haben wir der Mannschaft mitgeteilt was dazu führte dass nach einigen Tage die Dusche gereinigt und wieder betretbar war. Die Klimaanlage ergoss sich in den folgenden Tagen noch zwei weitere Male über unsere Kleidung welche wir jedes Mal wieder an Deck trocknen mussten. Die Beleuchtung in der Kabine als auch der Brandmelder wurden nicht repariert. Im Übrigen konnten wir keine Rettungswesten oder Feuerlöscher ausfindig machen. Die Bullaugen waren wie in vielen Schiffen mit diesem Reparaturstau natürlich undicht, was in manchen Kabinen (nicht bei uns) zu einer vollkommenen Flutung des davor befindlichen Bettes incl. Bettzeug und sonstigen in der Nähe befindlichen Gegenständen (in diesem Fall leider ein Notebook) führte. Die Geräuschkulisse war wie erwartet jedoch verbunden mit zeitweise sehr straken Dieselgeruch. Dieser verursachte starke Übelkeit und Kopfschmerzen. Die Geruchsbelästigung ist aus meiner Sicht auf die wohl ständig andauernden Reparaturversuche der Maschinen zurückzuführen, wobei wohl größere Mengen Diesel in das Boot auslief.
Das Deck hatte im oberen Bereich gemütliche Sitzgruppen welche komplett beschattet ausgeführt waren. Der Aufenthalt dort war sehr angenehm. Das Tauchdeck hatte rundum Abstellplätze für Tauchflaschen. Auf Wunsch wurde auch eine 15 Liter Flasche angeboten. Alle Taucher mit Nitrox Ausbildung konnten das Mix kostenfrei nutzen. Die Mischung war an den ersten Tagen idR nur wenige % über dem natürlichen Niveau. Ab Mitte der Safari hat sich das Gemisch bei ca. 30% eingependelt. Die Qualität der Luft war aus meiner Sicht ok.
Der Boden des Decks ist dringend Reinigungsbedürftig. Aus meiner Sicht ist er nötig die Oberfläche mit spanabhebenden Werkzeugen zu bearbeiten, da ein einfaches Schrubben wohl nicht mehr zum Ziel führen wird. Das Ergebnis dieses Bodens waren regelmäßig mit Schmutz und Teer verunreinigte Fusssohlen.
Das Boot verfügte über zwei Zodiacs. Zumindest eines davon kann wohl schon von vielen Tauchstellen berichten und steht kurz vor der Erneuerung. Der Motor ist mit 25PS für den Süden zu klein, das Boot nimmt nicht genügend Taucher auf, dafür aber reichlich Wasser beim fahren. Zum Ausspülen der musste man sich nicht nach hinten beugen sondern konnten die 300 Liter frisch aufgenommenes Wasser im Zodiac nutzen.
Der Koch war ein netter Mensch und bemühte sich mich steigendem Erfolg uns schmackhafte Nahrung zuzubereiten. Nach einigen anfänglichen nicht so gelungenen Gerichten war das Essen am Ende der Safari ok. Einer der Highlights war ein Barbecue am Leuchtturm in Daedalus. Da der Turm durch die Franzosen erbaut wurde steht er auch heute noch. Er wird aktuelle von Ägyptischen Soldaten betrieben welche sich die üblichen Haustiere halten. Gerade diese Kakerlaken, haben uns das Barbecue nicht wirklich schmackhaft gestaltet. Man stelle sich vor, dass man in gemütlicher (wenn auch etwas schmuddelige Umgebung) auf Kissen am Boden sitzt und die kleinen Vielfüssler einem ständig begegnen. Eine Situation auf welche wir hätten verzichten können. Nach dem Essen ging es dann schnell zurück zum Boot. Trotz allem Reparaturstau war es dort angenehmer.
Das Safariboot blieb trotz des verlorenen Reparaturtages am Anfang der Safari drei Tage am Daedalus-Reef was in den folgenden Tagen zu Stress ausartete. Die restlichen Tauchspots wurden in den Folgetagen im ´Schweinsgalopp´ absolviert.
Ein großes Lob muss man an die Tauchguides richten. Sie haben sich ständig um uns gekümmert und aus der Situation des Beste gemacht.
Der Weg zurück führte von Elphinstone zum Hafen nach Hurghada (geplant war Port Ghalib). Auf der ca. 18 stündigen Fahrt hatten wir wieder massive Probleme mit den Maschinen. Wir trieben mehrmals ohne Antrieb und bei hohem Wellengang mitten auf dem Meer. Das Boot rollte mehre Stunden ohne Kontrollmöglichkeiten. Die Crew als auch die Taucher versammelten sich an Deck da der Dieselgeruch im Innern des Schiffes nahezu nicht mehr erträglich war. Einige Taucher haben aus Ermangelung an Rettungswesten ihre bereits verpackten Jakes wieder ausgepackt, aufgeblasen und für den Fall des Kenterns bereitgelegt.
Am Ende konnte der Mechaniker die Maschine wieder ins Laufen bringen und wir kamen 30 min vor der Abfahrt zum Flughafen im Hafen an.
Das Boot die Mermaid 2 wurde als in 2012 generalüberholt und als obere Mittelklasse angeboten. Dies entspricht aus meiner Sicht nicht dem von mir vorgefundenen Boot.

Fazit: ´Meerjungfrauen werden überbewertet´

Stellungnahme durch den Betreiber vom 9.Oktober 2012


Mit folgenden Zeilen möchte ich eine Gegendarstellung dieses Berichts schreiben und eine Erklärung über meine Gedanken die ich mir als Dienstleister mache, wie ich meinen Gästen auf Safari eine schöne Zeit ermöglichen kann.

Ja, es gab Probleme mit den Maschinen jedoch besitze ich leider noch keine eigene Raffinerie um den benötigten Diesel selbst herzustellen. Jeder kann sich denken, dass es in meinem eigenen Interesse steht sauberen Kraftstoff zu tanken der nicht mit Wasser verdünnt oder verschmutzt ist. In Ägypten ist bereits seit Juni ein Mangel der Kraftstoffe vorhanden, den die neue Regierung nicht in den Griff bekommt. Dies liegt leider nicht in meiner Macht, es zu ändern. Ich selbst bin noch mit einem MAN Mechaniker in dieser Nacht auf das Boot gekommen, der die Ventile der Maschine gewechselt hat, so dass eine Weiterfahrt möglich war. Die gesamte Fahrtstrecke wurde eingehalten mit einer 108 Stunden Laufzeit der Maschinen.

Nun zum Thema Sicherheit; zum einen gibt es Fotos über die Rettungswesten und Feuerlöscher wie man unschwer erkennen kann, denn wenn es keine Sicherheitsvorkehrungen geben würde wäre es auch nicht möglich mit dem Boot den Hafen zu verlassen. Ich habe am Boot verschiedene Geräte die zur Sicherheit beitragen. Eines davon löst z.B. automatisch Alarm aus, sollte unter dem Maschinenraum Wasser eindringen. Gerne können mir alle Taucher die auf eines meiner Boote kommen oder einfach nur Interesse haben - mir eine Mail schicken und ich werde ihnen alle Geräte mit Fotos und Zertifikaten erklären, dies hier öffentlich zu schreiben sprengt leider den Rahmen. Ich werde allerdings auf beiden Booten und in den Kabinen Schilder anbringen lassen mit dem Hinweis wo sich die Rettungswesten und Feuerlöscher befinden.

Auf beiden meiner Boote befindet sich jeweils eine Nitrox-Membrananlage die auf 32% eingestellt ist, jedoch hilft auch die beste Anlage nichts, wenn sich Taucher Nitrox auf normale Restluft toppen lassen. Hierbei kann kein Gemisch von 32% entstehen! Vielleicht sollten sich auch Taucher mal wieder daran erinnern was einem im Kurs bzgl der Analyse und Handhabung des Gerätes beigebracht wurde. Der Weg einer unbegründeten Beschwerde ist da klar viel einfacher.

Seegang und der sogenannte Kloakengeruch werden immer wieder gerne als Beschwerde benutzt. Vielleicht sollte man sich mal überlegen warum dies so ist. Ein Boot ist kein Hotel das fest an Land steht. Die Tanks egal ob für Süßwasser, Diesel und und und … befinden sich ganz klar unter den Kabinen, wo sollen sie denn auch sonst hin! Dass bei Seegang dann mal was zurück kommt bzw. wenn die Tanks fast leer sind der Geruch verstärkt auftritt, sollte jedem einleuchten. In die Abwassertanks können leider keine Chemikalien geschüttet werden die dies vielleicht vermeiden würden, denn die Tanks werden ins Meer entleert – der Einsatz von Chemikalien verbietet sich von selbst! Ich habe jederzeit ein offenes Ohr wenn mir Gäste Vorschläge zuschicken, wie ich es verbessern kann anhand der Mittel die ich hier zur Verfügung habe.

Auf jeder Tour ermögliche ich den Gästen ein sogenanntes Mitspracherecht bzgl. der Tauchplatzauswahl, da meiner Meinung nach nicht jede Tour mit dem gleichen Standard Programm ablaufen soll. Bei dieser Tour war es ein Gästewunsch einen dritten Tag am Daedalus zu verbringen, nicht weil ich es sagte. Desweiteren weiß ich aus Erfahrung, dass BBQ eigentlich gerne gemacht werden. Auch wenn es verboten ist dort zu grillen habe ich es meinen Gästen ermöglicht! Es ist schade und enttäuschend zugleich, wenn einzelne Gäste sich darüber beschweren und diese kleine und gutgemeinte Aktion zunichtemachen, was dann wiederum dazu führt weshalb solche BBQs vielleicht nicht mehr durchgeführt werden und der Rest der Taucher es ausbaden muss.

Denjenigen die sich die Zeit genommen haben alles zu lesen möchte ich herzlichst dafür danken und bitte darum jeder der Gast ist auf einem meiner Boote, dass er zu mir kommt und in einem persönlichen Gespräch seine Eindrücke, Verbesserungsvorschläge usw. offen mit mir diskutiert. Nach dem Motto nur wenn wir miteinander reden können, können Missverständnisse aus der Welt geschafft werden und Verbesserungen erfolgen.




Ende Stellungnahme