Big Brother is watching you...oder zumindest eine ...
Big Brother is watching you...oder zumindest einer der zahlreichen Flötenfische an Big Brother Island, der offensichtlich großen Gefallen daran fand, mich fast einen ganzen Tauchgang lang wie ein zweiter Buddy zu begleiten.
Aber jetzt mal von Anfang an:
Ich war vom 07.-14.10. mit der Independence II auf einer Tour Brother Islands – Daedalus Reef – Elphinstone Reef – gebucht über drop off / Alfter, die mich mal wieder „mitgequatscht“ haben
Zielflughafen: Hurghada; Abfahrtshafen: Port Ghalib (ca. 3 Stunden Transferzeit)
Zunächst einmal : das „D“ für Daedalus musste aus behördenwillkürlichen Gründen leider gestrichen werden. Das kann in Ägypten ja immer mal vorkommen...
Zum Schiff:
Das Schiff ist absolut empfehlenswert, auch wenn die Einstellungsmöglichkeiten für die Klimaanlage verbesserungsbedürftig sind und ein großes Spülbecken für das Gerödel leider fehlt, wie auf vielen Safarischiffen. Crew und Guides sind jederzeit überaus hilfsbereit und gut ausgebildet. Eines der besten und vor allem bestausgerüsteten Schiffe, die ich dort gesehen habe
Auf jedem der drei Decks ist massig Platz (Tauchplattform: ca. 50m² mit schön tiefliegendem Einstieg und 2 Flossenleitern) und alles ist mit edlem Teakholz ausgelegt.
Ansonsten sind auch die Kabinen bzw. Suiten äußerst geräumig, schick eingerichtet mit bequemen Betten und täglichem Roomservice inklusive kunstvoll gefalteter Handtücher sowie Bademantel für jeden Gast. Zumindest die Bäder in den 3 Suiten sind so riesengroß, das man sich bei Seegang leider keinesfalls mehr darin festklemmen kann
Das Essen übrigens ist superlecker, reichhaltig und abwechslungsreich. In Ägypten ja auch nicht unbedingt selbstverständlich
Zum Tauchen:
Früh am 08.10 verließen wir Port Ghalib in Richtung „um´s Eck“ nach Oum el Rouss (ca. 40 Minuten von Port Ghalib entfernt). Nach einem extrem ausführlichen Boots-Briefing inklusive Erklärung des an Bord befindlichen ENOS-Systems teilten wir uns in 3 Gruppen auf. Danach folgten 2 ruhige Einstimmungs-TG. Dann wurde Anker gelichtet in Richtung Big Brother, wo wir nach ca. 7 Stunden Nachtfahrt ankamen. Bis auf den ersten und letzten Tag der Tour gab´s 3 TG.
Der „große Bruder“ ist ca. 400x30m groß (über Wasser) und hat zu beiden Seiten (West und Ost) steil abfallende drop offs, die unglaublich schön und dicht bewachsen sind von Korallen in jeglicher Form. Sowohl die tieferen TG als auch die Austauchphasen im flacheren Wasser sind beeindruckend. Außerdem befindet sich hier die „Numidia“ - ein Frachterwrack von beeindruckenden Ausmaßen, das sich bis weit über die 40-Meter-Tiefengrenze erstreckt und wohl immer für eine Begegnung mit Großzeugs gut ist und die „Aida“ (ein kleiner Tender für die Inselbesatzung). Beide Wracks sind aufgrund der langen Liegezeit von 50-100 Jahren über und über mit Leben besiedelt. Ein wirklich unfassbar schöner Platz zum Tauchen und für jeden Geschmack etwas dabei!
Los ging´s zu den TG überwiegend per Zodiak, zurück kann man es aufgrund der geringen Ausmaße von Big Brother auch durchaus ohne Zodiak schaffen – da wir genau das bis auf eine Ausnahme bei allen TG der Tour hinkriegten, haben wir dafür dann auch das „back to the boat diver“-specialty-Brevet ausgestellt bekommen
Auch das Südplateau an Big Brother ist durchaus einen oder mehrere TG wert, sofern die Strömung es zulässt. Dort wurden auch tatsächlich wiederholt Longimani und Graue Riffhaie gesichtet, an der Westseite gab es dem Hörensagen nach Manta und Hammerhai sowie Fuchshai (den ich dann auch wirklich selber gesichtet habe). Die Strömung hielt sich in Grenzen. Ebenso an den darauffolgenden TG an Little Brother, das mit 200m Länge nochmals deutlich kleiner ist. An Schönheit jedoch steht es Big Brother in nichts nach! Auch hier findet man von ganz groß bis ganz klein alles, was das Taucherherz höher schlagen lässt!
Abschließend betauchten wir dann noch für 1 Tag das Elphinstone-Reef, das auch wirklich wunderschön ist, aber doch schon eher mal von einem flächendeckenden Blasenteppich umgeben ist. Für meinen Geschmack einfach etwas zu voll, da hier zu den Safarischiffen auch noch Tages-Schnellboote hinzukommen.
Die letzten TG inklusive Nacht-TG (die an den Brothers und Daedalus leider nicht erlaubt sind) absolvierten wir in Marsa Shouna, einer ruhigen Bucht in der Nähe von Marsa Alam, wo wir zahlreiche Schildkröten sichteten. Das dort lebende Dugong war uns leider nicht vergönnt – muss ich halt nochmal wieder hin
Und so trafen wir am 13.10 wieder in Port Ghalib ein und ließen eine wunderschöne und beeindruckende Tour ruhig ausklingen.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass die TG dieser Tour eher etwas für erfahrene Taucher sind (meines Wissens nach mind. AOWD bzw. **-Brevetierung erforderlich), die sowohl mit starker Strömung und hohem Wellenschlag als auch mit bis ins scheinbar Unendliche abfallende drop offs gut umgehen können und Erfahrung mit tieferen TG sowie dem allseits äußerst beliebten Negativeinstieg vom Zodiak haben. Seegangsfest sollte man auch besser sein, denn sowohl auf den Überfahrten als auch beim Ankern in zweiter Reihe kann´s schon mal mächtig schaukeln. Das Tauchen auf der Independence II ist in relativ hohem Maße eigenverantwortlich geprägt und sowohl die mittlerweile fast überall gerne gebräuchliche Tiefengrenze von 30 Metern bzw. die Maximalzeit von 60 Minuten spielen hier eine eher untergeordnete Rolle, sofern man damit vernünftig umgeht. Zu den für jeden TG geplanten Spots wurden auch immer Alternativen angeboten, so dass nicht alle am gleichen Platz reingekippt werden. Es ist zusätzlich zum Guide, der sich in dem Gebiet bestens auskennt, auch immer einer der beiden Eigner an Bord, so dass jederzeit ein kompetenter Ansprechpartner für´s Boot oder Tauchen vor Ort ist.
Kleiner Punktabzug in der B-Note wie schon erwähnt für die Regelungsmöglichkeiten der Klimaanlage sowie dem nicht vorhandenen Spülbecken.
Was mich aber sicher nicht von einer weiteren Tour auf diesem schönen Schiff abhalten würde!!!
Aber jetzt mal von Anfang an:
Ich war vom 07.-14.10. mit der Independence II auf einer Tour Brother Islands – Daedalus Reef – Elphinstone Reef – gebucht über drop off / Alfter, die mich mal wieder „mitgequatscht“ haben
Zielflughafen: Hurghada; Abfahrtshafen: Port Ghalib (ca. 3 Stunden Transferzeit)
Zunächst einmal : das „D“ für Daedalus musste aus behördenwillkürlichen Gründen leider gestrichen werden. Das kann in Ägypten ja immer mal vorkommen...
Zum Schiff:
Das Schiff ist absolut empfehlenswert, auch wenn die Einstellungsmöglichkeiten für die Klimaanlage verbesserungsbedürftig sind und ein großes Spülbecken für das Gerödel leider fehlt, wie auf vielen Safarischiffen. Crew und Guides sind jederzeit überaus hilfsbereit und gut ausgebildet. Eines der besten und vor allem bestausgerüsteten Schiffe, die ich dort gesehen habe
Auf jedem der drei Decks ist massig Platz (Tauchplattform: ca. 50m² mit schön tiefliegendem Einstieg und 2 Flossenleitern) und alles ist mit edlem Teakholz ausgelegt.
Ansonsten sind auch die Kabinen bzw. Suiten äußerst geräumig, schick eingerichtet mit bequemen Betten und täglichem Roomservice inklusive kunstvoll gefalteter Handtücher sowie Bademantel für jeden Gast. Zumindest die Bäder in den 3 Suiten sind so riesengroß, das man sich bei Seegang leider keinesfalls mehr darin festklemmen kann
Das Essen übrigens ist superlecker, reichhaltig und abwechslungsreich. In Ägypten ja auch nicht unbedingt selbstverständlich
Zum Tauchen:
Früh am 08.10 verließen wir Port Ghalib in Richtung „um´s Eck“ nach Oum el Rouss (ca. 40 Minuten von Port Ghalib entfernt). Nach einem extrem ausführlichen Boots-Briefing inklusive Erklärung des an Bord befindlichen ENOS-Systems teilten wir uns in 3 Gruppen auf. Danach folgten 2 ruhige Einstimmungs-TG. Dann wurde Anker gelichtet in Richtung Big Brother, wo wir nach ca. 7 Stunden Nachtfahrt ankamen. Bis auf den ersten und letzten Tag der Tour gab´s 3 TG.
Der „große Bruder“ ist ca. 400x30m groß (über Wasser) und hat zu beiden Seiten (West und Ost) steil abfallende drop offs, die unglaublich schön und dicht bewachsen sind von Korallen in jeglicher Form. Sowohl die tieferen TG als auch die Austauchphasen im flacheren Wasser sind beeindruckend. Außerdem befindet sich hier die „Numidia“ - ein Frachterwrack von beeindruckenden Ausmaßen, das sich bis weit über die 40-Meter-Tiefengrenze erstreckt und wohl immer für eine Begegnung mit Großzeugs gut ist und die „Aida“ (ein kleiner Tender für die Inselbesatzung). Beide Wracks sind aufgrund der langen Liegezeit von 50-100 Jahren über und über mit Leben besiedelt. Ein wirklich unfassbar schöner Platz zum Tauchen und für jeden Geschmack etwas dabei!
Los ging´s zu den TG überwiegend per Zodiak, zurück kann man es aufgrund der geringen Ausmaße von Big Brother auch durchaus ohne Zodiak schaffen – da wir genau das bis auf eine Ausnahme bei allen TG der Tour hinkriegten, haben wir dafür dann auch das „back to the boat diver“-specialty-Brevet ausgestellt bekommen
Auch das Südplateau an Big Brother ist durchaus einen oder mehrere TG wert, sofern die Strömung es zulässt. Dort wurden auch tatsächlich wiederholt Longimani und Graue Riffhaie gesichtet, an der Westseite gab es dem Hörensagen nach Manta und Hammerhai sowie Fuchshai (den ich dann auch wirklich selber gesichtet habe). Die Strömung hielt sich in Grenzen. Ebenso an den darauffolgenden TG an Little Brother, das mit 200m Länge nochmals deutlich kleiner ist. An Schönheit jedoch steht es Big Brother in nichts nach! Auch hier findet man von ganz groß bis ganz klein alles, was das Taucherherz höher schlagen lässt!
Abschließend betauchten wir dann noch für 1 Tag das Elphinstone-Reef, das auch wirklich wunderschön ist, aber doch schon eher mal von einem flächendeckenden Blasenteppich umgeben ist. Für meinen Geschmack einfach etwas zu voll, da hier zu den Safarischiffen auch noch Tages-Schnellboote hinzukommen.
Die letzten TG inklusive Nacht-TG (die an den Brothers und Daedalus leider nicht erlaubt sind) absolvierten wir in Marsa Shouna, einer ruhigen Bucht in der Nähe von Marsa Alam, wo wir zahlreiche Schildkröten sichteten. Das dort lebende Dugong war uns leider nicht vergönnt – muss ich halt nochmal wieder hin
Und so trafen wir am 13.10 wieder in Port Ghalib ein und ließen eine wunderschöne und beeindruckende Tour ruhig ausklingen.
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass die TG dieser Tour eher etwas für erfahrene Taucher sind (meines Wissens nach mind. AOWD bzw. **-Brevetierung erforderlich), die sowohl mit starker Strömung und hohem Wellenschlag als auch mit bis ins scheinbar Unendliche abfallende drop offs gut umgehen können und Erfahrung mit tieferen TG sowie dem allseits äußerst beliebten Negativeinstieg vom Zodiak haben. Seegangsfest sollte man auch besser sein, denn sowohl auf den Überfahrten als auch beim Ankern in zweiter Reihe kann´s schon mal mächtig schaukeln. Das Tauchen auf der Independence II ist in relativ hohem Maße eigenverantwortlich geprägt und sowohl die mittlerweile fast überall gerne gebräuchliche Tiefengrenze von 30 Metern bzw. die Maximalzeit von 60 Minuten spielen hier eine eher untergeordnete Rolle, sofern man damit vernünftig umgeht. Zu den für jeden TG geplanten Spots wurden auch immer Alternativen angeboten, so dass nicht alle am gleichen Platz reingekippt werden. Es ist zusätzlich zum Guide, der sich in dem Gebiet bestens auskennt, auch immer einer der beiden Eigner an Bord, so dass jederzeit ein kompetenter Ansprechpartner für´s Boot oder Tauchen vor Ort ist.
Kleiner Punktabzug in der B-Note wie schon erwähnt für die Regelungsmöglichkeiten der Klimaanlage sowie dem nicht vorhandenen Spülbecken.
Was mich aber sicher nicht von einer weiteren Tour auf diesem schönen Schiff abhalten würde!!!
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