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pain23PADI Open Water Scuba Instructor Technical Save Air Diver200 TGs

Lebensgefahr für Taucher

Hallo liebe Tauchergemeinde.

ich besuchte diese Woche das Safari Boot M/Y Gloria betrieben durch Aquatic Divers Marsa Alam. Angeboten wurde die Fahrt nach Sataya durch den Reiseveranstalter meeting point (FTI Partner).

Ich muss einen sehr schlechten Allgemeinzustand des Tauchbootes berichten und eine verantwortungslose Arbeitsweise der Crew.
Auch wenn die M/Y Gloria aktuell noch gute Bewertungen durch Schnorchler bekommt muss ich jeden Taucher dringend davon abraten auf dieses Boot zu steigen.

Jetzt zum konkreten Bericht der Vorkommnisse auf dem Boot (Beweisfotos sind natürlich dabei)

Vor Reiseantritt wurde von meeting point Agenten versichert, daß es an Bord NITROX gibt (so wird die M/Y Gloria auch auf LiveAboard.com angepriesen). Dies wurde sofort bei Betreten des Bootes von der Crew verneint, da die Anlage defekt sei.
Auf dem Boot befanden sich noch drei weitere Taucher, ein Schnuppertaucher (DSD) ein älterer Herr (DLRG) welcher seit mehreren Jahren nicht mehr getaucht ist und meine Freundin (OWD) unter meiner Verantwortung als OWSI. Ausserdem waren 4 Schnorchler an Board.
Den anderen Tauchern wurde die Leihausrüstung des Bootes gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt.
Das Leihjacket welches einem anderen Taucher ausgehändigt wurde, musste ich beanstanden, da der Inflator Schlauch eingerissen war und Luft austrat.

Zu Beginn des ersten Tauchgangs stellte ich einen starken Geschmack der Atemluft nach verbranntem Gummi fest.
Mir wurde schnell klar, daß meine Tauchflasche mit Abgas verunreinigt ist. Ich zeigte dem Divemaster mehrmals unmissverständlich an, daß ich ein Problem habe und zurück zum Boot möchte. Die Handzeichen wurden vom Divemaster ignoriert. Auch nachdem ich Ihm meine Atemluft angeboten habe, er das Problem verstand, und ich mich an seinen Oktopus gehängt habe führte der Divemaster den Tauchgang weitere 30 Minuten fort ohne auf meine ununterbrochenen Handzeichen "Problem" und "Zurück zum Boot" zu reagieren. Auch die Atemluft des Divemasters schmeckte nach Abgasen, allerdings nicht ganz so stark wie aus meiner Flasche. Aufgrund eines Verantwortungsgefühls für den älteren dritten Taucher blieb ich bei der Gruppe und beendete den Tauchgang nicht alleine.
Zurück auf dem Boot forderte ich eine Sichtkontrolle des Luftkompressors. Der Geruch meiner Atemluft war identisch zu den Abgasen die aus dem Schiffsinneren in das abgedeckte Kompressorgehäuse gelangten. Das Foto des Kompressors spricht für sich alleine. Der gesamte Bereich des Tauchdecks war von diesen Motorabgasen gefüllt.
Hier wurde direkt das Dieselmotor Abgas des Schiffsmotors in die Atemflaschen gepumpt.
Der Divemaster war sich keiner Schuld bewusst, bestätigte noch den anwesenden Gästen und der meeting point Reiseleitung, dass die Luft NICHT in Ordnung ist, aber kein Problem darstellt. Dies sei normal und er tauche immer mit dieser Luft.
Daraufhin stieg er mit dem Schnuppertaucher erneut ins Wasser.

Weder der Divemaster noch die Crew machten irgendeine Bemühung am Zustand des Luftkompressors eine Verbesserung vorzunehmen.
Ich verweigerte einen nächsten Tauchgang bevor nicht der Kompressor Ansaugstutzen repariert wurde und ich eine Sichtkontrolle aller Luftfilter machen konnte. Ein Filterwechsel oder eine Sichtkontrolle wurde von der Crew verweigert weshalb ich alle weiteren Tauchgänge meiner Frau und mir absagte.
Wie auf dem Fotos zu sehen ist liegt ein Filter rostend und unbefestigt am Boden.
Der dritte Taucher an Board führte trotzt Warnungen weitere Tauchgänge durch. Nach dem nächsten Tauchgang stieg er mit blutunterlaufenen Augen aus dem Wasser, bestätigte den Abgas Geschmack der Atemluft und hatte in der Nacht Probleme mit der Atmung. Dies hat Ihn nicht davon abgehalten den gesamten Ausflug mit Bestnoten zu bewerten.

Abgesehen von diesen wichtigsten Punkten hat die Crew so ziemlich jede Möglichkeit genutzt sich einen Fauxpas zu leisten.
Der Notfallsauerstoff ist defekt und verdreckt. Ich habe Ihn aufgedreht und die Armatur ist an jeder Verschraubung undicht.
Die Crew hat, als das Boot im Dolphin House geankert hat, ihre leeren Zigarettenschachteln ins Meer geworfen.
Die Crew hat, als das Boot an einem Riff geankert hat, begonnen das Schiff mit Putzmitteln zu schruppen und das Putzwasser ins Riff geleitet. Daraufhin war mit klar wieso an diesem Riff maximal ein Fisch auf ein Masken-Sichtfeld kommt.
Der Motor eines Zodiaks ist mit mehreren Gästen auf offener See kaputt gegangen und musste mit dem zweiten Zodiac abgeschleppt werden.
Der Motot der M/Y Gloria ist vor dem Anlegen im Hafen kaputt gegangen und alle Gäste mit Gepäck mussten mit dem Zodiak an Land gebracht werden.

Das gute an Board:
- Die Stimmung unter den Gästen war gut. Alle Schnorchler waren höchst begeistert.
- Das Essen war gut. (Ein Blick in die Kombüse wurde allerdings von der Crew verweigert)
- Eine Treibjagt auf Delfine wie es andere Sataya Besucher berichteten wurde nicht durchgeführt.
- Ein Reiseleiter von meeting point war mit an Board, der sehr bemüht war festgestellte Probleme vor anderen Gästen geheim zu halten.
- Ein Fotograf war an Board der bemüht war fröhliche Fotos von den Gästen zu schießen. Diese werden von Aquatic Divers genutzt um zu demonstrieren wie toll es auf M/Y Gloria doch ist. Zumindest wurden mir auf die Beschwerde ettliche Fotos kostenfrei zugesandt.

Der Ausflug hatte noch ein Nachspiel:
Wir haben natürlich die Zustände bei FTI und meeting point gemeldet. Die Reiseleitung konnte aufgrund der erdrückenden Beweislage nicht auskommen und erstattete den gesamten Betrag des Ausfluges zurück.
Unfassbarerweise wurde uns von meeting point mitgeteilt, dass weiterhin Taucher auf die M/Y Gloria mitgenommen werden.

Ich informierte den Betreiber des Safari Schiffes Aquatic Divers über den Zustand des Luftkompressors.
Die Antwort findet sich auch bei den Bildern. Ich wurde beschimpft und erhielt (zum Glück) Hausverbot auf der M/Y Gloria
Der Kompressor ist laut Aquatic Divers geprüft und wurde für in Ordnung befunden.
Da diese Zustände bereits von anderen mir nicht bekannten Tauchern beanstandet wurden, werde ich jetzt von Aquatic Divers mit diesen in die Schublade "Liar" (Lügner) gesteckt.

Alles hier habe ich mit eigenen Augen beobachtet, ich werde hier keine Mutmaßungen über die weiteren Zustände bei Aquatic Divers oder auf der M/Y Gloria treffen.

Für die Korrektheit des Berichtes stehe ich mit meinem Namen und meiner Ausbildung als OWSI & TSD

Immer erst an der Luft riechen bevor ihr ins Wasser steigt!!!
Viele Grüße und passt auf euch auf.

Alexander Ploner
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