M/S Nirvana, Split (Inaktiv)

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Wir (Tauchgruppe von 27 Leuten) hatten eine einw& ...

Wir (Tauchgruppe von 27 Leuten) hatten eine einwöchige Tauchkreuzfahrt
auf der M/S Nirvana gebucht und mit diesem Bericht möchte ich alle
Taucher, die diese Seiten lesen, davor warnen, den gleichen Fehler wie
wir zu begehen und auf dieses Schiff zu gehen.



Aber nun einmal in chronologischer Reihenfolge:



Wir kamen am 11.08. um ca. 09.00 Uhr morgens in Split an. Danach wollten
wir auf das Schiff, da geplant war, mittags bzw. spätestens nachmittags
abzulegen. Zu unserer Verwunderung mußten wir feststellen, daß
auf der M/S Nirvana offensichtlich Ravepartys stattfinden. Denn es mußten
erst einmal die Boxentürme, Scheinwerfer und alles andere technische
Equipment abgebaut werden. Nach 4 bis 5 Stunden warten im Hafen, „enterten“
wir gegen Mittag das Schiff. Die Besatzung kümmerte sich eigentlich
nicht um uns. Es stellte sich niemand vor und es zeigt uns auch keiner
das Schiff. Das Wort Ignoration trifft am ehesten das Verhalten der Crew,
das sich durch die ganze Woche zog. Eigentlich sollte es losgehen, doch
unser Tauchguide Dietmar steckte im Stau fest. Nach vielen Vertröstungen
kam er gegen 20.00 Uhr an. Wenn ich als Reiseveranstalter seit 5 Jahren
solche Reisen anbiete, müßten mir eigentlich die Verkehrsprobleme
bekannt sein. Weiterhin sollte man auch davon ausgehen, als Organisator
einer solchen Reise vor der Reisegruppe an Bord zu sein. Wir dachten es
könnte eigentlich nur noch besser werden – Fehlgedacht. Wir lagen
also im Hafen von Split fest, unser Tauchguide sagte er wäre im Stau
gestanden – das war´s. Uns wurde zugesichert, ab 24 Personen das
Schiff für uns alleine zu haben, von dem wir auch ausgingen. Doch
Besitzer Milan lud 7 „Special Guests“ auf das Schiff ein, was nicht nur
den sowieso kaum vorhanden Platz einschränkte, sondern auch die Wartezeiten
beim Duschen oder auf der Toilette verlängerte. Mit der Crew waren
dann ca. 42 Personen an Bord, die sich 3 Toiletten und 2 Duschen teilen
durften. Ach ja, einen ausgewachsenen Schäferhund hatten wir auch
noch an Bord. Die Stimmung schon etwas angeheizt, hofften wir, daß
uns wenigstens die Tauchplätze entschädigen würden. Aber
jetzt kommt´s erst noch: Unser Tauchguide kannte keinen einzigen
Platz. Es gab weder ein Briefing (wie auch), noch einen Strömungscheck,
noch half einem jemand beim raufklettern auf das Boot. Das ist nicht angenehm,
mit einer 15 Liter Flasche und Blei eine ca. 3 Meter hohe Leiter ins Boot
raufzuklettern. Beim zweiten Tauchgang betauchten wir ein Wrack und man
muß sagen, daß dieser Tauchgang gut war. Dann kam Tauchgang
drei: Laut unserem Tauchguide war an diesem Platz keine Strömung.
Also rein ins Wasser. Danach zog es einem beinahe die Flossen aus, so stark
war die Strömung. Einer aus der Tauchgruppe bekam Kreislaufprobleme
und mußte gerettet werden. Im Zuge dieser Rettungsaktion trieben
mindesten 6 Leute einige hundert Meter ins offene Meer und hatten keine
Chance mehr zurückzukommen. Hier ging es um Leben und Tod und unsere
Crew stand an Deck und lachte und winkte den Abgetriebenen zu. Das Beiboot
wurde nicht zu Wasser gelassen – nur einmal als der Schäferhund spazieren
gefahren wurde. Man muß schließlich Prioritäten setzen!?!
L Diese Situation zeigte uns sehr deutlich, wie gerne wir auf diesem Schiff
gesehen wurden. Letztendlich fuhren wir mit dem Schiff los und sammelten
die Leute wieder ein. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Was dann folgte
war die nächste Frechheit. Durch einen sehr positiven Artikel in der
Tauchen freuten wir uns auf die Tauchgänge rund um Korcula. Bei den
nun folgenden vier Tauchgängen sahen wir außer Seegras nichts
– keine Höhle, keine Überhänge, keine Wracks, lediglich
Seegras. Auf diese Situation angesprochen, meinte unser Tauchguide: „Auch
im Seegras gibt es interessante Dinge zu entdecken“. Auf das Tauchen möchte
ich nun nicht weiter eingehen, denn wir hatten in dieeser Woche ca. 3-4
gute Tauchgänge und der Rest war Scheiße. Es sagt ja wohl alles,
wenn die Leute mit 120 oder 130 bar Restdruck wieder aus dem Wasser steigen
oder gar nicht mehr tauchen gehen.



Nun zum Schiff: Das komplette Vordeck war mit Tauchgerödel voll
und unter dem einzigen Schatten auf diesem Kahn standen die Kompressoren.
Auf dem Sonnendeck gab es weder Schatten noch Auflagen, lediglich drei
kaputte Liegen. Der Service war auch vom allerfeinsten. Es war einem beinahe
peinlich jemanden von der Crew was zu fragen, denn man wurde mit regelmäßiger
Nichtbeachtung bedacht. Wenn man nach einem Tauchgang ein Bierchen trinken
wollte, ging das oft nicht, weil die Frau vom Bootsbesitzer den Zapfhahn
abgeschraubt hatte. Warum ? – Keine Ahnung. Außer die 7 „Special
Guests“ – denen ging´s richtig gut. Ich habe schon viele Reisen unternommen,
aber ich wurde noch in keinem Ort auf der Welt von Angestellten so behandelt
wie auf der M/S Nirvana.



Zwei positive Sachen möchte ich auch nicht unterschlagen:



1. Der Koch bzw. das Essen. Es war zwar nicht immer viel, aber sehr
gut. Auch der Koch und der Bootsjunge waren nette Kerle. Die paßten
gar nicht auf diesen Kahn. 2. Die Tatsache, daß wir abends immer
einen kleinen Hafen anliefen und so die Möglichkeit hatten, uns im
Dorf umzuschauen und uns an die Promenade zu setzen. Es war richtig idyllisch.
Und Getränke konnte bzw. mußte man in einem Supermarkt ja auch
kaufen, da es am Schiff zeitweise nichts gab.



Was uns auch verwunderte, war das Auslaufen jeden Tag. Wir liefen um
10 Uhr aus, schipperten 2-3 Stunden, gingen dann so um 13.00 oder 14.00
Uhr tauchen und bekamen um 16.00 Uhr Mittagessen ?!? Wir hatten aufgrund
dieser Verspätungen bis auf ein Mal nie die Möglichkeit mal in
einer Bucht zu baden und Spaß zu haben.



Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich alle Sachen, die negativ waren
aufgezählt habe, aber ich möchte mit diesem Bericht nur erreichen,
daß andere Tauchkollegen nicht den gleichen Fehler machen und bei
Dietmar eine Tauchkreuzfahrt auf der M/S Nirvana buchen.



Sollte es noch Fragen geben, stehe ich unter der angegebenen e-Mail
Adresse gerne zur Verfügung.