Ich war im Februar 2014 auf der Isis Cruiser und ...
Ich war im Februar 2014 auf der Isis Cruiser und habe die Süd-Tour bis ganz an
das südliche Ende der Malediven mitgemacht.
Wir hatten das Boot als Vollcharter und waren mit insgesamt 13 Leuten unterwegs,
die sich alle über gemeinsame Freunde mehr oder weniger kannten.
Das Schiff ist ausreichend groß und liegt aufgrund der Bauweise ruhig im Wasser, es sind 10
Kabinen für Taucher vorhanden, also max. 20 Taucher, ich glaube die nehmen aber maximal 16 Leute mit, da die deutschen Guides/Tourleader jeweils eine Einzelkabine nutzen.
Es gibt genügend Liegestühle, Tische und Stühle auf dem überdachten Oberdeck genauso wie auf dem Hauptdeck, wo die Mahlzeiten eingenommen wurden, und auch Rückzugsmöglichkeiten.
Die Kabinen sind eher klein und einfach und jede hat eine eigene Nasszelle. Die Kabinen im Rumpf sind nur über eine Treppe zu erreichen, die beinahe kriminell ist, da sie enorm steil ist, sich der Abstand und die Höhe der Stufen ändert und die Beleuchtung im unteren Bereich sehr schlecht ist. Bei den Doppelbetten muss derjenige, der innen schläft über den Kabinen-Buddy hinwegkrabbeln, da das Bett nur von einer Seite zugänglich ist.
Die Klimaanlagen haben gut funktioniert und auch sonst war das Boot in einem guten Zustand. Leider sind die Stromerzeuger etwas laut, und wenn das Dhony auf der Seite festgemacht ist, wird der Krach trotz Silencer direkt auf das Oberdeck reflektiert, man gewöhnt sich aber schnell daran. In den Kabinen im Rumpf war es ausreichend ruhig.
Eine Discolounge ist vorhanden, wurde aber während unserer Safari nur als Abstellplatz für
unsere ganzen Koffer genutzt, meistens haben wir auf dem geräumigen Oberdeck gesessen.
Das Essen war gut, wenn zugegeben auch etwas Thunfisch-lastig, es gab selten Fleisch. Die Auswahl war in Ordnung, es gab immer drei verschiedene Alternativen, der Koch war ein Inder, der international gekocht hat und ein Super-Gastgeber. Auch an der Service-Crew gab es nichts auszusetzen, alle immer freundlich, aufmerksam und bemüht. Als einer aus unserer Gruppe Geburtstag hatte, wurde ihm ein echt toller Birthday-Cake gebacken, wir waren platt, wie toll sich die Crew bemüht hat, auch der Abend als die Jungs musiziert haben, bleibt uns unvergeßlich.
Der Tauchbetrieb fand vom Dhony aus statt, das war schon mit uns13 Tauchern und mit den 3 Guides recht kuschelig, mit 20 Tauchern würde ich dort nicht drauf sein wollen. Die Flaschen wurden auch dort gefüllt und so wurde man nicht vom Kompressorlärm belästigt. Es wurde frisch gestrichen, leider so, dass die weisse Farbe von den Bänken abgeblättert ist, diese Farbe „verziert“ meine Ausrüstung noch heute – viele TG später.
Der Tauchbetrieb war gut organisiert, wenn er auch etwas „militärischen Charakter“ hatte, inklusive „Zurechtweisung“ der Gäste, wenn die nicht beim zweiten Läuten der Glocke beim Briefing erschienen, dies ist wohl der Kampfschwimmer-Vergangenheit des deutschen Tourleaders Hardy geschuldet, könnte man aber auch etwas freundlicher gestalten. Die Flaschen waren stets gut gefüllt, die Luft war in Ordnung, leider gab es kein Nitrox. Der maledivische Guide hatte ein gutes Auge für alles was es dort zu sehen gab.
Leider gab es aber auf der Süd-Tour nicht viel zu sehen, wir hatten einige Malediven-Kenner an Bord, die schon mehrfach Safaris und Insel-Urlaube dort gemacht haben, es waren alle sehr enttäuscht. Dies äußerte sich auch darin, das viele – teilweise auch aus Protest- auf den dritten TG am Tag verzichtet haben, weil es sich einfach nicht lohnte, ins Wasser zu gehen.
Meistens wurde der erste TG auf der einen Seite des Channels gemacht,
der zweite TG dann auf der anderen, und der dritte dann nochmal im gleichen Bereich.
Aus Verweiflung und um die schlechte Stimmung an Bord zu glätten, wurde dann die Putzer Station Mudakau Kandu gleich sechsmal betaucht, bis auf einmal gab es immer ein bis zwei Mantas zu sehen, wird aber irgendwann auch mal langweilig...
Das, was die Malediven auszeichnet, war auf dieser Tour nicht vorhanden. Wir hatten teilweise schlechte Sicht, es war zuwenig Strömung, so dass sich kaum etwas Großes blicken lies oder wir es aufgrund der schlechten Sicht vielleicht nur nicht gesehen haben. Ein Mondfisch weit draussen im Blauwasser und die Mantas an der Putzerstation blieben die wenigen Highlights. Klar gab es auch kleine Riffhaie und auch den einen oder anderen Ammenhai und ein paar Schildkröten. Sicherlich kann niemand etwas für zuwenig Strömung, schlechte Sicht oder die Abwesenheit von Großfisch, schließlich ist es ja kein Unterwasser-Zoo.
Auf dieser Tour gab es keinen, der bereit wäre, die gleiche Route nochmal zu fahren, es hat sich nicht gelohnt, war der einhellige Tenor der Mitfahrer. Eigentlich schade, wir hatten uns aufgrund der vollmundigen Ankündigungen auch mehr versprochen.
Wer auf dieser Tour auch mal online gehen will, sollte sich nicht auf das „WLAN bei Verfügbarkeit“ auf der Isis Cruiser verlassen. Die Preise waren recht hoch, und die Verfügbarkeit auch nicht immer gegeben. Am besten kauft man sich für 30 Dollar eine SIM-Karte mit Datentarif am Airport und macht mit dem Smartphone einen Hotspot für alle auf, dann hat jeder auch WLAN.
Anzuraten ist weiterhin, eine ausreichend große Boje mit mindestens 30 Meter Leine (Reel) mitzunehmen, das macht auf dieser Tour wirklich Sinn. Eine solche Boje auf dem Boot zu mieten, kostet leider 5 Dollar am Tag.
Mit dem Boot und mit Teilen der Crew würde ich sicherlich noch mal starten, aber ganz sicher nicht in den äußersten Süden – Die Wertung ist daher nur 3 Flossen, 5 Flossen für die maledivische Crew, 4 Flossen für den gut und sicher organisierten Tauchbetrieb, 3 Flossen für das Boot und 0 Flossen für die Route in den äußersten Süden.
Viele Grüße
B.O.Bachter
Mehr lesendas südliche Ende der Malediven mitgemacht.
Wir hatten das Boot als Vollcharter und waren mit insgesamt 13 Leuten unterwegs,
die sich alle über gemeinsame Freunde mehr oder weniger kannten.
Das Schiff ist ausreichend groß und liegt aufgrund der Bauweise ruhig im Wasser, es sind 10
Kabinen für Taucher vorhanden, also max. 20 Taucher, ich glaube die nehmen aber maximal 16 Leute mit, da die deutschen Guides/Tourleader jeweils eine Einzelkabine nutzen.
Es gibt genügend Liegestühle, Tische und Stühle auf dem überdachten Oberdeck genauso wie auf dem Hauptdeck, wo die Mahlzeiten eingenommen wurden, und auch Rückzugsmöglichkeiten.
Die Kabinen sind eher klein und einfach und jede hat eine eigene Nasszelle. Die Kabinen im Rumpf sind nur über eine Treppe zu erreichen, die beinahe kriminell ist, da sie enorm steil ist, sich der Abstand und die Höhe der Stufen ändert und die Beleuchtung im unteren Bereich sehr schlecht ist. Bei den Doppelbetten muss derjenige, der innen schläft über den Kabinen-Buddy hinwegkrabbeln, da das Bett nur von einer Seite zugänglich ist.
Die Klimaanlagen haben gut funktioniert und auch sonst war das Boot in einem guten Zustand. Leider sind die Stromerzeuger etwas laut, und wenn das Dhony auf der Seite festgemacht ist, wird der Krach trotz Silencer direkt auf das Oberdeck reflektiert, man gewöhnt sich aber schnell daran. In den Kabinen im Rumpf war es ausreichend ruhig.
Eine Discolounge ist vorhanden, wurde aber während unserer Safari nur als Abstellplatz für
unsere ganzen Koffer genutzt, meistens haben wir auf dem geräumigen Oberdeck gesessen.
Das Essen war gut, wenn zugegeben auch etwas Thunfisch-lastig, es gab selten Fleisch. Die Auswahl war in Ordnung, es gab immer drei verschiedene Alternativen, der Koch war ein Inder, der international gekocht hat und ein Super-Gastgeber. Auch an der Service-Crew gab es nichts auszusetzen, alle immer freundlich, aufmerksam und bemüht. Als einer aus unserer Gruppe Geburtstag hatte, wurde ihm ein echt toller Birthday-Cake gebacken, wir waren platt, wie toll sich die Crew bemüht hat, auch der Abend als die Jungs musiziert haben, bleibt uns unvergeßlich.
Der Tauchbetrieb fand vom Dhony aus statt, das war schon mit uns13 Tauchern und mit den 3 Guides recht kuschelig, mit 20 Tauchern würde ich dort nicht drauf sein wollen. Die Flaschen wurden auch dort gefüllt und so wurde man nicht vom Kompressorlärm belästigt. Es wurde frisch gestrichen, leider so, dass die weisse Farbe von den Bänken abgeblättert ist, diese Farbe „verziert“ meine Ausrüstung noch heute – viele TG später.
Der Tauchbetrieb war gut organisiert, wenn er auch etwas „militärischen Charakter“ hatte, inklusive „Zurechtweisung“ der Gäste, wenn die nicht beim zweiten Läuten der Glocke beim Briefing erschienen, dies ist wohl der Kampfschwimmer-Vergangenheit des deutschen Tourleaders Hardy geschuldet, könnte man aber auch etwas freundlicher gestalten. Die Flaschen waren stets gut gefüllt, die Luft war in Ordnung, leider gab es kein Nitrox. Der maledivische Guide hatte ein gutes Auge für alles was es dort zu sehen gab.
Leider gab es aber auf der Süd-Tour nicht viel zu sehen, wir hatten einige Malediven-Kenner an Bord, die schon mehrfach Safaris und Insel-Urlaube dort gemacht haben, es waren alle sehr enttäuscht. Dies äußerte sich auch darin, das viele – teilweise auch aus Protest- auf den dritten TG am Tag verzichtet haben, weil es sich einfach nicht lohnte, ins Wasser zu gehen.
Meistens wurde der erste TG auf der einen Seite des Channels gemacht,
der zweite TG dann auf der anderen, und der dritte dann nochmal im gleichen Bereich.
Aus Verweiflung und um die schlechte Stimmung an Bord zu glätten, wurde dann die Putzer Station Mudakau Kandu gleich sechsmal betaucht, bis auf einmal gab es immer ein bis zwei Mantas zu sehen, wird aber irgendwann auch mal langweilig...
Das, was die Malediven auszeichnet, war auf dieser Tour nicht vorhanden. Wir hatten teilweise schlechte Sicht, es war zuwenig Strömung, so dass sich kaum etwas Großes blicken lies oder wir es aufgrund der schlechten Sicht vielleicht nur nicht gesehen haben. Ein Mondfisch weit draussen im Blauwasser und die Mantas an der Putzerstation blieben die wenigen Highlights. Klar gab es auch kleine Riffhaie und auch den einen oder anderen Ammenhai und ein paar Schildkröten. Sicherlich kann niemand etwas für zuwenig Strömung, schlechte Sicht oder die Abwesenheit von Großfisch, schließlich ist es ja kein Unterwasser-Zoo.
Auf dieser Tour gab es keinen, der bereit wäre, die gleiche Route nochmal zu fahren, es hat sich nicht gelohnt, war der einhellige Tenor der Mitfahrer. Eigentlich schade, wir hatten uns aufgrund der vollmundigen Ankündigungen auch mehr versprochen.
Wer auf dieser Tour auch mal online gehen will, sollte sich nicht auf das „WLAN bei Verfügbarkeit“ auf der Isis Cruiser verlassen. Die Preise waren recht hoch, und die Verfügbarkeit auch nicht immer gegeben. Am besten kauft man sich für 30 Dollar eine SIM-Karte mit Datentarif am Airport und macht mit dem Smartphone einen Hotspot für alle auf, dann hat jeder auch WLAN.
Anzuraten ist weiterhin, eine ausreichend große Boje mit mindestens 30 Meter Leine (Reel) mitzunehmen, das macht auf dieser Tour wirklich Sinn. Eine solche Boje auf dem Boot zu mieten, kostet leider 5 Dollar am Tag.
Mit dem Boot und mit Teilen der Crew würde ich sicherlich noch mal starten, aber ganz sicher nicht in den äußersten Süden – Die Wertung ist daher nur 3 Flossen, 5 Flossen für die maledivische Crew, 4 Flossen für den gut und sicher organisierten Tauchbetrieb, 3 Flossen für das Boot und 0 Flossen für die Route in den äußersten Süden.
Viele Grüße
B.O.Bachter