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Bewertungen(38)

stakiAOWD / Nitrox 800 TGs

Meine allererste Tauchsafari

Nach ca. 800 Tauchgängen und bald fast 5 Jahrzehnten Taucherfahrung hatte ich mich erstmals dazu entschlossen, an einer Tauchsafari teilzunehmen. Kein Hotel, keine Immobilie, keine Ablenkung, einfach 12 Tage täglich 24 Stunden nichts als Tauchen im Kreise von anderen erfahrenen Tauchern. Das Ergebnis vorweg:
Tolle Tauchgänge, ich habe sehr viel Spaß gehabt, amüsante und gute Unterhaltungen führen können, wir hatten eine wirklich gute Verpflegung und einen Service, der auch einem guten Hotel gut zu Gesicht stehen würde. Darüber hinaus habe ich noch viel von den Kollegen und der Unterwasserwelt lernen können. Taucherherz was willst du mehr.
Aber der Reihe nach:
In unserer Tauchbasis in Andraitx / Mallorca kam unser Freund Ecki auf die Idee, ein weiteres Mal diese Tauchsafari zu organisieren.
Bisher war ein solcher Safari -Urlaub nie für mich ein Thema. Warum, keine Ahnung !?! Aber in dem Bewusstsein, mit netten Leuten 12 Tage auf einem Boot zu sein, um sich ganz und gar mit dem Thema tauchen zu beschäftigen, sagte ich zu und muss bereits an dieser Stelle meines Berichtes sagen: Gut dass ich diese tolle Erfahrung machen durfte.
Auch wenn ich durch berufliche Dinge häufig nach China fliege, hatte ich mir überlegt, dieses Mal einen Gabelflug über Dubai zu buchen. Und tatsächlich war der Flug zwar länger, aber durch die Möglichkeit in Dubai sich die Beine zu vertreten und im Duty Free sich über die überteuerten Preise für Alkohol und Parfüm zu wundern, machte dies den Flug weniger anstrengend.
Wir kamen an und wurden gleich von einem Taxi abgeholt, das uns zum (Bei-) Boot brachte.
Das Boot Hammerhead 2 macht einen markanten, urigen Eindruck. Es ist ein Holzboot mit einer Länge von ca. 30 Metern und einer Breite von ca. 6 Metern. Die äußerst zuvorkommende Mannschaft trug all die Tauch-Utensilien vom Taxi ins Boot und später auf die Hammerhead 2. Anfassen und helfen war für uns Gäste verboten. Nachdem man sich für die Auswahl der Kojen untereinander entschieden hatte, erlebten wir den ersten Sonnenuntergang noch im Hafen von Male, da es für den Checktauchgang zu spät geworden war, den wir dann am nächsten Morgen in aller Frühe nachgeholt haben. Der Checktauchgang verlief für alle problemlos und so konnte es dann auf große Fahrt gehen. Der Koch hatte uns am Abend noch etwas leckeres gezaubert, da alle vom langen Flug müde waren, ging es früh in die Koje.
Das Bett war überraschend bequem und das nicht nur in der ersten Nacht, sondern die ganze Reise.
Leider war meine Vorstellung von grandiosem Wetter vom ersten bis zur letzten Sekunde, gleich am ersten Tag ins Wasser gefallen. Nichts mit einem üppigen Frühstück draußen an dem überaus großen Tisch auf dem Deck, an dem man super bequem sitzen kann und wenn die Sonne geschienen hat, auch immer im Schatten saß ( Crew öffnete stets den Sonnenschutz ). Denn wenn auf den Malediven die Sonne scheint, reicht es für die meisten eben nicht aus, sich nur mit 50+ einzucremen. So wurden wir gleich gezwungen, drinnen zu essen, aber so ein Holzboot ist eben urig und der zum Teil massive Regen wurde einfach ausgesperrt. Die Hammerhead 2 ist im Gegensatz zu den modernen Yachten, die eben auch solche Tauch-Safaris durchführen, irgendwie die bessere Alternative. Das was man auf der Reise an anderen Tauch-Yachten gesehen hat, brachte zu keinem Zeitpunkt den Wunsch auf, eben auf einem Metall oder GFK Schiff sein zu wollen.
Wir tauchten 3 mal am Tag , die jeweiligen Tauchgänge wurden vom Guide bestens vorab auf Tafeln erklärt und da es durchaus öfters verschiedene Möglichkeiten gab, durften wir Taucher beim Tauchplatz mitentscheiden. Unter Wasser hatten wir das Glück, dass dieser Guide ( es muss vom Staat her ein Malediver sein ) tatsächlich alle Tauchplätze bestens kannte und uns auch durch die stärksten Strömungen geführt hat. Massives Strömungstauchen hatte ich in meinem Leben bisher so stark noch nicht kennengelernt, da muss man sich wirklich erst einmal mit anfreunden. Der extra zuvor gekaufte Riffhaken war immer mal wieder notwendig, um sich in Ruhe Großfisch anschauen zu können. Leider hatte ich Probleme mit dem Druckausgleich auf Grund einer vorhergehenden Erkältung. Eine doofe Kombination: Strömung und Druckausgleichsprobleme. Deshalb mein Rat bei Druckausgleichsproblemen: Nasentropfen als Spray mitzunehmen und 15 Minuten vorm Tauchgang, falls notwendig, zu nutzen.
12 Tage auf der Hammerhead 2 - das waren 12 ausgelassene Tage mit vielen tollen Gesprächen mit den anderen Tauchern, die ich nur zum Teil vorab kannte. Es wurde viel diskutiert, die Politik in den USA und die Wahl in D waren neben dem Tauchen immer wieder Thema. Die Nachrichten, über die wir uns unterhalten hatten, kamen über das Handy. Das Handy war nämlich stets mit dem Internet verbunden, Richtfunkantennen auf fast allen Inseln sei Dank. Man stelle sich vor: Weit auf dem indischen Ozean und du hast Internet Empfang: Deutschland sollte sich schämen....
Wie lief ein Tauch-Tag auf der Hammerhead 2 ab:
Morgens um 6.30 ertönte ein " Glöckchen" ( so eine wie am Heiligabend ) und signalisierte, dass es Zeit sei aufzustehen. Um 7 Uhr saßen wir alle fertig ( was einfach war- weil nur in Badehose ) und hörten dem Guide zu, wie wir gleich wo gemeinsam tauchen würden.
Um 7.05 stiegen wir in das große Beiboot ein, das sogenannte Doni, dass unser gesamtes Tauchequipment , die Flaschen und die Kompressoren beinhaltete. Eine großzügige Toilette war ebenfalls an Bord, so dass man noch den Kaffee, den es beim Briefing noch gab, kurzerhand wegbringen konnte. Das Meerwasser war ja warm genug, da musste man nicht nachhelfen.....
Der 2. Kapitän ( der vom Doni) brachte uns zum Tauchen an die geeignete Stelle. Ein weiteres Crew Mitglied half uns allen, in unsere Anzüge zu kommen, reichte uns Dinge an und das alles einfach so, das war wie vieles andere auch, selbstverständlich auf der Hammerhead 2.
Gleiches Procedere wieder Retoure, nachdem wir von all den tollen Tauchgängen wieder zurückgekommen waren.
Das Doni brachte uns zurück zur Hammerhead 2, das uns nun mit einem üppigen Frühstück beglückte. Eier , so wie und so viel wie jeder wollte. Gebratener Speck, Käse, diverse Marmeladen und natürlich allmorgendlich Papaya , neben Kaffee und Tee.
Um 11 ging es mit gleichem Procedere zum 2. Tauchgang. Von dort wiederkommend war dann der Mittagstisch gedeckt. Das Essen war immer gut und ausreichend. Selbst für diejenigen, die nicht unbedingt gewöhnt sind alles zu essen, für jeden war immer was dabei.
Nach dem 3. Tauchgang gab es den Kaffee samt Gebäck. Wenn nicht 2000 Kalorien fürs Tauchen täglich fällig geworden wären, wir hätten alle sicher mächtig an Gewicht zugelegt.
Was auf solchen Booten immer ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, dass es praktisch 24 Stunden am Tag wackelt. Aber zum Glück spielt das Gehirn mit und das Wackeln macht nach einer kurzen Zeit nichts mehr aus.
Als wir unsere Rundreise, die mit 3 Tagen Regen begonnen hatte, dann doch an den anderen Tagen mit Sonne verwöhnt wurden, war der Aufenthalt draußen mit unnachahmlichen Sonnenuntergängen eine Zeit, die ich in meinem Leben, neben allen Tauchgängen, nie vergessen werde. Die Crew hat maßgeblich dazu beigetragen ! Die urige Hammerhead 2 ebenfalls, die stets gepflegt war und trotz des Alters besser aussah, als die Tauchyachten, deren Rost und Aussehen schon deutlich macht, dass man dort nicht so sehr sich über eine gepflegte Umgebung auf dem Boot gekümmert hat. Aber auf Bildern sehen diese Yachten meist eben gut aus....auf den Bildern....
Gut auch: durch das Beiboot ( das Doni ) wurde der Kompressor eben nicht auf der Yacht zum Auffüllen der Flaschen dauernd angestellt, sondern das Beiboot entfernte sich stets nach jedem Tauchgang, um uns eben diese unangenehmen Geräusche nicht zumuten zu müssen.
30 unvergessene Tauchgänge, ein Nachttauchgang direkt am Boot, wo durch starke Beleuchtung der Krill angezogen wurde und dadurch wieder Mantas stundenlange " Purzelbäume" durchführten, um eben diesen köstlichen Krill genießen zu können. Als auch noch Ammenhaie zum Boot kamen, nutzten einige von uns dies auch zum schwimmen, da diese Haie eben zu den wirklich Guten gehören. Ich hatte auch das Vergnügen, an einem ganz besonderen Tauchplatz, in nur ca. 15 m Tiefe, nicht nur mit ihnen tauchen zu können , sondern weil ich auf dem schneeweißen Untergrund kniete, um den Haien und Rochen zuzusehen, legte sich ein Ammenhai direkt neben mich und ließ sich streicheln. Was für ein Taucherlebnis !!!
Wer eine Reise tut, der kann was erzählen:
Ich kann nur das Beste von dieser Reise mit der Hammerhead 2 berichten:
Ein tolles Boot
Eine super Crew
Eine super Ausstattung, auch mit Nitrox
Super Tauchpartner
Tolle Tauchplätze
Super Essen.....

Mehr hätte ich mir beim Buchen der Reise auch nicht vorstellen können. Meine und die Wünsche der Anderen wurden zu 100 % erfüllt.
Und wer weiß, vielleicht lässt sich unser Freund überreden, auch noch mal für 2026 eine solche Tauchsafari mit der Hammerhead 2 zu organisieren: Ich wäre sofort wieder dabei
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