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Taucher337697Advanced Open Water Diver (P...102 TGs

Leider nicht wie erwartet

Auch ich war auf besagter Tour über Weihnachten/Neujahr 2024/25 für die Taucher337688 bereits eine vielsagende Bewertung abgegeben hat. Ich kann die unten genannten Punkte leider alle nur bestätigen. Hätten wir an Bord nicht so engagierte Guides (die gleichzeitig Gäste waren!) und weitere lösungsorientierte Mitreisende gehabt, so hätte diese Farce wohl im totalen Desaster inklusive Meuterei geendet.

Die Kommunikation war nicht nur unterirdisch, wir wurden teilweise entweder schamlos belogen, was den Zustand der Technik/Reparaturen anging, oder einfach ignoriert. Tagelang sprach der Bootsmanager nur das Allernötigste mit uns, weil wir mit der "Problemlösung" der Crew nicht einverstanden waren. Hätten wir nicht immer wieder nachgehakt und auf Lösungen gedrängt, wären wir in diesen 3 Wochen wohl nicht mal ansatzweise auf die geplante Anzahl an Tauchgängen gekommen. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Crew unseren Urlaub ab Mitte der zweiten Woche vorsätzlich sabotiert hat, indem Abfahrten absichtlich und ohne ersichtlichen Grund verzögert, oder die Flaschen nicht zeitnah nach dem vorherigen Tauchgang gefüllt wurden, sodass die Zeit oftmals nicht für die 3 Tauchgänge an den geplanten Spots gereicht hat.

Als der Kompressor tagelang ausgefallen war, wurde das defekte Teil nur dank unserer technisch versierten Herren identifiziert, die provisorisch einen Spannungsprüfer aus Lampen gebastelt haben, da nicht einmal dies zur Grundausstattung an Bord gehörte. Auf die Idee, die Flaschen vorübergehend bei örtlichen Tauchbasen oder benachbarten Tauchschiffen auffüllen zu lassen, wurde uns vom Bootsmanager mitgeteilt, dass dies völlig undenkbar sei und die Füllung 50€/Flasche koste. Woher diese Fantasiepreise kamen, ist mir bis heute ein Rätsel, denn die Tauchbasis hat letztendlich die Flaschen für 7,50€/Flasche mit Luft gefüllt, das Nachbarboot sogar kostenlos. Als Gast auf einer Tauchsafari erwarte ich, dass die Crew solche Lösungsvorschläge macht/prüft und ich von etwaigen Problemen entweder gar nichts bemerke, oder im Zweifel zumindest wahrheitsgemäß über den aktuellen Stand informiert werde.

Die ständige Abwehrhaltung der Crew belastete die Stimmung an Bord, da wir nie wussten, ob/wann/wo wir überhaupt tauchen werden. Die zahlreichen notwendigen, aber leider erfolglosen, Telefonate mit den Eigentümern in Deutschland führten zu Frust unter den Gästen und machten eine Erholung unmöglich. Auch untereinander waren sich die Eigentümer nicht einig oder hatten sich nicht abgestimmt, wodurch es zu zusätzliche Verwirrung bei Crew und Gästen kam. Die fehlenden Sonnenliegen (,weil angeblich ausverkauft) taten ihr Übriges.

Mir wurde bei der Buchung für die 3. Woche außerdem eine andere Tour versprochen, als in den 2 Wochen zuvor. Leider hat sich die Crew auch hier widersetzt und hat weitestgehend dieselbe Route abgefahren, wie in Woche 1, obwohl unser Hauptguide bereits in der Planungsphase der Reise eine Alternativroute ausgearbeitet hatte. Unter diesen Umständen hätte ich nur 2 Wochen gebucht. Ich hatte den Eindruck, als wäre die Route nicht im Vorfeld von den Eigentümern mit der Crew besprochen worden. Vermutlich hätte man dadurch viele Diskussionen bereits im Vorfeld vermeiden können.

Abgesehen von dem Koch und seinem Kollegen hat die Crew die meiste Zeit in den Kabinen gesessen oder auf dem Handy herumgetippt. Von Überarbeitung kann keinesfalls die Rede sein, auch wenn die Crew hier offensichtlich anderer Meinung war.

Neben den von Taucher337688 erwähnten Kakerlaken, fanden sich überall an Bord Spuren von Termiten. Das Holzmehl fiel teilweise auch direkt auf die Betten, sodass man nachts immer wieder in Holzkrümeln lag.

Ein weiteres Lowlight ist vermutlich die Müllentsorgung. Nachdem zu Beginn der Tour der Versuch gescheitert war, die alte Waschmaschine im Meer zu versenken, die sich angeblich verselbstständigt hatte und versehentlich über Bord gefallen war, muss wohl davon ausgegangen werden, dass auch alle anderen Abfälle nachts über Bord geworfen wurden. Die suizidgefährdete Waschmaschine hatte es offenbar mit Anlauf und ohne fremde Hilfe über die 80cm hohe Brüstung geschafft. Glücklicherweise ging sie nicht unter, sondern trieb einem Teil der Gruppe (inkl. einem der Eigentümer) an der Oberfläche entgegen, als diese auf dem Weg zum Hauptboot war. Immerhin wurde die Waschmaschine auf Anweisung des Miteigentümers geborgen und doch noch auf eine Insel verbracht.

Letztendlich wurde uns von den Organisatoren der Eindruck vermittelt, dass wir Gäste zu anspruchsvoll gewesen seien und zu viel tauchen wollten (3 Tauchgänge pro Tag, so wie in der Ausschreibung aufgeführt + Nachholung der ausgefallenen Tauchgänge in Form von Early Morning Dives oder Nachttauchgängen). Es wurde sogar darauf verwiesen, dass wir ja trotz allem tolle Tauchgänge gehabt hätten. Dass dies weder der Verdienst der Crew noch der Organisatoren, sondern ausschließlich unseren hervorragenden Guides zu verdanken war, wurde hierbei nicht berücksichtigt.

Positiv zu bewerten war die Verpflegung. Das Essen war hervorragend und es wurde täglich frisch und abwechslungsreich gekocht. Zudem konnte ich als recht unerfahrene Taucherin an der Tour teilnehmen, da von den Organisatoren sichergestellt wurde, dass einer der Guides auf meine Fähigkeiten Rücksicht nimmt und die Tauchgänge bei Bedarf anpasst. Zudem durfte ich den bootseigenen Tauchcomputer ohne Aufpreis ausleihen, nachdem mein Computer bereits zu Beginn der Tour streikte.

Das Boot hat wirklich Charme und großes Potenzial. Man könnte durch kleine Anpassungen und einer ordentlichen Organisation sehr viel daraus machen. Ich werde die Hammerhead 2 allerdings nie wieder betreten.
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