Hotel:Vorab noch die Bemerkung, dass wir keine no ...
Hotel:
Vorab noch die Bemerkung, dass wir keine notorischen Nörgler und ´Haar-in-der-Suppe-Sucher´ sind. Ägypten gehört seit Jahren zu unseren bevorzugten Urlaubsländern sowohl als Taucher als auch geschichtlich Interessierte. Das es uns in diesem Land gefällt, zeigt auch die Tatsache, dass wir bereits das achte Mal dort waren. In diesem Fall hätten wir wohl die schlechteren Bewertungen des Hotels im Internet ausnahmsweise etwas genauer lesen sollen, denn es gab doch einige Mängel.
Wenn man ein Hotel mit über 500 Zimmern bucht, dann muss man natürlich einige Abstriche in Bezug auf Ruhe und persönlichen Service machen. Sonst buchen wir eher kleinere Hotels.
Was erwartet man aber von einem Hotel, das vom Reiseveranstalter im Katalog mit den Prädikaten ´Premium´ und ´Luxushotel´ beworben wird? Zumindest saubere Zimmer und einen ansprechenden Service.
Das Hotel ist ein großer Komplex mit 8 Etagen, die terrassenartig zum Meer hin angeordnet sind. Es gibt noch einige Seiten- bzw. Nebengebäude, die keinen Meerblick haben. Alle Zimmer sind von der Rezeption aus mit Fahrstühlen zu erreichen.
Das Hotel liegt ca. 20km von der Naama-Bay, dem eigentlichem Touristenzentrum weg. Es fahren Shuttlebusse, die aber nur zu bestimmten Zeiten kostenlos sind. Gerade Abends, wenn viele Leute dorthin wollen, muss man den Shuttleservice bezahlen.
Die Nähe zum Airport Sharm el Sheik stört nicht. Man hört kaum Fluglärm, außer mal ein paar Geräusche bei den Starts.
Neben dem Hotel ist ´Niemandsland´. Eine kleine Einkaufs- und Gaststättenmeile erreicht man vom Hotel aus zu Fuß in 10min.
Die Gästestruktur ist recht klar verteilt - 80% Russen, 10-15% Italiener und Engländer, der Rest verteilt sich auf einige wenige Deutsche, Franzosen, Niederländer und Dänen. Dementsprechend ist auch die komplette Kommunikation ausgelegt. Man wird permanent von den Angestellten und Animateuren auf russisch begrüßt. Deutsch wird bis auf einige Ausnahmen kaum gesprochen, aber mit umgangssprachlichem Englisch kommt man ganz gut klar.
Das absolute Highlight ist das Hausriff. Ich habe schon viele Hausriffe in Ägypten gesehen und muss sagen dieses hier gehört zu den Besseren. Es erstreckt sich über ca. 200m vor dem Hotel. Der Einstieg erfolgt über zwei Schwimmpontons Die Korallen sind noch intakt und auch die Artenvielfalt hat mich beeindruckt. Ebenso ist der Fischreichtum imposant. Selbst Krokodilsfische und große Napoleons haben wir beim Schnorcheln gesehen, mal abgesehen von tausenden kleinen Fischen bis hin zu jagenden Makrelen.
Leider ist es aber wie fast überall in Ägypten. Die Einheimischen scheinen sich ihrer Reichtümer nicht bewusst zu sein und schützen sie in keiner Weise.
Es steht ein Schild am Steg, mit den üblichen Regeln (nicht Füttern, nicht Anfassen, nichts Mitnehmen und nicht auf die Korallen stellen). Aber mit Verlaub gesagt - kein ´Schwein´ kümmert sich darum. Es wird fröhlich gefüttert, eingesammelte Korallenstücke findet man dann auf den Poolliegen wieder und des Schwimmens kaum mächtige Schnorchelanfänger „walken“ übers Riffdach. Spricht man diese Leute an, erntet man nur ein müdes Lächeln und die Crew des sogenannten Wassersport-Centers sitzt missmutig im Schatten und interessiert sich nicht dafür. Soviel Ignoranz tut schon weh, aber wenn man sieht, wie in Scharm extensiv und überhaupt nicht umweltbewusst Hotels gebaut werden, dann muss man sich nicht wundern, wenn hier keiner wirklich für den Schutz der Riffe eintritt. Den Begriff ´sanfter Tourismus´ hat hier wahrscheinlicher noch niemand gehört. Und wenn ich meinen ersten Besuch im Jahre 2005 in Sharm vergleiche, dann ist es erschreckend wie eine ganze Region in kürzester Zeit zugebaut wird, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Hauptsache viele Urlauber, viel Umsatz und nach uns die Sintflut... Traurig aber wahr.
Service:
Rezeption und Haustechniker
Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass der Lüfter der Klimaanlage extrem laut klapperte. Nach einem Anruf bei der Rezeption wurde der Lüftermotor innerhalb einer halben Stunde ausgetauscht. Auch eine defekte Schlüsselkarte wurde unkompliziert und schnell instandgesetzt. Grundsätzlich sind aber englische (oder russische ) Sprachkenntnisse von Vorteil, um sich verständlich zu machen.
Pool
Nachdem der ´Pool-Verantwortliche´ uns erklärt hatte, dass er die Liegen am Pool täglich vorbereitet (natürlich in der Voraussicht, ein Trinkgeld zu bekommen), brauchten wir uns den ganzen Urlaub nicht mehr um die ´Liegenbeschaffung´ zu kümmern. Das war angenehm, da wir nicht die typischen ´Liegen-mit-Handtuch-Reservierer´ sind.
Zimmerreinigung
Immer freundlich und nett. Allerdings von unserem Sauberkeitsverständnis etwas abweichend. Der selbe Schmutz lag mehrere Tage an den selben Ecken im Zimmer. Aber bei der Zimmeranzahl kann man nicht mal Vorwürfe machen, da sie es zeitlich manche Tage nicht schafften und unser Zimmer teilweise um 17:00Uhr noch nicht fertig war.
Gastronomie:
Hauptrestaurant
Essen war im landestypischen Durchschnitt und absolut in Ordnung. Für die zerstörerische Esskultur unserer osteuropäischen Nachbarn kann schließlich das Hotel nichts. So glich das Buffet nach kurzer Zeit einem Schlachtfeld. Die Köche waren immer zeitnah bemüht nachzufüllen und die Optik wieder zu richten. Wir sind immer etwas später zum essen gegangen, als die ´Hauptschlacht´ vorbei war. Das Restaurant selbst vermittelt den spröden Scharm einer Bahnhofshalle. Man kann allerdings auch draußen auf einer Terrasse sitzen.
Getränke muss man sich selbst holen und meist ist gerade etwas nicht verfügbar. Man bemüht sich aber schnell Nachschub zu beschaffen. Wer das Schlangestehen schon verlernt hat, hier lernt man es wieder..
Pool-Imbiss
Mittagstisch mit eingeschränkter Auswahl. Reicht aber für den kleinen Hunger aus.
´Spezialitätenrestaurants´ Italienisch, Indisch, Chinesisch
Wir haben das indische Restaurant probiert. Das Essen war okay, eben mal eine Abwechslung zum Hauptrestaurant. Negativ - die Getränke (obwohl die gleichen wie überall im Hotel) muss man extra bezahlen. Diese werden über´s Zimmer abgerechnet und sind unverhältnismäßig teuer (3x Cola / 2x Rotwein 14€).
Piano-Bar (ja - ein Piano stand dort, aber keiner hat gespielt...)
Für uns die beste Bar im Hotel. Die Kellner sehr freundlich und vom ´Ambiente´ wenigstens etwas gemütlicher.
Terrassenbar im Innenhof neben der Rezeption
Hier wurde Musik von CD gespielt in grässlicher Qualität (total übersteuert mit Krachen und Kratzen). Man konnte sich kaum unterhalten und wir haben uns gefragt, wie die Angestellten tagtäglich diesen Lärm ertragen.
An dieser Bar ließ das Niveau der Bedienung schon etwas zu wünschen übrig. Ausnahmen von einigen wenigen Kellnern gab es natürlich wie überall.
Pool- und Strandbars
Hier war Niveau absolute Fehlanzeige. Soviele unfreundliche und unmotivierte Kellner haben wir noch nie gesehen. Auch auf freundliche Bemerkungen unsererseits wurde kaum reagiert. Man stand teilweise 10min als einziger am Tresen und wurde trotzdem nicht bedient. Kein freundliches Wort nach dem Motto ´Sorry -geht gleich los´ oder Ähnliches. Man hatte permanent den Eindruck ein Bittsteller zu sein. Die Kunststoffbecher waren schon eine Zumutung an sich (klebrig, fleckig, gesprungen), aber wenn man dann laufend noch darum betteln muss, dass die ohnehin kleinen Becher nicht nur 1/3 bis 1/2 befüllt werden, dann macht’s schon keinen Spaß mehr. Es zeigte sich wieder -„AI“ ist demotivierend...
Kleine Anmerkung am Rande...
Auch wenn wir ´All Inclusive´ buchen, so geben wir doch gerne und nicht kleinlich Trinkgelder für die Angestellten in unseren Urlaubshotels, weil wir wissen, dass das ein nicht unbeträchtlicher Teil ihres Einkommens ist. Und für gute Leistung geben wir gerne. Aber Trinkgelder im Vorfeld zu geben, nur damit dann ein freundliches Gesicht aufgesetzt wird, davon halten wir gar nichts. Wir haben gezielt Trinkgelder an die Kellner gegeben, die auch ohne finanziellen Anreiz freundlich waren. Und da gab es vor allem im Restaurant und der Pianobar einige.
So extreme Unterschiede haben wir jedenfalls in noch keinem Hotel erlebt.
Sport Unterhaltung:
Sportangebote
Wassersportcenter am Strand - Schnorcheln, Tauchen, Bananaboot u.ä., sonst Volleyball, Fußball, Tennis, Tischtennis, Billard (2 Platten).
Zum Tauchen sollte man sich aber aus meiner Sicht eine ordentliche Basis suchen, da hier nur Touristen bespaßt wurden. Es handelt sich um ein paar Unterstände und ein paar Sitzgelegenheiten, wo Schnuppertauchen und offensichtlich auch Ausbildung im primitivsten Sinn angeboten wird. Von hier aus wird u.a zu den Tiranriffen mit einem kleinen Motorboot gefahren.
Aber gute Basen gibt es ja in der Nähe genug. Wir waren zum zweiten Mal bei Werner Lau und wieder absolut zufrieden. Dort stimmen Preis und Leistung, sodass wir sehr schöne, entspannte Tauchgänge hatten (siehe mein Bericht in der Basen-DB).
Pool
Schöne, große Poollandschaft mit abgetrennten Kinderbereich. Wasserqualität sehr gut. Allerdings war die Anzahl der Liegen für die Gästezahl zu gering (Holzliegen mit vielen Mängeln). Die Auflagen am Pool waren relativ in Ordnung, aber am Strand teilweise stark verschlissen.
Einkaufen
Kleine Einkaufspassage für Andenken, Kosmetik u.ä. neben der Rezeption. Internetzugang neben der Piano-Bar (sehr teuer ca. 7€/h)
Zimmer:
Leider hatte das Zimmer schon bessere Tage erlebt. Alles war schmuddelig und stark abgewohnt. Für 3-Sterne wäre es okay gewesen, aber wie schon geschrieben, der Reiseveranstalter bewirbt das Hotel mit Prädikaten wie ´Premium´ und ´Luxushotel´.
Die Schiebetüren des Schranks ließen sich selbst für mich, als nicht schwächlichen Mann, kaum bewegen. Nach der Instandsetzung durch die Haustechniker funktionierten sie genau einen Tag. Die farbigen Bettaufleger konnten durch ihre Fleckenmuster Geschichten zu den 1000en Vorurlaubern erzählen. Gut, dass diese dann im Schrank verschwanden. Die Schublade des Schreibtischs hing auf ´halb 9´ und konnte nicht benutzt werden. Die Gardinen wollte man nicht wirklich anfassen, so speckig und grau waren sie. Mal abgesehen davon, dass sie ebenfalls kaum zu bewegen waren, weil sie aus den Schienen herausgesprungen waren. Der Hocker am Schreibtisch sah aus, als ob schon einige Kleinkindern darauf gesessen und eingepullert hatten.
Aus der Klimaanlage rieselten täglich schwarze Flocken, obwohl einmal der Filter gewechselt worden ist.
Auch im Bad nur Keim und Schmutz. Die Wanne grau und fleckig mit Rostablagerungen von angebauten Metallteilen. Schimmel in allen Ecken. Die Benutzung der Wanne zum Duschen war bestenfalls mit Badelatschen möglich. Mülleimer und Toilettenbürste waren keimig und fleckig, sodass man bemüht ist, beides nicht anzufassen. Die Scharniere der Tür strotzten vor Schmutz und alten Haaren.
Hier ist jedenfalls dringend Handlungsbedarf gegeben und die Reiseveranstalter sollten mal wieder Tester in diese Hotels schicken.
Tipps & Empfehlung:
Unbedingt mal Old Sharm besuchen und im „FARES“ frischen Fisch essen – einfach nur lecker und relativ preiswert. Ist allerdings gerade Abends meist recht gut besucht, sodass man eine Wartezeit einplanen muss. Wer richtig Trubel mag, der sollte Abends in die Naama Bay ins „neue“ Sharm fahren. Sharm ist eben nicht Ägypten...
Fazit: Ägypten ist sehenswert und die Leute sind immer sehr freundlich und offen. Für Taucher wie uns, führt sowieso kein Weg am Roten Meer vorbei. Aus meiner Sicht gibt es in Sharm die besten Tauch-Spots von Ägypten (Dahab, Tiran, Ras Mohamed, Wracks der Dunraven und der Thislegorm sowie unzählige lokale Tauchplätze), sodass es uns bestimmt wieder hierher ziehen wird.
Nur dieses Hotel muss es nicht wieder sein, da gibt es hundert bessere.
Mehr lesenVorab noch die Bemerkung, dass wir keine notorischen Nörgler und ´Haar-in-der-Suppe-Sucher´ sind. Ägypten gehört seit Jahren zu unseren bevorzugten Urlaubsländern sowohl als Taucher als auch geschichtlich Interessierte. Das es uns in diesem Land gefällt, zeigt auch die Tatsache, dass wir bereits das achte Mal dort waren. In diesem Fall hätten wir wohl die schlechteren Bewertungen des Hotels im Internet ausnahmsweise etwas genauer lesen sollen, denn es gab doch einige Mängel.
Wenn man ein Hotel mit über 500 Zimmern bucht, dann muss man natürlich einige Abstriche in Bezug auf Ruhe und persönlichen Service machen. Sonst buchen wir eher kleinere Hotels.
Was erwartet man aber von einem Hotel, das vom Reiseveranstalter im Katalog mit den Prädikaten ´Premium´ und ´Luxushotel´ beworben wird? Zumindest saubere Zimmer und einen ansprechenden Service.
Das Hotel ist ein großer Komplex mit 8 Etagen, die terrassenartig zum Meer hin angeordnet sind. Es gibt noch einige Seiten- bzw. Nebengebäude, die keinen Meerblick haben. Alle Zimmer sind von der Rezeption aus mit Fahrstühlen zu erreichen.
Das Hotel liegt ca. 20km von der Naama-Bay, dem eigentlichem Touristenzentrum weg. Es fahren Shuttlebusse, die aber nur zu bestimmten Zeiten kostenlos sind. Gerade Abends, wenn viele Leute dorthin wollen, muss man den Shuttleservice bezahlen.
Die Nähe zum Airport Sharm el Sheik stört nicht. Man hört kaum Fluglärm, außer mal ein paar Geräusche bei den Starts.
Neben dem Hotel ist ´Niemandsland´. Eine kleine Einkaufs- und Gaststättenmeile erreicht man vom Hotel aus zu Fuß in 10min.
Die Gästestruktur ist recht klar verteilt - 80% Russen, 10-15% Italiener und Engländer, der Rest verteilt sich auf einige wenige Deutsche, Franzosen, Niederländer und Dänen. Dementsprechend ist auch die komplette Kommunikation ausgelegt. Man wird permanent von den Angestellten und Animateuren auf russisch begrüßt. Deutsch wird bis auf einige Ausnahmen kaum gesprochen, aber mit umgangssprachlichem Englisch kommt man ganz gut klar.
Das absolute Highlight ist das Hausriff. Ich habe schon viele Hausriffe in Ägypten gesehen und muss sagen dieses hier gehört zu den Besseren. Es erstreckt sich über ca. 200m vor dem Hotel. Der Einstieg erfolgt über zwei Schwimmpontons Die Korallen sind noch intakt und auch die Artenvielfalt hat mich beeindruckt. Ebenso ist der Fischreichtum imposant. Selbst Krokodilsfische und große Napoleons haben wir beim Schnorcheln gesehen, mal abgesehen von tausenden kleinen Fischen bis hin zu jagenden Makrelen.
Leider ist es aber wie fast überall in Ägypten. Die Einheimischen scheinen sich ihrer Reichtümer nicht bewusst zu sein und schützen sie in keiner Weise.
Es steht ein Schild am Steg, mit den üblichen Regeln (nicht Füttern, nicht Anfassen, nichts Mitnehmen und nicht auf die Korallen stellen). Aber mit Verlaub gesagt - kein ´Schwein´ kümmert sich darum. Es wird fröhlich gefüttert, eingesammelte Korallenstücke findet man dann auf den Poolliegen wieder und des Schwimmens kaum mächtige Schnorchelanfänger „walken“ übers Riffdach. Spricht man diese Leute an, erntet man nur ein müdes Lächeln und die Crew des sogenannten Wassersport-Centers sitzt missmutig im Schatten und interessiert sich nicht dafür. Soviel Ignoranz tut schon weh, aber wenn man sieht, wie in Scharm extensiv und überhaupt nicht umweltbewusst Hotels gebaut werden, dann muss man sich nicht wundern, wenn hier keiner wirklich für den Schutz der Riffe eintritt. Den Begriff ´sanfter Tourismus´ hat hier wahrscheinlicher noch niemand gehört. Und wenn ich meinen ersten Besuch im Jahre 2005 in Sharm vergleiche, dann ist es erschreckend wie eine ganze Region in kürzester Zeit zugebaut wird, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Hauptsache viele Urlauber, viel Umsatz und nach uns die Sintflut... Traurig aber wahr.
Service:
Rezeption und Haustechniker
Bei unserer Ankunft stellten wir fest, dass der Lüfter der Klimaanlage extrem laut klapperte. Nach einem Anruf bei der Rezeption wurde der Lüftermotor innerhalb einer halben Stunde ausgetauscht. Auch eine defekte Schlüsselkarte wurde unkompliziert und schnell instandgesetzt. Grundsätzlich sind aber englische (oder russische ) Sprachkenntnisse von Vorteil, um sich verständlich zu machen.
Pool
Nachdem der ´Pool-Verantwortliche´ uns erklärt hatte, dass er die Liegen am Pool täglich vorbereitet (natürlich in der Voraussicht, ein Trinkgeld zu bekommen), brauchten wir uns den ganzen Urlaub nicht mehr um die ´Liegenbeschaffung´ zu kümmern. Das war angenehm, da wir nicht die typischen ´Liegen-mit-Handtuch-Reservierer´ sind.
Zimmerreinigung
Immer freundlich und nett. Allerdings von unserem Sauberkeitsverständnis etwas abweichend. Der selbe Schmutz lag mehrere Tage an den selben Ecken im Zimmer. Aber bei der Zimmeranzahl kann man nicht mal Vorwürfe machen, da sie es zeitlich manche Tage nicht schafften und unser Zimmer teilweise um 17:00Uhr noch nicht fertig war.
Gastronomie:
Hauptrestaurant
Essen war im landestypischen Durchschnitt und absolut in Ordnung. Für die zerstörerische Esskultur unserer osteuropäischen Nachbarn kann schließlich das Hotel nichts. So glich das Buffet nach kurzer Zeit einem Schlachtfeld. Die Köche waren immer zeitnah bemüht nachzufüllen und die Optik wieder zu richten. Wir sind immer etwas später zum essen gegangen, als die ´Hauptschlacht´ vorbei war. Das Restaurant selbst vermittelt den spröden Scharm einer Bahnhofshalle. Man kann allerdings auch draußen auf einer Terrasse sitzen.
Getränke muss man sich selbst holen und meist ist gerade etwas nicht verfügbar. Man bemüht sich aber schnell Nachschub zu beschaffen. Wer das Schlangestehen schon verlernt hat, hier lernt man es wieder..
Pool-Imbiss
Mittagstisch mit eingeschränkter Auswahl. Reicht aber für den kleinen Hunger aus.
´Spezialitätenrestaurants´ Italienisch, Indisch, Chinesisch
Wir haben das indische Restaurant probiert. Das Essen war okay, eben mal eine Abwechslung zum Hauptrestaurant. Negativ - die Getränke (obwohl die gleichen wie überall im Hotel) muss man extra bezahlen. Diese werden über´s Zimmer abgerechnet und sind unverhältnismäßig teuer (3x Cola / 2x Rotwein 14€).
Piano-Bar (ja - ein Piano stand dort, aber keiner hat gespielt...)
Für uns die beste Bar im Hotel. Die Kellner sehr freundlich und vom ´Ambiente´ wenigstens etwas gemütlicher.
Terrassenbar im Innenhof neben der Rezeption
Hier wurde Musik von CD gespielt in grässlicher Qualität (total übersteuert mit Krachen und Kratzen). Man konnte sich kaum unterhalten und wir haben uns gefragt, wie die Angestellten tagtäglich diesen Lärm ertragen.
An dieser Bar ließ das Niveau der Bedienung schon etwas zu wünschen übrig. Ausnahmen von einigen wenigen Kellnern gab es natürlich wie überall.
Pool- und Strandbars
Hier war Niveau absolute Fehlanzeige. Soviele unfreundliche und unmotivierte Kellner haben wir noch nie gesehen. Auch auf freundliche Bemerkungen unsererseits wurde kaum reagiert. Man stand teilweise 10min als einziger am Tresen und wurde trotzdem nicht bedient. Kein freundliches Wort nach dem Motto ´Sorry -geht gleich los´ oder Ähnliches. Man hatte permanent den Eindruck ein Bittsteller zu sein. Die Kunststoffbecher waren schon eine Zumutung an sich (klebrig, fleckig, gesprungen), aber wenn man dann laufend noch darum betteln muss, dass die ohnehin kleinen Becher nicht nur 1/3 bis 1/2 befüllt werden, dann macht’s schon keinen Spaß mehr. Es zeigte sich wieder -„AI“ ist demotivierend...
Kleine Anmerkung am Rande...
Auch wenn wir ´All Inclusive´ buchen, so geben wir doch gerne und nicht kleinlich Trinkgelder für die Angestellten in unseren Urlaubshotels, weil wir wissen, dass das ein nicht unbeträchtlicher Teil ihres Einkommens ist. Und für gute Leistung geben wir gerne. Aber Trinkgelder im Vorfeld zu geben, nur damit dann ein freundliches Gesicht aufgesetzt wird, davon halten wir gar nichts. Wir haben gezielt Trinkgelder an die Kellner gegeben, die auch ohne finanziellen Anreiz freundlich waren. Und da gab es vor allem im Restaurant und der Pianobar einige.
So extreme Unterschiede haben wir jedenfalls in noch keinem Hotel erlebt.
Sport Unterhaltung:
Sportangebote
Wassersportcenter am Strand - Schnorcheln, Tauchen, Bananaboot u.ä., sonst Volleyball, Fußball, Tennis, Tischtennis, Billard (2 Platten).
Zum Tauchen sollte man sich aber aus meiner Sicht eine ordentliche Basis suchen, da hier nur Touristen bespaßt wurden. Es handelt sich um ein paar Unterstände und ein paar Sitzgelegenheiten, wo Schnuppertauchen und offensichtlich auch Ausbildung im primitivsten Sinn angeboten wird. Von hier aus wird u.a zu den Tiranriffen mit einem kleinen Motorboot gefahren.
Aber gute Basen gibt es ja in der Nähe genug. Wir waren zum zweiten Mal bei Werner Lau und wieder absolut zufrieden. Dort stimmen Preis und Leistung, sodass wir sehr schöne, entspannte Tauchgänge hatten (siehe mein Bericht in der Basen-DB).
Pool
Schöne, große Poollandschaft mit abgetrennten Kinderbereich. Wasserqualität sehr gut. Allerdings war die Anzahl der Liegen für die Gästezahl zu gering (Holzliegen mit vielen Mängeln). Die Auflagen am Pool waren relativ in Ordnung, aber am Strand teilweise stark verschlissen.
Einkaufen
Kleine Einkaufspassage für Andenken, Kosmetik u.ä. neben der Rezeption. Internetzugang neben der Piano-Bar (sehr teuer ca. 7€/h)
Zimmer:
Leider hatte das Zimmer schon bessere Tage erlebt. Alles war schmuddelig und stark abgewohnt. Für 3-Sterne wäre es okay gewesen, aber wie schon geschrieben, der Reiseveranstalter bewirbt das Hotel mit Prädikaten wie ´Premium´ und ´Luxushotel´.
Die Schiebetüren des Schranks ließen sich selbst für mich, als nicht schwächlichen Mann, kaum bewegen. Nach der Instandsetzung durch die Haustechniker funktionierten sie genau einen Tag. Die farbigen Bettaufleger konnten durch ihre Fleckenmuster Geschichten zu den 1000en Vorurlaubern erzählen. Gut, dass diese dann im Schrank verschwanden. Die Schublade des Schreibtischs hing auf ´halb 9´ und konnte nicht benutzt werden. Die Gardinen wollte man nicht wirklich anfassen, so speckig und grau waren sie. Mal abgesehen davon, dass sie ebenfalls kaum zu bewegen waren, weil sie aus den Schienen herausgesprungen waren. Der Hocker am Schreibtisch sah aus, als ob schon einige Kleinkindern darauf gesessen und eingepullert hatten.
Aus der Klimaanlage rieselten täglich schwarze Flocken, obwohl einmal der Filter gewechselt worden ist.
Auch im Bad nur Keim und Schmutz. Die Wanne grau und fleckig mit Rostablagerungen von angebauten Metallteilen. Schimmel in allen Ecken. Die Benutzung der Wanne zum Duschen war bestenfalls mit Badelatschen möglich. Mülleimer und Toilettenbürste waren keimig und fleckig, sodass man bemüht ist, beides nicht anzufassen. Die Scharniere der Tür strotzten vor Schmutz und alten Haaren.
Hier ist jedenfalls dringend Handlungsbedarf gegeben und die Reiseveranstalter sollten mal wieder Tester in diese Hotels schicken.
Tipps & Empfehlung:
Unbedingt mal Old Sharm besuchen und im „FARES“ frischen Fisch essen – einfach nur lecker und relativ preiswert. Ist allerdings gerade Abends meist recht gut besucht, sodass man eine Wartezeit einplanen muss. Wer richtig Trubel mag, der sollte Abends in die Naama Bay ins „neue“ Sharm fahren. Sharm ist eben nicht Ägypten...
Fazit: Ägypten ist sehenswert und die Leute sind immer sehr freundlich und offen. Für Taucher wie uns, führt sowieso kein Weg am Roten Meer vorbei. Aus meiner Sicht gibt es in Sharm die besten Tauch-Spots von Ägypten (Dahab, Tiran, Ras Mohamed, Wracks der Dunraven und der Thislegorm sowie unzählige lokale Tauchplätze), sodass es uns bestimmt wieder hierher ziehen wird.
Nur dieses Hotel muss es nicht wieder sein, da gibt es hundert bessere.