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Beste Methode für Druckausgleich bei verringerter Tubendurchlässigkeit

Ich habe hin und wieder Probleme beim Druckausgleich beim Abstieg und musste auch schon Tauchgänge abbrechen. Das ist natürlich insbesondere im Urlaub ärgerlich. Meine rechte Tubenröhre ist leider etwas kleiner als normal. 

Mich mache den Ausgleich mit der Valsalva Methode. Falls es zu einem Problem kommt hilft auch leichtes Aufsteigen meist nicht wirklich. Ich habe das Gefühl, dass es umso schwieriger wird den Druckausgleich mit Valsalva durchzuführen je öfter ich es probiere. 

Wenn der Abstieg funktioniert merke ich das leise Nacken im linken (guten) Ohr beim Ausgleich, ich rechten (schlechten) gibt es kein Knacken mehr aber auch keine Schmerzen. Von daher sollte der Ausgleich trotz fehlendem Knacken funktioniert haben. 

Das Problem tritt bei mir meist zwischen 10 und 14 Meter auf. 

Gibt es vielleicht noch eine bessere Methode zum Druckausgleich bei meinen anatomischen Besonderheiten? Ich habe mit ein paar Videos im Internet versucht die Frenzel Methode zu lernen. Das bekomme ich aber auch nach langem Üben nicht hin. 

Danke für eure Hilfe. 

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ramklovApnoeTL, TL**
13.09.2016 09:35Geändert von ramklov,
13.09.2016 09:36

@ mahu,

das altbekannte Problem des Druckausgleichs wurde in zahlreichen Threads schon durchdiskutiert. Ich habe mal zwei herausgesucht, die für deine Probleme vermutlich passen:

Tipps zum Tubentraining bei engen Tuben: forum-eustachi-roehre_druckausgleich

Tipps für alternative Druckausgleichsmethoden: forum-frenzelmethode

"Ich habe das Gefühl, dass es umso schwieriger wird den Druckausgleich mit Valsalva durchzuführen je öfter ich es probiere." -> Übertreibe das nicht. Ein zu großer manueller Druckaufbau oder ein ständiges Gedrücke in das Ohr tut genauso weh.

"Wenn der Abstieg funktioniert merke ich das leise Nacken im linken (guten) Ohr beim Ausgleich, ich rechten (schlechten) gibt es kein Knacken mehr aber auch keine Schmerzen. Von daher sollte der Ausgleich trotz fehlendem Knacken funktioniert haben." -> Eben, es muss nichts Knacken, um die Freiheit von dem Druckgefühl im Ohr geht es. Bei langjährigen Tauchern funktioniert der Druckausgleich häufig vollautomatisch. Da knackt garnichts mehr.

Bei Wiederabstiegen haben wir häufig das Problem, dass die Atemwege und die Tube verschleimt sind und der Druckausgleich wenn überhaupt ganz schlecht funktioniert. Also Jojo Profile schon deshalb vermeiden.

gruß ramklov

chris92PADI MSDT; 350TG
13.09.2016 11:53Geändert von chris92,
13.09.2016 11:54

Hi Mahu,

du scheinst dich über die möglichen Techniken ja schon gut informiert zu haben.
Behalte aber bitte im Hinterkopf, dass ein langsamer Abstieg besonders wichtig ist. Du solltest den Druck ausgleichen, bevor du ihn spürst und definitiv bevor es schmerzhaft wird. Das langsame Abstiegstempo ist wirklich wichtiger als die Ausgleichstechnik! Schmerz bedeutet immer auch anschwellendes Gewebe und somit noch engere Tuben. Wenn es klar ist, das Taucher Probleme mit dem Ausgleich haben, sprecht das vor dem Tauchgang an.
Gerade bei Strömungstauchgängen, bei dem man zum richtigen Zeitpunkt absteigen muss um das Riff nicht zu verfehlen (--> Stress und Gruppenzwang), kann man dadurch ernsthafte Verletzungen vermeiden.

Gruß Chris

BastoxCMAS *
13.09.2016 12:58

Tipp von mir:

Mache zwei Tage Pause und versuchen innerhalb dieses Zeitraums keinen Druckausgleich. Trinke einen Tag vor dem Tauchgang ziehmlich viel, damit der Schleim etwas flüssiger wird.

So hats bei mir funktioniert. Danach kann der Druckausgleich wie gewohnt ohne Probleme gemacht werden ;)

moeAOWD 140TG
14.09.2016 18:26

Um die Schleimhäute abschwellen zu lassen und somit das bessere Abfliessen des Schleims zu begünstigen, habe ich Nasonex, heute Mometasonfuroat Sandoz, verschrieben bekommen.

Sollte aber von einem HNO verschrieben werden.

Habe ich Anzeichen von Verschleimung, ohne Erkältung!, morgens und abends einen Stoss/Nasenloch.

moe

devinInstructor
15.09.2016 14:01

Hallo

Ich kann nur für mich sprechen: Ich machen den Druckausgleiche ausschleisslich durch leer schlucken. Sobald ich den klassichen Valsalva machen, schelissen sich meine Tuben. Dann geht meist nichtsmehr. Schlucken hat den Vorteil, dass man nichts (z.B. Speichel oder Schleim) in den Tuben hinheindeückt. Mit dem Valsalva habe ich persönlich keine gute Erfahrungen gemacht.

Für meine Schüler deute ich den Valsalva jeweils nur an durch kurzes Nasen halten. In tat und wahreheit schluche ich dann jeweils nur leer.

Devin

Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
15.09.2016 15:15

Probier mal das betroffene Ohr nach oben zu drehen während des Druckausgleichs. Häufig hilft dies.

24.09.2016 17:56

Danke für eure Tipps. Ich werde sie mal im Schwimmbad ausprobieren. 

@devin: Vielleicht eine blöde Frage: Kannst du nochmal erklären was du mit "trocken Schlucken" meinst? Ohne Speichel? Schlucken finde ich vor allem später beim Tauchgang schwierig, da mein Mund häufig trocken wird.

25.11.2016 11:52

Ich habe beim Tauchen sowieso immer so einen Trinkwasserbeutel mit Schlauch im Anzug, wie ihn die Radfahrer und Wanderer vewenden. Oft belächelt, aber überaus nützlich. Ich kriege nämlich manchmal schon nach 30 oder 40 Minuten einen derartigen Durst, dass ich am lebsten den TG abbrechen würde. Da helfen ein paar kräftige Züge aus dem Schlauch. Ebendenselben verwende ich auch, wenn ich ein hartnäckigeres Druckausgleichsproblem habe. Ich kann nämlich auch nicht "trocken schlucken". Einfach ein paar Schlückchen Wasser, wenn nicht mehr genug Speichel da ist, das hilft prima. Zusätzlich hilft es, heftige "Wiederkäuferbewegungen" mit dem Unterkiefer zu machen und dazu notfalls das Mundstück rauszunehmen.

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