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Im Mai 2012 ging es mit Cathay Pacific auf die Ph ...

Im Mai 2012 ging es mit Cathay Pacific auf die Philippinen, d. h. Frankfurt - Hongkong - Cebu und zurück. Buchung incl. Sitzplatzreservierung über den Reiseveranstalter, der allerdings gleich auf die Unverbindlichkeit der Reservierung hinwies, die von Cathay grundsätzlich nicht bestätigt werde. Und so kam es auch, Plätze wurden nicht reserviert. War aber nicht so schlimm, da der Online-Check-In 48 Std. vor Abflug funktionierte und noch gute Plätze (eine 3er Reihe für uns zwei) frei waren.
Sehr schnelle und problemlose Abfertigung in Frankfurt. Freigepäck für Taucher 30kg pro Person. Lediglich die Tauchbrevets mussten vorgezeigt werden. Ca. 25kg Handgepäck für 2 Personen interessierten niemand.
Im Gegensatz zum Mitbewerber aus Singapur setzt Cathay weiter auf den guten alten Jumbo, allerdings in modernisierter Version. Neue, sehr schön aussehende Sitze machen optisch einen guten Eindruck. Die Elektronik ist verbessert, die Bildschirme etwas größer als früher, Fernbedienung direkt unter dem Bildschirm, nicht mehr die Fummelei in der Armlehne und für Workaholics ist auch ein Stromanschluss vorhanden.
Sitzabstand wie bei den asiatischen Linien üblich auch für 1,80er erträglich.
Dann das erste Unbehagen: Es drückt! Es drückt am Rücken und es drückt am Allerwertesten. Die Polsterung ist hauchdünn und sofort durchgesessen.
Klar, 2cm weniger Polster bringen 2cm mehr Sitzabstand. Einfache Rechnung, aber die alten Sitze waren bequemer. Dann der Schock! Die Rückenlehnen sind nicht mehr verstellbar! Beim Druck auf den ´Entspannungsknopf´ in der Armlehne rutscht lediglich die Sitzfläche etwas nach vorn, was einerseits zum schmerzhaften Einschlag der Kniescheiben an der Vorderlehne führt (auch nicht mehr gepolstert, sondern knüppelharter Kunststoff) und andererseits den Fluggast in eine seltsam verkrümmte Haltung zwingt. Bequem geht anders!
Einziger Vorteil dieser Konstruktion: Der Vordermann kann einem nicht mehr seine Lehne an den Kopf hauen.
Wetten, dass der Konstrukteur dieses Folterstuhls selber nur Business fliegt?
Apropos Business: Bei der üblichen Sicherheitsvorführung per Video fällt auf, dass die Businesspassagiere neuerdings per modernem 3Punkt-Gurt gesichert werden.
Sicher sehr lobenswert, in Pkws hat man das ja auch letztens vor 50 Jahren eingeführt, und dass auch die letzte Stewardess sogar per 4Punkt-Gurt gesichert wird hat bestimmt auch seinen Grund. Schade nur, dass das Fußvolk in der Holzklasse diesen Aufwand nicht wert ist!
Der Service an Bord war nicht schlecht, aber reichte doch nicht ganz an die Singapurer heran. Heiße Tücher nach dem Einsteigen und am Morgen sind da üblich und sehr angenehm. Das Essen war erträglich aber bei der Konkurrenz geht auch das etwas besser.
Positiv der Flugplan mit nur kurzem Aufenthalt in Hongkong, sowohl auf Hin- und Rückflug.
Zumindest theoretisch, denn in HK brach dann ein leichtes Chaos aus. Pünktlich zur Bordingzeit wurde eine Änderung des Gates bekanntgegeben, woraufhin sich eine große Menschenmenge fluchtartig in Bewegung setzte. Hilflose Ordnungsversuche des leicht überforderten Bodenpersonals machten alles noch schlimmer. Wir wunderten uns nur über die große Anzahl der Mitreisenden. Zu unserem Erstaunen stiegen wir dann mit ca. 1 Std. Verspätung auch nicht wie üblich in einen halb vollen kleinen Airbus, sondern in einen bis auf den letzten Platz besetzten Jumbo. Dass so einer in Cebu landen kann, war uns neu, ließ uns aber schlimmes befürchten. Und so kam es dann auch. So viele Menschen auf einen Schlag hatten die pingeligen Passkontrolleure in Cebu wohl noch nie gesehen.
Leider kein Grund, schneller oder großzügiger zu arbeiten. Die Gepäckausgabe lief dann ähnlich. Gepäckwagen gab es wohl für die ersten Hundert Passagiere, der Rest musste schleppen. Das relativierte sich dann allerdings, da wir im guten Mittelfeld lagen und über eine Stunde auf das Gepäck warten mussten, da gab es dann auch wieder Gepäckwagen. Wer Cebu kennt und weiß, wie eng und heiß es in der ´Halle´ ist, kann sich das alles bestimmt ausmalen. Das wohl 5. Mal in Cebu, aber das war schon einzigartig.
Zurück war es einfacher. Freundliche Abfertigung, wieder keine Gepäckprobleme und bis Hongkong der normale, angenehme kleine Airbus. Dann leider wieder auf die Jumbo-Folterstühle. Auch mit leerem Nebensitz lässt sich einfach keine entspannte Position finden.
Dafür konnte man dann wenigstens 2 Decken nutzen, um sich bei Kühlschranktemperaturen warm zu zittern. Nur der Sinn der 30-35° auf den Toiletten blieb uns verborgen.
In Frankfurt fühlten wir uns gleich wieder wie zuhause. Pampige Auskunft an der Info auf die einfache Frage, wo es zum Fernbahnhof geht. (Rail and fly). Gefühlte 8-10 Aufzüge später und einen langen Fußmarsch und eine Bahnfahrt weiter dann endlich die Stehplätze im überfüllten ICE erreicht.
Vielleicht sollten die deutschen Flughafenarchitekten sich mal in Singapur oder Kuala Lumpur umschauen, da geht das viel einfacher. Und freundlicher!!!
Fazit: Nach 4 oder 5 Jahren mal wieder Cathay Pacific, aber Verbesserungen der einst hochgelobten Linie waren nicht festzustellen. Im Gegenteil. Einige Mitbewerber sind inzwischen doch davongeflogen.