Video-Lampentest OrcaTorch D910V

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04.12.2019 16:00
Kategorie: Ausrüstung

Gute Videoleuchte mit ansprechender Lichtfarbe

Videos vernünftig auszuleuchten war früher ein heikles Thema. Heute gibt es unzählige LED-Lampen auf dem Markt, die angenehm weiches Videolicht produzieren, verschiedene Leistungsstufen haben und auch noch sehr lange brennen. Der Spreu von Weizen trennt sich in der Lichtfarbe und des Lichtabfalls in den Bildecken.

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Testbericht von Gerald Nowak

Eine gute Lampe hat einen hohen CRI Wert. CRI (Color Rendering Index) ist der Farbwiedergabeindex und wird mit Ra abgekürzt. Der CRI Wert einer LED-Lampe beschreibt, wie die Farbwiedergabe verglichen mit Sonnenlicht ausfällt. Der Maximalwert liegt bei 100 Ra, was bedeuten würde, dass es keinerlei Farbverfälschung gibt. Sehr gute Lampen haben eine RA Wert über 90, gute Lampen liegen im Bereich von 75 bis 90. Insgesamt gilt: Je niedriger der CRI ist, desto schlechter werden Farben wiedergegeben.

Die Orcatorch D910V 5000 hat eine Wert von 92 und das bei einer Farbtemperatur von 5700 Kelvin. Die kompakte Lampe hat trotz ihrer geringen Baugröße von gerade mal 13 cm und 430 g über Wasser eine sehr lange Brenndauer. Es gibt drei Helligkeitsstufen: High, Middle und Low. Bei voller Leistung von 5000 Lumen brennt sie 50 min, bei mittlerer Leistung mit 2000 Lumen sind es 2 Stunden und 10 min und auf der kleinesten Stufe mit 500 Lumen sagenhafte 8 Stunden und 50 Minuten. Häufig reicht die mittlere Stufe um Videos zu filmen. Für Fotos mit kleiner Blende ist die volle Leistung notwendig.

Unter Wasser hat die Lampe durch ihre kompakte Bauweise noch einen Abtrieb von 215 g, die man mit einem Auftriebskörper neutralisieren muss. Das besondere an der Lampe ist jedoch das Ladesystem, das ich als sehr innovativ empfinde. Vermutlich gibt es viele Fotografen und Videografen, die schon einmal in ihrem Leben eine Lampe vernichtet haben, da sie nach dem Laden nicht korrekt geschlossen wurde. Bei hunderten Tauchgängen kann das schon einmal passieren und ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Die Orcatorch D910V nutzt hier eine Technik, die dies größtenteils verhindert. Sie wird von außen mit einem magnetischen Ladeadapter geladen, der einfach hinten angeflanscht wird. Das intelligente Ladesystem erkennt, wann die Lampe korrekt angedockt ist und lädt dann innerhalb von zweieinhalb Stunden den komplett leeren Akku wieder auf.

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Um für Flugreisen den Akku vom Brennerkopf zu trennen, legt man einfach eine dünne Kunststoffscheibe zwischen Akku und Brennerkopf, schon ist ein versehentliches Einschalten und Überhitzen der Lampe verhindert. Nur sollte man nach Ankunft nicht vergessen diese wieder zu entfernen, denn laden kann man den Akku trotzdem. Auch das Ladegerät zeigt die Ladung und einen vollen Akku an. Nur einschalten lässt sich die Lampe dann nicht. Ein Überladen ist durch die intelligente Elektronik nicht möglich, womit man die Lampe ohne Sorge einfach über Nacht am Ladegerät hängen lassen kann.

Ein kleines Manko ist die Einknopf-Bedienung. Mit diesem Knopf schaltet man die drei Leistungsstufen ein und stückweise herunter. Nicht jedermanns Sache, aber auf der positiven Seite ein Bauteil weniger welches undicht oder kaputt gehen kann.

Wir haben die Lampe inzwischen ausgiebig getestet und unter verschiedensten Bedingungen mit ihm Wasser gehabt. Das Gehäuse ist aus seewasserfestem Aluminium und die Lampe sieht auch noch recht edel aus. Laut Hersteller soll sie sogar mehrere Stürze aus einem Meter Höhe auf harten Boden überstehen. Wir haben dies ungeplant getestet und sie da, sie hat den Sturz vom Tisch in der Tauchbasis auf den Fliesenboden unbeschadet überlebt – der Fliesenboden weniger: die Fliese hatte einen Sprung.

Die in den letzten Monaten entstandenen Bilder und Videos zeugen von einem guten Ausleuchtwinkel. Es gibt keine Hotspots und der Lichtabfall zu den Rändern ist gleichmäßig und fliesend. Sibylle, meine Frau und Fotopartnerin, hat sich inzwischen so an die Lampe gewöhnt, dass wir wohl in Kürze eine Zweite kaufen müssen, um auch anspruchsvolle Superweitwinkelbilder damit ausleuchten zu können. Obwohl die Lampe mit 120 Grad die Motive recht gut ausleuchtet. So lange keine Ultrawide-Vorsatzlinse verwendet wird, ist eine Lampe auch ausreichend, doch eine zweite sicher sinnvoll und eine nächste Anschaffung.

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Herstellerdaten
D910V 5000 Lumen
OrcaTorch D910V ist ein LED-Videolicht mit 5000 Lumen, das speziell für die Unterwasserfotografie entwickelt wurde. Es verfügt über eine CREE Chip-on-Board (COB) Hochleistungs-LED mit RA92. Die optische Linse mit sphärischem gehärtetem Glas kann eine gleichmäßige Ausleuchtung mit 120 ° Weitwinkel erzeugen. Oben vor dem Anschaltknopf ist eine LED-Anzeige, die von Grün auf Gelb und Rot wechselt und damit die Restladung des Akkus anzeigt. Grün bis 70%, Gelb zwischen 70% und 30%, Rot zwischen 30% und 10%, blinkend Rot unter 10%.

Fakten
- Neutralweiß (5700K) mit 120 Grad Abstrahlwinkel Flutlichtstrahler
- 3 Leistungsstufen (5000 Lumen, 2000 Lumen und 500 Lumen)
- Magnetisches Schnellladesystem mit einer kurzen Ladezeit von 2,5 Stunden
- inklusive eines Akku
- Ein Schalter zum Bedienen der Leistungsstufen
- LED-Anzeige mit Batterie-Statusanzeige (dreifarbig)
- Intelligenter Überhitzungsschutz
- Überladung und Entladeschutz
- Wasserdruckbeständige Konstruktion, bis 150 Meter Tiefe
- Gewicht 430 g, unter Wasser 215 g
- Maße: 129,5 mm Länge, 45 mm Durchmesser am Lampenkörper und 53 mm am Lampenkopf

Weblink: www.orcatorch.com/product/D910V.html