Urlaubsreisen gefährdet: Insolvenz beim Reisekonzern FTI

Teile:
03.06.2024 10:44
Kategorie: News

Drittgrößter Reisekonzern Europas musste Insolvenz anmelden

Wie das Münchner Unternehmen mitteilte, wurde am heutigen Montag ein Antrag auf Insolvenz gestellt. Erst im Monat April 2024 hatte der drittgrößte Reisekonzern Europas den Einstieg einer Investoren-Gruppe aus den USA verkündet (aber bis dato nicht vollzogen).

Gallery 1 here

Die Buchungszahlen sind jedoch trotz der positiven Nachrichten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, heißt es in einer Mitteilung von FTI. Hinzu kam, dass zahlreiche Lieferanten auf Vorkasse bestanden haben. Der erhöhte Liquiditätsbedarf konnte nun nicht mehr überbrückt werden; eine Insolvenzanmeldung war unumgänglich.

Es soll sich laut Medienberichten um eine hohe zweistellige Millionensumme handeln. Am Wochenende soll noch mit der deutschen Bundesregierung verhandelt worden sein, diese lehnte aber eine Finanzierung ab.

Reisen können nicht mehr durchgeführt werden

Derzeit werde laut FTI daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können. Noch nicht begonnene Reisen werden voraussichtlich ab morgen (Dienstag, 4. Juni 2024) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können. "Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können", teilte der Konzern weiter mit.
Für betroffene Kunden wurde eine eigene Website eingerichtet.
https://www.fti-group.com/de/insolvenz

Vom Insolvenzantrag unmittelbar betroffen ist den Angaben zufolge zunächst nur die Veranstaltermarke FTI Touristik. In der Folge würden aber auch für weitere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt.

Zum Konzern gehören unter anderem die FTI Touristik sowie der Kurzfristveranstalter 5vorFlug, der Mietwagenvermittler Drive FTI, die Destinations-Planungs Firma Meeting Point International, die an über 40 Standorten weltweit aktiv ist, und der Veranstalter für Aktionsware BigXtra. In Österreich ist FTI Touristik mit einer Niederlassung in Linz vertreten, 70 Mitarbeiter sind beschäftigt. Insgesamt zählt die Gruppe weltweit über 11.000 Angestellte  und erzielte im Geschäftsjahr 2022/23 einen konsolidierten Umsatz von rund 4,1 Milliarden Euro.

 

Eine Übersicht, worauf sich Reisende einstellen müssen:

  • Bereits gestartete Reisen: Sollten laut FTI planmäßig beendet werden können
  • Noch nicht gestartete Pauschalreisen: Werden storniert, das Geld wird erstattet.(Da in diesem Fall der Absicherungsschutz durch den Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) greift, erhalten Urlauber ihr Geld zurück.)
  • Noch nicht gestartete Einzelbuchungen (etwa Hotels oder Mietwagen): Der Absicherungsschutz greift nicht, laut FTI arbeitet der Konzern aber daran dass die Leistungen für die Reisenden erhalten bleiben."Wir prüfen derzeit, ob Sie die gebuchten Leistungen dennoch in Anspruch nehmen können und werden uns in Kürze bei Ihnen melden“, so FTI auf seiner Webseite: https://www.fti-group.com/de/insolvenz


Weitere Informationen:
https://www.fti-group.com/de/insolvenz