Test: Amazfit Balance 2 – Smartwatch mit Taucher-Genen

Eine Smartwatch für unter 300 Euro, die gleichzeitig als Tauchcomputer durchgeht? Klingt nach einer Schnapsidee – ist aber die Realität. Amazfit hat mit der Balance 2 ein echt cooles Teil auf den Markt geworfen, das nicht nur im Alltag und beim Sport glänzt, sondern auch unter Wasser eine erstaunlich gute Figur macht.

Auf den ersten Blick wirkt die Uhr wie eine elegante Allround-Smartwatch: schlankes Aluminiumgehäuse, robustes Saphirglas, scharfes 1,5-Zoll-Display. Sie sitzt angenehm am Handgelenk, sieht edel aus und kommt mit einer Akkulaufzeit von bis zu 21 Tagen – ein Wert, von dem Apple-Watch-Nutzer nur träumen können. Selbst bei intensiver GPS-Nutzung oder Trainingssessions hält der Akku locker mehrere Tage durch. Geladen wird schnell und unkompliziert, was sie zu einem verlässlichen Begleiter für Reisen und Abenteuer macht.

Auch der Funktionsumfang kann sich sehen lassen: Über 170 Sportarten sind integriert, vom klassischen Laufen bis hin zu exotischen Disziplinen wie HYROX oder Golf, inklusive herunterladbarer Karten für über 40.000 Golfplätze weltweit. Für Outdoor-Fans gibt’s präzises Dualband-GPS und die Möglichkeit, Offline-Karten direkt auf der Uhr zu speichern – damit bleibt das Handy beim Wandern, Radeln oder Klettern auch mal in der Tasche.

Gesundheits-Tracking ist natürlich Pflichtprogramm: Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Schlafqualität, Stresslevel, Energielevel – alles wird kontinuierlich überwacht. Dazu gibt’s HRV-Messungen für die Erholung und sogar Coaching-Empfehlungen. Wer möchte, kann mit der Uhr auch bezahlen, Musik steuern oder sich via Sprachassistent Statistiken vorlesen lassen. Im Trainingsmodus werden Benachrichtigungen automatisch stummgeschaltet, sodass man sich voll auf seine Aktivität konzentrieren kann.

Aber spannend wird’s, wenn wir Taucher die Balance 2 mit an den See oder ins Meer nehmen. Denn hier zeigt sich, dass Amazfit nicht nur Marketing-Bla bla im Köcher hat, sondern ernst macht. Die Uhr ist für Tauchgänge bis 45 Meter geeignet - was den meisten ja ausreichen sollte - und bringt hierfür einen ausgewachsenen Tauchmodus mit. Das Ganze läuft auf Basis des bewährten Bühlmann ZHL-16C Algorithmus.

Man kann einstellen, ob man mit Luft oder Nitrox (bis EAN40) taucht, die Konservativität anpassen, Sicherheitsstopps konfigurieren und sogar PO₂-Warnungen nutzen. Während des Tauchgangs zeigt die Balance 2 nicht nur Tiefe und Zeit, sondern auch NDL, Time-to-Surface, No-Fly-Zeit und natürlich die obligatorischen Safety-Stop-Erinnerungen. Ein Kompass ist mit drin, die Wassertemperatur wird live angezeigt, und das Ganze startet sogar automatisch, sobald man abtaucht. Herzfrequenz unter Wasser? Kann sie auch. Dazu gibt’s noch einen eigenen Freitauchmodus.

Natürlich darf man jetzt keine High-End-Funktionalität wie bei einem ausgewachsenen Tauchcomputer für 1.000 Euro erwarten. Trimix und technische Spielereien fehlen, und die maximale Tiefe von 45 Metern ist klar auf Sporttaucher zugeschnitten. Aber genau da liegt der Reiz: Für Urlaubstaucher, die sich nicht gleich mit einem High-End-Computer ausstatten wollen, oder als praktischer Backup-Rechner für den ambitionierteren Taucher ist die Amazfit Balance 2 eine extrem spannende Option.

Und das Beste: Man bekommt all das in einer Uhr, die man auch wirklich im Alltag tragen will. Während klassische Tauchcomputer gerne aussehen, als hätte man eine Satellitenschüssel am Handgelenk, ist die Balance 2 eine stylishe Smartwatch, die auch im Büro, beim Joggen oder im Fitnessstudio überzeugt.

Fazit

Die Amazfit Balance 2 ist ein echtes Überraschungspaket: Viel Smartwatch für wenig Geld – und mit einem Tauchmodus, der mehr kann, als man in dieser Preisklasse erwarten würde. Für aktuell rund 275 Euro bekommt man einen soliden Alltagsbegleiter, der im Sport glänzt, mit starker Akkulaufzeit punktet und ganz nebenbei auch als Backup-Tauchcomputer taugt. Klar, sie ersetzt keinen High-End-Computer für Techies, aber für die meisten von uns ist sie ein richtig starkes Gesamtpaket. Wer also schon länger mit dem Gedanken spielt, sich eine Smartwatch zuzulegen und gleichzeitig eine sichere Reserve für den nächsten Tauchurlaub sucht, kann hier bedenkenlos zuschlagen.

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